Ich habe aufgehört.... gestern....

Verfasst am: 04.04.2019, 06:04
Okta
Okta
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Moin Jens,

ich sag jetzt mal Prost mit meinem Kaffee zu deinem 11ten Tag.

Ich hoffe, du kommst gut durch die Zeit gerade und hast Unterstützung durch deine Familie.

Grtz Okta

Verfasst am: 03.04.2019, 15:45
kaffeee
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Ja, und mich selbst zu beobachten in dem ganzen ist auch - neben dem schmaxhten - interessant.. Welche sitationen sindd verknüpft? Wie sehr habe ich mich ueber rauchen definiert? Wie oft habe ich mir eine angesteckt weil ich einfach nix besseres wusste? Das ist schon ein spannendes experiment..
Danke fuers nachricht dalassen.

Verfasst am: 03.04.2019, 09:36
Dörte25
Dörte25
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Hallo Jens,

auch von mir alles Gute zu Deiner 10.



LG
Dörte

Verfasst am: 03.04.2019, 07:14
Okta
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Moin Jens,

ich hoffe, dass es dir auch gut geht!?
Bei mir ist alles gut und ich bin heute auch den ganzen Tag beschäftigt und habe gar keine Zeit mich mit dem Thema Rauchen zu beschäftigen.

Gibt bei jedem Menschen interessantes zu entdecken, man muss nur Interesse haben hinzuschauen, aber Danke und gerne mal Themen außerhalb der Raucherei, mal sehen, was sich so ergibt.
Ich entdecke auch einiges an Humor und Augenzwinkern in deinen Texten und das finde ich auch symphatisch.

zum Latein: ja, is ne Leidenschaft von mir und es macht mich einfach froh, wenn ich einen Text erfolgreich entschlüsselt habe.
Die sprachliche Kreativität in der Übersetzung gefällt mir und das bewusst werden der Sprache von Inhalt und auch Grammatik.
Habe die letzten 2 Jahre 3 Kurse an der VHS gemacht ,um im Training zu bleiben, aber ab einem bestimmten Niveau gibt es dann keine Teilnehmer mehr....

Verfasst am: 02.04.2019, 15:53
eruvaer77
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Hi Okta,

Zitiert von:
Als Raucher verdrängt man ne ganze Menge, hofft , dass man aus der Statistik fällt und es einen schon nicht erwischt.

Vergleiche mit anderen haben mich nie interessiert-ob Raucher, Junkie, Alki,Asket oder Hure....


Oh ja das tut man!
Vor allem wenn es hilft, die eigene Sucht zu verleugnen um dieser dann noch ungestört weiter nachgeben zu können!

Vergleiche? DIE HINKEN IMMER ;)

Wenn man diene Vita so zwischen den Zeilen mitliest, drängt sich mir der Verdacht auf ;) das ich es hier mit einem sehr interessanten Menschen zu tun habe.
-> Freue mich auf einen regen Austausch, auch außerhalb des Thema Sucht.

Zum Latein:
Faber est suae quisque fortunae - Jeder ist seines Glückes Schmied.
Ein paar andere bekomme ich noch zusammen aber zum kleinen Latinum hat es doch nicht gereicht und ich habe das sprachliche Gymnasium gegen das technische getauscht
aber was sich eingebrannt hat: sum es est sumus estis sunt

Grüße
Jens

Verfasst am: 02.04.2019, 13:22
Okta
Okta
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o.k. Jens, marschieren wir zusammen einer rauchfreien Zukunft entgegen und Danke für dein ehrliches Feedback!!


Momentan geht es ganz gut mit der Abstinenz und dem Schmacht, weil ich immer noch son unangenehmes, belegtes Gefühl auf der Lunge habe, was mich vor iwelchen Rauchillusionen schützt-da darf einfach nix mehr rein,nur Sauerstoff-Basta!!

Meine App hat mir ausgerechnet, dass ich ca.600gramm Teer in meiner Lunge habe nach 25 Jahren quarzen Alter Schwede-ich wäre nen halbes Kilo leichter ohne diesen klebrigen Dreck!

Als Raucher verdrängt man ne ganze Menge, hofft , dass man aus der Statistik fällt und es einen schon nicht erwischt.

Vergleiche mit anderen haben mich nie interessiert-ob Raucher, Junkie, Alki,Asket oder Hure....als Krankenpfleger musste ich allen Menschen so wertefrei und offen wie möglich begegnen und gerade die vielen Arbeitsjahre in der Psychiatrie haben mich einiges gelehrt, aber ich schaue bei meinen Zielen und meinem Versagen nur auf mich und bewerte dies auch nur für mich und schaue , was ich da für mich lernen kann.
Deswegen bedaure oder beneide ich jetzt Raucher auch nicht-bringt mir persönlich nichts.

Der Berliner sagt: Jedem Tierchen, sein Pläsierchen.

Neben den Wahnsinnsprofiten, die die Tabakindustrie einstreicht, ist es den Politikern ganz recht, wenn reichlich Leute zu Beginn der Rente oder kurz danach wegsterben-das spart unheimlich.....

Also Jens-wir haben die 90er und danach mit allen Nebenwirkungen überlebt, das schaffen wir jetzt auch!!

Machts gut bis morgen, habe jetzt Dinge zu tun, die gar nix mit Rauchen zu tun haben-muss nen Vortrag über Gottesbeweise ausarbeiten-ich weiß klingt auch wieder irre.

Ein Spruch noch aus meiner Zeit als Latein-und Philosophiestudent:

Mens invicta manet-Der Geist bleibt unbesiegt!!

In diesem Sinne....grtz Okta

Verfasst am: 02.04.2019, 09:24
eruvaer77
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Hi Okta,

DANKE für deine Nachricht.

Das WICHTIGSTE ZUERST: Schreib mir immer und jederzeit!!! Egal wie "lang"
Erstens freue ich mich darüber und zweitens hilft es mir auch meine Situation zu verarbeiten wenn ich lesen und schreiben kann !!! Denn es gibt immer den einen oder anderen Menschen der dich versteht

Hiermit hake ich mich bei DIR ein

ALSO RANN AN DIE TASTEN!!!!

Was "unser" Suchtmittel angeht: JA die große Scheisse, nun auch mal auch unserer Situation betrachtet, nicht mit dem verklärten Blick eines Rauchers.... Hat eine riesen Lobby und ist überall LEGAL zu bekommen. Jeder Automat und jede Tankstelle wird in gewissem Maße zum Spießrutenlauf... Aber machs wie ich :" Du verkaufst mir heute keine Zigarette!!!!" bekommt ein Automat LAUT ausgesprochen, von mir zu hören, wenn es wieder mal schwer wird, sogar mein Tankwart wundert sich nicht mehr
Wenn ich das laut sage, wird es für mich WAHR!

Zitiert von:
Würden täglich 300 Tote hier aufm Alex liegen, dann würde ein Verbot bestimmt ins Gespräch kommen , das schlägt die Feinstaubdiskussion um Längen.
Was mich hier ziemlich beschäftigt, deswegen muss ich jetzt meinen Text editieren...
Hätte mich das noch vor 2 Monaten oder 2 Jahren tangiert? Ehrlich?! NÖ!!! Das schlimme an dieser Geschichte ist, das wir von allen Seiten gesagt bekommen ( bewusst oder direkt in das Unterbewusstsein) das das alles halb so wild ist, denn die Zweifler und "militanten Nichtraucher" sind die Bösen!!!! WIR waren Rädchen im System, das so vielen Menschen das Leben im wahrsten Sinne kaputt macht. Nutznießer sind dagegen nur wenige, für die es sich aber mal so richtig lohnt...

Was meine jungen Jahre angeht habe ich mir auch die ein oder andere "Substanz" durch die Nase gezogen, war aber so schlau eines Abends, nachdem ich das erste mal um "Nachschlag" gebeten hatte, KOMPLETT aufzuhören. Keine Ahnung wo ich heute wäre, hätte ich in dem Moment nicht so viel Hirn besessen.
Das ging auch bei mir einher mit komplettem wechsel der Gewohnheiten!!!!! Hab damals sogar meine Maschine verkauft...
Oh Mann... die 90er ;) ja war wild

Ich sehe hier einige Parallelen...

Und freu mich das Du auch schon seit 11 Tagen Rauchfrei bist -> chapeau!

In diesem Sinne: Bis später.

Grüße Jens

Verfasst am: 02.04.2019, 08:31
Okta
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Grüß dich Jens,

du hattest ja auch in meinem WZ geschrieben und mir Mut zu gesprochen und ich möchte dir schon mal gratulieren, dass du 9 Tage geschafft hast.

Die Atemübungen helfen mir auch und dadurch wird mir die Bedeutung meiner Lunge bewusst, es ist angenehm frei zu atmen und man kann sich bewusst stark- und den Schmacht wegatmen.

Ja, leider sind wir süchtig und das von einem Stoff der täglich ca. 300 Leute sterben lässt in Deutschland.
Nikotin+Tabak ist damit weit tödlicher als Heroin (bei ähnlichem Suchtpotential)und der Volkswirtschaftliche Schaden und das Elend durch die legalen Drogen Nikotin und Alkohol ist immens.
Zudem machen beide Drogen auch noch körperlich abhängig.

Als ich vor 20 Jahren lange in der Technoszene unterwegs war, hatte ich eine üble Stimulanzienabhängigkeit entwickelt-bis auf nen paar Schlafstörungen, war das rein psychisch, aber so dermaßen dominant, dass ich es nur geschafft habe, indem ich alle "Freunde" gewechselt habe, keine Locations mehr in denen konsumiert wurde-also ne komplette Milieutherapie und 100%e Abstinenz mit Urinkontrollen 2x/Woche über 2 Jahre!!
Das war harte Arbeit!!

Ich habe das geschafft und mit Nikotin muss das doch auch schaffbar sein.
Gefahr bei Nikotin ist eben auch-man bekommt es überall aber dennoch gilt-alle Drogen springen dich nicht an-man holt sie sich-und da kommen wir mit unserer Entscheidungskraft ins Spiel-sauschwer das Ganze,aber schaffbar!!

Würden täglich 300 Tote hier aufm Alex liegen, dann würde ein Verbot bestimmt ins Gespräch kommen , das schlägt die Feinstaubdiskussion um Längen.

Jens, ich hoffe, es ist o.k., wenn ich ein wenig ausführlicher geschrieben habe, auch über mich-aber der Sinn soll sein, dass wir es schaffen können und auch wenn wir süchtig sind, können wir einhaken und versuchen durch Verhaltensänderung und Bewusstmachung eingefahren Bahnen im Suchtgedächtnis zu überschreiben.

Ich wünsche dir weiterhin viel Kraft und Durchhaltevermögen- ich brauche das ebenso!!

Grtz Okta

Verfasst am: 02.04.2019, 07:54
eruvaer77
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Hallo zusammen,

hier mal wieder ein Lebenszeichen von mir.
Was ist nun seit 27.03. passiert?

Das wichtigste zu ERST: Ich bin noch immer RAUCHFREI!!!!!!!!!
und die Statistik zu den Ersatzdrogen:
Kaugummikonsum: -5 Stück auf 20 täglich ;)
Mohrrübenkonsum: das glaubt mir keiner

Naja...
was macht das Verlangen?

Die Situationen, welche mich die zwei "letzten Male" schwer haben leiden lassen, sind aktuell eher weniger das Problem.
Also Autofahren, die "Erste" an Morgen, nach dem Essen, nach dem ***, während oder nach Konfliktsituationen, oder nach 2 Bier.
Aktuell schießt das Teufelchen eher hervor, wenn ich überhaupt nicht damit rechne. Da dann aber richtig heftig ( so 3-7 mal am Tag). Was mir dann hilft, wenn ich zb keinen Kaugummi oder ne Möhre zur Hand habe: Die Atemübungen ( Danke Lydia, ich hatte die zwar schon vorher gefunden, aber VOLLTREFFER ;) )!

Ich bin mittlerweile überzeugt davon, das die Unterschiede von meiner Einstellung gegenüber der Rauchfreiheit kommen. Gegenüber dem Rauchen und dem Aufhören an sich. Ich gehe auch dank des Forums, nun anders damit um, da mir so immer vor Augen geführt wird: DU BIST NICHT ALLEINE MIT DIESER SITUATION.

Ich möchte an dieser Stelle sicherlich nicht behaupten, das ich in IRGENDEINER FORM über den Berg bin, neeeeeee neeeeee neeeeeeee, dafür habe ich zu lange, gerne und zu viel geraucht und bin mir meiner Sucht endlich bewusst, aber es fühlt sich aktuell besser an!

Denn JA ich bin SÜCHTIG!!!!! ---- das habe ich mir vorher nie wirklich eingestanden -----

Hier nochmal DANKE!
Danke an Alle welche hier posten, helfen, unterstützen, leiden, aufhören, kämpfen und sich hier zusammengefunden haben. Ich habe mir vorgenommen, regelmäßig zu schreiben, bin leider aktuell total eingespannt, beruflich und privat. Aber ich gelobe Besserung ;)

Es grüßt
der Jens

Verfasst am: 29.03.2019, 10:01
miezhaus
miezhaus
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Lieber Jens,

na-tür-lich darfst Du hier vollschreiben, wir bitten sogar darum! Dir hilft das Tagebuch und wir lesen Dich gern. (By the way, gab´s was besonderes am Donnerstag?)

Ja laß Dein Aggressionspotenzial doch explodieren. Das ist mir (und vielen anderen) auch passiert während der Entwöhnung, das war man von mir so gar nicht gewöhnt und hat auch für einige Verwirrung gesorgt. Aber wie Du schon sagst - der Kopp bleibt auf. Das ganze hat die folgenden zwei Aspekte:

- Das muß nicht mal "nur" am Entzug liegen. Tatsächlich hat unsere gesamte Gefühlswelt gelitten, als wir Raucher waren. Jedwede Emotion, sei es Ärger, Wut, Trauer, auch Freude, Glück und Zufriedenheit, wurde buchstäblich "vernebelt". Denn nicht nur greift das Rauchen ja auch massiv in die Gehirnchemie ein, sondern zumeist versuchen wir ja auch, solche Wahrnehmungen mittels Rauchen zu kompensieren, setzen uns also gar nicht mehr damit auseinander. Hauptsache erstmal ne Kippe, gut is und weg damit. Viele Aufhörer beschreiben ihre Überraschung, wenn sie merken, wie sich so Emotionen "in echt" anfühlen, wenn sie sie erstmals rauchfrei erleben. Die gute Nachricht ist: Du gewöhnst Dich dran und lernst auch, Deine Regungen zu kanalisieren. Jeder von uns hat wieder zu seiner Balace zurück gefunden, das wirst Du auch.

- Und der zweite Aspekt ist der: Haben wir uns nicht manchmal auch schmollend mit unserer Zigarette in die Ecke zurückgezogen und gar nichts gesagt? Obwohl es gerechtfertigt gewesen wäre? Dann sind doch klare Ansagen schon besser, findest Du nicht? Wie gesagt, das Ausmaß des Ausflippens ist vielleicht noch optimierbar, das kann ja sein, aber Stand heute meine ich, es ist besser, berechtigtem Ärger Luft zu machen, als ihn rauchend im Schmollwinkel runterzuschlucken.

Also mach Dir kein' Kopp. Du kannst ja, wenn Du das Gefühl hast, bei der Arbeit bisschen überreagiert zu haben, für einen Ausgleich sorgen, Kaffee/Brezen/Tüte Gummibärchen/was bei Euch üblich ist mitbringen und sagen, ok Leute, der Ton war vielleicht zu hart aber mal ehrlich, so könnt Ihr es doch nicht machen oder. Machen wir anders. (Das ist übrigens auch eine erprobte Strategie im Entzug, falls Leute einen Ausflipper abbekommen haben). Idee?

Ansonsten bin ich ganz bei Dir, das wichtigste ist doch erstmal, daß Du rauchfrei bist!!!! Wie des geht, ist erstmal egal, hauptsache es geht! "Normal und umgänglich" wirst Du hinterher von selber wieder - höchstens, daß Du Deine Ansichten jetzt zu vertreten in der Lage bist, aber das ist ja nicht das Schlechteste oder. Und mal ganz ehrlich, Nichtraucher knallen auch mal durch!

Als Entspannungsprogramm aus dem Hut zaubern könnte ich Dir vielleicht eine Atemübung, die wirklich entschleunigt, runterbremst, sogar entschmachtet und entstresst. Sie geht so: Atme bitte fünf Sekunden lang durch die Nase tief in den Bauch ein, daß er sich rundet. Dann halte die Luft bitte für weitere fünf Sekunden ein. Und dann blase sie sanft durch die leicht geöffneten Lippen wieder aus, so als wolltest Du sachte eine Kerze ausblasen. Nach ein, zwei, drei Atemzügen im eigenen Rhythmus kannst Du diese Übung wiederholen. Macht echt ruhiger! Lust mal zu versuchen?

Nimm das, so wie es jetzt ist, mal als Ausnahmesituation hin Jens. Ich weiß es ist superschwer. Aber Du machst Das gut. Komm her um Dich auszuschütten, das ist hier gut angebaut. Weg mit der Last. Ich wünsche Dir ein gutes, gelungenes Rauchfrei-Wochenende! Eine Extraportion Power, Durchhaltevermögen und Sonnenschein sendet Dir

Lydia