Ich bin total verzweifelt

Verfasst am: 23.09.2016, 19:20
miezhaus
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Liebe Collet,

nochmals meine herzliche Bitte an Dich: Bitte nimm den Druck von Dir.

Du scheinst mir fest entschlossen zu sein, das Rauchen aufzugeben. Gut! Aber bitte ohne Druck. Dieses "das muß doch jetzt klappen!" laviert Dich bloß in Frustration rein, wenn die Schmacht kommt - und was haben wir Nikotinsüchtigen bei Frustration immer getan? Richtig, geraucht. Da entsteht ganz schnell ein Teufelskreis: Druck - Schmacht - Frust - Rauchen - Aufhören - Druck - ...

So sehr ich zwar grundsätzlich überzeugter Fan vom Aussteigen bin: Wie wäre es denn, wenn Du Dir erstmal Zeit nimmst. Dir kärtchen schreibst, worauf Du Dich freust zum Beispiel. Dich in aller Ruhe an den Rechner setzt, diese Seite durchackerst (das hat mir persönlich sehr bei der Willensbildung geholfen!). Das Startset bestellst. Dir bewußt machst, daß man dabei auch mal stolpern kann. Und daß das keine Schande ist. Daß man dann weitergehen darf, daß der Weg dann nicht endet. Mach Dich mit dem Gedanken vertraut, die Schmacht zuzulassen, denn jedes Verlangen, das Du aussitzt, entfernt Dich von der Sucht. Stärkt Dich. Laß doch diese Erkenntnisse erstmal bei Dir ankommen. Erstmal entfrusten Collet.

Und bitte nimm Dir den Ausstieg Deines Mannes nicht zur Vorlage. Kein Entzug ist ein Kriterium für einen anderen. Nicht mal beim selben Aufhörer, das weißt Du selber! Ich übrigens auch, hatte auch zwei, der erste vor etwa 16 Jahren hat sich nicht bemerkbar gemacht - und bis zu diesem Entzug, den ich als wirklich schwierig empfunden habe, konnte ich die Tücken des Entzugs ehrlich gesagt auch nicht so wirklich nachvollziehen - kennst Du, richtig? Und trotzdem: irgendwann, nach halbherzigen Anläufen (morgens aufhören, abends wieder anfangen) und untauglichen Versuchen habe ich mich auch durch diesen erneuten, hammerharten Entzug gekämpft. Warum also soll Dir dies nicht auch wieder gelingen.

Doch wie gesagt, nochmal: mach erstmal Deinen Frieden. Entschleunige, finde wieder zu Deiner Mitte (ein Instrumentarium dazu hast Du ja in der Hand mit Yoga, richtig?). Bereite Dich ein wenig vor - mit ein wenig Theorie im Vorfeld geht es wirklich leichter, fand ich! -, bestell das Startset. Und wenn Du dann aussteigst, dann bitte entspannt und optimistisch. Ist das ein Wort?

Herzliche Grüße und ein schönes Wochenende,

Lydia

Verfasst am: 23.09.2016, 15:16
Collet
Collet
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Hallo,
nachdem ich mir gestern eine Schachtel Zigaretten gekauft habe und mich total kontrolliert habe (wie blöd ist das denn), bin ich heute schon wieder mitten drin.
Nein, das geht so auch nicht ( wußte ich eigentlich), bla, bla, bla.
Jetzt bin ich natürlich wieder sauer auf meine, na ja Dummheit.
Noch einmal setze ich mir einen Termin.
Und wenn das nicht klappt, dann bleibt nur noch erschießen.
Sorry, so fühle ich mich gerade, total frustriert.

Danke, dass ich hier meine Verzweiflung schreiben darf.
Ihr habt soviele gute, einfühlsame, verständliche Worte hier.
Ich fühle mich auch euch gegenüber so undankbar, weil ich gar nichts beherzige!!!

Aber ich bleibe hier in diesem Forum, irgendwann wird es schon noch klappen.
Ja, ich habe ja noch die Hoffnung.
Man sagt doch, die Hoffnung stirbt zuletzt.
Also nach Scarlett Ohara. “verschieben wir es auf morgen“.
das heißt für mich, ist auch. wieder ein Tag.
Ich melde mich wieder.

Herzensgrüße
Collet

Verfasst am: 22.09.2016, 21:35
Collet
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Hallo Lydia,
deine Schilderung mit Reduzieren, dann wieder abends Eine, weil ich mir dann vormache, es doch kontrollieren zu können, diese Phase mache ich gerade durch.
Heute habe ich mir eine Schachtel gekauft, ich öffnete sie nicht sofort.
Ich habe heute dann etliche Situationen erlebt, durchlebt, wo ich sie nicht geöffnet habe. Ich war erst mal stolz, dass ich in vielen Situationen widerstanden habe.
Ich war sogar im Cafe,habe einen Espresso getrunken und ganz bewußt
festgestellt “wow, schmeckt auch ohne Zigaretten.
Die Täuschung, ich habe es im Griff, ist immer. noch so groß, obwohl ,
i ch, wenn ich mein denkendes Hirn einsetzen würde weiß, dass ich es eben nicht
im Griff habe.
Ja, ich habe verstanden, dass es die Sucht ist, die mir das einredet.
Ich habe keinen rauchenden Partner. Mein Mann macht mir keine Vorwürfe, aber
das ewige Hin und Her versteht er nicht.
Vor 25 Jahren hatte er eines Abends nur noch eine Zigarette, rauchte sie und sagte, ab morgen rauche ich nicht mehr. Und so ist es geblieben.
Jetzt wo ich das schreibe kann ich nur sagen Wow.War mir bis heute gar nicht so bewußt
Aber, das ist ja nicht meine Geschichte.
Mir macht es Hoffnung, wenn ich deine Geschichte lese, dass ich es doch noch irgendwann ( hoffentlich ganz bald)
schaffen werde.
Ich lese hier die vielen Berichte und Schilderungen und so langsam bekomme ich doch Hoffnung.

Danke Lydia, gaanz vielen Dank

Wenn ich denLink für das Paket anklicke, weiß ich noch immer nicht, wie ich es bestellen kann oder geht das nur per PC. Ich schreibe immer per Smartphone.

Ich bin so froh, dass es euch gibt.

Ganz liebe Grüße
Collet

Verfasst am: 22.09.2016, 20:02
miezhaus
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Hallo Collet,

heute komme ich Dich auch in Deinem Nichtmehrraucher-Wohnzimmer besuchen, ich freu mich, daß Du Dir eins eingerichtet hast und daß ich Dich hier gefunden habe.

Also erstmal: Nein, das stimmt nicht, daß Du es nie schaffen wirst. Du wirst das wieder schaffen. Denn siehst Du: vielen hier ist dieses In-die-Falle-Tappen nach langjähriger Abstinenz passiert - sie kommen allerdings auch aus dieser Falle wieder heraus. Mir ist ebenfalls - wie so vielen hier, Du siehst es ja - so ziemlich exakt dasselbe passiert wie Dir: nach elfjähriger Rauchfreiheit glaubte ich auch, ich könne gefahrlos einmal eine rauchen - und dann nochmal eine - der Rest ist Geschichte. Eine, die Du auch kennst. Und ja, ich habe auch weiß Gott genug rumgeeiert, bis ich den Ausstieg fand. Glaubte, wer so derbe auf die Sucht wieder reinfällt, der kommt da nicht mehr raus. Habe viel versucht: Reduzieren - völlig untauglicher Versuch -, morgens aufgehört (heute rauch ich mal nicht - ich hab´s ja im Griff...) und abends wieder angefangen (ich hab´s zwar im Griff aber jetzt möchte ich gerne) und viele Methoden erwägt und verworfen. Dieser Prozess ist glaube ich ganz normal. Vielleicht muß der Kopf erstmal mit den Gedanken an die Rauchfreiheit geflutet werden. Und: Klar gab es auch Zeiten, zu denen ich dachte, ich schaffe das wahrscheinlich nie mehr, davon wegzukommen. Und doch... Warum also solltest es Du nicht schaffen? Du hast dieselben Chancen wie ich.

Ein paar Ideen hätte ich auch noch beizusteuern: Sag mal, wo kommen die Zigaretten eigentlich her, die Du heute nach Deinem Ausstieg geraucht hast? Hattest Du sie daheim oder warst Du welche kaufen? Gibt es für Dich die Möglichkeit, alles Rauchkraut aus Deinem Umfeld zu entfernen? Manche können in der Gegenwart von Zigaretten aufhören zu rauchen - ich konnte es nicht, mußte mir alles vom Hals schaffen. Vielleicht wärst Du ohne Zigaretten auch auf der sichereren Seite? Darf ich fragen, ob Dein Umfeld rauchfrei ist? Oder gibt es da Besprechnungsbedarf?

Andrea und Tanja haben Dich ja auch schon auf das Startset aufmerksam gemacht. Das möchte ich Dir auch ans Herz legen, denn es enthält eine hilfreiche Broschüre, die Du Dir immer wieder schnell zur Hand nehmen kannst, wenn´s "brennt", und die Dich durch die Entwöhnung leiten kann, sowie ein paar nützliche Hilfsmittel. Vorsorglich hier noch einmal der Link dazu, falls nicht bereits bestellt:

http://www.bzga.de/infomaterialien/foerderung-des-nichtrauchens/rauchfrei-startpaket/

Schau es Dir doch mal an.

Und auch von mir die Bitte: Nimm den Druck von Dir. Höre nicht verbissen auf. Höre auf und freue Dich auf die Gewinne, die Du kennst! Welche stehen für Dich im Vordergrund? Finanzielle Vorteile? Die Sicherheit um die eigene Wirkung, ohne gelbe Zähne und Hände, ohne Rauchausdünstungen und entsprechenden Atemgeruch? Die großen Gewinne für die Gesundheit? Versuch mal nicht aufhören zu müssen - versuch mal gierig drauf zu werden. Du bekommst so viel dafür! Und der Entzug vergeht, denn kannst Du aussitzen. Das weißt Du, richtig? Denn Du konntest es schon einmal.

Tief durchatmen Collet.

Herzliche Grüße sendet Dir

Lydia

Verfasst am: 22.09.2016, 16:26
Collet
Collet
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Hallo,

ich bekomme immer eine Nachricht,
dass. ich z.B. schon 6 Tage rauchfrei wäre, obwohl ich immer die Anzahl der gerauchten Zigaretten angebe, auch per-mail.
Neues Datum in Profil wird leider nicht
angenommen.
Wollte auch das heutige Datum ändern.
Ich habe geraucht.
All die mutmachenden Mitteilungen gestern Abend haben mich
nur kurz motiviert.
Bin immer noch verzweifelt und habe gerade das Gefühl,
ich schaffe das NIE!!!

Es grüßt euch alle Collet
die Unverbesserliche

Verfasst am: 21.09.2016, 21:25
Collet
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Danke noch einmal an alle!!!!!!!!
Es ist Mut und Hoffnung machen pur, Verstehen und überhaupt alles.
@Vitalis, ich möchte nicht mehr warten.
Vorhin war ich noch so verzweifelt, weil ich den Einstieg nicht finde.
Durch die Unterstützungen bekam ich wirklich einen Motivationsschub.
Ich bin selbst überrascht.
Habe aber Angst vor Morgen!!!
Nun, dieses Hin und Her geht jetzt schon Wochen und wenn ich jetzt wieder warte, mache ich wieder Hintertürchen auf, und die will ich jetzt endlich mal schließen.
Ich setze mal den Tag auf Morgen und habe Hoffnung mit eurer Unterstützung.
Bitte drückt mir die Daumen.
Wie so “Gespräche“ gut tun, unglaublich.

LG Collet

Verfasst am: 21.09.2016, 21:17
Wilma
Wilma
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Hallo liebe Collet,

du wirst es schaffen! Du hast es schon über einen langen Zeitraum geschafft.
Das ist eine großartige Leistung!
Auch ich hatte Tage, an denen ich dachte, dass ich es nie schaffen werde. Dieses Gefühl gibt uns die Sucht.

Morgen ist ein neuer Tag.

Ich wünsche dir viel Glück!

Viele liebe Grüße,
Wilma

Verfasst am: 21.09.2016, 20:48
Collet
Collet
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Ach Gott, tut ihr mir gut.
Ich bin so bewegt, mir kamen wirklich gerade die Tränen.
Keine Vorwürfe, ihr macht mir totalen Mut.

Ich werde jetzt zum wiederholten Male meinen Termin setzen, und zwar morgen.
Vorbereitungszeit hatte ich schon mehrfach.

Ich kann es nicht beschreiben, wie mich emotional durch euren Zuspruch unterstützt fühle.

Danke

Verfasst am: 21.09.2016, 20:33
kumulus
kumulus
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Liebe Collet,
da ist kaum was hinzuzufügen. Wir alle standen irgendwann an so einem Punkt. Quasi nackt am Abgrund, aus unterschiedlichen Gründen.
Was braucht es noch um den nächsten, Dir eigentlich schon bekannten, Schritt zu tun.

Eigentlich bist Du doch nicht mehr zu halten, oder? Du bist hier und hast Dir vorgenommen mit dem Qualmen zu brechen!
Was könnte Dir helfen Dir ein Einstiegsdatum zu setzen? Hast Du Dir eigentlich das Starterpaket mit den vielen Nützlichkeiten bestellt?

Du bist nicht schwach liebe Collet, die Sucht ist stark. Wir sind aber alle stark interessiert, den in die Flucht zu schlagen. Das schaffen wir gemeinsam.

Komm, setz ein Datum.
Bin bei Dir,
Tanja

Verfasst am: 21.09.2016, 20:19
Collet
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Danke Andy
Hatte mir die Tage eine Schachtel von den blauen Zigarillos gekauft.
Ich glaube, es sind noch 5 Zigarillos drin.
Ich komme mir so klein und hilflos vor.
Bitte helft mir!!!!!
Ich könnte sie ja jetzt einfach wegwerfen.
Sagt mir, werf sie weg!
Ich schaffe das nicht alleine!!!!
Es ist die totale Sucht, die meinen klaren Geist vernebelt.
Habe total Angst vor dem Versagen.
Obwohl ich meine, ich nein ich weiß es, ich habe ansonsten mein Leben im Griff.
Ich praktiziere Yoga, Meditation und bin Vegetarierin aus ethischen Gründen.
Im Yoga heißt es Ahimsa, d.h. nicht verletzen.
Und das Tierled möchte ich nicht.
Verrückt gell, und mir gegenüber füge ich
dieses Leid zu.
Ich fühle mich so total abhängig und sooo schwach.
Sorry für das Jammern, ich weiß, dass ich froh bin, dass ich euch gefunden habe.

Danke euch von Herzen
Collet