Ich bin total verzweifelt
Liebe Collet,
danke, dass du dich gemeldet hast. Hat mich jetzt gefreut.
Und du machst das ganz richtig: du meldest dich, wann und wie oft es für dich stimmig ist.
Deine Enttäuschung über dich selbst empfindest du als sehr mächtig. Das ist verständlich. Doch ist das auch wirklich nötig? Was würdest du denn zu deiner besten Freundin sagen, wenn sie beim Erlernen eines neuen Tanzes immer wieder Fehler macht? Und nicht jeden Tanzschritt sofort perfekt und fehlerfrei beherrscht? Und auch mal Tage hat, an denen anscheinend nichts so richtig klappen will?
Rauchen ist so intensiv mit Funktionen von uns selbst überfrachtet worden, das dauert, bis diese Verknüpfungen gelöst sind und neue Gewohnheiten vertraut geworden sind.
Und schau mal, ein Kind, das Laufen lernt oder später radeln, hat so oft aufgeschürfte Knie. Das gehört einfach dazu. Ich habe so oft aufgehört, dass meine Freundin schon überhaupt nicht mehr reagierte, wenn ich sagte, ich habe heute das Rauchen aufgehört. Und erst als es so vier, fünf Tage waren hat sie vorsichtig gemeint: na, das sind ja schon mehrere Tage.
Also ich glaube ganz fest daran, dass du es auch schaffen kannst. Magst du dir den Freitag vorbereiten? Mit z.B. dem Artikel zur Checkliste? http://www.rauchfrei-info.de/informieren/news/detail/news/die-checkliste-fuer-tag-x/
Und wie könntest du denn deine Zuversicht steigern, dass deine RAuchfreiheit machbar ist? Was hast du an Schwierigem im Leben bereits erfolgreich gelernt und gemeistert? Und welche deiner Eigenschaften haben dir dabei geholfen?
Hab ein schönes Wochenende mit hoffentlich lauter Nichtrauchern
das wünscht dir Andrea
Hallo liebe Lotsen und Community,
ich möchte mich hier mal wieder melden.
Mein Gedanke rauchfrei zu werden, habe ich in den letzten Tagen oder sind es gar schon wieder Wochen, total verdrängt.
Nun möchte ich aber wieder am Freitag, 14.10.2016 wieder erneut starten.
Ich bin ab Freitag über das Wochenende weg, ich glaube alles Nichtraucher.
Aus meiner momentanen Befindlichkeit heraus, möchte ich jetzt nicht mehr sagen, da ich zu enttäuscht bin von mir, ich es mir selbst nicht mehr zutraue durchzuhalten und ich meinen eigenen Tönen und Worten nicht mehr glauben kann.
LG Collet
dir Verzweifelte
PS: Ich melde mich nach dem Wochenende
Liebe Collet,
als Ergänzung zu den anderen Lotsen, die dir die ganze Zeit geholfen haben und die es ähnlich sehen wie ich (Lydia, Gitte): Mein Weg war streckenweise der des:
"Ich lass mich in Ruhe damit (Rauchen) im Moment und schau, wann ich wieder eine günstige Zeit abpassen kann".
Denn vor dem bzga-Programm und dem Forum hier habe ich auch unzählige Male aufgehört und wieder angefangen.
Den entscheidenden Unterschied machte tatsächlich bei mir die Arbeit im Programm aus. Dass ich wirklich schriftlich mit der Programmbroschüre gearbeitet habe, die ganzen Tipps angewandt und den alten HAsen hier geglaubt habe:
" Ich schaffe das auch, wie die anderen, wenn ich etwas dazu tue".
Lydias Erfahrung teile ich auch: Dier Verfügbarkeit ist die Schwester der Versuchung". Also nach möglichst stressfreien TAgen Umschau halten und sich keine Gefährdungen zumuten, nix im Haus, Tankstelle und Automaten sind tabu, die vier A´s anwenden: http://www.rauchfrei-info.de/aufhoeren/tipps-fuer-ihren-rauchstopp/tipps-bei-verlangensattacken/
Manchem hier hilft auch, sich die Motive für die Rauchfreiheit aufzuschreiben und an gut sichtbaren Stellen in der Wohnung aufzuhängen. Oder das als Collage zu machen. Oder sich ein Symbol für die Rauchfreiheit zu wählen...
Wie könntest du dir denn deine guten Gründe für deine Rauchfreiheit im Gedächtnis aktiv verfügbar machen?
Hab einen schönen TAg
Andrea
Mit daumendrückendem Gruß
Andrea
Hallo Collet,
habe gerade alles hier von Dir durchgelesen. Es ist echt der Hammer, wir haben den selben Leidensdruck. Fühle mich echt so wie Du. Jeden Tag möchte ich das Rauchen endlich stoppen und laufe wie ferngesteuert zum Automaten. Wie diese beschissene Sucht uns im Griff hat. Eigentlich unfassbar. Bin auch seit Jahren im Yoga und eigentlich sehr willensstark. Doch den Rauchstopp bekomm ich net hin. Klar, für ein paar Stunden aber länger nicht.
Oft rauche ich nur aus langer Weile.... total dämlich....
Vielleicht könnten wir es zusammen wagen... so als Zwilling ??
LG
Simi
Liebe Collet,
nochmal Collet, bitte nicht fallen lassen. Vielleicht könnte es Dir entgegenkommen, wenn Du erstmal zur Ruhe kommst. Erstmal Deinen Frieden mit dem Vorgefallenen machst. Doch bitte nicht das Projet an den Nagel hängen. Dazu ist das Ergebnis zu wertvoll. Das kann man zwar nicht antizipieren, aber sieh Dich doch hier um: so viele überzeugte Aufhörer hier! Es muß also was dran sein, denkst Du nicht?
Dein Rückfall von Dienstag hängt wiederum mit der Anwesenheit von Zigaretten zusammen. Dein Mut, Deine Motivation waren ja gut! Die Gegenwart von Zigaretten ist für viele in der ersten Zeit ganz klar ein unkalkulierbares Risiko! Für mich wäre es das auch gewesen. Ich habe aufmerksam dafür gesorgt, daß sich kein Rauchkraut mehr in meinem Zugriff befindet und die Gegenwart von Rauchern in der ersten Zeit gemieden. Bitte mute Dir doch in der ersten Zeit solche Härtetests nicht bewußt zu. Später werden sie Dich nicht mehr umwerfen.
Das ist also kein Grund, an Dir zu zweifeln, Deine Kraft in Abrede zu stellen. Für viele ist es in der ersten Zeit nicht hilfreich, sich Zigaretten auszusetzen - das liegt aber nicht an Dir, sondern an der Gemeinheit und Hartnäckigkeit dieser Sucht. Du kannst es schaffen - das hast Du doch gesehen, den Sonntag und fast Montag über! Denk doch mal, wenn Dir keine Kippe über den Weg gelaufen wäre, hättest Du auch weiterhin Stand gehalten.
Also, es bleibt bei meiner Einladung: Wenn Du soweit bist, steh wieder auf, steig wieder aus, wobei Du dann die erste Zeit darauf achtest, nicht in die Gegenwart von Zigaretten zu kommen. Es wäre ja nicht für immer, nur für die erste Zeit. So war es Sonntag und Montag auch machbar für Dich - und so wird es auch künftig machbar für Dich sein.
Auf jeden Fall zweifle nicht an Dir. Dazu besteht kein Grund.
Herzlichen Gruß sendet Dir
Lydia
Hallo lb. Lydia,
ich danke dir für deine Unterstützung.
Am Sonntag habe ich es wirklich durchgehalten und war so happy
Am Montag war ich noch vollen Mutes,bin sogar bei Regen spazieren gegangen und irgendwann ganz bewusst bei einer rauchenden Freundin vorbei.
Nur e i n e, am Dienstag bin ich nicht nur ausgerutscht, sondern total, ja ich sage es,
total auf die Schnauze gefallen.
Ich bin so entmutigt, dass ich am Überlegen bin, ob ich mein Projekt fallen lasse.
Jetzt, wo ich so rückfällig geworden bin, ist mein Mut, meine Kraft dahin.
Ich habe jegliches Vertrauen in mich verloren.
Ich fühle mich schwach und total, ja verzweifelt.
Ich danke dir für deine so rührende und motivierende Unterstützung.
LG Collet
die Unverbesserliche
Guten Abend Collet,
wie geht es Dir heute? Ich weiß nicht, habe ich Dir folgendes schon einmal geschrieben (und wenn, dann bitte ich die Wiederholung zu verzeihen)? Es gibt Aufhörer, die holprige Starts haben. Hören auf, stolpern, schlingern, fallen, auch mehrmals. Hören aber immer noch auf! Nehmen aus jedem Stolperer mit: warum genau bin ich gestolpert, und was kann ich beim nächsten Mal in vergleichbarer Situation tun, anstatt zu rauchen? Und so sammeln sie Erfahrung um Erfahrung bezüglich der Stolpersteine der Sucht - und fallen irgendwie nicht mehr drüber. Also, es ist nicht jedem Aufhörer vorbestimmt, die Zigaretten aus der Hand zu legen und dann nie wieder anzufassen. Mancher nimmt eben nicht den direkten Weg den Berg rauf, sondern die Serpentinen. Das ist nicht weiter schlimm und irgendwann auch zielführend.
Das bedeutet für Dich: Welches sind die Situationen in denen Du kippelst? Ich meine, es ist öfters mal in Gegenwart von Rauchern schwierig für Dich, stimmt das so? Dann erwäge, entweder zumindest die ersten Tage nicht mit Rauchern zu verbringen oder sie dann zu bitten, nicht in Deiner Anwesenheit zu rauchen und Dich auch nicht mit Zigaretten zu versorgen.
Und es bedeutet für Dich: Wenn Du ausgerutscht bist, dann mach Dir klar, daß Du jetzt nicht weiterrauchen mußt! Du bist in der Entwöhnung, und das bist Du nach dem Ausrutscher auch noch. Deswegen mußt Du nicht weiterrauchen, es beendet die Entwöhnung nicht! Du kannst den Weg direkt weitergehen. Hast nichts verloren durch einen Ausrutscher! Du kannst gleich weitermachen mit dem Ausstieg, mußt nicht wieder neu aufsetzen! Vielleicht ermöglicht es Dir ja diese Denkweise, einen Ausrutscher auch einen solchen bleiben zu lassen.
Du wirst das auch noch schaffen Collet. Viele, die heute rauchfrei sind, haben gehadert, gekippelt, den Stopp gestoppt und wieder in Angriff genommen - und es auch irgendwann geschafft. Warum sollte es Dir nicht gelingen?
Herzliche Grüße sendet Dir
Lydia
.....das kriegst Du hin, Collet, das wird Dir gelingen. Du wünschst es Dir, Du hoffst. Du willst. Du bist hier richtig.
Es ist Dir einen ganzen Tag geglückt und kürzlich 10 Jahre....
Du weißt, die ersten Entzugstage sind die Schwierigen, danach gehts ganz schön ruckzuck gen Freiheit.
Mach weiter, Du bist gut, mach weiter.
Liebe Grüße von Andrea
Hallo alle,
och ist das immer so nett, wie ihr alle Verständnis und Mut macht.
Zu meiner Entschuldigung muß ich mal sagen, dass es mir schwer fällt, immer jedem einzeln zu danken.
Ich danke euch allen für die feedbacks.
@Lydia , ich war nahe daran, mein Projekt fallen zu lassen.
Du faßt es dann immer wieder zusammen, wie es den Einzelnen hier ergeht und ergangen ist...danke.
Eine neue Erfahrung für mich wäre es z.B. auch einmal, meine Ausrutscher nicht immer zu einem ausufernden Rückfall ausarten zu lassen.
Heute habe ich wieder 3 Ziggis von Freundinnen gequalmt.
Hoffentlich kann ich morgen wieder bei Null weitermachen.
LG
Collet
Liebe Collet,
Du sagst: Du glaubst daß es für Dich psychisch schwer ist, nicht mehr zu rauchen. Ich sage: Richtig. Aber nicht nur für Dich. Sondern für die aller-, allermeisten Aufhörer.
Und das ist ja genau die in meinen Augen größere Schwierigkeit dabei, diese Sucht in Schach gehalten zu kriegen: die psychischen Auswirkungen. Die haben nicht nur Dich fest im Griff, sondern das hatten sie uns alle. Du, vielen von uns ist es hier unglaublich schwer gefallen. Und ganz, ganz viele waren sich irgendwann unsicher, ob sie überhaupt aufhören wollen. Das blöde ist bloß: sobald man eine geraucht hat, ist man sich plötzlich wieder sicher und ärgert sich grün und blau.
Also Collet, bitte gehe nicht davon aus, daß Du mit dieser Gefühlslage allein wärst: viele hier kennen sie - ich übrigens auch. Die körperliche Abhängigkeit, die Entzugserscheinungen - gut, bequem ist anders, aber das größte Problem waren sie nicht. Die psychische Abhängigkeit, das Drängeln der Schmacht, sei es in bestimmten Situationen oder überraschend aus dem Nichts heraus, und all dem Widerstand zu leisten, war schwerer.
Aber es ist nicht unmöglich. Ich sagte es Dir schon, ich glaube eigentlich schon, daß Du nicht mehr rauchen willst. Wer dringend will, daß Du rauchst, das ist die Sucht. Also wem folgst Du. Deinem Wunsch? Oder läßt Du Dich fremdbestimmen, immer weiter? Du willst es Collet, Du willst aufhören, sonst würdest Du nicht immer wieder durchstarten. Also beiße Dich durch - nicht einfach, ich weiß, und es tut mir auch leid, daß Du Dich so hart tust. Aber es wird besser, erträglicher, einfacher! Gerade die ersten Tage werden von vielen Aufhörern als die schwersten empfunden.
Was den Wattekopf angeht: Oh, an den kann ich mich noch gut erinnern! An den, die Schlappheit, die Müdigkeit, die Unkonzentriertheit und die Antriebslosigkeit. Aber ich habe wieder zu meiner Energie und Klarheit zurückgefunden, zu meiner Form - zu besserer Form! Das ist ein vorübergehender Zustand Collet, um den mach Dir bitte mal keine Gedanken. Genehmige Dir viel frische Luft, so viel Ruhe, wie Du kannst, trink genug (entgiftet und hält den Kreislauf stabil) und versuche Orangen (sie werden z. B. auch gegen so Nachmittagstiefs empfohlen, weil der Vitamingehalt darin einen Frischekick verschafft, warum soll man sich diesen nicht auch in der Entwöhnung zunutze machen?).
Und auf alle Fälle: Sorge dafür, daß es Dir gut geht. Sorge für Dich, sei gut zu Dir. Frage Dich immer wieder, was könnte ich jetzt für mich tun, damit ich mich gut fühle? Damit erwischst Du gleich zwei Aspekte: Einerseits bist Du mit angenehmem abgelenkt. Und andererseits: In dieses Schema paßt nämlich das Rauchen nicht hinein. Denn wenn Du Dich fragst: was tut mir gut? kann eine ernsthafte Antwort niemals "rauchen" lauten...
Du hast es schon mal gepackt Collet! Komm Du packst das wieder. Die blöden ersten Tage gehen vorbei - und der übrigen Entzug auch. Viel Kraft und Sturheit wünscht Dir
Lydia