HILFE!! Rauchstopp-Depression! Suche erfahrene Leidensgenossen
Hallo an alle, ich bin wie viele andere neu hier. Mein Grund für die Anmeldung ist die pure Verzweiflung.
Ich habe meinen Rauchstopp-Termin, den man hier ja festlegen muss, auf Übermorgen datiert. Eigentlich versuche ich es seit 3 Tagen - jeder Tag ein Misserfolg, begleitet von Versagensängsten und gewaltiger Hilflosigkeit. Ich will aufhören - das ist klar. Anreiz zum aktuellen Aufhören gibt eine Lungenentzündung und die ärztliche Aussage, dass meine Lunge echt scheiße aussieht und ich unbedingt aufhören sollte. Schockierend kommt dazu, dass ich noch nicht einmal 30 Jahre alt bin. Ich habe immer gedacht, ich kann leicht aufhören, wenn ich mal gesundheitliche Probleme mit meiner Lunge bekomme. Pustekuchen!!! Nicht mal das reicht, um endlich vernünftig zu werden und aufzuhören. Mein soziales Umfeld schüttelt den Kopf über so viel Verantwortungslosigkeit. Man könnte nun denken, ich habe mich noch nie mit den Risiken des Rauchens auseinander gesetzt und verfüge nicht über die Reife oder Intelligenz, um das Prinzip der Sucht zu verstehen.
Dies stimmt jedoch auch nicht. Ich verstehe vom Prinzip her die Prozesse des Gehirns beim Rauchen und den Verlauf eines Entzuges. Ich habe tausende Berichte zum Thema, als auch die Bücher von Allen Carr durchgelesen. (Das Buch ist nicht schlecht muss ich sagen und hilft sicherlich vielen).
Mein größtes Problem ist eine schlechte Rauchstopp-Erfahrung aus dem letzten Jahr. Ich habe 6 Wochen versucht, aufzuhören. Nun heißt es in der Theorie, die ersten Tage bzw. die ersten 3 Wochen sind die schlimmsten. Danach wird es besser. Bei mir war es genau umgekehrt. Die erste Woche war leicht, dann wurde es von Woche zu Woche schlimmer. Ich landete in einer gewaltigen Depression - ich war wirklich unerträglich und eine Zumutung für mein soziales Umfeld. Jeder Tag war fühlte sich nicht mehr lebenswert an. Nach 6 Wochen war ich am Boden. Ich griff schließlich wieder zur Zigarette. Nun - ein halbes Jahr später - will ich wieder aufhören aus oben benanntem Grund. Ich habe die letzten drei Tage vormittags aufgehört und nach 4 Stunden begannen Antriebslosigkeit, Hilfslosigkeit, Traurigkeit, Angst und Wut. Ich habe den ganzen Tag permanent geheult, war nicht im Stande, mich abzulenken, war durchgehend gereizt. Der Griff zur Zigarette folgte stets nach einem riesen Streit mit meinem Partner, verursacht durch meinen Zickereien ihm gegenüber, mit denen er überhaupt nicht umgehen kann. Während ich rauche, denke ich über meine Verantwortungslosigkeit, über die riesen große Angst vor Krebs und über meine unfassbare Unfähigkeit der Emotionskontrolle nach. Solange ich rauche, bin ich mir voll bewusst, dass der einzig Schuldige für die schlechte Laune und die Traurigkeit das Nikotin ist. Sobald ich nicht mehr rauche, sind plötzlich alle anderen Menschen und Situationen Schuld. Ich bin so wütend darüber, dass mich etwas so im Griff hat und ich die Kontrolle verliere. Ich will die Kontrolle über mich selbst zurück gewinnen und benötige nun Handwerkszeug dazu.
Ist hier jemand, der diese Situation kennt und vielleicht erfolgreich gemeistert hat? Wenn ja, freue ich mich über Erfahrungsberichte und Tipps.