Heute spontan aufgehört
Hallo Christina,
schön daß Du wohlbehalten wieder da bist - ich bin auch wieder da und gerade auf Orientierungsrundflug durch das Forum. Freu mich von Dir zu lesen.
Selbst wenn Du im Urlaub aufgrund des Ausbleibens von Rauchersituationen kein Verlangen gespürt hast, so arbeitet auch diese Zeit, rauchfrei verbracht, für Dich. Jeder Tag, den Du rauchfrei mitnimmst, festigt Deine Abstinenz und Deinen Erfolg - egal, ob Du Verlangen ausgesetzt bist oder nicht. Also sind auch diese Tage Gewinne, auf die Du mit Stolz und Freude zurückblicken darfst und die Dir auch was gebracht haben.
Was den "Abschluß" der Entwöhnung angeht... weißt Du, 116 Tage sind eine lange Zeit des Nichtmehrrauchens, ein Supererfolg, da brauchen wir mal gar nicht drüber diskutieren. Ich bitte Dich aber dabei, zwei Aspekte nicht zu übersehen:
Einmal, wie Du schon selbst gesagt hast, haben wir ja lange Jahre geraucht, uns Verhaltensmuster eingebimst und die Sucht fett gefüttert. Und bestimmt ist der Zustand, nicht mehr zu rauchen, nach einem guten Dreivierteljahr - so toll diese Leistung zweifellos auch ist, wie gesagt! - noch zu neu, zu frisch, im Vergleich zu der langen Zeit des Rauchens, um schon so empfunden zu werden als hätte man nie geraucht.
Und zum zweiten bewegst Du Dich noch in einer Phase, da nicht jeder den Entzug schon abgeschlossen hat. Ich selber war nach 116 Tagen auch noch nicht damit fertig! Ich halte es also für durchaus möglich, daß Du zwar eine eher als leichter empfundene Entwöhnung hattest, diese aber noch andauert. Sicherlich hörst Du schon den Nachhall des Entzugs - aber Du hörst ihn eben noch. Daher vielleicht auch noch diese Spur von Traurigkeit, die Du beschreibst.
Verzage daher bitte nicht. Dieser Prozess kann schon endgültig abgeschlossen werden - habe ich gefühlt inzwischen auch, nur bei mir hat es auch etwas länger gedauert, aber dafür fühlt es sich heute umso besser an. Nun ist es bei Dir eben vielleicht noch nicht ganz so weit - aber das wird bestimmt noch. Bitte versuche noch Geduld aufzubringen. Ich hab auch lang damit rumgetan, konnte aber irgendwann damit abschließen - warum solltest Du es nicht auch können.
Viele Grüße sendet Dir
Lydia
Guten Morgen,
ich wollte etwas ausführlicher berichten, wie es mir in den Ferien ergangen ist.
Erstaunlicherweise fühlte ich mich kaum zum Rauchen angereizt - das ist aber vielleicht auch dadurch erklärbar, dass ich fast immer nur zu Hause auf dem Balkon geraucht habe und kaum in anderen Situationen. Deswegen sind Situationen, in denen mein Gehirn mich noch zum Rauchen verlocken will, eher an meine Wohnung gekoppelt.
Ich bin nach wie vor stolz darauf, dem Verlangen zu widerstehen, muss aber zugeben, dass die Situationen deutlich seltener geworden sind.
Die von vielen Teilnehmern im Forum beschriebene Traurigkeit kommt immer mal wieder hoch, lässt sich aber auch wegdrücken.
Insgesamt mache ich wohl einen eher leichten Entzug durch. Immer wieder muss ich mir aber klar machen, dass es noch nicht getan ist und dass immer wieder Situationen der Verlockung kommen werden. Das stört mich schon, dass dieser Prozess endgültig wohl nicht abgeschlossen werden kann.
Aber damit bezahlt man wohl für die Jahre des Rauchens - was jetzt nicht heißen soll, dass diese so toll waren! Elende Sucht!
Viele Grüße und haltet durch!
Christina
Hallo Andrea,
danke für deine Nachfrage! Ich bin wieder ein paar Tage unterwegs und wollte nur kurz Bescheid sagen: Alles klar und die Versuchung war gar nicht so groß. Ich gehe noch ausführlicher auf deine Nachricht ein.
Viele Grüße
Christina
Hallo Christina,
Lydia ist in Urlaub, so wollte ich mal fragen, wie denn dein Urlaub war, wie es dir so geht, ob du das "Abhauen" anwenden konntest?
Und Klasse, 1008 Tage rauchfrei, entschuldige, vertippt, 108 Tage. Aber wenn wir schon dabei sind: Wie ist das in deiner Vorstellung, über tausend Tage geschafft zu haben?
Wichtiger ist natürlich das im Hier und Heute leben, das "Nur für Heute rauche ich die eine einzige erste nicht". Sondern gönne mir..., sorge gut für mich in dem ich...., belohne ich mich mit...
Hab einen schönen Tag!
Das wünscht dir Andrea
Liebe Lydia,
vielen Dank für deine kenntnisreiche Antwort, die mir wie immer weiterhilft.
Ich stelle beim Durchlesen fest, dass ich mich zu negativ geäußert habe. Grundsätzlich geht es mir gut und die Gedanken an das Rauchen sind deutlich weniger geworden. Mich suchen im Moment gar nicht unbedingt vermehrt Rauchgedanken heim, mich nervt nur, dass sie es immer noch tun und vielleicht auch komplett nicht aufhören werden. Aber da bin ich wohl zu ungeduldig, denn fast 100 Tage ist eben im Vergleich doch noch nicht so lang.
Das ist beeindruckend, wie ein Suchtgedächtnis funktioniert. Es taucht zwar dann ab, aber wird immer wieder an die Oberfläche geschwemmt bzw. schwemmt sich selbst dorthin. Das ist das, was uns alle verbindet.
Was den Urlaub betrifft, bin ich wachsam. Ja, die Freundin, mit der ich wegfahre, wird mich nicht hindern bzw. mich abhalten, das weiß ich. Und ich weiß auch, dass das nicht selbstverständlich ist.
Ich passe also auf und melde mich in einer Woche zurück!
Vielen Dank noch einmal für den kompetenten Rat.
Christina
Liebe Christina,
schön daß Du Dich gemeldet hast - und noch so kurz vor dem Keksdosenjubiläum! Nimm Dir welche von den Keksen mit in den Urlaub und genieße sie gebührend, denn 100 Tage sind eine ganz tolle Leistung.
Daß Du gerade im Moment noch von Rauchgedanken heimgesucht wirst, ist zwar sicherlich nevtötend, da bin ich bei Dir, und es tut mir leid, daß Dich dies beunruhigt. Aber weißt Du, 100 Tage (auch 98, mei wegen zwei Tagen...) sind eine großartige Leistung, wirklich toll gemacht. Und nicht mehr weit und die Entwöhnung ist geschafft. Doch es ist immer noch möglich, daß Du noch nicht ganz aus der Kassenzone raus bist. Ich war es bei 100 Tagen definitiv noch nicht. Und sollten Dich gerade im Moment (denn so verstehe ich Deinen Post, bitte korrigiere mich wenn ich da falsch liege) vermehrt Rauchgedanken heimsuchen, so ist dies Ausdruck des letzten Aufbäumens der Sucht, das sich nach etwa drei, auch mal vier (wie bei mir) Monaten gern nochmal bemerkbar macht. Das ist ganz normal!
Bitte sitze dem nicht auf. Gerade jetzt nicht; jetzt hast Du schon so ein schönes Stück geschafft, bist auf dem besten Weg, frei zu sein - bitte halte jetzt nochmal durch. Das geht! Ich habe es auch geschafft, und Du schaffst es auch.
Sieh doch Deinen Urlaub mit Deiner Freundin als Chance: Wenn sie Dich abhalten würde, bist Du nicht so gefährdet, wie wenn sie Dich zum Rauchen animieren würde. Und die Anwesenheit des Rauchens kann Dich unter diesen Umständen doch nur "abhärten". Ich denke, unter diesen Umständen rauchfrei zu bleiben (wofür Deine Chancen ja gut stehen, wenn Deine Freundin Dir da behilflich sein würde, was ich übrigens sehr lieb von ihr finde!) wird Dich stärken und Dir vermitteln, daß Du trotz der Präsenz der Sucht rauchfrei bleiben kannst. Mach Dir nicht zu viele Sorgen, geh es entspannt an - und denke an das "Abhauen" der 4 A-Tipps: Wenn Dich die Situation zu sehr anspannt, verlasse sie kurz. Geh an die Luft oder in ein Badezimmer und atme tief durch, bis sich die Anspannung gelegt hat. Das schaffst Du!
Ich wünsche Dir einen erholsamen Urlaub! Laß es Dir gutgehen. Viele Grüße von
Lydia
Liebe Forumsteilnehmer,
jetzt bin ich schon bei 98 Tagen angelangt. Ich habe hier seit längerem nicht mehr geschrieben, aber aufmerksam in vielen Threads mitgelesen. Das hat mir sehr geholfen und hilft mir auch weiterhin.
Ich schreibe deswegen wenig, weil ich den Eindruck habe, dass es bei mir immer das gleiche ist und dass ich deswegen anderen auch nicht viel helfen kann. Damit kann man Mitleser wirklich langweilen! Bei mir läuft der Entzug insgesamt vergleichsweise gut, aber das Gedankenkarussell setzt immer noch ein und wird es ja wohl auch weiterhin tun.
Was mich stört, ist der Gedanke, dass es zwar, wie viele der erfahrenen Aufhörer sagen, leichter wird, aber dass die Versuchung zu rauchen immer wieder mal auftauchen wird. Und der Gedanke „nur mal eine“ kommt auch wirklich immer wieder, trotz allen rationalen Gegenerwägungen.
Etwas Angst habe ich davor, dass ich morgen für eine Woche in Urlaub fahre und dies mit einer guten Freundin, die selbst seit vielen Jahren raucht. Ansonsten kenne ich nämlich fast nur Nichtraucher. Nun wird meine Freundin mich garantiert nicht zum Rauchen auffordern, sondern im Zweifelsfall abhalten, aber ich werde ständig mit dem Rauchen konfrontiert sein. Das gilt es auszuhalten.
Soweit der Stand der Dinge bei mir, viele Grüße in die Runde.
Haltet durch!
Christina
Hallo Christina,
natürlich geht es noch auf und ab. Ich meine, sieh mal, Du bist nunmehr seit 41 Tagen rauchfrei. Dies ist schon eine tolle Leistung, zweifelsohne! Aber etwas, was wir uns über Jahre hinweg eintrainiert haben, schaffen wir kaum innerhalb weniger Wochen rückstandslos wieder aus den Knochen zu tilgen. Das braucht seine Zeit. Du bist noch mitten in der Entwöhnung begriffen, da sind Entzugswellen absolut noch im Rahmen normaler Parameter. Die Zeit wird´s richten.
Kannst mit Stolz auf die rauchfrei überstandenen Streßsituationen zurückblicken! Sollte sich wieder einmal Streß ankündigen, erinnere Dich daran: Es geht auch ohne Rauch, Du kannst das bewältigen, hast es Dir schon bewiesen. Und belohnen kann man sich auf mannigfaltige Weise: Spazieren gehen, ein duftendes Schaumbad, eine Duftlampe anzünden, einen Latte Macchiato im Lieblingskaffee, neue Klamotten oder Schuhe (darf auch mal sein!), ein fauler Nachmittag (ein Traum!!!), neue Blumen in die Blumenkästen pflanzen, eine neue Sofadecke, umdekorieren, ... ein bisschen was fällt mir da schon ein - und Dir jetzt sicher auch!
Mir scheint Du bist auf einem guten Weg. Geh ihn ruhig so weiter, und wenn Du Unterstützung wünschst, komm jederzeit her. Ein schönes Wochenende wünscht Dir
Lydia
Liebe Lydia,
vielen Dank für deinen Besuch hier in meinem Wohnzimmer und deine Gratulation.
Ja, ich fiebere der Blumenwiese als erstes forenoffizielles Zeichen schon sehr entgegen! Nach wie vor geht es auf und ab, wenn auch gerade heute eher ein leichter Wellengang zu spüren ist und kein übelkeitserregender Orkan.
Meine Stresssituation habe ich ganz gut in den Griff gekriegt und bin froh darüber, dass ich nicht wieder zur Zigarette gegriffen habe. Dabei habe ich festgestellt, dass für mich der Belohnungsaspekt des Rauchens ziemlich im Vordergrund stand, denn das sind die Situationen, die mir am häufigsten unterkommen: „Jetzt habe ich etwas geschafft, da kann ich ja eine rauchen.“ Ach nein! Will ich ja gar nicht!
Es fällt mir nicht so leicht, mich anderweitig zu belohnen, so z.B. für meine 40 Tage Rauchfreiheit, irgendwie denke ich da nur ans Essen … Obwohl ich bis jetzt kaum zugenommen habe, zum Glück.
Aber das ist ja ein schönes Projekt, sich da andere Annehmlichkeiten zu überlegen.
Ganz herzliche Grüße
Christina
Liebe Christina,
herzlichen Glückwunsch zu 40 Tagen in Freiheit! Nochmal 10 Tage weiter und Du bist auf der Blumenwiese angekommen. Das ist eine schöne ausbaufähige Leistung! Hast Du schon eine Idee, wie Du Dich dafür belohnst? Heute oder anläßlich der Blumenwiese (oder beides - warum nicht?)
Sag wie geht es Dir mit Deiner neugewonnenen Freiheit? Melde Dich doch mal wieder, wenn Du Zeit und Lust hast. Darüber freut sich
Lydia