Fuins Tagebuch - Raus aus dem blauen Dunst

Verfasst am: 23.09.2012, 14:05
Fuinedhel
Fuinedhel
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[quote="mue"]
Hallo Fuin,

als ich heute Nacht nochmal ins Forum geguckt habe und Deinen Beitrag las, war ich ziemlich erschüttert. Ich wollte sofort antworten, war aber einfach zu müde, um die richtigen Worte zu finden. Ich hoffe, Du hast Dir etwas den Frust von der Seele geschriebn und Dir anschließend, ohne geraucht zu haben, die Bettdecke über den kopf gezogen. Hoffentlich sah dann heute früh die Welt wieder etwas rosiger aus.
[/quote]

Kann ich gut verstehen, dass du zu müde warst. Ja, ich habe mir den Frust von der Seele geschrieben und habe dann versucht zu schlafen. Nach einer Stunde bin ich wieder raus und wieder eine halbe Stunde vor dem PC gesessen. Dannach hat es mit dem Schlafen endlich funktioniert. habe aber wieder in mindestens 5 Etappen geschlafen... ommer wieder aufgewacht und nicht direkt weiterschlafen können. Bin aber ohne Zigarette durch die Nacht gekommen. Nur "rosiger" sieht es nicht wirklich aus... fühle mich auch nicht wirklich besser... nur immernoch müde.

[quote="mue"]
Ich kann Deine Gefühle nachvollziehen und verstehe Deine Gedanken. Ich selber bin jetzt 113 Tage rauchfrei und hatte zwischendurch auch solche Anwandlungen.
Zunächst einmal zu meinen Erfahrungen, was die Gesundheit betrifft:
Wie bei Dir, hat sich mein Geruchssinn verbessert. Aber meine Lunge ist wohl gerade in einem Prozess, in dem sie sich verstärkt reinigt. Früher hätte ich das als "Raucherhusten" bezeichnet und abgehakt bzw. garnicht mehr bemerkt, weil es zum Alltag dazu gehörte. Jetzt fällt mir jeder Husten mit Schleimauswurf auf, obwohl es weniger als noch vor ein paar Monaten ist.
Auch ich gerate beim Treppensteigen noch außer Atem. Das liegt aber nicht am früheren Rauchen sondern an meinem Übergewicht und meiner mangelnden Fitness.
Bei Dir liegt es wahrscheinlich daran, dass Du nach der kurzen Zeit einfach zuviel erwartest.
[/quote]

Der Husten und die anhaltende Kurzatmigkeit sind zwar nervig bzw. lästig, aber damit würde ich wohl klarkommen. Auch ich habe Übergewicht und an der Fitness arbeite ich erst seit einigen Monaten (Fitness-Studio), aber gut... damit kann ich leben, dass es nicht durch den Rauchstopp besser wird. War halt auch ein "unerfüllter" Punkt der Bilanz. Wie schon bei den anderen geschriben, wäre mir schlafen können und eine bessere Konzentration viel wichtiger.

[quote="mue"]
Anders ist es mit den Gewohnheiten: Aus irgendeinem unerfindlichen Grund hatte ich in der letzten Woche regelmäßig abends vor dem Fernseher den Gedanken, wieder zu rauchen. Ich habe dann gedanklich durchgespielt, wie es wäre, wieder zu rauchen. Und seltsamerweise und auch glücklicherweise ist mir dabei der Appetit auf eine Zigarette total vergangen. Das mag auch daran liegen, dass ich zuletzt kein Genussraucher sondern ein Suchtraucher war. Mich hat jede Zigarette angewidert und trotzdem habe ich sie geraucht, weil ich musste. Jetzt, wo der Mechanismus unterbrochen ist, dass ich rauchen MUSS, kann ich mich wieder frei entscheiden. Und bei der Frage: "Was bringt es mir, jetzt zu rauchen", weiß ich keine Antwort außer "Nichts".
Das einzige was ich weiß ist, dass es nicht bei einer bleiben würde ohne dass ich etwas davon hätte.
Und außerdem weiß ich, dass ich mich nach einem Rückfall mies und am Boden zerstört fühlen würde. Wer weiß, ob ich erneut einen Ausstieg wagen würde mit Entzugserscheinungen, die ich früher schon fürchten gelernt habe.
[/quote]

Mir ist es eigentlich auch nur bedingt nach einer Zigarette... solange kein Schmachter um die Ecke kommt, finde ich rauchen auch nicht wirklich "attraktiv". Das Problem bei mir ist wohl, dass auf die Frage "Was bringt es mir, jetzt zu rauchen?" die Antwort "Du könntest heite Nacht wieder besser schlafen und dich morgen auf der Arbeit besser Konzentrieren" kommt (es sei mal dahingestellt, ob es Real oder Illusion wäre)... ich glaube das macht es mir gerade so schwer. In den letzten 2 Wochen habe ich mir auch immer wieder die Antwort "Nichts" geben können... mit der (vermutlich von der Sucht untergejubelten) Antwort hat es eben nur das Problem, dass es sich im ersten Moment sogar logisch anhört. Sollange ich es noch schaffe weiter zu denken, kann ich mich zwar noch davon überzeugen, dass ich durch den Entzug ja nur einmal durch muss und dannach auch Arbeiten wieder gut möglich ist und ich dazu noch viel mehr gewonnen hätte, solange kann ich wohl auch noch widerstehen... es fällt nur immer wieder SO SCHWER, diese "logische" Antwort der Sucht aus zu kontern...

[quote="mue"]
Halte einfach noch etwas durch. Es wird besser.
[/quote]

Ich hoffe es... und ich hoffe, dass es nicht mehr all zu lange dauert und ich das "Ende" als Nichtraucherin und nicht als Raucherin erlebe.

[quote="mue"]
Dass Du Montag wieder arbeiten musst, kann sogar ein Vorteil sein. Du hast den Urlaub genutzt, um den Einstieg in den Ausstieg zu wagen. Die ersten körperlichen Entzugserscheinungen sind bereits überwunden bzw. gemildert.
[/quote]

Ich würde meinen besseren Geruchsinn (kann jetzt jeden Raucher auf 10 m gegen den Wind riechen, was die Sache nicht einfacher macht) gerne gegen eine ruhige erholsame Nacht mit ruhigem Schlaf eintauschen.

[quote="mue"]
Während Deines Urlaubs hast Du vielleicht den Rauchausstieg zu Deinem "Projekt" gemacht und evtl. zuviele Gedanken darum.
[/quote]

Der Urlaub hatte in meinen Augen viele Vorteile als Startschuss in eine rauchfreies Leben... da konnte ich mir notfalls alles so drehen, dass es mich beim nicht-rauchen unterstützen konnte. Wäre während der Arbeit nicht möglich gewesen.

[quote="mue"]
Wenn Du wieder arbeitest und Deine volle Konzentration diesen Aufgaben gilt, treten vielleicht die Gedanken an zigaretten, Rauchen und Nichtrauchen in den Hintergrund. Letzen Endes gibt es ja auch wichtigeres als diese doofen Dinger. Eigentlich sind sie überhaupt keinen Gedanken wert.
[/quote]

Genau da liegt mein Problem... Konzentration!! Im Moment würde ich wohl eher sage "Was bitte?" Durch den Schlafmangel ond den Entzug generell fehlt mir die Konzentrationsfähigkeit noch extrem. Zusammen mit der permanenten Müdigkeit ist das echt SCH**** zum Arbeiten. Um die Schmachter bei der Arbeit mache ich mir eigentlich weniger Sorgen... die waren sozusagen von anfang an einkalkuliert und sollten eben durch konzentriertes und engagiertes Arbeiten "überarbeitet" werden... naja... muss es wohl auf mich zukommen lassen, wenn ich heute nicht die Flinte ins Korn werfen will.

Werde mich so gut als möglich gegen den "verlockenden" Gedanken (sorry, aber genau das ist er) heute Nacht mit Kippen besser schlafen zu können wehren...

Gruß und einen schönen rauchfreien Sonntag,
Fuin

Verfasst am: 23.09.2012, 13:36
Fuinedhel
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[quote="queen-omega"]
Ohhh mannnnnn...
Fuin, ich fühle mit Dir :o

Heute sind's bei mir auch 2 Wochen und auch ich fühle mich nicht unbedingt besser als vorher, der Dauerhusten treibt mich in den Wahnsinn und der noch immer auftretende Rauchgeschmack im Mund sowieso...

Ich hoffe für Dich, dass Du auch diese schwierige Zeit durchhälst und der Tag kommen wird, andem Du Stolz sagen kannst: es ist überstanden

Ich wünsche Dir wahnsinnig viel Kraft, halte durch, ich werde es auch versuchen ...

Sandra
[/quote]

Hallo Sandra,
erstmal Gratulation zu deinen 2 Wochen!!!



Den Husten finde ich auch nervig, aber eben nur nervig im Moment. Die Schlaf- und Konzentrationsprobleme so wie die Kopfschmerzen machen mir mehr zu schaffen. Hast du mit denen auch noch zu kämpfen, oder hat es bei dir so hingehauen, wie ich mir das eigentlich auch "ausgerechnet" hatte und die Probleme verschwinden bei dir jetzt nach den 2 Wochen schon?

Gruß und einen schönen rauchfreien Sonntag,
Fuin

Verfasst am: 23.09.2012, 13:30
Fuinedhel
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[quote="icke76"]
ich wär ja fast aus dem bett gefallen als ich das gelesen habe
[/quote]

Sorry icke, dass ich dich an einem Sonntag morgen so unsanft aus dem Bett geholt habe... war sicher nicht meine Absicht.

[quote="icke76"]
es is doch noch kein meister vom himmel gefallen und natürlich sind 15 bzw. 16 tage eine supertolle leistung, es ist doch aber kein argument , nur weil man länger konnte als andere, wieder an zu fangen....
[/quote]

Die 15 bzw. 16 Tage nehme ich sicher nicht als Rechtfertigung wieder an mit dem rauchen anzufangen. Ich sehe sie eher als Motivation. Auf der einen Seite will ich das geschaffte nicht verlieren, aber auf der anderen Seite sind dieses Tag der Beweiß, dass es auch ohne geht, für den Fall, dass ich doch straucheln sollte.

[quote="icke76"]

ich glaube auch das es dir bzw. uns allen noch öfter so gehen wird und unser durchhaltevermögen echt hart auf die probe gestellt wird aber genau deshalb bezeichnen wir uns als stark, weil wir nicht nachgeben und die sucht nicht gewinnen wird..
es sind nunmal hochs und tiefs die wir überstehen müssen
[/quote]

Das Durchhaltevermögen wird ja mehr oder minder täglich "geprüft"... mal mehr, mal weniger hart. Meine primäre Sorge gilt eben der Arbeit.
Sage mir zwar auch immer wieder, dass andere es auch geschafft haben, aber irgendwie bleiben das in meinem Kopf leere Worte... Sehe mich vor meinem geistigen Auge am Montag vor dem PC sitzen und über die einfachsten Dinge grübeln, weil ich nicht wach genug bin um 1+1 zu rechnen. Denke eigentlich weniger, dass mich die Schmachter verrückt machen könnten, sondern die SCH**** Müdigkeit.

Werde es wohl auf mich zukommen lassen müssen und sehen wie es läuft.

[quote="icke76"]
ich vermute mal das dein gestrieger depri ein synthom des entzuges war und das es dir heute bereits wieder besser geht.. jedenfalls wünsche ich es dir
[/quote]

Da ich sonst nicht zu Depris neige, kann ich es sicher auf den Entzug schieben... nachdem ich heute Nacht aber wieder nur in Etappen schlafen konnte, kann ich nicht wirklich behaupten, dass es mir heute besser gehen würde. Aktuell hält sich das Kopfweh zwar noch im Hintergrund, aber ich habe die dumme befürchtung es kommt heute auch wieder (und es liegt nicht am wenigen trinken... unter 3-4 Litern läuft bei mir eh nichts.)

[quote="icke76"]
... und ich schieb dir mal etwas von meiner kraft rüber ( ich bin noch motiviert weil ich ja nich im urlaub war )

...kannst sie mir ja wiedergeben wenn du sie nicht mehr brauchst ;) ....

schönen sonntag und vor allem viel kraft für heute
[/quote]

Danke für die Kraft... aber teile dir deine auch sorgfälltig ein... wer weiß, was auf dich noch zukommt. Dem einen fällt es leichter, dem anderen schwerer... Weiß man vorher eben nicht.

Gruß und einen schönen rauchfreien Sonntag,
Fuin

Verfasst am: 23.09.2012, 13:08
mue
mue
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Beiträge: 94 Beiträge

Hallo Fuin,

als ich heute Nacht nochmal ins Forum geguckt habe und Deinen Beitrag las, war ich ziemlich erschüttert. Ich wollte sofort antworten, war aber einfach zu müde, um die richtigen Worte zu finden. Ich hoffe, Du hast Dir etwas den Frust von der Seele geschriebn und Dir anschließend, ohne geraucht zu haben, die Bettdecke über den kopf gezogen. Hoffentlich sah dann heute früh die Welt wieder etwas rosiger aus.
Ich kann Deine Gefühle nachvollziehen und verstehe Deine Gedanken. Ich selber bin jetzt 113 Tage rauchfrei und hatte zwischendurch auch solche Anwandlungen.
Zunächst einmal zu meinen Erfahrungen, was die Gesundheit betrifft:
Wie bei Dir, hat sich mein Geruchssinn verbessert. Aber meine Lunge ist wohl gerade in einem Prozess, in dem sie sich verstärkt reinigt. Früher hätte ich das als "Raucherhusten" bezeichnet und abgehakt bzw. garnicht mehr bemerkt, weil es zum Alltag dazu gehörte. Jetzt fällt mir jeder Husten mit Schleimauswurf auf, obwohl es weniger als noch vor ein paar Monaten ist.
Auch ich gerate beim Treppensteigen noch außer Atem. Das liegt aber nicht am früheren Rauchen sondern an meinem Übergewicht und meiner mangelnden Fitness.
Bei Dir liegt es wahrscheinlich daran, dass Du nach der kurzen Zeit einfach zuviel erwartest.

Anders ist es mit den Gewohnheiten: Aus irgendeinem unerfindlichen Grund hatte ich in der letzten Woche regelmäßig abends vor dem Fernseher den Gedanken, wieder zu rauchen. Ich habe dann gedanklich durchgespielt, wie es wäre, wieder zu rauchen. Und seltsamerweise und auch glücklicherweise ist mir dabei der Appetit auf eine Zigarette total vergangen. Das mag auch daran liegen, dass ich zuletzt kein Genussraucher sondern ein Suchtraucher war. Mich hat jede Zigarette angewidert und trotzdem habe ich sie geraucht, weil ich musste. Jetzt, wo der Mechanismus unterbrochen ist, dass ich rauchen MUSS, kann ich mich wieder frei entscheiden. Und bei der Frage: "Was bringt es mir, jetzt zu rauchen", weiß ich keine Antwort außer "Nichts".
Das einzige was ich weiß ist, dass es nicht bei einer bleiben würde ohne dass ich etwas davon hätte.
Und außerdem weiß ich, dass ich mich nach einem Rückfall mies und am Boden zerstört fühlen würde. Wer weiß, ob ich erneut einen Ausstieg wagen würde mit Entzugserscheinungen, die ich früher schon fürchten gelernt habe.

Halte einfach noch etwas durch. Es wird besser.
Dass Du Montag wieder arbeiten musst, kann sogar ein Vorteil sein. Du hast den Urlaub genutzt, um den Einstieg in den Ausstieg zu wagen. Die ersten körperlichen Entzugserscheinungen sind bereits überwunden bzw. gemildert. Während Deines Urlaubs hast Du vielleicht den Rauchausstieg zu Deinem "Projekt" gemacht und evtl. zuviele Gedanken darum. Wenn Du wieder arbeitest und Deine volle Konzentration diesen Aufgaben gilt, treten vielleicht die Gedanken an zigaretten, Rauchen und Nichtrauchen in den Hintergrund. Letzen Endes gibt es ja auch wichtigeres als diese doofen Dinger. Eigentlich sind sie überhaupt keinen Gedanken wert.

Verfasst am: 23.09.2012, 13:03
Fuinedhel
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[quote="Linda36"]
Hallo Fuin ,

erstmal Guten Morgen und ich hoffe, dass du noch standhaft bleiben konntest!
[/quote]

Guten Morgen und ja, ich bin immer noch auf der Seite der Nikotin-freien.

[quote="Linda36"]
Eines der Probleme, die nach dem Ausstieg auftreten, ist auch meiner Meinung nach, dass man erwartet, man wird plötzlich ein anderer Mensch, glücklicher, entspannter, gesünder, stolz, voller Tatendrang und happy, dass man die Zigaretten nicht mehr braucht ...........! Und dann merkt man, es ändert sich eigentlich nichts, man bleibt derselbe, der man vorher war. Und man wartet erst mal vergebens auf die Erfüllung ......!
[/quote]

Ich erwarte eigentlich nicht 2 Wochen nach dem Ausstieg "Superwoman" zu sein oder mich so zu fühlen. Das Problem ist eher, dass ich mich in für mich wichtigen Punkten nach 2 Wochen immernoch viel schlechter fühle als vor dem Rauchausstieg. Vor allem die anhaltenden Kopfschmerzen, Schlaf- und Konzentrationsprobleme... hatte echt so gehofft, dass die nach 2 Wochen "ausgestanden" werden, damit ich die Sache nicht "negativ" ins Geschäft tragen muss, und meinem Chef (er hat nie geraucht) erklären muss, dass er erst einmal auf 100% Fuin verzichten muss und erstmal mit 40 - 70% Vorlieb nehmen muss... und das auf für mich unbekannte Zeit... weiß ja nicht wirklich wie lange diese Phase noch anhält... vor allem mit den Schlaf- und Konzentrationsproblemen. Bin heute Nacht wieder mindestens 5 Mal aufgewacht und konnte nicht gleich wieder einschlafen... dieses Etappenschlafen ist aber alles andere als erholsam.

[quote="Linda36"]
Ich finde, die ersten Tage sind nicht die schwierigsten, denn da ist die Motivation noch sehr hoch. Aber dann, so nach der ersten oder zweiten Woche, da vergisst man dann allmählich, warum man eigentlich aufhören wollte. Und das ist eine gefährliche Zeit .........!
[/quote]

So wie es aussieht kann ich es nur bestätigen... meine Motivation ist auf wackeligen Füßen... es wird aber auch irgendwie immer schwierig sich mit "ich will keinen Krebs bekommen" und Co. (die ja sehr weit in der Zukunft liegen und bei mir die Hauptmotivationsquelle sind) zu motivieren, wenn man nicht weiß, wie man jetzt wirklich mit den Problemen umgehen soll, die so nahe vor der Türe stehen: morgen Arbeiten gehen und nicht annähernd fit zu sein (weit weniger als vor dem Urlaub).

[quote="Linda36"]
Ich finde, dass du dich in den letzten Monaten vor deinem geplanten Ausstieg gut vorbereitet hast, es sitzt in deinem Kopf fest, das Thema Ausstieg! Und deshalb garantiere ich dir: [b]Du wirst nie mehr ein glücklicher und sorgloser Raucher werden!
[/quote]

Das Thema Ausstieg wird mich hoffentlich von jetzt ab immer begleiten... ich hoffe es sehr. Egal ob als Raucher oder als Nichtraucher. Irgendwann soll es mich als Erinnerung an alte vergangene Zeiten begleiten, aber bis dahin als ständige Mahnung, dass es keine Option ist, sein ganzes Leben zu rauchen. Der glückliche und sorglose Raucher ist schon vor ein paar Monaten "von uns gegangen"... den gab es also schon vor dem eigentlichen Ausstieg nicht mehr, sonst wäre ich wohl nicht hier am schreiben, sondern immer noch mit einer Kippe auf dem Balkon.

[quote="Linda36"]
Auch wenn "selbst erleben" etwas anderes ist, als "lesen", so lege ich dir dennoch das Buch "nie wieder einen einzigen Zug" ans Herz. Du kannst es online lesen oder dir kostenlos runterladen, ich hab`s mir auch ausgedruckt. Es verdeutlicht sehr eindringlich die Sucht und die damit verbundenen Vorgänge in unseren Köpfen.......!
[/quote]

Das Buch habe ich mir auch schon zum größten Teil zu Gemüte geführt. Die meisten Sachen wußte ich schon aus anderen Büchern und Berichten, aber einiges war wirklich intereessant. Mich hat nur das Leitthema, also der Titel genervt. "Nie wieder..." Das ist so ein mächtiger und erschreckender Ausdruck... jedesmal wenn ich über diese Worte (in welcher Form auch immer) gestolpert bin, hat das fast schon aufs Kommando eine Schmachtattacke ausgelöst. "Nie wieder" ist soooooooooo lang... viel zu lang für jemenden, der Morgens aufsteht und sich vornimmt heute keine zu rauchen und sich damit Kraft und Motivation gerademal für den nächsten Tag bereit legt... sich da vorzustellen was man an Kraft braucht, um dieses "Nie wieder..." umzusetzen (vor allem wenn man noch mit dem körperlichen Entzug hadert)... das ist mehr als demotovierend, denn es ist eine scheinbar unmögliche Aufgabe. Heute ist heute, und "Nie wieder..." ist die Zukunft..., heute ist zwar ein Teil der Zukunft... wenn ich weiterhin widerstehen kann, vielleicht auch ein Teil der "Nie wieder..." Zukunft... aber das steht noch in den Sternen.

[quote="Linda36"]
Fuin, ich bin keine Vorbild für dich, aber vielleicht konnte ich dich ja ein bisschen zum Nachdenken anregen, bevor du leichtsinnig zwei Wochen rauchfrei auf`s Spiel setzt.
[/quote]

Du bist auch im Kampf mit der Sucht... und das schon viel länger und durch deine/n "Rückfäll/e" (?) auch intensiver als die meisten anderen hier, könnte ich mir vorstellen. Warum solltest du da kein gutes Vorbild sein? Nur weil du Mensch bist und kein Übermensch. Laut einem der schlauen Ausstiegs-Bücher brauchen viele Leute 10 bis 20 Versuche, um es dauerhaft zu schaffen... das bedeutet 9- 19 Rückfälle... wenn der Autor also nicht gelogen hat, dann muss es ja viele Menschen geben, die auch in dem Kreislauf wie du hängen oder gehangen haben. Ob ich auch dazu gehören werde... ich weiß es nicht. Zum Nachdenken hast du mich aber auf jedenfall gebracht...
Die 2 Wochen will ich ja eigentlich auch nicht aufs Spiel setzen... die haben mich den ganzen erholsamen Urlaub gekostet... das soll nicht umsonst gewesen sein!

Ich hänge gerade einfach irgendwie zwischen 2 guten Vorsätzen / Zielen...

ICH WILL NICHT RAUCHEN (habe auch kaum Lust auf eine Zigarette im Moment) und
ICH WILL NORMAL ARBEITEN KÖNNEN (und es sind die Entzugserscheinungen, die das erschweren... bin echt davon ausgegangen, dass 2 Wochen (16 Tage) für diese Phase des Ausstiegs reichen und ich zumindest wieder richtig schlafen kann nach der Zeit... Pustekuchen, war wohl nichts.)

Werde schauen, dass ich heute die Motivation aufrecht erhalte und mir für Morgen die eine oder andere Strategie zurecht schustere...
Muss mir nur immer wieder einreden, dass es andere Leute auch schaffen und geschafft haben Entzug und Job unter einen Hut zu bekommen.

Gruß und noch einen schönen rauchfreien Sonntag,
Fuin

Verfasst am: 23.09.2012, 12:14
queen-omega
queen-omega
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Beiträge: 49 Beiträge

Ohhh mannnnnn...
Fuin, ich fühle mit Dir :o

Heute sind's bei mir auch 2 Wochen und auch ich fühle mich nicht unbedingt besser als vorher, der Dauerhusten treibt mich in den Wahnsinn und der noch immer auftretende Rauchgeschmack im Mund sowieso...

Ich hoffe für Dich, dass Du auch diese schwierige Zeit durchhälst und der Tag kommen wird, andem Du Stolz sagen kannst: es ist überstanden

Ich wünsche Dir wahnsinnig viel Kraft, halte durch, ich werde es auch versuchen ...

Sandra

Verfasst am: 23.09.2012, 09:29
icke76
icke76
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Beiträge: 22 Beiträge

ich wär ja fast aus dem bett gefallen als ich das gelesen habe

fuin,
es is doch noch kein meister vom himmel gefallen und natürlich sind 15 bzw. 16 tage eine supertolle leistung, es ist doch aber kein argument , nur weil man länger konnte als andere, wieder an zu fangen....

ich glaube auch das es dir bzw. uns allen noch öfter so gehen wird und unser durchhaltevermögen echt hart auf die probe gestellt wird aber genau deshalb bezeichnen wir uns als stark, weil wir nicht nachgeben und die sucht nicht gewinnen wird..
es sind nunmal hochs und tiefs die wir überstehen müssen

ich vermute mal das dein gestrieger depri ein synthom des entzuges war und das es dir heute bereits wieder besser geht.. jedenfalls wünsche ich es dir und ich schieb dir mal etwas von meiner kraft rüber ( ich bin noch motiviert weil ich ja nich im urlaub war )

...kannst sie mir ja wiedergeben wenn du sie nicht mehr brauchst ;) ....

schönen sonntag und vor allem viel kraft für heute

Verfasst am: 22.09.2012, 23:28
Fuinedhel
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2 Wochen und fast ein Tag nach der letzten Zigarette

An alle, die noch in der gleichen Phase oder weiter am Anfang stehen... bitte lasst euch von dem was ich hier jetzt schreiben werde nicht entmutigen... aber ich muss mich jetzt mal ausko....., da ich schon fast den ganzen Tag den Ausstieg aus dem Ausstieg in Erwägung ziehe (habe aber noch keine geraucht!!!!)

Heute schiebe ich echt Frust... es ist noch nicht einmal so dei Gier nach der Zigarette, sondern die etwas "ernüchternde" Bilanz, die ich heute gezogen habe.

Einer der Tipps, um sich zu motivieren, ist ja, Bilanz zu ziehen, was sich verbessert hat / was man erreicht hat.

Mal abgesehen von dem offensichtlich gesparten Geld (über 2 Stangen), hat sich bei mir bisher nur der Geruchsinn wirklich verbessert. Die Schmachts sind mal öfter mal weniger... mal heftiger, mal leichter... fairerweise will ich sie aber zu den positiven Seiten zählen... es wird langsam zur Gewohnheit die leichten Schmachter "nebenbei" abzuschmettern... aber nur die leichteren.

Ist aber irgendwie frustrierend, dass "gut gehen" in den letzten 2 Wochen eigentlich nur bedeutet hat, dass es mir nicht schlecht geht. So wirklich "gut" gefühlt habe ich mich in den letzten 2 Wochen eigentlich nie... und das obwohl ich Urlaub hatte und mir immer mal wieder etwas gegönnt hatte... an so richtige Freude von innen heraus kann ich mich in den letzten 2 Wochen nicht erinnern. Selbst das Gefühl stolz zu sein auf das geleistete... will sich immer noch nicht einstellen. Ich habe zwar öfters versucht nach außen hin fröhlich zu wirken, in der Hoffnung es dann auch zu fühlen... aber ohne Erfolg.
Schlechte Gefühle kommen dafür immer gleich mit doppelter Wucht. Ich kann zur Zeit nicht einfach mal "Böse" sein... nein, ich bin gleich wütend, wenn nicht sogar rasend vor Wut. Und runter zu kommen dauert Ewigkeiten... und wenn dann nur eine Kleinigkeit kommt, bin ich sofort wieder an der Decke. Das hat mir in der letzten Woche 4 von 7 Tagen mehr oder mi9nder versaut... den heutigen übrigens auch.

Was die Atmung angeht... da wird nichts besser bei mir. War heute mit meinem Freund auf einer öffentlichen Feier (eine Firma bei uns hatte Jubiläum) und wie auch zu Raucherzeiten kam ich recht schnall aus der Puste. Zusätzlichn habe ich seit rund einenhalb Wochen fast permanent einen Frosch im Hals und das obwohl ich als Ersatz für die Ziggis zu Pfefferminzbonbons greife... möchte erst garnicht wissen wie das ohne die wäre. Meine Stimme daher auch im Eimer und es klingt als ob ich permanent Erkäkltet wäre... der Raucherhusten sorgt dann für den Rest. Habe mich wegen des doofen Hustens auch schon 2 mal fast übergeben müssen... so schlimm war es selbst zu heftigsten Raucherzeiten nie!

Kopfschmerzen sind auch mein ständiger Begleiter geworden. Spätestens jeden Abend bekomme ich sie, aber ich kann nicht ständig Schmerzmittel nehmen... normalerweise hält eine Packung Schmerztabletten bei mir ein Jahr oder länger... alleine in den letzten 2 Wochen habe ich eine halbe Packung gebraucht.

Da ich nun auch seit 2 Wochen nie richtig schlafen konnte bin ich auch langsam am Ende meiner Kräfte und soll am Montag wieder arbeiten... ich frage mich nur "wie"?

Kurz gesagt... meine Motivation liegt am Boden. Ich weiß nicht wie es bei mir weitergehen soll und ob ich einem nächsten starken Schmachter noch widerstehen kann oder will.

Ich komme mir gerade so vor, als ob, EGAL was ich tue oder auch nicht, mich nachher dafür hassen könnte /würde .
Rauche ich jetzt eine... war die ganze Tortur der letzten 2 Wochen vergebens... der Urlaub ist umsonst draufgegenagen, den erholt fühle ich mich nach den 2 Wochen kein Stück.
Schleppe ich mich jetzt wie die letzten 2 Wochen weiter durch, dann bringe ich meinen "Masochisten" langsam echt an seine Grenzen. Ich bin eigentlich ein Genießer-Mensch... also das perfekte Opfer für solch eine Sucht. Außerdem bleibt dann immer noch die Frage offen, wie ich mit der Müdigkeit, den Launen (verstärkt durch die Müdigkeit), den Konzentrationsproblemen und Kopfschmerzen am Montag arbeiten soll / kann. Mein ganzer Job braucht eigentlich nur meinen Kopf... und genau der Teil meines Körpers streikt immer noch.
Dachte die 2 Wochen reichen, um diese Phase "abzuschließen" und zumindest Konzentrationsschwierigkeiten, Schlafprobleme und Kopfschmerzen los zu werden. Mir war klar, dass nach 2 Wochen nicht alles schon überstanden sein konnte, aber das sich ausgerechnet diese Dinge so lange halten müssen, obwohl sie eigentlich besser sein sollten... SCHEI****. Jetzt habe ich echt Angst, dass alles für die Katz war, wenn sich rauchfrei und Job nach 2 Wochen (16 Tagen) nicht miteinander vereinbaren lassen.

Dazu noch die am Boden liegende Motivation... ich habe echt keine Ahnung was ich (noch) machen soll.

Egal wie es weitergeht... werde mich auf Jedenfall hier wieder melden und nicht wie manche andere einfach so ohne Meldung zu verschwinden....

Noch eine kleine "positive" Sache zum Schluss:
Es ist mein 1. Ausstiegsversuch... statistisch gesehen ist hier die Rückfallquote am Höchsten... bin auch nur ein Mensch, kein Übermensch. Sollte ich diese Runde nicht schaffen, dann kann ich mich auch die nächste Runde besser vorbereiten und weiß auch worauf ich mich einlasse... dieser Versuch war zwar durch Lesen und Ähnliches vorbereitet... aber lesen und erleben ist etwas anderes... war also ein Sprung ins kalte Wasser... und dafür sind 14 bzw. fast 15 Tage ja schon viel mehr als viele andere beim ersten Versuch vorweißen können/konnten.

Wünsche euch allen viel Kraft...
keine Ahnung wie lange meine noch reicht... ich habe mir vorgenommen in den nächsten 35 Minuten keine zu rauchen... also "heute" (bis 0 Uhr) auf alle Fälle nicht nachzugeben...

Gruß,
Fuin

Verfasst am: 22.09.2012, 21:46
icke76
icke76
Dabei seit: 17. 09. 2012
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eine, gute, rauchfreie und nicht stinkende nacht wünscht dir



icke76

Verfasst am: 22.09.2012, 08:39
icke76
icke76
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[quote="Fuinedhel"]
2 Wochen seit der letzten Kippe

Hallo @ all,
2 Wochen sind nun geschafft, auch wenn es mir heute der Schmacht wieder besonders schwer gemacht hat. Fast 5 Stunden mit einem Raucher in einem Raucherauto zu sitzen und sich dann auch noch heftig zu zoffen... man, dass ging an die Kondition... Zigaretten sind in einem Raucherauto ja auch immer in Griffweite Ich sag euch... das war was

ABER: Ich habe wieder widerstanden

Einen Vorteil haben diese "Härtetests" allerdings: Sie stärken mein Vertauen in mein Durchhaltevermögen und meine STURheit... ist zwar auch immer wie das Spiel mit dem Feuer... hoffe nur, ich verbrenne mich da nicht irgendwann.

Kann meinem rauchenden Freund aber auch nicht das Rauchen verbieten und es wäre auch bescheuert überall mit 2 Autos getrennt hinzufahren. Da muss ich nunmal durch... ich "wollte" es ja nicht anders.

Gruß und gute Nacht,
Fuin


[/quote]

R E S P E K T !!!

Das hast du sehr gut gemacht ...

du schaffst das auch weiterhin und mit jedem tag wird es einfacher " NEIN !!! " zu sagen ;)

viel erfolg für heute