fünf vor zwölf

Verfasst am: 19.03.2014, 10:00
conbria
conbria
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Liebe Mäggi,
Es ist schlimm, was Dir passiert ist. Ich habe in letzter Zeit zwar nicht viel geschrieben, aber einiges mitgelesen.
Bei Dir kommt so einiges zusammen. Ich erlebe Dich hier im Forum als einen sehr mitfühlenden Menschen, immer bist Du für andere da, hast ein liebes Wort für jeden und jede.
Ich kann mir gut vorstellen, dass Du in der realen Welt genauso hilfsbereit bist. Dazu kämpfst Du noch mit dem Ausschleichen von ADs und kümmerst Dich um Deine alten Eltern

Wo bist Du dabei?
Bist Du genauso liebevoll und umsorgend mit Dir selbst?
Kannst Du Dir die Zeit schenken, die Du brauchst, um wieder zu Kräften zu kommen?
AD auszuschleichen ist schwere Arbeit und gleichzeitig mit dem Nikotinentzug fast nicht zu schaffen. Selbst wenn Du jetzt wieder die alte Dosis nimmst, braucht es wieder einige Zeit, bis die alte Wirkung wieder da ist. Ich nehme selbst ADs , habe die Dosis leicht erhöht und weiß, wovon ich rede.

Es ist kein Wunder, dass Du rückfällig geworden bist. Die Zigaretten verschaffen Dir die Pausen, die Du Dir sonst nicht gönnst und die Du so dringend brauchst. Sie deckeln eine Menge Emotionen, die sonst viel schwerer auszuhalten sind.

Es geht um gute Strategien im Umgang mit sich selbst. Wenn Du ent-täuscht von Dir bist, dann heißt das im Klartext, Du täuscht Dich nicht mehr selbst. Du gaukelst Dir nicht mehr vor, Du könntest alles alleine wunderbar schaffen. Vielleicht kannst Du Dir professionelle Hilfe suchen, Deine Liebste ist damit überfordert und viel zu dicht an Dir dran. Sie ist fürs Händchenhalten, IndenArmnehmen, wärmflaschenherstellen und Lieblingskuchenbacken zuständig, nicht dafür, tragfähige Strategien zu entwickeln.

Sei die Nummer 1 in Deinem Leben. Sei egoistisch, verwöhne Dich mehr als die anderen, sei genauso gut zu Dir wie Du es zu anderen Menschen bist, HOLE DIR HILFE, Du hast sie verdient.

Ganz liebe Grüße
Conbria

Verfasst am: 19.03.2014, 08:00
micky1272
micky1272
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Hallo Mäggi,

ich kann solche Situationen nachvollziehen. Ich bin zwischendurch mal ganz knapp davor gewesen eine zu rauchen.

Teufelszeug !

Man kann wohl nur weiterversuchen aufzuhören. Alles, außer heftige Stresssituationen, lassen sich ohne Zigarette gut meistern und sich darauf vorbereiten. Man kann gut sagen, dass der Kaffee morgen ohne Zigarette getrunken wird oder nach dem Essen morgen keine geraucht wird, aber für den Stress von morgen muss man sich wohl was besonderes überlegen. Man kennt den ja meist noch nicht.

50 Tage ohne hast Du geschafft.

Wie war denn diese Zeit überhaupt für dich ? Grundsätzlich viel besser oder lästig weil man nur ans Aufhören denkt ?

Kannst du da eher positives berichten ? Würd mich interessieren wie das so war für dich.

LG
Micky

Verfasst am: 19.03.2014, 07:44
Kecina
Kecina
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Hey Mäggi,

hab's gestern Abend schon gelesen. Konnte nicht schreiben. Aber jetzt.

Ich hoffe, die Lage zu Hause mit deiner Frau hat sich wieder entschärft. Und auch wegen deinem Vater lässt sich irgend eine Lösung auftreiben.

Deine Situation verstehe ich, kenne ich. Wenn dann alles wie eine riesige Welle über'm Kopf zusammenschlägt, dann automatisiert sich der Griff zur "Pause".
DANN den Hebel noch umzulegen ist schwer.

Mir geht es jedesmal so, wenn ich mit meinem Sohn wieder im Kh bin. Wenn ich dann gar nicht mehr weiter weiß, setze ich mich auf meine Hände. Und wenn auch das nicht mehr hilft, beiß ich in eine Chilischote. (die hab ich immer mit. )Dann vergeht mir die Lust zu rauchen, allerdings auch alles andere.

Mal wieder vom Thema abgeschweift: bleib uns hier erhalten, Mäggi. Ohne dich zusätzlich unter Druck setzen zu wollen: ich finde Meikel's Vorschlag toll! Empathie, Toleranz, Intellekt, Hilfsbereitschaft und und und... Das hast du doch alles... So bist du! Du wärest eine tolle Lotsin!
Du bist keine Versagerin. Du bist ein Gewinn! Für uns alle.

Nehme dich in Gedanken in den Arm. Sei lieb gegrüßt.

Nicole

Verfasst am: 19.03.2014, 00:08
rauchfrei-lotse-meikel
rauchfrei-lotse-meikel
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Und whiskypapa:

Ein oft schmerzhafter Prozess, anerkennen zu müssen, dass die community, wir eben,Grenzen hat. Ich erinnere nur an das 11-jährige Mädchen, das sich hier einfand, um Hilfe einzufordern, bei ihrem Rauchstopp. Eine Erfahrung, die sich nicht gut angefühlt hat. Aber verantwortlich getroffen worden ist, im Sinne und zum Schutz dieser Betroffenen.

LG
Meikel

Verfasst am: 19.03.2014, 00:00
rauchfrei-lotse-meikel
rauchfrei-lotse-meikel
Dabei seit: 02. 07. 2013
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Mäggi, was soll ich sagen? Im chat war ich ein Ahnungsloser. OK,

erstmal ist so ziemlich alles gesagt. Von so vielen, die alle, jede/r passende Worte gefunden haben.

Wie skurril klingt es für dich, Rauchfrei-Lotsin zu werden? Bewerbungen ans BzgA-Team sollten möglich sein. Eines der stärksten Werkzeuge war und ist, dass ich mich f ür dieses Projekt engagieren darf. Für mich eine Rückfallprophylaxe der besonderen Art.

"Wir wachsen", werden personell aufgestockt. Diese Meldung ging gestern über unseren Internen "Ticker". Ob ich damit gar Interna weitergebe, weiß ich nicht. Kannst du dir das für dich vorstellen?

Antwort? Erwünscht. *Einmal drücken*?Erst recht.

C.U.
Dein Meikel

Verfasst am: 18.03.2014, 23:30
chrismowgli
chrismowgli
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Mäggi, in der PN steht meine Telefonnummer!

Verfasst am: 18.03.2014, 22:03
moma
moma
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Beiträge: 355 Beiträge

fühl Dich nochmal ganz doll

Verfasst am: 18.03.2014, 21:01
whiskypapa
whiskypapa
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Beiträge: 61 Beiträge

Hallo Mäggi,
Deine Nachricht liegt für mich wie ein schwarzer Schatten über diesem Forum.
Nicht Du hast versagt, nein wir alle, weil wir es nicht geschafft haben Dich davon abzuhalten.
Es ist aber für uns alle ziemlich schwierig, Dir sofortige Unterstützung zu geben.
Ich möchte hier einen Vorschlag machen:
Die Anonymität des Forums muss sich irgendwie durchbrechen lassen, um direkte
Hilfe jemandem zu geben. Hier muss die Solidargemeinschaft sich als eine solche
zeigen.
Dies jedoch nur, wenn es keine weiteren Möglichkeiten gibt.
Und die Rauchfrei-Lotsen sollten irgendwie die Möglichkeit des Direkten Kontaktes bekommen.
Jedoch nur wenn ausdrücklich gewünscht.
Ich bin froh, das ich meinen Entzug zusammen mit meiner Frau mache. Auch meine Frau
stand wiederholt vor ziemlich starken Proben. Es war sehr gut für uns , das wir gemeinsam
auf Entzug sind. Keiner gibt sich dann eine Blöße.
Ich hoffe das Du keinen Rückfall hast, sondern nur eine kleine Geschmacksverirrung!
Mit vielen Grüssen
Whiskypapa

Verfasst am: 18.03.2014, 20:09
Paladin
Paladin
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Beiträge: 412 Beiträge

Hallo Mäggi!

Das ist ja echt Mist!
Ok - was bleibt ist: 50 Tage ohne Dampf!
Und in Deiner Situation zählen die doppelt.

Ich hoffe Du kommst wieder auf die Beine.

Verfasst am: 18.03.2014, 19:09
Mabelle
Mabelle
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Beiträge: 821 Beiträge

[quote="Mäggi"]

Jetzt frage ich mich allerdings, ob ich mir selbst etwas vorgemacht habe, obwohl ich mit "Inbrunst" die Entscheidung getroffen hatte.

Leider haut mich großer psychischer Stress immer wieder um. Trotzdem glaube ich nicht, daß ich eine unheilbare Raucherin bin. Vielleicht habe ich irgendetwas noch nicht verstanden.

Viele Grüße
Mäggi
[/quote]

Hey Mäggi,

wer sollte dich denn verurteilen hier? Das Forum ist doch dafür da, sich in solchen Situationen zu unterstützen, ansonsten bräuchten wir ja gar nichts machen, wenn alles so einfach wäre!
Und du weißt auch (zumindest seit diesem Jahr, seit dem du dabei bist), dass u.a. ich ebenfalls ein paar Neuanläufe brauchte (bei mir in den letzten 5 Monaten. Vielleicht kann ich ein wenig auf deine Frage an Thomas antworten...

Erstmal - ich finde es klasse, dass du dich selber nicht verurteilst, völlig richtig so! Nur so kannst du dich selber in dieser Situation analysieren. Von allem, was ich über das Rauchen gelesen habe ist sehr wichtig, dass gerade die Situationen, die mit Stress, Ärger und Kummer verbunden sind, deswegen die schwierigsten sind, weil wir nicht gelernt haben, den Ärger sofort herauszulassen bzw. entsprechend auszudrücken, sondern IMMER mit Nikotin reagiert haben, die Gefühle konnten nicht so ausgelebt werden, wie es nötig gewesen wäre in den letzten vielen Jahren...wir haben uns immer mit Kippe abreagiert und konnten dann wieder einigermaßen gelassen oder angemessen oder wie auch immer auf die Situationen reagieren.
Jetzt, im Rauchstopp, sind wir in sehr belastenden Momenten u.U. einfach hilflos und Gefühle können sich ungut aufstauen....
Es gibt zudem wohl Lebenssituationen, in denen "muss" man scheinbar erst die großen Dinge angehen, bevor die Energie für den Rauchstopp ausreicht, zumindest war es bei mir so...ich hab`ganz deutlich das Signal bekommen, "hey, es ist zuviel, es geht nicht auch noch oben drauf", das muss aber nicht auf dich zutreffen!!!

...ich weiß es nicht, aber was ich dir mit all diesem sagen will - natürlich bist auch du KEINE unheilbare Raucherin!
Bevor du dir den nächsten Start für einen Neubeginn überlegst, wäre es aus meiner Sicht wichtig zu überlegen, was du bis dahin "erledigt" haben möchtest! Zu horchen, was dir dein Inneres dazu sagt.

Ich wünsche dir jedenfalls alles Gute! Und du wirst es auch schaffen, ganz sicher!
Lg
Mabelle