es ist hart...
... aber es wird besser!
danke für eure Beiträge, überraschenderweise geht es mir heute morgen schon wesentlich besser. Ich bin stolz auf mich und fange langsam an zu begreifen wie die Nikotinsucht mein Leben beherrscht hat. Als Raucher ist man ja teilweise vollkommen schmerzfrei wenn es nur irgendwie die Möglichkeit gibt eine Zigarette zu rauchen. Eine... am besten gleich zwei wer weiß wann man wieder die Möglichkeit hat. Habe mich schon dabei ertappt wie ich mir am Bahnhof oder in ähnlichen Situationen welche längere Rauchabstinenz erfordern am besten gleich 3-4 Zigaretten reingehauen habe um die Zeit zu überstehen. Vollkommen irre wenn man es mal von einem neutraleren Standpunkt betrachtet. Nur damit kein falscher Eindruck entsteht. Ich wiege mich noch lange nicht in Sicherheit und bin mir bewusst dass der kleine Nikotinteufel noch öfters vorbeischauen wird und mich auf "nur die eine" einladen wird. Aber ich bin voller Zuversicht dass ich diesmal den Schritt in ein besseres Leben, ein rauchfreies Leben schaffe,
Ich schäme mich dafür, dass ich bisher weder für meine Frau noch meine Tochter aufgehört habe zu rauchen. Ich wäre bereit mein Leben für beide zu geben und schaffe es nicht mit dem Rauchen aufzuhören? Irgendwie schizophren, findet ihr nicht? Als ich mir diese Tatsache bewusst gemacht habe war ich das erste mal von mir selbst geschockt. Ich meine ich wusste dass ich abhängig bin, jeder Raucher weiß das insgeheim auch wenn er es ungern zugibt. Aber wieso zum Teufel schaffe ich es nicht für die beiden wichtigsten Menschen in meinem Leben diese gottverdammte Sucht an den Nagel zu hängen? Ein Raucher sagt immer dass es doch sein Leben sei und er damit machen könnte was er wolle. Grundsätzlich natürlich richtig, aber ich habe nunmal auch die Verantwortung für meine Familie und der kann ich nicht gerecht werden wenn ich vorzeitig an den Folgen des Rauchens sterbe. Bin ich wirklich bereit zu riskieren meine Tochter nicht an den Traualtar (sie ist ein Jahr alt) führen zu können weil ich mit einer schweren Lungenerkrankung an der Maschine hänge oder mir beide Beine amputiert wurden und ich im Rollstuhl sitze, vielleicht sogar bereits an Lungenkrebs gestorben bin? Will ich riskieren nie meine Enkelkinder zu Gesicht zu bekommen oder ihnen nur aus dem Rollstuhl oder Krankenbett zuwinken zu können? Will ich meiner Frau den Schmerz zumuten viele Jahre vor ihrem eigenen Tod ihren Mann zu Grabe tragen zu müssen? Die Antwort auf diese Frage lautet natürlich NEIN. Vielleicht ist die das aus heutiger Sicht ein wenig weit hergeholt, aber trotzdem habe ich das die letzten Jahre billigend in Kauf genommen. Natürlich kann es bereits zu spät sein, natürlich kann ich trotzdem an einer unheilbaren Krankheit sterben oder verkrüppeln, aber ich will mir nicht irgendwann vorwerfen müssen ich hätte erst aufgehört als ich keine Wahl mehr hatte. Jetzt habe ich eine Wahl und ich habe sie getroffen. Für meine Frau, meine Tochter und für mich.
Ich habe mir gestern das Buch von Joel Spitzer "Nie wieder einen einzigen Zug!" durchgelesen. Seine Ansichten sind extrem aber vielleicht brauche ich genau das um für den Rest meines Lebens rauchfrei zu bleiben. Ich denke jeder Raucher hat in den ersten paar Tagen die Hoffnung irgendwann doch mal wieder eine Zigarette, eine "gute" Zigarette rauchen zu können. Was soll eine Zigarette auch schon groß anrichten. Wenn ich allerdings an meine zahlreichen Versuche mit dem Rauchen aufzuhören zurückdenke war es immer genau diese eine Zigarette die mich nach ein paar Tagen wieder zu meinem ursprünglichen Konsum geführt hat. Vielleicht brauche ich genau seine radikalen Vergleiche mit einem Heroinjunkie oder einem Alkoholiker um mir bewusst zu machen dass ich für den Rest meines Lebens ein "trockener Raucher" bin in dem die Nikotinsucht ewig schlummern wird und nur darauf wartet wieder die Kontrolle zu übernehmen. Ich bin voller Zuversicht mit dem Rauchen aufzuhören. Dank Joel weiß ich jetzt auch was ich machen muss damit das auch ewig so bleibt. Ich muss einfach nie wieder einen einzigen Zug nehmen!
Gruß Stoffel
Hallo Stoffel
Oh ja , der Entzug ist verdammt hart
Aber soll ich dir was sagen,
auch du schaffst das
Hey Stoffel,
Glückwunsch zu Deinem Entschluß !
Deine starken körperlichen Beschwerden sind hart - aber sie sind nichts im Vergleich zu einem Siechtum
durch eine Krebserkrankung.
Bleib jetzt hart - geh durchs Feuer - alle Deine beschriebenen Symptome sind völlig normal - und denk daran, dass in ein paar Tagen der körperliche Entzug erstmal soweit vollendet ist.
Du hast [color=red]jetzt[/color] die Chance auf ein selbst bestimmtes Leben !
Bleib hier im Forum, lies und lern.
Trink viel Wasser !!! Geh an die Luft, beweg Dich, mach möglichst Sport !
Lutsch zuckerfreie Drops und versuch die Gedanken an das Gift wegzuschieben - Du Schaffst Das !
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Gruß
Thomas
Hallo liebe Community,
seit dem 23.10.2013 18:00 Uhr bin ich rauchfrei. Geraucht habe ich fast 15 Jahre und es ist auch leider nicht mein erster Versuch aufzuhören. Alle bisherigen Versuche basierten auf der wahnwitzigen Vorstellung ich könnte meinen Rauchkonsum immer weiter reduzieren und irgendwann komplett aufhören. Welch naive Vorstellung...
Zuletzt bin ich auf Zigarillos umgestiegen um einfach nicht mehr so oft zu rauchen. Zu Beginn hat das auch ganz gut geklappt, aber man passt sich ja an. Aus Anfangs 3 Zigarillos wurden sehr schnell 10, an guten Tagen auch mal 15-20. Das war natürlich nicht im Sinne des Erfinders und realistisch gesehen habe ich mir dadurch im letzten Jahr wahrscheinlich mehr Nikotin und Teer reingehauen als die Jahre zuvor.
Daher diesmal der knallharte und kompromisslose Ausstieg. Ohne Vorbereitung, ohne Hintertürchen. Und verdammt ... es ist hart. Die ersten 36h waren ok. Man muss dazu sagen ich war letzte Woche sehr stark erkältet, was zumindest den Verzicht an den ersten 1-2 Tagen leichter machte. Seit 3 Tagen leide ich an Schwindelgefühl, Schweißausbrüchen und ich fühle mich wie mehrfach Erbrochenes. Ich kann nicht mehr unterscheiden was erkältungsbedingte Beschwerden sind und was auf meinen Entzug zurückzuführen ist. Meine psychische Konstitution gleicht einem Vulkan kurz vor dem Ausbruch und Verfasser von"Sie fühlen sich sofort besser wenn Sie aufhören zu Rauchen" - Titeln/Beiträgen würde ich am liebsten an die Wand klatschen. Wenn ich nicht selbst betroffen wäre würde ich mich wahrscheinlich kaputt lachen und mit Phrasen wie "Stell dich nicht so an du Pfeife!" um mich werfen. Ich hätte niemals gedacht dass es mir mein Körper so schwer machen würde, wenn ich ihm etwas Gutes tun will. Dass die Lust auf Zigaretten mich noch eine Weile begleiten würde war mir klar, dass es Situationen geben wird in denen ich meine gesammte Willenskraft brauchen werde um zu widerstehen auch, aber das? Das war mir wirklich nicht bewusst. Ich komme mir vor wie ein drogenabhängiger Junkie und ich kann nur hoffen dass es bald vorbeigeht. Ich werde natürlich dran bleiben, aber ich musste mir das einfach mal von der Seele schreiben.
Danke fürs Lesen