Erster Tag mit Stolperfalle
Hallo liebe Eule!
Ich kann mir richtig gut vorstellen, wie Du durch die Gegend hibbelst 
Wird schon wieder! Aber unheimlich schon, gell? Was uns alles so lenkt und beeinflusst... Nikotin, Hormone, Pillen... Aber irgendwo ist der stabile Kern und der kommt klarer zum Vorschein ohne Sucht. Da bin ich fest überzeugt von. Ich möchte ihn nie wieder betäuben.
Ich kann auch keinen Mittagsschlaf mehr halten. Hat mir früher, wenn ich krank war oder im Urlaub, Wochenende oder so immer gut getan. Aber meine Medis schubsen mich am Tag an und nachts knipsen sie mich aus. Nehme zwei Mittel. Das Ausknipsen nachts finde ich auch unheimlich, aber auch sehr entlastend.
Die Schlaflosigkeit nachts ist bei vielen Rauchstoppleuten so. Sollte sich wieder einpendeln nach ner Weile. Machst Du goldrichtig mit Rausgehen und so. Tageslicht stellt Deine innere Uhr und regt die richtige Hormonproduktion an, die ja durch den Entzug durcheinander geraten ist...
Bei uns ist Mittelaltermarkt. Ich mag die Holzfeuer und Fackeln. Riecht so gut. Und wir hatten heute Sonne! Ich schaffe es, seit dieser Woche, jeden Tag eine Stunde über die Weinberge zu laufen. Das ist neu und ein Schritt nach vorne. In der Akutphase kam ich nur bis zur ersten Bank... Bald will ich versuchen, zu joggen zwischendrin... nur mal so eine Minute und dann wieder gehen. Habe ja quasi keine Muskeln mehr... 
Ansonsten tausche ich mich jetzt in einem Depressionsforum über die Krankheit aus. Das ist hilfreich. Die sind ja auch nur Laien, aber haben das alles so oder so ähnlich auch durch und können Tipps geben. Ich kenne hier niemanden, der sich outet und davon erzählen würde...
Die Rauchfreiheit ist relativ stabil. Aber ohne Wachheit geht da gar nichts! Die Versuchung klopft immer mal wieder an. Früher war ich nach sechs Monaten mal in solch einem Moment leichtsinnig! Wachheit ist wichitg. Aber der Grad der Bewusstheit nimmt langsam ab. Es automatisiert sich ein wenig, rauchfrei zu sein. Wird ein wenig selbstverständlich. Das wünsche ich Dir auch von Herzen! Es wird ruhiger! Versprochen!
Du klingst sehr zuversichtlich und sicher. Das finde ich toll! War mal anders Schön, gell? Was haben wir uns vor dem Aufhören verrückt gemacht... und am Ende ist das Aufhören gar nicht sooooo eine schwierige Sache.
Alles Liebe
ManyLu
Liebe ManyLu,
ich weiß nicht, wo mein Beitrag von vorgestern geblieben ist. Ich dachte, ich hätte geschrieben. Aber meine Birne ist echt matschig.
Heute war ich ein wenig ruhiger, immer noch unkonzentriert. Meine Tropfen helfen, aber nachts bin ich noch sehr unruhig. Ständig muss ich was tun. Heute bin ich mal ca. 1km gejoggt, während des Gassi Gehens. Das ging, hab mich mal kurz ausgepowert gefühlt, aber jetzt könnte ich schon wieder rumhüpfen.
Ich sag dir, ich vermisse richtig meine Müdigkeit, zumindest als Mittagsschläfchen. Auf jeden Fall kenne ich mich nicht mehr aus. Keine Ahnung, wo die Reise mit meinem Körper hingeht. Vielleicht brauche ich jetzt auch nur noch 5 Stunden Schlaf, vielleicht muss ich mich nur an mein eigenes Tempo gewöhnen. Aber es ist schon unheimlich.
Wie geht es dir? Das trübe Wetter ist nicht gerade Vorteilhaft. Na wenigstens regnet es nicht. Jetzt geht die Weihnachtsmarkt Saison los. Jahrelang habe ich sie gemieden. Oder ich hatte nicht die Kraft, dorthin zu gehen. Jetzt ist mir alles recht, Hauptsache raus. Und dann diese extremen Gefühle. Gestern Abend hatte ich wegen meiner Kollegen einen Lachkrampf, dass mir die Tränen nur so liefen. Langsam kommt auch Routine. Nach dem Mittagessen und abends ist das Verlangen nach ner Zigarette noch da. Aber alles halb so schlimm.
Also es ist mir ein Rätsel, wo meine Antwort an dich geblieben ist. Ich weiß auch nicht mehr, was ich alles geschrieben hatte.
Na gut, ich wünsche eine gute Nacht
Eule
Liebe Eule!
Du hast zwei Wochen geschafft! Das ist schön. Der Abstand zu Sucht wird größer und damit auch ihre Kraft!
Alles Liebe
ManyLu
Hallo Eule,
nicht schlimm, wenn Du nicht immer gleich Zeit hast. Ich schwimme ja in Zeit im Moment. Du musst arbeiten.
Aber wenn Dein Zustand so schlimm wird, dass Du nicht mehr arbeiten kannst, dann lass Dich einige Tage krank schreiben. Du merkst selbst, wenn es nicht mehr geht.
Für uns Menschen mit psychischen Problemen kann es sein, dass der Rauchstopp belastende Auswirkungen hat. Ich habe gerade von Studien gelesen, die belegen, dass sich psychische Störungen beim Rauchausstieg kurzzeitig verschlimmern können. Aber das ist kein Grund, dass Depressive weiterrauchen :-) Denn auch der Nikotinentzug ist irgendwann vorbei und dann haben es auch Depressive geschafft. Und Du schaffst es auch. Zur Not mit Krankschreibung.
Heute Glückszahl :-)) !!!!
Und schön, was Du über das Stricken und Filzen schreibst. Es scheint Dir richtig gut zu tun!
Was mich nervt, sind im Moment bei mir Fressattacken am Abend. Hunger kenne ich schon seit Monaten nicht mehr. Appetitlosigkeit ist eins der depressiven Symptome, dass ich immer noch habe. Esse nur aus Vernunft morgens und mittags. Aber abends überfällt mich der Drang, Süßes zu essen. Habe ich auch in den Büchern gefunden. Stoffwechselproblem... Sowohl beim Rauchstopp als auch bei meinen AD-Medis passiert ähnliches... irgendwie hat das mit dem Belohnungssystem in unserem Hirn zu tun... Na ja, passt ja zu Weihnachten, dicker zu werden. Ich selbst finde mich schön so. Aber mein Mann äußert sich abfällig dazu und das schaffe ich nicht ganz, von mir abprallen zu lassen... Warum sind Männer nur so gedankenlos? Dabei wird er selbst dicker, und das finde ich sogar schön.
Na ja, da habe ich eine Möglichkeit, Selbstbewusstsein zu üben. Stolz einige Kilo mehr herumtragen... das wäre schön.
Alles Liebe!
ManyLu
Liebe ManyLu,
entschuldige, dass ich mich gestern nicht gemeldet habe, ich war noch beim Arzt, weil ich seit Tagen wie ein Aufziehmännchen bin, ich komme nicht zur Ruhe, hyperventiliere und fühle mich wie aufgepumpt. Mein ganzer Brustkorb tut weh. Jetzt hat meine Ärztin mir was verschrieben, was einen runterholt. Nur war das gestern in der Apotheke mal wieder nicht vorrätig, und da ich heute bis abends Dienst hatte, warte ich jetzt noch auf die Lieferung. Letzte Nacht habe ich vielleicht 3 Stunden geschlafen. Ich habe ständig hohen Puls und komme nicht zur Ruhe, obwohl ich inzwischen todmüde sein müsste. Meine Ärztin meint, dass ich es wohl in 2 - 3 Wochen geschafft haben müsste. Aber so was tu ich mir nicht nochmal an. Ich halte das jetzt durch, weil eine Alternative gibt es nicht für mich, außer rauchen und langsam daran eingehen, das will ich ja nicht.
Mit den kleinen Papier, das ist ne gute Idee. Ein großes Blatt ist immer so anspruchsvoll, es will so viel drauf haben.
Jetzt habe ich auch noch ne neue Nähmaschine, obwohl ich nicht so der Nähtyp bin, brauche ich sie doch öfter. Meine alte hatte schon ne Menge Macken.
Handarbeiten und Kunst trenne ich nicht, da ich mich irgendwie nie an Anleitungen halte. Geht auch selten. Filzen ist sowieso auch Kunst. Ich mache so Figuren, und da habe ich höchstens mal irgendwo etwas ähnliches gesehen. Sonst alles frei erfunden. Jede Wolle reagiert auch anders, da muss man eh variieren. Selbst stricken ist Kunst. Am Sonntag auf der Ausstellung habe ich mir handgesponnene Wolle gekauft (Lama). Hab noch nie ein Lama gestrickt. Da handgesponnen keine feste Standard Form hat, muss man auch Freistil stricken. Man weiß zwar, was man machen will, aber man weiß nicht, wie es am Ende wird (spannend).
So, ich hoffe, dass meine Nacht besser wird. Außerdem hoffe ich, dass dieses doofe Gefühl endlich aufhört (ist ja schon fast manisch).
Gute Nacht
Eule
Prost Eule! Schnapszahl heute :-)
Du bist schon so weit! Toll, wenn man den zweistelligen Bereich geschafft hat. Du bist super!
Morgen geht wieder die Arbeit los? Oder musst Du manchmal auch am Wochenende arbeiten? Du bist ziemlich aktiv nach so einem Arbeitstag. Das klingt toll, finde ich. Die vielen auf und abs sind normal in der ersten Rauchfreizeit. Und Du weißt doch, dass Du sowas hinbekommst, oder? Menschen, die seelische Krisen schon mal durchschritten haben, sind oft besser dran als die ohne, wenn es um Turbolenzen geht....
Ja, meine künstlerische Ader hat mein Leben schon sehr reich gemacht. Übrigens habe ich da auch nur Halbwissen, trotz Studium :-) Nicht so bescheiden! Das, was Spaß macht, machen wir oft und allein dadurch werden wir immer besser und haben dann noch mehr Spaß usw.
Ich male mit allen Farben, die es so üblicher Weise gibt... Öl, Acryl, Aquarell, Gouache, Eitempera... zeichne aber auch gerne... nur hat mir meine letzte Krise die Motivation abgegraben. Das letzte tolle Bild entstand im Juli und Ende Juli begann die Krankheit. Na ja, immerhin höre ich das Atelier jetzt schon mal öfter rufen :-)
Versuche doch mal Aquarell oder Wasserfarben auf nassem Papier einfach ineinanderfließen zu lassen, nimm nie mehr als drei Farben und experimentiere! Wenn Du Postkartenformate so füllst, hast Du gleich schon mal was Schönes zum Verschicken... Da braucht man nicht so zu fummeln und die Bilder entstehen von alleine...
Und Wolle ist auch toll, es gibt so schöne verschiedene Farben! Ich habe früher gerne gehäkelt und gestrickt, war so meditativ. Aber auf irgendwas muss man sich beschränken, wenn die Zeit knapp wird, und das war dann immer die Kunst bei mir... Handarbeiten kommen aber vielleicht auch mal wieder, wer weiß...
Wünsche Dir einen schönen rauchfreien Start in die Woche!
ManyLu
Guten Abend ManyLu,
ja, manchmal schaue ich in mich hinein, das ist aber meistens nicht gut. Es ist besser in andere hineinzuschauen.
Heute morgen dachte ich noch, ich schaffe es nicht, aus dem Haus zu gehen, so hatte ich Angst. Aber ich bin doch gegangen, habe es mit dem Auto bis auf Arbeit geschafft, und bin auch nach Hause gekommen. Arbeit war gar kein Problem. Dann hatte ich mächtig Augenflimmern (wie Migräne aber ohne Kopfweh). Nachdem ich eine Stunde gelegen hatte (war vielleicht auch etwas eingenickt), habe ich mir endlich ne Belohnung gegönnt, eine neue Nähmaschine. Nachdem ich mich mit meiner alten nur noch rumgeärgert habe, dachte ich, es wäre mal eine neue fällig. Dann hab ich gemütlich Kaffee getrunken und bin mit dem Hund rausgegangen. Da hatte ich auf einmal den Drang zu rennen. (da fällt mir Forest Gump ein) Ich bin den Berg hochgerannt (der Hund auch, hat sich nur etwas gewundert), den Berg wieder runter, dass ich so richtig tief atmen musste. Die Lunge tut immer noch weh, aber nicht mehr so. Jetzt will ich, dass es weg geht und fertig. Dann habe ich mit meiner Tochter Karaoke gesungen. Das macht uns Spaß, wir haben viel gelacht.
Auf jeden Fall ein Tag mit extremen auf und ab.
Schön, dass du so eine künstlerische Ader hast. Ich habe von allen so ein Halbwissen und auch Halbkönnen, wenn man es so nennen will. Nicht eine besonders ausgeprägte Begabung, sondern viele Dinge, die ich machen möchte, aber diese nur für den Hausgebrauch. Aber kreativ bin ich. Mir fällt immer was ein. Das ist für meinen Beruf genau richtig, ich wusste immer nicht, was ich mit all dem anfangen soll. Mit was malst du denn? Öl, Acryl, Aquarell? Ich mag Acryl. Neulich habe ich mal Aquarell versucht, weil ich dachte, die Unmengen Wasserfarbe, die von der Schule übrig sind, sollte man auch mal verbrauchen. Aber das strengt sehr an, weil es recht filigran ist und ich eher anpacke.
Mein liebstes Material ist Wolle. Stricken, filzen, auch Rohwolle waschen und so. Ich würde auch gerne mal spinnen (also ausnahmsweise mal nicht im Kopf).
Naja, ich merke schon, ich habe wieder zu viel vor.
Mal sehen, wie der morgige Tag wird. Es muss doch auch mal wieder besser werden.
Liebe Grüße und gute Nacht
Eule
Hallo Eule
das mit den Gesunden und den Kranken betrachte ich eh nur als momentane Setzungen und fließende Zustände. Fakt ist, dass man professionelle Hilfe manchmal braucht und sie einen dann voran bringt. Der Begriff Krankheit ist doch nur wichtig für ein System, das zwischen arbeitsfähig und nicht arbeitsfähig unterscheiden muss... Und hier ist Krankschreibung ein wichtiger Schutzraum für Depressive... welches Glück wir doch haben, in so einer gesicherten Gesellschaft zu leben!
Habe übrigens auch gelesen, dass Studien belegen, dass "Gesunde" die Wirklichkeit leicht ins Positive verzerren und leicht depressive näher an der Realität sind, wenn sie die äußeren Umstände einschätzen... Man sollte nicht zu lange über diese Erkenntnis nachdenken :-) Nur so erklärt sich, das viele Missstände in unserer Welt einfach ausgehalten werden und viele keinen Handlungsbedarf sehen... Allerdings sollten sich Depressive auch fragen, inwieweit es ihnen nützt, sich gegen diese Welt zu wehren, wie sie nun mal ist...
War gestern auch auf einer Messe, Kunst. War total erledigt abends, Kopfweh und Erschöpfung. Aber es war sehr bereichernd! Habe ein Buch, dass mich sehr fesselt, gekauft. Ein Künstler, der mich vielleicht wieder zum Malen bringen kann, weil er genau das macht, was mich im Moment reizen würde und was mir fehlt... Hatte auch sehr gute Gespräche mit Künstlern...
Ich wünsche Dir ein schönes Wochenende! Erhole Dich gut! Sicher bringt Dich die Messe auf gute Ideen! Das Tun ist für mich oft wertvoller als die Schonung auf dem Sofa. Rausgehen, Dinge erleben, sich ablenken von der zu starken Innenschau. Denn mal ehrlich Eule, davon haben wir doch eh nicht zu wenig, oder?
Und herzlichen Glückwunsch zu 10 Tagen!!!!!!!!!! Das ist toll!!
Meine 61 fühlen sich richtig gut an. Ich kann Dir nur empfehlen, bis hier her durchzuhalten. Wenn Du 10 schaffst, schaffst Du auch 60. Und jeder Tag befreit Dich ein Stück mehr von der Sucht. Ich fühle mich frei davon im Moment und das macht mich stark und glücklich!
Alles Liebe!
ManyLu
Ach, du bist wirklich lieb ManyLu,
weißt du, depressive Leute sind einfach die liebenswertesten, die ich kenne. Es scheint so, als ob sie alle zu gut für die Welt sind. Es gibt übrigens ein tolles Buch, so wurde mir gesagt. Das heißt: Irre-Wir behandeln die falschen! von Manfred Lütz, wenn ich es richtig gelesen habe. Kann auch Lutz oder Litz geheißen haben. Das will ich mir mal besorgen, das hat uns die Leiterin von der Geronto Psychiatrie empfohlen.
Ja, ich bin auch gerade recht gefrustet. Ich stecke auch in einem Tief, bin aber nicht handlungsunfähig, eher hippelich, weiß nicht, was ich noch alles tun soll. Und trotzdem bin ich müde oder gerade deshalb.
Morgen habe ich wieder so einen stressigen Tag. Ich brauch schon Beruhigungsmittel, um morgens bis auf Arbeit zu fahren, weil ich gerade wieder mit meiner Panik zu kämpfen habe und die ist besonders schlimm beim Autofahren. Aber damit geht es einigermaßen. Wenn das die nächsten Tage nicht besser wird, werde ich mal mit meiner Ärztin sprechen. Obwohl ich ja eigentlich nicht noch zusätzlich Medikamente nehmen will. Aber ich will es noch ne Weile aushalten.
Am Sonntag werde ich wohl mal auf die Bastelmesse gehen (Belohnung? Ablenkung? Doch nur Stress? Das wird sich zeigen). Vielleicht finde ich was Schnuggeliches.
Das machst du richtig, dass du dich nicht verrückt machst, wenn mal nichts geht, oder dass du eben etwas langsam bist. Dein Körper hat eben den Riegel vorgeschoben und gesagt, Fräulein, wenn du so weiter machst, dann werden wir nicht glücklich miteinander. Das Prinzip hast du ja verstanden und dein Denken geht auch in die richtige Richtung. Also weiter so. Es ist auch eine Veränderung in der eigenen Entwicklung. Du wirst es nicht glauben, aber wenn du den ganzen Scheiß hinter dir hast, wirst du dich wundern, was für einen riesen Schritt du nach vorne gemacht hast. Es wird dir besser gehen, als zuvor. Und dann noch ohne Zigaretten.
Gute Nacht wünsche ich
Eule
Liebe Eule,
passe auf Dich auf! Du kennst die Depression und ihre Symptome. Der Rauchstopp macht ähnliches mit uns und zumindest bei mir hat er die depressiven Symptome verstärkt (was kein Grund ist, nicht aufzuhören, das hatten wir ja schon).
Kein Wunder. Der Nikotinentzug greift in den Stoffwechsel unseres Hirns ein, so erkläre ich mir das jedenfalls. Deshalb kommt bei so vielen hier im Forum ja auch der Tag-Nacht-Rhythmus wie bei Depressiven aus dem Lot. Aber das pegelt sich wieder ein!
Schau, dass Du Dir Entlastung schaffst und Zeit für Dich rausschlagen kannst, die Dir gut tut. Nikotinentzug ist Stress für die Seele. Wie belohnst Du Dich? Wie setzt Du Deinen Plan um, an Dich zu denken?
Ich hatte gestern so eine Art "Rückfall" in die schwerere Depression, war sehr verwirrt, habe mich in meiner eigenen Stadt verlaufen und bin dann den Rest des Tages auf dem Küchensofa verhockt. Suchtdruck ist in solchen Phasen wieder stärker ... Am Abend war es dann, als würde ein Schalter umgelegt. Ich war wieder sortiert und habe sogar Abendbrot für die Familie gemacht. Es ist schon eigenartig, wie die Krankheit mich hin und herwirft.
Aber ich habe ein Forum gefunden von der Stiftung für Deutsche Depressionshilfe. Die vielen Erfahrungsberichte haben mir so geholfen, alles noch einmal besser zu verstehen. Viele erzählen dort, dass man manches auch mit größter Anstrengung nicht hinbekommen kann, weil die Botenstoffe im Hirn verrückt spielen. Und irgendwann pegeln sie sich wieder ein und dann wird alles von alleine einfacher. Immer wieder probieren und nicht erschrocken sein, wenn es nicht funktioniert. So will ich es jetzt machen. Immerhin, heute funktioniert es damit schon viel besser als gestern. Ich brauche morgens zwar Stunden, bis ich fertig bin mit den notwendigsten Sachen, aber wenn ich dann mal draußen bin, wird es besser...
Du magst das Gratulationsgedöns nicht so, hast Du mal geschrieben. Deshalb ganz leise: Herzlichen Glückwunsch zur ersten geschafften Woche, Eule!
Alles Liebe!
ManyLu
