erst 3, dann 4, jetzt 5 Wochen, aber das Verlangen bleibt ...

Verfasst am: 16.02.2023, 21:07
TrompetenkäferFrida
TrompetenkäferFrida
Dabei seit: 06. 01. 2021
Rauchfrei seit:
Beiträge: 356 Beiträge

Hallo abersicher,

kurze Vorstellung : ich bin 44 und seit ca. 28 Jahren Raucher in Höchstform mit 35 Zigartetten am Tag gewesen. Ich denke es ist wirklich ganz einfach auszusprechen: aber nicht so einfach zum Umsetzen ( spreche aus eigener Erfahrung):

DURCHHALTEN beim DURCHHALTEN, ohne Ausnahmen, ohne Kompromisse!!!!!

Viele andere haben es auch geschafft und wir werden das auch schaffen!!!

Viele haben mir erzählt das sie sich erst nach ca. einem Jahr einigermaßen sicher gefühlt haben und das Verlangen kaum noch spürbar ist, aber immer noch Gedanken daran ( auch nach 5 Jahren rauchstopp) da sind. Wir sind gerade dabei eine Sucht zu bekämpfen und Geduld und Wille brauchen wir an vorderster Front und vielleicht auch ein bißchen Gelassenheit und Akzeptanz

Verfasst am: 16.02.2023, 10:07
abersicher
abersicher
Themenersteller/in
Dabei seit: 10. 01. 2020
Rauchfrei seit: 440 Tagen
Beiträge: 2 Beiträge

Danke für die netten Worte, vielleicht muss ja bei mir der Groschen in Etappen fallen.

32 Jahre sind wirklich eine lange Zeit und da muss man wohl auch mal mit Schwierigkeiten rechnen.

Man liest beim Aufhören ja vor allem von den ersten Tagen/Wochen. Und im Vergleich ist es jetzt wirklich ein Kinderspiel. Aber mittlerweile muss ich umdenken und peinlichst darauf achten, dass es niemals und nirgendwo reinregnen darf. Das Wasser/die Sucht findet sonst doch einen Weg, und wenn es (wie bei mir zuletzt) 37 Tage dauert.

Also wasserdicht bleiben
Und den Gegner nicht unterschätzen.
Geduld haben.
Es wird irgendwann vorbei sein.
Wichtige Tipps, danke!

Und ich brauche echt eine Strategie für dieses "allmähliche Abrutschen". Die anderen Attacken halte ich ganz gut aus, nur diese depressive Welle, die über mehrere Tage immer stärker wird. Wird auch vorbeigehen ... beim nächsten Mal. Muss das nur lernen.

Immerhin habe ich verstanden (und im Ansatz erlebt), wie viel schöner/lebendiger das Leben ohne das Rauchen ist. Gute Videos waren Huberman Lab und insbesondere sein Interview hier: Dopamin Nation: [Externer Link vom rauchfrei-Team entfernt]

(Der Link für das ebook ist leider tot, aber ich werd’s schon finden.)

Verfasst am: 14.02.2023, 08:04
rauchfrei-lotsin-silke
rauchfrei-lotsin-silke
Dabei seit: 11. 03. 2018
Rauchfrei seit: 2249 Tagen
Beiträge: 2705 Beiträge

Hallo abersicher,

herzlich willkommen hier im Forum.

Gut, dass Du Dich angemeldet hast. Sich mal mit anderen, die das gleiche durchmachen auszutauschen, hilft schon enorm!

Das was Du durchmachst, ist im Grunde ganz normal. Deine Sucht wird immer wieder "angeheizt" sozusagen. Aber auch ohne Rückfälle oder Ausrutscher sind Schmachter in der Zeit auch noch ganz normal. Sie verlieren mit der Zeit an Intensität und Häufigkeit, klar. Aber jahrzehntelanges Rauchen hat sich einfach zu sehr in unseren Alltag eingefräst. Diese antrainierten "Gewohnheiten" wollen (mühsam) abtrainiert werden. Das ist der Weg, der nachhaltig Erfolg verspricht, und das ist ja das Ziel- dauerhaft rauchfrei zu leben, und das am besten glücklich und zufrieden . (Pointe vorweg: das klappt auch!). Hab` Geduld, das wird! Mach` ohne "Ausnahmen" konsequent weiter, das wirst Du schaffen!
Die Schmachter enden. Immer.

Ablenkungen und Belohnungen können über kritische Phasen gut hinweg helfen. Hier findest Du ein paar Ideen:
http://challenge.rauchfrei-info.de

Die bereits genannte Telefon-Hotline (aus Deutschland kostenlos) ist ebenfalls eine tolle Hilfe!

Auf jeden Fall bist Du nicht alleine damit!

Ich freue mich, wieder von Dir zu hören und wünsche Dir viel Erfolg!

Herzliche Grüße, Silke

Verfasst am: 13.02.2023, 23:59
Nomade
Nomade
Dabei seit: 02. 09. 2017
Rauchfrei seit: 2431 Tagen
Beiträge: 3723 Beiträge

Moin,

und ein herzliches Willkomen in der der Nicht-mehr-RaucherInnen und solcher, die es werden wollen.

Meinen Glückwunsch, daß Du den Entschluß gefaßt hast und auch nicht aufgegeben, obwohl es immer mal wieder schwer geworden ist - genauer gesagt, Du es Dir immer mal wieder schwerer gemacht hast, als notwendig gewesen wäre.
Aber Du bist hier in guter Gesellschaft - die von Dir geschilderten Situationen und die daraus entstandenen Probleme kennen wir alle

Der Havelskipper Ronald hat schon ganz richtig geschrieben - NATÜRLICH ist es DEINE SUCHT. Was sonst.
Und Du hast immer mal wieder den vermeintlich einfacheren Weg gewählt, damit aber eben Deine Sucht jedes Mal erneut gefüttert, Dein Suchtgedächtnis reaktiviert, obwohl Du die rein körperliche Abhängigkeit längst überwunden hattest.
Du hast ihr dann leider die Hoheit über Deinen Kopf überlassen, Dich ihr ergeben, statt zu kämpfen, ihren Einflüsterungen in Dein Hirn nachgegeben....

In einer Hinsicht muß ich dem Havelskipper allerdings widersprechen - Du wirst NIE WIEDER NICHTRAUCHER werden können.
Wie auch - Nichtraucher rauch(t)en nicht und haben daher kein Verlangen nach Nikotin - weder physisch noch psychisch.
Genau das ist der Punkt - Du hast eine Raucherkarriere, die Du überwinden willst - dann tu es.
Immerhin kannst Du durchaus ein glücklicher Nicht-mehr-Raucher werden.
Aber es ist wie bei trockenen Alkoholikern - sie dürfen, um nicht in die alten Muster zu verfallen, nie wieder einen einzigen Schluck Alkohol trinken - wir eben nie wieder einen einzigen Zug an 'ner Dreckskippe ziehen.
In diesem Zusammenhang ist eins Deiner eigenen Worte besonders wichtig - "Fastabstinenz".... merkst Du selbst.... oder....

Gibt übrigens ein kostenloses Ebook gleichen Titels, das ich Dir empfehle: "Nie wieder einen einzigen Zug" von Joel Spitzer https://whyquit.com/NWEEZ/NWEEZ!-Buch.pdf

Du hast auch gefragt, wie lange das noch dauert.... wenn Du immer wieder rauchst, ewig - denn Du befeuerst jedes Mal die Sucht und damit die folgenden Entzugserscheinungen.
Auch zu bedenken gebe ich folgendes - was meinst Du denn - wie viel Zeit bist Du bereit, Dir zuzugestehen nach ZWEIUNDDREIßIG JAHREN selbst bezahlter Selbstvergiftung, bis Du Deine Sucht im Griff hast? Ein paar Tage, wenige Wochen....?

Übrigens hat Allan Carr, einer der "Nichtraucher-Päpste" (der eigentlich ja auch Nicht-mehr-Raucher-Papst genannt werden sollte) mal eine Beobachtung mitgeteilt, entsprechend der es nach drei Tagen, drei Wochen und drei Monaten warum auch immer bei vielen noch einmal besonders schwer werden könnte - scheint etwas dran zu sein. Bitte bedenke aber, daß diese Zeiträume nach jedem Ausrutscher möglicherweise wieder von vorn beginnen.

Ich schließe mich Ronalds Empfehlung, hier rauf und runter zu lesen und natürlich auch gern zu schreiben, an.
Und wenn es doch mal zu arg wird und auch das nicht mehr hilft, ruf die Hotline an, bevor Du wieder umfällst:
Die BZgA-Telefonberatung zur Rauchentwöhnung steht Ihnen
montags bis donnerstags von 10 bis 22 Uhr
freitags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr
unter 0 800 8 31 31 31 * zur Verfügung.
* kostenfreie Servicenummer


Ich wünsche Dir einen nunmehr unfallfreien Weg in die alternativlose Rauchfreiheit.

Es grüßt
de Nomade

P.S. Falls Du Fragen hast oder mir antworten möchtest, freue ich mich über einen Besuch in meinem aktuellen Wohnzimmer "Ich denk' nicht dran, zu rauchen!", das Du findest, wenn Du unter dieser Nachricht auf das kleine blaue "Profil" klickst bei "Die letzten Themen".

Verfasst am: 13.02.2023, 23:17
Havelskipper
Havelskipper
Dabei seit: 23. 01. 2023
Rauchfrei seit: 511 Tagen
Beiträge: 211 Beiträge

Hallo "abersicher",
lies dir deinen Post durch und beantworte dir selbst die Frage: "Merkst du was?".

Wenn du eine freundliche Antwort wünschst dann lies nicht weiter, wenn du Kritik verträgst und das solltest du, dann lies weiter.

Kneif die "Piiiieeeep" zusammen.
Sonst wird das nix.
Für diese Aussage hätte ich mich selbst noch vor 10 Wochen für einen arroganten Idioten gehalten!

Natürlich ist das die Sucht.
Nikotin ist die süchtigmachendste Substanz überhaupt.
Mein Tipp, lies soviel wie möglich über die Wirkungen und Auswirkungen des Rauchens.
Auch hier im Forum wirst du sehr viel interessante Informationen finden.
Mach dir einen Plan, was du machst wenn dich die Entzugserscheinungen packen.
Mir hat es sehr geholfen zu verstehen was da mit mir passiert und es war und ist teilweise heftig.

Hämmere dir einen Gedanken fest in dein Hirn: "Ich werde dem Suchtteufel nie mehr nachgeben und zünde mir nie wieder eine an!".

...und dann schmeiß die letzte Fluppe weg und sei Nichtraucher!

Mir haben Nikotinersatzpräparate und pflanzliche Beruhigungsmittel, sogar teilweise Johanniskraut als Antideppressiva über die schlimmste Zeit geholfen.

Aber die stärkste Waffe gegen Suchtteufel bist du selbst!
Wenn du es willst dann spring noch auf den Februarzug auf und deine Leidensgenossen werden dir sicher über das Schlimmste weghelfen.
Du mußt es wollen und du mußt da durch!

Liebe Grüße vom Havelskipper und ich wünsche dir von ganzem Herzen dass du es schaffst!
Ronald

Verfasst am: 13.02.2023, 22:31
abersicher
abersicher
Themenersteller/in
Dabei seit: 10. 01. 2020
Rauchfrei seit: 440 Tagen
Beiträge: 2 Beiträge

Hallo,

ich bin 47 Jahre alt und habe nach 32 Jahren als Raucher am 6. November 22 zum ersten Mal ernsthaft mit dem Rauchen aufgehört und dachte, dass ich das "Schlimmste" eigentlich hinter mir hätte.
Im November hatte ich nach 2,5 Wochen einen Ausrutscher, dann nach 3 Wochen noch einen.
Dann bin ich am 8. Januar nach 30 Tagen ohne Zigarette für 3 Zigaretten rückfällig geworden.
Heute, am 13. Februar, bin ich nach mehr als 5 Wochen schon wieder kurz rückfällig geworden.

Die Phasen werden also immer länger. Aber es müsste doch irgendwann leichter werden, oder?

Es ist jetzt nicht mehr so schwer wie in den ersten 2 Wochen und vor dem 8. Januar dachte ich, dass ich es wirklich geschafft hätte, aber dann hat sich über mehrere Tage eine Art Rauchverlangen angesammelt, das mir den letzten Nerv geraubt hat. Und dasselbe ist jetzt nach mehr als 5 Wochen passiert. Ich konnte spüren, wie die Stimme der Vernunft jeden Tag schwächer wurde. Ich könnte spüren, wie eine furchtbare Alles-ist-sinnlos-Stimmung Tag für Tag mehr Macht bekam. Dabei bin ich gerne Nichtraucher und mein Leben hat sich in den letzten drei Monaten durchaus zum Positiven verändert.

Wenn ich dann geraucht habe, kam ich mir immer völlig idiotisch vor und habe die eben gekauften Zigaretten nach der zweiten oder dritten Kippe wieder in den Müll geworfen. Das ist jetzt wie gesagt seit November zum vierten Mal passiert. Jetzt geht der Tanz ein paar Tage von Neuem los, aber ich bin es echt leid mittlerweile.

Ist das überhaupt noch die Sucht, mit der ich hier nach 3 Monaten Fastabstinenz kämpfe?

Hat jemand etwas Ähnliches erlebt? Wird es irgendwann leichter?