Entzugserscheinungen machen mich fertig
Liebe Lydia
Ja ich habe mit meiner Hausärztin gesprochen. Sie hat mir Tropfen aufgeschrieben, sagte aber ich soll die wirklich nur nehmen wenn es ganz schlimm kommt. Bislang habe ich es ohne die Tropfen geschafft, aber allein das Gefühl das die Tropfen da sind wenn ich sie brauche hat geholfen.
Hobby war nicht in den letzten Wochen. Wegen des bandscheibenvorfalls war nichts drin aber ich werde mir jetzt etwas überlegen. Aber auf jeden fall habe ich mich gezwungen jeden tag 1 stunde raus zu gehen egal wie mies es mir ging. WaR für beides gut für den BSV und den Rauchentzug.
Es geht voran ich bleibe dran , ich will nicht rauchen.
Depressionen kannte ich vorher so gar nicht. Das war eine vollkommen neue Erfahrung für mich. Meine Hausärztin sagte das kann durchaus vom rauchstopp kommen. Aber sie sagte es muss nicht gleich eine depression sein eher eine depressive Verstimmung.
Danke euch das ihr nach mir gefragt habt. Das gibt so ein schönes Gefühl wenn sich jemand kümmert ich umarme euch ganz fest
Andrea
Ihr Lieben
52 Tage sind es jetzt und ich bin ja sowas von stolz. Ich habe eine bewegte Zeit hinter mir. Neben meinem Rauchstopp habe ich mir noch einen Bandscheibenvorfall der Halswirbelsäule eingefangen. Deswegen habe ich 3 ziemlich üble Wochen hinter mir. Neben allen Beschwerden des BSV kamen wieder depressive Verytimmungen dazu. Aber sehen wir es mal positiv schlimmer konnte es kaum werden. Jetzt geht es wieder aufwärts und ich fühle mich viel besser. Freunde und Bekannte liben mich weil ich trotz der gesundheitlichen Beschwerden standhaft geblieben bin. Wenn die wüssten. Mir ging es einfach so dreckig das ich gar nicht nach draussen zum Rauchen geschafft hätte
Aber jetzt geht's aufwärts. Die depressiven Verstimmungen sind weg und die Beschwerden des BSV werden auch weniger.
Das Leben ist schön ganz besonders wenn die Zigarette nicht den takt angibt
Eure Andrea
Grüß Dich Andrea,
wie ist es Dir in den letzten Tagen ergangen? Du bist ja auf der Rauchfrei-Uhr nicht mehr weit von der Blumenwiese entfernt, dem Meilenstein bei 50 Tagen rauchfrei! Das ist ja eine tolle Leistung Mensch, da kannst Du richtig stolz auf Dich sein. Meinen Glückwunsch Andrea! Hast Du denn dafür auch schon eine kleine Belohnung für Dich im Kopf? Oder Dir vielleicht schon gegönnt?
Konntest Du denn mit Deinem Hausarzt über Deine Stimmungsschwankungen reden? Es ist auf jeden Fall für den Rauchstopp symptomatisch, was Dir da passiert ist: die Entzugswellen schlagen manchmal furchtbar hoch, begraben den Aufhörer nahezu, man hängt durch, fühlt sich mies und sehr schlecht gestimmt. Und dann wieder ebben die Wellen ab, man ist im Reinen mit sich und dem Rauchstopp, fühlt sich wie immer und alles ist ganz normal. Das kann schon nerven, diese Gefühlsachterbahn! Und wenn man gerade gedacht hat, na es geht ja, und dann kommt wieder so eine Welle (nicht zwingend, aber es kann passieren), kann das schon an der Geduld zerren. Wie gesagt, das muß Dir ja nicht passieren. Und gleichzeitig: sollte Dich nochmals so eine Welle erwischen, laß Dich bitte nicht von ihr unterkiegen Andrea. Entzugswellen schlagen leider manchmal hoch, rollen dann aber auch wieder aus. Dies mach Dir in solch einem Moment ruhig bewußt: Das ist jetzt so eine Welle, sie sei akzeptiert, aber wie beim letzten Mal wird sie auch dieses Mal ausrollen. Und beim letzten Mal habe ich es auch geschafft, rauchfrei zu bleiben: das schaffe ich jetzt auch!
Und nach dieser Bewußtmachung lenke Dich gerne mit etwas Angenehmem ab. Gehst Du einem Hobby nach, bastelst, werkst oder handabeitest Du vielleicht irgendwas? Das wäre ein guter Moment für sowas. Oder mach Dir eine Tasse Tee, schneide Dir etwas Gurke, Möhre oder Paprika auf oder geh einmal kurz an die frische Luft. Solche kleinen Beschäftigungen können schon dazu beitragen, so eine Entzugswelle zu durchbrechen. Du bist ihr nicht ausgeliefert, Du bist handlungsfähig und stark (hast Du ja bewiesen, weil Du die letzte Welle so gut gemeistert hast).
Aber das nur vorsorglich. Denn natürlich hoffe ich mit Dir, daß Dich so eine Welle nicht mehr ereilt! Du bist rauchfreitechnisch super unterwegs mit Deinen fast 50 Tagen, ich wünsche Dir weiterhin gutes Durchhalten! Viele liebe Grüße sendet Dir
Lydia
Hallo Andrea,
Depressionen sind mir durchaus bekannt, nur hatten sie grundsätzlich nichts mit dem Rauchstopp zu tun. Ich glaube schon, dass es am Anfang zu einer Leere kommen kann, und mit einem Verlust den man verspürt. Man sollte das schon im Auge behalten. Wichtig ist es, herauszufinden, ob es eben das ist, oder ob es sich tatsächlich um Depressionen handelt. In diesem Fall müssten sie zumindest unterschwellig schon vor dem Rauchstopp vorhanden gewesen sein, und sind durch den Dopaminmangel eher sichtbar geworden, an die Oberfläche gekommen. Bei meinem sehr langen Rauchstopp von 4 1/2 Jahren (2011 - 2016) habe ich auch hin- und her überlegt, ob sich meine Depressionen durch den Rauchstopp verschlimmert hatten. Am Anfang war ich felsenfest davon überzeugt. Allerdings änderte sich meine Meinung nach einiger Zeit. Da war zwar die Leere und der Verlust, im Gegenzug aber auch Stolz und ein Gefühl der Stärke, das man der Sucht die Stirn geboten hat. Bei mir hatte der Rauchstopp die Depressionen weder verschwinden lassen, noch verstärkt oder ausgelöst. Es hatte keinen Einfluss.
LG Ralf
Liebe nie mehr rauchen
Dein Mitgefühl tut meiner Seele gut. Fühl dich von mir ganz fest in den Arm genommen, das vertreibt vielleicht etwas die depressive Stimmung. Und, ja... gemeinsam schaffen wir das.
Liebe Grüsse Andrea
Liebe Andrea,
leider habe ich keinen Rat für dich, dafür aber sehr viel Mitgefühl zu bieten. Und schön auch, dass es dir zwischenzeitlich schon wieder etwas besser geht.
Du bist schon so weit, ich eifere dir nach. Leider hat mich auch zurzeit so eine schlimme depressive Phase erwischt.
Aber wir schaffen das
Ihr Lieben
Ich danke euch für eure lieben und helfenden Worte. Heute geht es mir viel viel besser.offenbar habe ich ein weiteres mentales Tal hinter mir gelassen und hoffe das nicht mehr allzu viele vor mir liegen. Diese depressiven Verstimmungen kannte ich sonst gar nicht. Das war neu für mich und vielleicht hat es mich auf gerade deshalb so fertig gemacht. Ich bin jeden Tag draussen unterwegs um Licht in die Augen zu bekommen und um mich zu bewegen. Bei meiner Hausärztin habe ich nächste Woche sowieso einen Termin dann werde ich sie darauf ansprechen. Momentan geniesse ich mein rauchfreien Leben in angemessen guten Stimmung. Drückt mir die Daumen das es so bleibt.....mit der guten Stimmung meine ich. Rauchen werde ich auf keinen Fall, auf gar keinen Fall.
Liebe Grüsse
Andrea
Grüß Dich Andrea,
gut, daß Du hergekommen bist, um Dich auszuheulen. Es tut mir so leid, daß Du augenblicklich so durchhängst.
Entzugserscheinungen können echt unglaublich fies sein und tatsächlich bis an depressive Verstimmungen heranführen. Darf ich Dich fragen, ob Du in der Vergangenheit auch schon mit Depressionen oder entsprechenden Gemütsschieflagen konfrontiert warst (musst Du auch nicht hier im offenen Forum beantworten, wenn Du es nicht wünschst, nur zur Orientierung für Dich selbst)? In diesem Fall möchte ich Dich gerne einladen, den Arzt Deines Vertrauens mit ins Rauchfrei-Boot zu nehmen. Vielleicht kann, möglicherweise sollte er dabei unterstützend tätig werden.
In jedem Falle steht Dir die Rauchfrei-Hotline zur Verfügung, wo Dir geschulte Berater telefonisch zur Seite eilen. Erreichst Du wie folgt:
"Die BZgA-Telefonberatung zur Rauchentwöhnung steht Ihnen
montags bis donnerstags von 10 bis 22 Uhr
freitags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr
unter 0 800 8 31 31 31 * zur Verfügung."
und weitere Infos findest Du hier:
http://rauchfrei-info.de/aufhoeren/unterstuetzung-beim-rauchstopp/telefonberatung/
Hol Dir jeden nötigen Beistand Andrea, das ist völlig legitim.
Tatsächlich sind exteme Stimmungsschieflagen und Schlafstörungen mögliche und gar nicht mal so seltene Entzugserscheinungen nach dem Rauchstopp, leider. Viele erleben absolute Stimmungstiefs, die sie von sich selber gar nicht so kennen. Ich selber war zeitweise ebenfalls sehr down, gleichzeitig aufbrausend und aggro... läßt sich heute noch in meinem Aufhörerthread nachlesen. Und tatsächlich treten diese Stimmungsumschwünge, so wie alle Entzugserscheinungen, in Wellen auf, das hast Du ja auch schon beschrieben, kommen auf und ebben ab, bleiben mal länger, mal kürzer. Leider, leider ist sowas im Entzug nicht außergewöhnlich, und ich leide mit Dir, daß es Dich jetzt so böse erwischt. Indes bist Du diesen miesen Erscheinungen nicht machtlos ausgeliefert!
Deiner Stimmung zuliebe gehe sanft mit Dir selbst um. Gestehe Dir Deine momentane Verfassung zu. Das, was Dein Körper und Dein Geist während der Entwöhnung leisten, ist ja schließlich keine Kleinigkeit. Stoffwechselprozesse stellen sich um, der psychische Entzug tobt in Dir, daß all das kein Spaziergang für Leib und Seele ist, ist klar! Natürlich zehrt das alles erstmal an Dir. Sei lieb zu Dir, weine wenn Dir danach ist, höre auf Deine Bedürfnisse. Zusätzlich gehe an die frische Luft, bewege Dich dort idealerweise, denn das hilft, die Produktion körpereigener Glücksbotenstoffe anzukurbeln - diese wurden nämlich komplett durch das Nikotin verdrängt und jetzt ackert der Körper, diese wieder hochzufahren. Das geht aber nicht sofort, daher diese Stimmungstiefs. Hilf Dir dabei mit Bewegung, frischer Luft, angenehmen Aktivitäten, die Du ganz bewußt vornimmst. Kennst Du Entspannungsverfahren oder Atemübungen? Sie beruhigen ebenfalls und gleichen aus. Und wenn Du magst, versuche folgendes: nimm Dir mal einen auf Zigarettenlänge geschnittenen Trinkhalm zur Hand und "rauche durch ihn Luft". Hört sich seltsam an, kommt aber einer Atemübung gleich und vermittelt dem Gehirn "durch ein Röhrchen inhalieren = Beruhigung der Sucht". Versuche es einfach mal für Dich, so manchem hilft es. Hat mir auch gute Dienste geleistet.
Auch den Schlaf begleite sanft. Trinke eine Tasse Tee - es gibt schlaffördernde Tees in der Drogerie - , nimm ein Bad. Sorge für gute Luft in Deinem Schlafbereich und mäßige Temperatur, nicht zu warm. All diese Entzugserscheinungen werden sich im Laufe der Zeit wieder regulieren.
Wann es soweit ist, ist allerdings ganz individuell. Jeder Entzug ist anders, jeder hat seinen eigenen Zeitplan. Auf jeden Fall wird es schon vor dem Abschluß der Entwöhnung entspanntere Phasen geben, die Dir Gelegenheit geben, Kraft zu sammeln. Es kann auch sein, daß dies jetzt schon Deine heikelste Phase ist: Der Nichtmehrraucherpapst Alan Carr hat die drei Entwöhnungsphasen "drei Tage, drei Wochen, drei Monate" definiert, das bedeutet, daß so übern Daumen gepeilt zu diesen Zeiträumen tiefgreifende Veränderungen stattfinden. Ich sehe Dich da so bei den drei Wochen (wie gesagt, die Zeitäume sind nicht in Stein gemeißelt, können auch mal zwei oder fünf sein), also befindest Du Dich womöglich gerade in so einer Umbruchphase, die Dich etwas schüttelt. Siehst Du, mich hat die Phase bei drei Monaten massiv gebeutelt (wobei es bei mir vier waren, also auch nur ein Richtwert), dafür hatte ich nach einem Monat nicht solche Beschwerden. Womöglich bietet Dir das ja die Chance, daß Du Deine schwersten Momente jetzt schon hinter Dich bringst, und danach geht es dann... wünschen würde ich es Dir von Herzen!
Deine heute 33 rauchfreien Tage auf der Uhr sind jedenfalls eine Megaleistung, zu der ich Dir meine Anerkennung ausspreche! Diese ersten Monate sind nicht leicht, für die meisten von uns Aufhörern nicht, das zu wuppen ist schon keine Kleinigkeit. Belohnst Du Dich denn für Deine tolle Leistung? Das ist übrigens auch eine Möglichkeit, sowohl die Laune als auch die Motivation zu heben, und völlig angebracht! Was ist Belohnung für Dich, ein schöner Herbstspaziergang, ein kleiner Genuß, ein Duft oder ein Ausflug? Erlaube Dir das Andrea, Du hast es Dir verdient.
Halte durch, es wird besser, und für mich hat sich das Durchhalten so gelohnt! Sicher kannst Du irgendwann auch davon profitieren, daß Du stur geblieben bist und Dich von der blöden Sucht nicht hast ins Bockshorn jagen lassen. Hierbei wünsche ich Dir viel Power und Widerstandsfähigkeit. Komm wir packen das! Viele Grüße sendet Dir
Lydia
Hallo Andrea
Depressionen sind mir nicht unbekannt, allerdings nicht im Zusammenhang mit Entzugserscheinungen. Da kann ich leider nicht helfen. Sind sie bei Dir jetzt neu aufgetreten oder von Anfang an?
Schlafprobleme hatte ich aber ebenfalls. Ich war jede Nacht 2-3 mal sehr lange wach, immer zu denselben Uhrzeiten. Habe dann meistens was gelesen oder bin sogar aufgestanden, weil rumwälzen ist auch nicht hilfreich. Bei mir ist es seit ungefähr zwei Wochen wesentlich besser. Das dürfte aber ja individuell ganz unterschiedlich sein.
Ich wünsche Dir baldige Besserung, und bleib unbedingt trotzdem weiter dran!!!
Hi ihr lieben.
Ich muss mich jetzt mal so richtig ausheulen bei euch. Ich habe echt heftige Entzugserscheinungen die mich fertig machen. Immer wieder falle ich in fiese depressive Stimmungen. Es kündigt sich mit einer inneren Unruhe an. Dann fühle ich ein inneres Zittern und merke auch das meine Stimmung auf einer Abwärtsspirale ist. Manchmal hält es ein paar Stunden an, manchmal kürzer. Der Horror waren 3 volle Tage. Dieses Gefühl ist so schrecklich. Ich heule dann auch oft und weiss nicht warum. Aber wenigstens nimmt das heulen den inneren Druck etwas weg. Dann schlafe ich auch nicht gut, wache viel zu früh auf und kann auch nicht wieder einschlafen. Kennt ihr sowas auch? Es würde mir helfen wenn ihr berichtet wie es bei euch so ist, und vor allem wann man damit durch ist.
Liebe Grüsse von der deprimierten Andrea