dicht - Dichter - Gedichte - 2500.... - von allen für alle
Frühling
Nun ist er endlich kommen doch
in grünem Knospenschuh.
"Er kam, er kam ja immer noch",
die Bäume nicken sich′ s zu.
Sie konnten ihn all erwarten kaum,
nun treiben sie Schuß auf Schuß;
im Garten der alte Apfelbaum
er sträubt sich, aber er muß.
Wohl zögert auch das alte Herz
und atmet noch nicht frei,
es bangt und sorgt: "Es ist erst März,
und März ist noch nicht Mai."
O schüttle ab den schweren Traum
und die lange Winterruh′ ,
es wagt es der alte Apfelbaum,
Herze, wag′ s auch du!
(Theodor Fontane)
.... oh - Tuppi-Herry - wat'n schönes Sonett.... und gerade in diesen Zeiten....
einen lichen Dank Dir
vonne Nomade
Lebensfreude
Wie schön ist doch die Welt auf der wir leben,
sofern der Alltagslast ich mich entleere,
vergesse selbstgemachte Erdenschwere,
ein Sonnenstrahl kann soviel Kraft mir geben.
Ein taubereiftes diamantenfunkeln
hauchzart, so filigran gewebter Fäden,
Spinnwebgebilde an den Fensterläden.
Der Übergang zum Hellen, aus dem Dunkeln.
Kraft zu schöpfen aus dem Einen, Ganzen,
das was uns ausmacht und aus dem wir sind.
Wie spielerisch geschieht dies noch als Kind.
So herrlich leicht kann man durchs Leben tanzen.
Doch wenn Hoffnung wird noch neu geboren,
geht uns die Lebensfreude nicht verloren.
© Old-Tuppes alias Pseudolin (Mein Intenetdichtername)
Johann Christian Friedrich Hölderlin hat heute auch Geburtstag - 250sten....
Hyperions Schicksalslied
Ihr wandelt droben im Licht
Auf weichem Boden, selige Genien!
Glänzende Götterlüfte
Rühren euch leicht,
Wie die Finger der Künstlerin
Heilige Saiten.
Schicksallos, wie der schlafende
Säugling, atmen die Himmlischen;
Keusch bewahrt
In bescheidener Knospe,
Blühet ewig
Ihnen der Geist,
Und die seligen Augen
Blicken in stiller
Ewiger Klarheit.
Doch uns ist gegeben,
Auf keiner Stätte zu ruhn,
Es schwinden, es fallen
Die leidenden Menschen
Blindlings von einer
Stunde zur andern,
Wie Wasser von Klippe
Zu Klippe geworfen,
Jahr lang ins Ungewisse hinab.
.... so viel zum "Welttag des Glücks"
Obwohl - daß es Hölderlin gegeben hat und er auch noch am gleichen Tag - wenn auch unwesentliche 190 Jahre eher - Geburtstag hat, wie ich, ist vielleicht schon Glück
Prost Fritze
.... eigentilch gehört's ja eh' in diesen thread, auch, wenn's hier höchstwahrscheinlich genauso wenig von Bedeutung ist, wie im Forumshausener Boten Lokalredaktion
2020 rauchfrei
Und wieder ist ein Jahr vollbracht,
in dem wir nicht nur Mist gemacht.
Wir rufen - das wär' doch gelacht:
"Mit rauchen ist jetzt Schicht im Schacht!"
So viele kämpfen Tag um Tag,
so daß ich mich schon manchmal frag',
wie ertragen sie die Plag'
und mir immer wieder sag,
jede/r ist für mich ein Held (wahlweise Heldin - reimt sich aber nicht : )
der Niko feuert aus'm Feld,
ins Sparschwein steckt das gute Geld ein:
und staunend eine neue Welt
rund um sich herum entdeckt.
Das Essen plötzlich besser schmeckt,
die Nase sich "die Finger leckt"....
Sinne wurden aufgeweckt,
von denen man nicht mehr gewußt,
was man erlitt für 'nen Verlust
und erkennt nun voller Frust -
das alles hätt' nicht sein gemußt.
Um so schöner dies neue Leben,
erfüllt vom unbedingtem Streben,
ihm die Rauchfreiheit zu geben -
darauf laßt uns einen heben.
Morgen beginnt ein neues Jahr
und alles was vergangen war,
dient uns als Erfahrung zwar,
kocht uns aber nicht mehr gar.
Die Gemeinschaft hält zusammen,
weil wir hier niemanden verdammen
und woll'n daß nur von Kerzenflammen :
die nächsten Qualmwölkchen entstammen.
Doch Schluß jetzt mit der Reimerei,
mein Glas ganz hoch erhoben sei,
daß wir vom Zwang zu rauchen frei -
der Rest ist mir jetzt einerlei....
Ich werde hier langsam irre,
und zusätzlich noch kirre,
da die Wohnzimmer geschwind
nach und nach verschwunden sind.
Wenn sich dies nicht bessert schnell,
und das Forum wieder hell
offen wird, frei zugänglich,
weinen wir ganz bitterlich...
Mönsch, Technik, jetzt mach doch mal BITTE!!
Echt, wenn ich schon anfange zu reimen....
*händeüberdemkopfzusammenschlag*
Bedenk's
Sag morgens mir ein gutes Wort
Bevor du gehst von Hause fort.
Es kann soviel am Tag geschehen,
Wer weiß, ob wir uns wiedersehen.
Sag lieb ein Wort zur guten Nacht,
Wer weiß, ob man noch früh erwacht.
Das Leben ist so schnell vorbei,
Und dann ist es nicht einerlei,
Was du zuletzt zu mir gesagt,
Was du zuletzt mich hast gefragt.
Drum laß ein gutes Wort das letzte sein,
Bedenk, das letzte könnt's für immer sein!
Unbekannt
Gefunden und abgeschrieben von einer Holztafel
Eine Taube mit gebrochenem Flügel
Willensstark nach aussen, innen verzweifelt und zerbrechlich.
Wie soll sie den Berg erklimmen,
Wie soll sie dieses Hindernis überwinden, mit gebrochenem Flügel?
Mit heilem Flügel kann sie das Ziel ihrer Träume erreichen.
Mit gebrochenem Flügel bleibt es ihr für immer verborgen.
Die Taube,
Willensstark nach aussen, innen verzweifelt und zerbrechlich
Wird weiterleben - mit ihren Träumen vor Augen
Leise trommelt der Regen
Leise trommelt der Regen
Wie ein kleiner Trost
Aus fernen Kindertagen
Verspielt, verzaubert
Magie in jedem Ding
Zeit - so kostbar
Und doch unendlich weit
Jetzt wird sie mir lang
Und unausfüllbar
Alleine sein - kein Luxus mehr
Sondern nur noch Last
Stefanie, 2008
Naja, heute scheint die Sonne, was? Weiß auch nicht, ob ich das Gedicht nicht schon mal gepostet habe...
[quote="Old-Tuppes"]
Ich lebe noch
Die Welt ist, wie wir selber sie betrachten.
Nur ich allein bestimm' ihr Angesicht.
Wenn aber die Gefühle mich umnachten -
erkenne ich dann noch das Tageslicht?
Fest steht des Lebens Anfang und sein Ende.
Gewiss wohl auch die Ewigkeit des Seins.
Doch lege in den Schoß ich meine Hände,
so ist das Leben ganz gewiss nicht meins.
Viel lieber mag ich lachen, weinen, scherzen.
Ich sehe, höre, schmecke, fühle doch!
Und immer half, wenn ich am Boden kroch,
mir jemand hoch, den Schicksalsschlag verschmerzen.
Auch die schon von mir gingen, leben noch:
In meinem Kopf und tief in meinem Herzen.
[/quote]
Vielen Dank für Deine Gedanken.....