Der Gedanke nie wieder zu rauchen,...

Verfasst am: 13.09.2021, 19:01
KarlFriesen
KarlFriesen
Themenersteller/in
Dabei seit: 27. 08. 2021
Rauchfrei seit: 935 Tagen
Beiträge: 5 Beiträge

Hallo Silke,

vielen Dank für Deine Worte.

Ich bereite mich noch vor. Nein, also ja schon.

Ich lass mich, wie gesagt, von einem Arzt begleiten. Ein Arzt aus der Inneren Medizin. Vermutlich sagen die sich auch, den einen oder anderen, den wir hier begleiten, sehen wir in ein paar Jahren nicht auf unserem OP-Tisch...

Den Rauchstopp habe ich auf den 06.10.21 gelegt. Ist noch lang hin, aber ich habe gelesen, dass der Termin gut ausgewählt sein sollte, da ich bald Urlaub habe, denke ich, dass es strategisch besser ist, damit nicht im Urlaub mit anzufangen oder kurz davor.

Ich weiß, dass ich was um die Ohren brauche. Ich denke sowieso, dass es am härtesten zu Hause wird, hab mir aber auch schon meine Strategien überlegt, bzw. hier im Forum von anderen abgekupfert. Ich finde das mit den Aktivitäten oder Ablenkungen im Glas ganz gut und hab mir schon kleine Zettelchen vorbereitet, auf denen steht, was ich dann mach, wenn der Druck steigt oder nicht mehr auszuhalten ist. Der Relax-Ball hilft hoffe ich auch.

Ansonsten hab ich noch einen Tipp bekommen. Ich befürchte, dass komische Gedanken auftauchen werden. So was wie:"das Leben ist dann nicht mehr lebenswert" und so einen Quatsch.

Ich schreibe mir jetzt die Dinge auf, die genau das Gegenteil besagen, auf so kleine Kärtchen. Wenn der Gedanke dann kommt, les ich mir das durch und hoffe, dass ich mir dann selbst glaube.

Als Unterstützung werde ich dann in Absprache mit Arzt mit den Pflastern und Sprühern arbeiten. Da vergleiche ich gerade mal so die Preise. Das gibt ja sogar solche Inhalierer. Das klingt für mich eigentlich auch ganz charmant.

Soll also heißen, ich bleibe am Ball und werde berichten.

Viele Grüße vom Karl

Verfasst am: 01.09.2021, 19:02
rauchfrei-lotsin-silke
rauchfrei-lotsin-silke
Dabei seit: 11. 03. 2018
Rauchfrei seit: 2249 Tagen
Beiträge: 2705 Beiträge

Lieber Karl,

herzlich willkommen hier im rauchfrei- Forum!

Habe Deine Beiträge ganz interessiert gelesen und finde Dein Vorhaben schon mal richtig gut!
Jetzt wollte ich einfach mal fragen, wie weit Deine Pläne voran geschritten sind und wie wir Dich unterstützen können? Welche Strategien willst Du nutzen?

Ich weiß, man entwickelt einen Ehrgeiz, hat einen Plan und ist super motiviert. Und bei genauem Nachdenken schlottern einem dann doch ein bisschen die Knie.... Und die Sucht selbst redet einem auch noch ordentlich rein.

Ich selbst hatte auch schon länger mal drüber nachgedacht rauchfrei zu werden. Aufschieberitis und die Angst vor der eigenen Courage haben das gekonnt verhindert . Durch eine akute Erkrankung wurde mir dann quasi die Entscheidung abgenommen- wenn man so will. Ich will ehrlich bleiben- zu Beginn irgendwie nicht ganz überzeugt und freiwillig schon garnicht- bin ich heute so dermaßen froh über meine Rauchfreiheit und stehe natürlich voll dahinter...
Warum ich Dir das alles erzähle? Weil ich weiß, wie schwer der Anfang sein kann, den bekannten "Dreh" zu kriegen. Fühl` Dich zu nichts gedrängt, das soll nicht sein. Ich will Dir einfach nur ein bisschen Mut zusprechen. Es ist absolut möglich, siehst Du ja. Auch wenn Dir zu Beginn sicher was fehlen wird, das ging mir auch so. Anfangs tut es gut, diese "Leere" bewusst zu füllen mit Ablenkungen oder Belohnungen- was Dir eben beliebt. Aber mit der Zeit lernst Du schlichtweg um. Deinen Alltag bewältigst Du ohne Zigaretten, ohne dass Du es großartig merkst. Dieser Zustand wird kommen, aber das dauert natürlich....

Was mir sehr geholfen hat, war die Änderung meiner Einstellung zum Rauchen. Ich habe mich einfach viel mit Nikotinsucht und Rauchen beschäftigt. Sei es hier im Forum oder auch mithilfe von Büchern. Empfehlen will ich Dir gerne "Nie wieder einen einzigen Zug" von Joel Spitzer. Es ist kostenlos im Netz zu kriegen- schau mal hier:
http://whyquit.com/NWEEZ/ Liest sich ganz simpel und hilft super bei Schmachten....

Ich lasse Dir außerdem auch einen Link hier der "Liste der angenehmen Aktivitäten" der Uni Münster. Da findest Du 222 gute Ideen hinsichtlich Ablenkungen und Belohnungen.
http://www.uni-muenster.de/imperia/md/content/psychotherapie_ambulanz/aktivit__tenliste.pdf

Ich hoffe, Dir ein bisschen weiter geholfen zu haben und würde mich freuen, mal von Dir zu hören.

Liebe Grüße an Dich,

Silke

Verfasst am: 27.08.2021, 20:30
Toni-77
Toni-77
Dabei seit: 27. 02. 2021
Rauchfrei seit: 1211 Tagen
Beiträge: 181 Beiträge

Hallo Karl

Ich muss mich für die vielen Rechtschreibfehler entschuldigen
Ich schreibe vom Smartphone aus, da kann sowas schon mal passieren.

Du hast dich hier schon mal angemeldet und das ist der erste Schritt in die richtige Richtung .
Schau so oft wie möglich hier rein und lies so viel wie möglich.
Es hilft und wird dich motivieren.
Es fängt im Kopf an und deshalb ist es so wichtig, das du dich mental sehr gut darauf vorbereitst.
Du musst es zu 100% wollen und die Veränderung auf dich zu kommen lassen.
Es ist machbar und jeder kann es schaffen, auch du!!
Nimm die Zeit die du noch brauchst und bereite dich vor, auf den Tag X!

Liebe Grüße aus dem dem Süden und ich hoffe wieder von dir zu lesen....

Verfasst am: 27.08.2021, 19:32
KarlFriesen
KarlFriesen
Themenersteller/in
Dabei seit: 27. 08. 2021
Rauchfrei seit: 935 Tagen
Beiträge: 5 Beiträge

Hey Toni,

ich weiß was Du meinst mit der guten alten Zeit.

Meine Eltern, bzw. mein Vater hat im Auto geraucht und ich als Knirps hinten drin. Wenn man heute so drüber nachdenkt.... Kein direkter Vorwurf - die Zeit war damals einfach so. Und so schön die alten Zeiten auch waren, das leichtfertige Umgehen mit dem Rauchen damals, war für mich auf jeden Fall nicht gut.

Aus meinem Freundeskreis haben mittlerweile fast alle aufgehört und ich muss mir schon echt viel anhören - zu Recht natürlich. Man könnte schon sagen, es wird ein Gruppenzwang, der in dem Fall allerdings positiv ist.

Auf die Pflaster und Lutschtabletten gebe ich nicht so viel. Hab das auch schon mal mit den E-Zigaretten versucht, hab mir eingeredet, dass es nur um die Aktion (also Hand zum Mund und ausblasen) geht aber so leicht kann man sich nicht besch**en

Hab mir gerade mal die Tipps für Alternativen in den gewissen Momenten angeschaut. Ich nutze ja viel die Zigarette als Belohnung, fällt mir mal so auf. Dafür muss ich mir echt gute Alternativen schaffen.

Die Zahl mit den rauchfreien Tagen, die bei euch so stehen, schockt schon.

Dann mal Grüße in den Süden und danke für Deine Worte.

Verfasst am: 27.08.2021, 19:02
Toni-77
Toni-77
Dabei seit: 27. 02. 2021
Rauchfrei seit: 1211 Tagen
Beiträge: 181 Beiträge

Hallo Karl

Sei herzlich willkommen hier im rauchfrei forum aus dem Süden.
Ich stelle mich kurz vor und kann dir sagen, hier bekommst du die nötige Hilfe und Kraft die es braucht, die mentale Stärke die es braucht.
Ich bin der Toni und bin 44 Jahre alt rauchte auch über 30 Jahre lang, das erste Mal auch wie du, mit 12 oder so.
Wie sind die Generation aus dem denn 70er Jahren, wir wuchsen quasi in einer Zeit auf, in der jeder und überall geraucht wurde.
Deshalb haben wir auch so früh damit angefangen. Ach was waren das für Zeiten die 80er die 90er.....überall wurde geraucht. Rauchen war cool und total angesagt.

Heute im Jahr 2021 sieht es das ganze schon anderst aus, heute ist ist es cooler ein Nichtraucher zu sein und es freut mich sehr das die jungen Leute von heute, weniger rauchen als noch vor der Jahrtausend Wende.
Ich habe auch gedacht, wie soll ich das bloß schaffen, ich rauche schon so lange und ich habe auch gerne geraucht, wie soll ich das bloß schaffen...
morgens mit dem Kaffee waren es die meisten, auf leerem Magen
Ich habe immer mehr gespürt, das es immer schlechter wurde mit meiner Gesundheit. Ich habe einen bösen Raucherhusten und schmerzen in der Lunge gehabt, immer schlechter Luft bekommen. Sport ginge gar nicht nicht mehr.
Ich habe so große Schmerzen in der linken Lungen Seite gehabt, ich dachte, Mist hoffentlich habe ich noch keinen Krebs.
Ich hatte Angst, große Angst.
Ich beschloß dem Rauchen endgültig den Kampf anzusagen. Ich wusste das wird nicht einfach. Schließlich war es ein Ritual und gehörte einfach zu meinem Leben mit dazu.
Aber ich wollte es unbedingt, entweder ich schaffe es und lebe jetzt ohne Zigaretten, oder ich quäle mich weiter Gesundheitlich und bezahle dafür mit meinem Leben.
Ich habe mich Wochen lang gut vorbereitet und mir ein Datum gesetzt, den Tag an dem ich meine letzte Zigarette rauchen werde und dann ist Schluß damit, ein für alle mal.
Es war der 3. Januar dieses Jahres, und ich hab nächste Woche, 8 Monate zusammen gekriegt.
Es war nicht einfach und es gab Höhen und Tiefen aber es war die beste Entscheidung die ich je getroffen habe.
Es ist so toll nicht mehr rauchen zu müssen und man fühlt sich sowas von sauwohl dabei. Das kann ich jedem nur empfehlen.
Ich habe auch heute noch hin und wieder mit Schmachtern zu kämpfen, aber es wird von Zeit zu Zeit besser.
Ich habe mit Pflastern das ganze als Hilfe zur Unterstützung benutzt, und kann es nur empfehlen.
Bereite dich gut vor vor und dann leg Los.....

Bis denn liebe Grüße Toni

Verfasst am: 27.08.2021, 18:34
KarlFriesen
KarlFriesen
Themenersteller/in
Dabei seit: 27. 08. 2021
Rauchfrei seit: 935 Tagen
Beiträge: 5 Beiträge

Hallo Dalia, hallo Lilli,

vielen Dank erstmal für die netten und aufbauenden Worte.

Der Gedanke, heute ja - morgen mal sehen, fühlt sich schon ein wenig angenehmer an, dennoch ist mir bewusst, was da auf mich zu kommt.

Aber ich habe den Entschluss gefasst, nächste Woche wieder dort zur Uni zu gehen und somit ist der Start eingeläutet und werde mich erstmal treiben lassen, mit dem was mir da gesagt und empfohlen wird. - Noch hat der Doc nichts vom Aufhören gesagt....

2006 hab ich mal einen Versuch gestartet, nachdem mein Vater raucherbedingt erkrankt ist und ich das Buch Endlich Nichtraucher gelesen habe. - Ich war so voller Enthusiasmus und hochmotiviert um dann festzustellen, dass es "gefühlt" die schlimmsten zwei Wochen meines Lebens waren.

Das war jetzt nur ein Versuch - und es soll ja auch Leute geben, die behaupten Mit dem Rauchen aufzuhören wäre ganz leicht - das haben die schon 100mal geschafft, will damit sagen, dass sich mein Optimismus erstmal in Grenzen hält und so ein bißchen hoffe ich auf die Unterstützung des Medikaments. Mal schauen - ich werde berichten.

Verfasst am: 27.08.2021, 18:04
Unbekannt
Entfernter Beitrag von gelöschtem Nutzer oder Nutzerin
Verfasst am: 27.08.2021, 17:16
KarlFriesen
KarlFriesen
Themenersteller/in
Dabei seit: 27. 08. 2021
Rauchfrei seit: 935 Tagen
Beiträge: 5 Beiträge

macht mir so eine Angst, permanent diesen Schmachter zu haben und nie wieder glücklich zu sein, was rational betrachtet natürlich völliger Schwachsinn ist – dennoch sagt mir das, vermutlich mein Unterbewusstsein, in aller Deutlichkeit.

Moin, ich bin Karl, 43 Jahre, rauche seit dem ich, glaube ich 12 bin (weiß das schon gar nicht mehr genau), habe kürzlich die Diagnose COPD erhalten, frage mich aber schon seit längerem nach dem Sinn des Rauchens.

Ja, vermeintlich beruhigt es mich,
die besten Ideen fallen mir beim Rauchen ein.
Es kaschiert meine Unsicherheit.
Der Mar*boro Cowboy ist aber auch ne coole Socke.

Ich weiß, in der Bewusstheit, dass das alles nicht der Wahrheit entspricht.

Ich hab bereits eine Diagnose erhalten, die mein Leben definitiv verkürzt, dennoch kann ich die Kippen nicht einfach weg schmeißen, mit der Verachtung, die ich den Klimmstängeln mittlerweile gebe.

Gestern war ich in einer Uni-Klinik, die eine Raucherentwöhnung anbietet und mir wurde eine medikamentöse Begleitung empfohlen. Ich habe mir jetzt noch kein Datum gesetzt, aber ich werde diesen Weg gehen – was hab ich schon zu verlieren.

Die Nichtraucher oder gewordenen Nichtraucher werden sagen, du kannst nur Gewinnen, du wirst so viel Lebensqualität (wieder)erlangen, du wirst reich sein – ich weiß irgendwo, dass das alles richtig ist, aber ich kann es mir einfach – bei mir - nicht vorstellen.

Ich kann mir mich nicht als Nichtraucher vorstellen, zumindest nicht ohne ewig „traurig“ zu sein, keine mehr Rauchen zu können/zu dürfen.

Ich bin so Zwiegespalten. Mein Gefühl sagt mir, dass ich nun im Leben an einer Kreuzung stehe, und kann in die eine Richtung gehen - oder in die andere.
Die eine Richtung bedeutet, ich verlasse meine Komfortzone nicht, tue das meinem Körper weiter an, und wenn ich Glück habe, erlebe ich noch ein-zwei Rentenjahre.
Oder aber ich gehe den anderen Weg und sage damit Ja zum Leben, reiß mich am Riemen und komme von dieser *** Sucht weg.

Ich habe hier schon einige Beiträge gelesen und mir kamen echt die Tränen. Ich ziehe vor jedem meinen Hut, der oder die es geschafft hat.

Mal schauen, vielleicht ziehe ich auch irgendwann den Hut vor mir selbst.

Erstmal ein schönes und viele Grüße aus´m Norden.