Das Thema ist durch!

Verfasst am: 24.01.2015, 08:46
drawa
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Dabei seit: 15. 12. 2014
Rauchfrei seit: 558 Tagen
Beiträge: 31 Beiträge

Hallo Gerold, hallo liebe Nichtraucher

ich habe mal gelesen, dass man das Unterbewusstsein umprogrammieren kann, indem man sich oft genug etwas "einredet"
Es ist ähnlich wie mit dem Erleben der typischen Situationen ohne Zigarette, nach drei Mal soll es wesentlich besser klappen (kann ich bestätigen, wenn ich auf Bus warte oder spazieren gehe, denke ich sehr oft nicht einmal an die Kippen).
Also, mein Satz lautet: ICH TUE STETS NUR DAS, WAS GUT UND GESUND FÜR MEINEN KÖRPER UND MEINE SEELE IST

Oder ICH LEBE GESUND

Irgendwie hilft es mir

PS. Habt Verständnis, wenn ich fehlerhaft schreibe, Deutsch ist nicht meine Muttersprache

Liebe Grüße
Eva

Verfasst am: 23.01.2015, 23:21
gero008
gero008
Themenersteller/in
Dabei seit: 21. 01. 2015
Rauchfrei seit: 3410 Tagen
Beiträge: 287 Beiträge

Hallo liebe Rauchfreien und die, die es noch werden möchten,

nachdem ich mich die letzten Tage hier wieder eingelesen habe, möchte auch ich (auf anraten) einen neuen Thread eröffnen. Danke für die netten Kontakte, die ich bislang schon haben durfte. Den Zuspruch und die Anteilnahme im Forum finde ich beeindruckend. Offenbar sind nicht nur die Raucher, sondern auch die Nichtraucher eine starke Gemeinde!

Der Titel "Das Thema ist durch" habe ich gewählt, weil ich diese Aussage vor einigen Jahren von einem Freund hörte.
Er hat sich auch viele Jahre mit dem Thema gequält. Irgendwann war der Knoten geplatzt und als ich ihm eine Kippe anbot sagte er mir wie selbstverständlich: Das Thema ist durch!

Zu meiner Person:
Ich werde dieses Jahr 50. Angefangen habe ich mit 14 bis 16 Jahren. Ich glaube, ich habe nie gerne geraucht. Hatte schon sehr früh diese Hustenanfälle. Habe schon mit 18 die ersten Schachteln weggeworfen, weil ich unbedingt aufhören wollte. Um mir dann eine Stunde später eine neue zu kaufen ...

Ehrlich gesagt glaube ich, dass es mir damals noch wesentlich schwerer fiel, mit dem Rauchen aufzuhören.

Die Jahre vergingen. Immer wieder gelobte ich, damit Schluss zu machen ... aber doch nicht HEUTE. Morgen ist besser, oder doch am Wochenende. Hmm, ... vielleicht doch besser erst im Urlaub. Ne, wenn ich Urlaub habe, will ich mich mit sowas nicht rumquälen. Dann kann man doch schön die Kippen in der Sonne mit einem Kaffee oder einem Glas Wein genießen. OK, dann rauche ich eben etwas weniger. Oder vielleicht mal leichte Zigaretten? .....

Ich glaube, ihn kennt alle diese Spielchen
Hatte zwei Nasennebenhöhlenoperationen, bekam die Mandeln rausgenommen, Motorradunfall, ... aber ich war nie 24 Stunden ohne Kippen.

Habe alle Hilfsmittel zur Entwöhnung durch: Pflaster, Kaugummi, verschiedene Bücher von Allen Carr, Hypnose, Akupunktur, Kursus für Nichtraucher, ...
Ich dachte, das Kaugummi hört für mich auf ... das konnte ja nicht klappen.

Einen besonders starken Willen muss man haben?! Nein, das stimmt auch nicht. Viele sehr erfolgreiche Manager, die mit Sicherheit ihren Willen überall durchdrücken, sind Raucher. Also daran kann es auch nicht liegen.

Vor ca. 4 Jahren dann der erste große Erfolg. Habe aufgehört und war damals auch in diesem Forum. Ich glaube, das hat mir viel gebracht. Und fing mit Sport an. Dazu muss man wissen, dass ich mein Leben lang sehr unsportlich war. Ich kann keinen Ball treten :-)
Aber ich fing an zu laufen ... und lief nach 7 Monaten meinen ersten Halbmarathon! OK, ich brauchte 2 Stunden und 22 Minuten. Aber ich lief durch.
Nach 15 Monaten unterschätze ich die Gefahr. Bei einem Seminar stand ich oft draußen bei den Rauchern. Bis ich eines Tages um eine Zigarette bat. Sie schmeckte grauenhaft.
Am nächsten Tag wieder eine geschnorrt (kann ja nichts passieren, sie schmeckt ja nicht).
Am dritten Tag eine Schachtel gekauft (man kann ja nicht dauernd schnorren), eine Kippe geraucht, den Rest weggeworfen (ich war ja Nichtraucher).
Am nächsten Tag wieder eine Schachtel gekauft. Nicht weggeworfen (ist ja Geldverschwendung).
Schwuppsdiwupps, hing ich wieder am Haken

Was ich oben beschrieben habe kennt ihr bestimmt alle. Die Sucht ist eigentlich soooo einfach zu durchschauen.
Die körperliche Abhängigkeit kann man eigentlich vernachlässigen denke ich. Ehrlich gesagt glaube ich nicht an großartige körperliche Reaktionen. Unser Unterbewußtsein versucht uns mit Schlaflosigkeit, Konzentrationsschwäche, Gereiztheit etc. zu verarschen.
Das subtile an der Sache ist, dass es ja immer nur diese EINE Kippe ist. Das kann doch nicht so schlimm sein, oder?!
DOCH, das ist es!!! Und das ist es, worauf ich jedesmal wieder reingefallen bin.

Nichtraucher rauchen nicht! Irgendwann soll das Thema für mich auch durch sein!
Und dann möchte ich nicht mehr grübeln müssen, ob ich die eine Kippe nun rauchen soll oder nicht.
Denn: Nichtraucher rauchen nicht!
Was mir bislang geholfen hat:
(heute ist mein Tag 23, jedenfalls rechne ich so ;-)
-[u]Den perfekten Zeitpunkt gibt es nicht[/u]. Ich muss es einfach machen! Habe an Silvester gequalmt wie ein Schlot und hatte ordentlich Alkohol. An Neujahr habe ich trotz Kater aufgehört (oder nicht mehr angefangen?!)
-[u]Wenn ich einen Fehltritt habe, geißel ich mich nicht selbst![/u] OK, ich gebe es zu. Am 02.01. hatte ich einen Handwerker in der Garage. Er rauchte. Als er weg war ging ich wie parallysiert zu meinen Kippen und rauchte eine. Aber ich habe mich deswegen nicht aufgegebenen oder niedergemacht. Oder die ganze Aktion in Frage gestellt! Draus lernen und auf der Hut sein! Hatte seitdem einige Berührungspunkte mit Zigarettenqualm und Alkohol. Ich passe letzt besser auf.
-[u]Nach dem Ausstieg Kippen entsorgen! [/u] Warum? Siehe vorhergehenden Punkt und "Nichtraucher rauchen nicht!
-[u]Das Thema nicht verdrängen, aber auch nicht überbewerten![/u] Wenn ich es verdränge, überrascht es mich eiskalt und ich bin nicht vorbereitet. Aber ich muss mir auch kein Schild "Nichtraucher" um den Hals hängen.
-[u]Viel trinken![/u] Irgenwo habe ich so eine Chinesische Weisheit zur Gesunderhaltung gelesen: Morgens 4 Gläser á 160 ml Wasser trinken, danach erst Zähne putzen. Erst nach 45 Minuten normal frühstücken. Hilft gegen Fußpilz bis Krebs *gg Das mache ich ernsthaft .. nützt vielleicht nichts, kann aber auch nicht schaden. Jedenfalls spült es den Dreck aus dem Körper. Und von dem hat sich in meinen 30 Raucherjahren genügend angesammelt.
-[u]Für ausreichend Schlaf sorgen! [/u] Ich denke, es ist eines der wichtigsten Projekte meines Lebens. Ich gönne mir deshalb ausreichend Schlaf.
-[u]Morgens 10 Minuten früher aufstehen! [/u]Klingt banal. Aber dadurch komme ich nicht schon morgens unter Druck, kann den Tag entspannt beginnen.
-[u]Sport![/u]Ich möchte wieder mit dem Laufen anfangen. Im Moment noch nicht das ideale Wetter dazu, aber es kribbelt schon.

Übrigens ... wenn jemand von euch nur zwischen 3 bis 10 Kippen am Tag raucht, aber absolut Schwierigkeiten mit dem Aufhören hat ... das ist normal! Habe ich oft kennengelernt.

Sodale. Soweit meine Gedanken dazu. Vielleicht kann jemand etwas davon gebrauchen. Das steht mit Sicherheit auch alles schon 1000x auf dieser Internetseite und was weiß ich wo alles ...
Letztendlich muss jeder seinen eigenen Weg finden.
Das haben Millionen von Menschen vor uns geschafft. Und wir schaffen das auch!
[u]Nicht, weil wir so gut sind oder solche Kämper, sondern weil wir es einfach machen[/u].

Kennt ihr den Spruch: Fake it till you make it?!
Das Thema ist durch!
Ihr sagt: Das ist doch Selbstverarschung?!
Ich sage: Na und?! Es rettet mein Leben!!!

Nun wünsche ich euch ein angenehmes, rauchfreies Wochenende.
Genießt es!
Und belohnt euch, wenn ihr gut seid!

Viele Grüße aus dem Westerwald
Gerold

PS: Die Formulierungen, die mit A beginnen und mit rsch weitergehen sind bewußt gewählt. Und ich habe gegoogelt, was ein Thread ist. Bin ganz stolz, dass ich heute meinen ersten erstellt habe