...bloß nicht wieder anfangen

Verfasst am: 30.01.2017, 12:00
BeWaSo
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Jajaja,
es ist ja nix passiert. Ich denke, wir haben alle schon verstanden, daß das nichts für jeden ist und wir wissen auch alle, daß man nicht einfach so mal eben eine raucht und dann wieder nicht. Das gilt für die allermeisten.
Mal davon abgesehen, daß ich (wir alle) das auch gar nicht wollte.
Rauchen ist bäh.
Rauchen kann dick machen.
Rauchen kann schlechte schlechte Laune machen.
Rauchen kann so krank machen, daß man nie wieder gesund wird.
Warum sollten wir es wollen, hier und da mal eine zu rauchen.
Will das jemand? -> Hallo wach! Versetzung gefährdet! -> Nachhilfe dringend empfohlen!
Was wir wollen, machen wir ja. Nicht rauchen!
Reiten wir nicht länger auf dem "Selbstexperiment" rum.
Alles cool

Gleich is' Mittach. Mahlzeit ;-)
LG, Bernhard

Verfasst am: 30.01.2017, 10:53
Unbekannt
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Verfasst am: 29.01.2017, 19:37
BeWaSo
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Liebe Gitte,

gute Güte NEIN!
Ich werde mich hüten an einer Zigarette zu ziehen.
Nur um zu testen, wie sie schmecken wird?
Das weiß ich! Habe 33 Jahre geraucht.
Nur um zu testen, wie sie wirken wird?
Das weiß ich! Habe 33 Jahre geraucht.
Nur um mir zu sagen, daß ich doch jederzeit rauchen und wieder aufhören kann, wenn ich das will?
Das funktioniert nicht! Habe 33 Jahre gebraucht um aufzuhören.

Außerdem teste ich gerade, wie lange die aktuelle verdammtnochmalichwilleinerauchen Phase bei mir dauert und die Lust auf Rauch abschwächt.
Danach wollte ich testen, wie lange es bei mir dauert, bis die Lust auf Rauch ganz verschwindet - also weg - richtig weg - immer. Wenn ich jetzt eine fluppe, dann habe ich sehr gute Chancen, von vorne anfangen zu müssen und das wäre mir sehr lästig.
Also lasse ich das lieber mal und freue mich darüber, daß Lisas Test glücklich ausgegangen ist, was durchaus keine Selbstverständlichkeit ist - NICHT WAHR LISA??

Ihr Lieben. Lassen wir den Sonntag gemütlich ausklingen und freuen uns auf die neue Woche

LG, Bernhard

Verfasst am: 28.01.2017, 18:02
Wilma
Wilma
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Hallo lieber Bernhard,

ich lese auch mit. Du schreibst authentisch und treffend. Ja - es ist kein Spaziergang, leider!
Es dauert leider - und jede Situation muss wahrgenommen und erlebt werden.
Geduld - heißt unser Zauberwort. Fällt mir auch nicht immer leicht.
Selbst nach langer rauchfreier Zeit kann es vorkommen, dass es heftig zwickt. Aufregung, Stress, Langeweile, Trauer....

Nach jeder erfolgreich überstandener Krise oder egal was es auch immmer ist, werden wir widerstandsfähiger!
Was Jahrelang antrainiert wurde, dauert leider -.
Du bist auf einem guten Weg!
Prima - hast 97 Tage nicht geraucht. Tolle Leistung!
Bitte, weiter so! Du schaffst das!

Ich wünsche dir ein schönes Wochenende!

Viele liebe Grüße
Wilma

Verfasst am: 28.01.2017, 17:35
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Verfasst am: 28.01.2017, 06:20
VenezianischerKarneval
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bloß nicht wieder anfangen...

Verfasst am: 27.01.2017, 20:00
BeWaSo
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Tatsächlich scheint es den ein oder anderen zu geben, der bei mir mitliest. Das freut mich. Noch mehr freut es mich, wenn jemand meine Auswürfe für sich positiv zu nutzen weiß. So konnte ich mich durch Geschwafel erleichtern und zeitgleich jemandem anderen was geben - cool.

[quote="Leoff"]
„Heißes Wasser mit dem Saft einer ausgepressten Zitrone und zwei Esslöffeln Honig“.
[/quote]
Das könnte ich mir als Alternative für den Kaffee tatsächlich vorstellen. Ich denke, ich versuche es; auch wenn die schlimmsten Hustenattacken zur Zeit hinter mir liegen. Im Moment fühlt es sich nicht an, als kämen nochmal welche, die mit Brechreiz und hochroten Kopf begleitet sind - doch alleine die Zitrone hört sich gesund an ;-). Aber meine Lunge hat sich sicherlich nicht innerhalb drei Monaten von 33 Jahren Rauchen erholt - wer weiß, was da noch kommt.
Die Atemübungen habe ich bereits übernommen - in abgeänderter Form. Ich mache je nach Bedarf, orts- und positionsunabhängig ein paar kleine Übungen, die sich auf das Ausatmen konzentrieren - die berühmte Lippenbremse.
Und sobald meine scheiß Wade wieder in Ordnung ist, gehe ich wieder raus zum Laufen.

Aktuell ärgere ich mich mit Gelüsten nach Rauch herum. Das sind sporadisch auftretende Impulse, in denen per Erinnerungsblitze die Zigarette ins Bewusstsein schießt. Am liebsten würde ich mir sogleich einen Kaffee zapfen und mich mit dem Pott vor die Tür stellen um mir ganz „genüsslich“ eine Luckys anzuzünden. Und das nach über neunzig Tagen Rauchfreiheit und persönlicher Suchtreflexion - ungeheuerlich.

Diese Attacken haben darüber hinaus eine gewisse Qualität erreicht. Bisher kam über die Zeit gelegentlich ein Schmachter bei mir vorbei. Ganz verstohlen, mit über den Kopf gezogener Kapuze und Jogginghose hat er versucht, mir was zu verkaufen - lächerlich. Von ihm ging keine Gefahr aus.
Der Typ, der jetzt bei mir klopft hat da schon eine ganz andere Wirkung. Glatt gebügelt und mit freundlichem Lächeln steht er offensiv vor mir und verspricht mir mit Engelszungen den blauen Dunst im Himmel. Er ist sympathisch und äußerst redegewandt. Aber ich weiß was über ihn, von dem er nicht weiß, daß ich es weiß.
Ich weiß, daß er sich umgehend in einen Drill Sergeant* verwandelt, sobald ich diese eine Zigarette rauche. Er würde sich über mich beugen und mich fertig machen. Ich müsste übelste Beschimpfungen und Vohaltungen über mich ergehen lassen. Diese könnte ich nur schwer ertragen - wenn überhaupt.

Ich muß zugeben, daß ich etwas mehr Aufwand betreiben muß, um dem neuerlichen Drang zu trotzen.
Es ist lange nicht so heftig, wie am Anfang. Aber es nervt einfach. Es nervt !
Ich frage mich, warum ich jetzt eine rauchen will und was mir das brächte. Darauf habe ich selbstverständlich keine plausible Erklärung. Allerdings erwische ich mich dabei, wie ich gelegentlich den Drang zu rauchen zum Kühlschrank umleite - mal wieder. Und da steht lecker Pudding drin…. . Wie war das nochmal? Ist die Figur erst ruiniert, frisst es sich ganz ungeniert; nicht wahr?

Mannomann, wann hört der Scheißdreck endlich auf?

Eines ist aber sicher: So kurz vor den hundert Tagen werde ich nicht rückfällig. Und wenn ich erst einmal einhundert Tage habe, werde ich doch nicht mehr rückfällig! Das geht doch nicht!
Ich mache es wie Leoff:

[quote="Leoff"]
Aber hilft ja alles nix(chts)! Durchhalten, Neustarten, tief einatmen, 20 Sekunden blöd in die Welt lächeln und weiter machen.
[/quote]

Ihr lieben Leute, ich wünsche Euch ein schönes und rauchfreies Wochenende.
LG, Bernhard

*Full Metal Jacket

Verfasst am: 25.01.2017, 12:10
Leoff
Leoff
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Beiträge: 5 Beiträge

Lieber Bernhard,
nun sind schon ein paar Tage rauchfrei ins Land gezogen und noch immer begleitest du meinen ganz persönlichen Rauchausstieg mit deinen Worten und deinen ähnlichen Gedanken, Leiden und Erfahrungen. Natürlich kann auch ich dir nicht das Nonplusultra sagen... Aber zwei Tipps habe ich trotzdem für dich, die ich jeden Tag befolge. Zum einen betrifft es meinen Start in den Tag.
Sobald ich die Augen aufmache, strecke ich mich nach Herzenslust. Danach stehe ich auf und gehen auf den Balkon um 10 mal ganz tief einzuatmen. Ich zeige mir selbst als erstes, wie gut sich die Luft anfühlt, gerade jetzt im Winter.

Dann trinke ich 300ml heißes Wasser mit dem Saft einer ausgepressten Zitrone und zwei Esslöffeln Honig. Dieses Gemisch soll die Lunge reinigen. Mir persönlich hilft es total. Der Schleim wird schonend abgebaut und nicht mit großen Hustenanfällen, die ich so oder so nicht hatte. Aber seit ich das trinke löst sich der Schleim. Der Honig sorgt für die Beruhigung von Hals und Rachen. Die Süße sorgt für den glücklichen Start in den Tag. Und wie wir alle wissen, sauer macht lustig ;)

Abends mache ich täglich Atemübungen. Ich liege auf dem Rücken, Arme locker an der Seite. 5 Sekunden über die Nase einatmen, 2 Sekunden halten, 5 Sekunden durch den Mund ausatmen. Der Bauch sollte sich beim einatmen wölben. Das Ganze 10 Minuten am Stück.
In der ersten Woche konnte ich beim einatmen gerade mal bis drei zählen und ich hatte über Tage Muskelkater (kein Scheiß) in den Bronchien, aber dann wurde es immer besser. Die Lunge wird so ordentlich durchgelüftet.

Ich habe gestern das erste Mal beim Sport bemerkt, wie gut ich jetzt atmen kann und wie viel Puste wieder da ist.

Ich wünsche dir, dass du deinen Flow bald wiederfindet. Bei mir hat es auch 70 Tage gedauert...
Und auch ich kann bestätigen, im Moment schreit die Sucht extrem laut. Aber hilft ja alles nix(chts)! Durchhalten, Neustarten, tief einatmen, 20 Sekunden blöd in die Welt lächeln und weiter machen.

Alles Gute für dich, lieber Bernhard.

Verfasst am: 24.01.2017, 22:02
BeWaSo
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Rauchfrei seit: 2748 Tagen
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[quote="Qtreiberin"]
Hallo Bernhard, leider weißt Du ja nicht was zuerst da war eine niedrigschwellige Depression, mit vorhandenem Dopaminmangel , die Du jahrelang mit Nikotin behandelt hast ?
[/quote]

Das ist ein interessanter Ansatz, Karo. Möglicherweise kommt durch den Rauchstopp eine unterschwellige Depression zum Vorschein, die man jahrelang mit Nikotin im Zaum hielt - ohne es zu wissen. Ich könnte mir das gut vorstellen.

Lisa beschreibt letztendlich in groben Zügen die Sucht, bzw. die Entwöhnung. Das Erlangen von Befriedigung und Glück über die Einnahme eines Stoffes und oder einer ritualisierten Handlung. Im Falle des Rauchens, hatten wir uns ritualisierte Handlungen erarbeitet. Als Belohnung für etwas Erreichtes, als Vorbereitung für etwas Anstehendes, als Beruhigung vor etwas Aufregendem, als einfach dazugehörend für tausende von Situationen.
Zusätzlich hat das Nervengift Nikotin seine chemische Wirkung entfaltet - wir kennen das inzwischen. Wir „verzichten“ doppelt.
Möglicherweise [u]ist[/u] der Rauchstopp ein unterbewusster Verzicht. Unser Gehirn ist darauf hin programmiert.
Da „fehlt“ was - deshalb fühlt man sich schlecht.

Sucht im Internet doch einmal nach „Suchtkurve“. In dieser Kurve könnt ihr u.a. auch eine Stimmungskurve sehen.
Scheinbar [u]ist[/u] es so, daß die Stimmung direkt was mit dem Rauchstopp zu tun hat.

Allerdings sieht es bei mir dann doch etwas anders aus.
Offen gestanden geht es mir sehr viel schlechter, als ich hier durchblicken lasse. Ich [u]weiß[/u], daß ich an einer Depression leide. Die Anfänge dafür gehen sehr weit zurück.
Der Rauchstopp und die gesundheitlichen Begleiterscheinungen beeinflussen mein Stimmungstief unterstützend. Das glaube ich, so verstehen zu können. Aber die Ursachen weiß ich woanders zu suchen.

Wenn es "nur" darum geht, die Rituale loszuwerden und das Suchtgedächtnis zu überschreiben, dann weiß ich zu berichten, daß dieses Unterfangen verhältnismäßig einfach ist. Die Vorraussetzungen dafür sind
Verständnis für die eigene Sucht, der Wille wirklich aufzuhören und Disziplin gegenüber aufkommenden Suchtattacken.

Lisa hat da schön was zusammengeschrieben.
Ich nenne es dieVogelsche Exrauchertypisierung oder die Typisierung von Exrauchern nach Vogel:

[quote="LisaVogel"]
...
Allerdings gibt es offenbar auch drei "Typen" von Exrauchern.
Die einen, die dem Rauchen einzig und allein mit Disziplin zu Leibe rücken. Die also immernoch finden: Rauchen war schon was Schönes (hat entspannt usw. ) - aber da es gesundheitlich echt schlimm ist, muss ich mir das Schöne eben nun verkneifen. Ich kenne einen Exraucher, der seit 5 Jahren so durchhält. Der also immernoch findet, dass es schade ist. Dass er gern geraucht hat.

Und die zweiten, die so ganz nach Allen Carr funktionieren, nämlich rein erkenntnisbezogen: Wenn man es einmal geschnallt hat, wird man das Rauchen niemals mehr vermissen, sondern man ist erleuchtet und froh. Manche entwickeln die Erkenntnis einfach aus sich selbst, manche durch eine Krankheit... Also braucht man gar keine Disziplin.

Und die dritte Gruppe, zu der ich mich (und dich) zählen würde, würde sagen, dass beides nicht ausreichend ist - bzw.: Erkenntnis und Disziplin zusammen kommen müssen.
Unser bewusstes ICH hat eine Erkenntnis gewonnen , sie ist ganz klar im Großhirn angekommen, und sie macht glücklich: Ich brauche den Scheiß ja gar nicht! Es ist ja gar kein Verzicht, nicht zu rauchen!
Aber der "Automat" in uns, das Suchtgehirn oder wie immer man es nennen will, das meldet sich eben doch immer mal wieder, immer weniger, aber eben doch dann und wann, und für mich überraschend. "Jetzt rauchen wäre SCHÖÖÖN!" schreit es - und dann fühlen wir Schmacht TROTZ der Erkenntnis! Und da hilft nur Disziplin, abwarten, Tee trinken, irgendwann ist dann das Großhirn wieder am Hebel- und zwar ziemlich schnell, wie ich finde. Aber es nervt mich trotzdem, dass das Suchthirn überhaupt noch schreit, es widerspricht auch meinem idealen Menschenbild, demzufolge wir durch Erkenntnis FREI sind. GANZ so frei dann eben nicht. Und das zu akzeptieren half mir (und ich glaube Allen Carr hat gelogen zu behaupten, dass er sowas gar nicht kennt. Aber vielleicht hat er sich selbst erfolgreich belogen).
...
[/quote]

Findet Euren Typ und macht Euch auf den Weg in die (Rauch)Freiheit. Es lohnt sich, egal wie Ihr sonst so drauf seid. Die Raucherei bringt Euch nur den vorzeitigen, leidvollen Tod.

LG, B.

Verfasst am: 23.01.2017, 20:50
Unbekannt
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