Bitte NICHT lesen...

Verfasst am: 27.12.2016, 18:49
rauchfrei-lotsin-andrea
rauchfrei-lotsin-andrea
Dabei seit: 16. 08. 2011
Rauchfrei seit: 4662 Tagen
Beiträge: 8148 Beiträge

Liebe Bachforelle,

ganz herzlich willkommen zurück in der Gemeinschaft. Und warum sollten Neulinge nicht auch von deinem zurückfallen in einen Teil deiner alten Gewohnheiten lesen? Die Liste von deinen Problemen und Schicksalsschlägen liest sich wie eine Schilderung von Lebensereignissen, hinter denen bei jedem Raucher und Nichtmehrraucher ein großes Warnschild stehen sollte. Denn sie sind alle mit emotionalem Hochstress verbunden. Und mit Hochstress rauchfrei umzugehen will gelernt sein.

Du hast HELP gerufen, was ich für klug halte. Doch erst mal eine Bestandsanalyse:

Hast du damals mit dem Starterpaket aufgehört? Was hat dir damals geholfen?
Was motiviert dich?
Wie können wir dir helfen?

Wann möchtest du aufhören, schon vor deiner Fachprüfung? Und wie? Mit Hilfsmitteln oder mit dem kalten Entzug? Mit der Schlusspunktmethode?

Und weißt du was, liebe Bachforelle, mir tut dein ehrlicher Bericht gut. Denn so möchte ich mich auch verhalten: Nach einem Rückfall hierher zurück, ehrlich erzählen, wieder zurück aufs rauchfreie Gleis.

Du kannst deinen Rückfall in einen Lernvorfall verwandeln, in dem du dazu lernst: wie entspanne ich mich in Hochstressphasen? Wie geht Trauerarbeit rauchfrei? wie entlaste ich mich seelisch von hohem Arbeitsdruck?

Zum Schluss: deine Name gefällt mir, da muss ich an die schöne Kammermusik von Schubert denken. Also aufi geht's, schwimmen wir gemeinsam mit dir weiter im Strom der Rauchfreiheit.

Herzlich und bis bald

**Andrea**

Verfasst am: 27.12.2016, 17:54
bachforelle
bachforelle
Themenersteller/in
Dabei seit: 27. 12. 2016
Rauchfrei seit: 2688 Tagen
Beiträge: 21 Beiträge

...klar - rosa Elefanten - egal, wo NICHT draufsteht, garantiert guckt einer rein...

Das meine ich aber nicht.

Ich möchte nicht, dass "Anfänger" lesen, dass es so gruselige Geschichten über Rückfälle gibt. Aber gleichzeitig habe ich wirklich das starke Bedürfnis nach diesem Forum, weil es mir bei meinem ersten Ausstieg so sehr geholfen hat.

Darum: HELP!!!!!

Ich habe etwa zwei Jahre gar nicht geraucht - davor konnte ich mir überhaupt nicht vorstellen, nicht zu rauchen. Es war täglich etwa eine Packung (Tendenz: eher weniger), aber ich dachte, ich sterbe, wenn ich nicht rauche. Blöd. Ich weiß.

Und dann habe ich das Forum hier gefunden, die Tipps und Infos von der BZgA - und nachdem ich mich herangearbeitet und ordentlich entschlossen ins Nichtraucher-Leben geworfen hatte, ging es plötzlich ganz einfach.

Ich war glücklich - MO-NA-TE-LANG!!!!

Ein Jahr war schnell rum, ein zweites dann fast unbemerkt vergangen. Nichtrauchen fand ich völlig normal.

Dann kamen so komische Sachen, die keiner brauchen kann. Extrem genervt im Job. Arbeitgeberwechsel in eine andere Stadt - Folge: Wochenendbeziehung. Dann Prüfungsstress. Dann Tod eines Angehörigen. Alles nicht gleichzeitig, sondern nacheinander. Aber ich habe leider wieder angefangen. Und hänge voll drin.

Natürlich nicht plötzlich, sondern "step-by-step": Beim Genervtsein im Job nur mal ab und zu eine in der Mittagspause. Danach hatte ich wieder die nötige Distanz. Dann allmählich - über Monate - etwas mehr durch den Wechsel von Arbeitsplatz und Stadt - und durch die Wochenendbeziehung: Mein Partner raucht nicht, ich hatte also "sturmfreie Bude" in der Woche. Dann der Tod meines Bruders. Da ging gar nichts mehr. Ich hatte das Gefühl, ohne zu rauchen, kann ich keinem eine Hilfe sein, weder meinen Eltern, noch seiner Frau, Noch mir selbst. Es war schlimm.

Über 14 Monate bin ich jetzt wieder bei fast einer Packung am Tag gelandet. Dabei hatte ich mich Weihnachten 2012 bereits verabschiedet. Nun ja.

Darum bin ich wieder hier. Um wieder auszusteigen.

Die gröbsten Sachen - psychisch gesehen, sprich: Trauerarbeit - habe ich inzwischen unter Kontrolle. Eine Hürde habe ich noch, nämlich eine Fachprüfung Ende Januar, liegt noch vor mir. Mein Partner nervt mich mit "AUFHÖREN! AUFHÖREN!" die ganze Zeit (ganz liebevoll). Und mich nervt das Herumgerauche auch ganz wahnsinnig, weil ich merke, es ist wieder Teil meines Alltags. Aber ich schaffe es nicht alleine da raus zu kommen.

Ich rauche aber nicht wie früher, sondern komme gut klar, wenn ich nicht rauchen darf/kann (z.B. Wochenenden beim Nichtraucher-Partner oder bei der Arbeit). Aber das hindert mich dooferweise nicht daran, den Rest der Zeit alles aufzuholen. Total bescheuert.

Körperlich finde ich es auch nicht witzig - weil ich den Verdacht habe, die Hormone spielen jetzt auch noch verrückt. Zwar bin ich erst (?!) 47, aber es machen sich so Vorboten bemerkbar, körperlich. Nunja. Betroffene wissen bestimmt, was ich meine.

Ätzend.

Ich weiß auch nicht.

Aber so kann es nicht weiter gehen. Darum mache ich mal einen Neustart - immerhin, mein "erster" Neustart. Irgendwie muss man sich ja trösten.

bachforelle