Aufhören trotz Depressionen

Verfasst am: 30.04.2024, 20:48
rauchfrei-lotse-paul
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Hallo Wawa, die 100 hab ich leider verpasst also muss die palindromzahl herhalten I0I
Wie Frau es dreht oder wendet, du kannste sie halten wie ein Dachdecker … und vorwärts, rückwärts seitwärts ran

Alles Gute zu weeeeit über 100 Tage rauchfrei

Und? War das alles für die Katz
also für deine, meinte ich natürlich …
Nein, das hast du für dich getan

LG von Paul

Verfasst am: 28.04.2024, 16:39
Jutta M
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Zitiert von: Wawa58
Ich kann Positives berichten. Die neue Medikation, die ich seit 5 Tagen habe, hat eine wesentliche Verbesserung gebracht. Ich fühle mich einigermaßen beschwerdefrei was die Depressionen anbelangt. Natürlich ist das alles noch nicht 100%ig stabil, aber ich denke es geht aufwärts. Auch die Zeit spielt sicherlich eine Rolle, dass das Nikotin Monster sich langsam schlafen legt. Ich gehe auf die 100 Tage zu und ich bin froh, dass ich das geschafft habe und so stur geblieben bin. Danke an Euch alle, die mir in der schweren Phase Mut gemacht haben. Ich hätte das sonst nicht durchgestanden.

Liebe Wawa,

wie schön, dass es dir mit der neuen Medikation besser geht. So kannst du entspannt auf deine ersten rauchfreien 100 Tage zugehen.

Nein, heute rauchen wir nicht

Verfasst am: 28.04.2024, 16:13
AliFeli2024
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Liebe Wawa,
dein durchhalten macht sich nun bezahlt. 99 tolle rauchfreie Tage hast du geschafft und heute ist der 100. Tag! 3-stellige Zahl und das trotz psychischer Probleme! Du kannst verdammt Stolz auf dich sein! Ich gratuliere dir aus vollem Herzen!!!
Lg Alina


Verfasst am: 28.04.2024, 14:10
Jemilili
Jemilili
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Oh dass freit mich. Da ich auch immer mit depre zu tun habe, kenne ich das Problem.

Verfasst am: 28.04.2024, 14:04
Wawa58
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Ich kann Positives berichten. Die neue Medikation, die ich seit 5 Tagen habe, hat eine wesentliche Verbesserung gebracht. Ich fühle mich einigermaßen beschwerdefrei was die Depressionen anbelangt. Natürlich ist das alles noch nicht 100%ig stabil, aber ich denke es geht aufwärts. Auch die Zeit spielt sicherlich eine Rolle, dass das Nikotin Monster sich langsam schlafen legt. Ich gehe auf die 100 Tage zu und ich bin froh, dass ich das geschafft habe und so stur geblieben bin. Danke an Euch alle, die mir in der schweren Phase Mut gemacht haben. Ich hätte das sonst nicht durchgestanden.

Verfasst am: 23.04.2024, 15:00
rauchfrei-lotse-paul
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Hallo Wawa,

das hört sich nach einem guten Plan an.
Schön, dass dein Arzt dich unterstützt und bereit ist auf deine Vorschläge einzugehen.

Zitat Wawa
Es soll ja nach erfolgreichem Nikotinentzug bei vielen Menschen auch die Depressionen weniger werden.

Genauso empfinde ich es auch. Ich glaube ich habe nach 150 Tagen mein Medikament abgesetzt und seit dem nicht mehr gebraucht.
Wenn ich eine Substanz konsumiere, die süchtig machen kann, dann habe ich einen Wechsel zwischen Drogenkonsum also einem Flash und dem Absinken der Droge im Körper.
Beim Absinken fällt auch die Stimmung in den Keller (Unruhe, Gereiztheit …) und das mehrmals am Tag und am schlimmsten ist es morgens, da ist der Spiegel am niedrigsten und das Verlagen oftmals stärksten. Ich habe in der ersten Stunde am Tag vier Zigaretten geraucht.

Und wenn du dich einigermaßen eingependelt hast wirst du merken, dass es diese Stimmungsschwankungen durch den abfallenden Nikotinspiegel nicht mehr gibt.

Es ist wirklich ein schönes Gefühl das wahrzunehmen

LG von Paul

Verfasst am: 23.04.2024, 14:01
Wawa58
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Mein Arzt und ich haben gestern die Strategie verändert. Ich reduziere den Serotonin Wiederafnahmehemmer und nehme statt dessen ein Antidepressivum in geringer Dosis mit einer anderen Wirkungsweise (Trizyclisch) in Kombination. Keines dieser Mittel hat Suchtpotenzial und wird mir hoffentlich helfen den Nikotin Entzug zu überstehen. Nach einem Tag kann man noch nicht viel sagen, aber es geht mir erheblich besser heute. Und ich hoffe, dass das so bleibt. Drückt mir bitte die Daumen.
Nach einer gewissen Zeit wird schrittweise das Antidepressivum reduziert. Mal sehen wie weit wir kommen. Es soll ja nach erfolgreichem Nikotinentzug bei vielen Menschen auch die Depressionen weniger werden. Das Ziel ist ein Suchtmittelfreies Leben und medizinische Substanzen nur soviel wie unbedingt nötig.
Ich hoffe ich kann bald von einer positiven Entwicklung berichten. Danke, Danke, Danke nochmal für Eure wertvollen Beiträge. Das hat mir sehr geholfen meine Situation mit mehr Abstand zu betrachten und wieder Hoffnung zu schöpfen.

Verfasst am: 22.04.2024, 14:35
Wawa58
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Liebe Jutta, lieber Multicolor, lieber Paul,

großen Dank für Eure ermutigenden und erklärenden Worte. Besonders das mit der Toleranz gegen das Antidepressivum klingt in meinem Fall logisch. Ich nehme das Medikament schon sehr lange auf mittlerer Dosis ununterbrochen. Bei depressiven Schüben haben wir dann erhöht bis ich wieder stabil war und dann wieder runtergeschlichen. Das entspricht in etwa dem was ich vermutet habe. Dass ich jetzt was anderes brauche. Schließlich hat sich ja auch durch den Rauchstopp der Stoffwechsel im Gehirn verändert. Ich bin heute Abend beim Arzt und werde berichten was er dazu sagt.
Ich bin Euch sehr dankbar für Eure Beiträge.

Verfasst am: 22.04.2024, 14:22
rauchfrei-lotse-paul
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Hallo Wawa,

es ist gut, dass du in ärztlicher Behandlung bist und dich regelmäßig mit ihm austauschst.

Ich weiß noch gut, wie es mir zu der Zeit ging, da ich selber Depression aus meiner Vergangenheit kenne.
Als ich aufhörte zu rauchen ging es mir psychisch gut, eine Behandlung war schon länger nicht nötig.
Durch das nicht rauchen bekam ich anfangs schlechte Laune, Lustlosigkeit, zog mich zurück,
keinen Antrieb mehr etwas zu planen …
Ich sah sie kommen die dunklen Wolken und konnte sie nicht abwenden
Ich habe wieder mit meinem Medikament angefangen, dass ich schon kannte. Das war ganz gut und rückblickend würde ich sagen, es war die richtige Entscheidung
Aber in der Phase selbst verstand ich mich selbst nicht, ich hatte den Eindruck, das Medikament hilft nicht und alles entwickelt sich falsch.

In diesen Zeiten höre ich nicht mehr auf mein Gefühl weil ich weiß, dass ich viel zu düstere Bilder male.
Ich höre dann auf meinen Mann und auf Freunde
Ich hörte auf die alten Hasen die mir selbst nach 100 Tagen noch sagte „Paul das wird besser“

Egal was wir machen, von welchem emotionalen Standpunkt aus wir mit den Rauchstopp beginnen, es gibt den Abfall des Nikotin, es gibt die geringere Stimulation des Dopamins im Gehirn und daran müssen wir uns erst gewöhnen. Es fühlt sich anders an ein Nichtmehrraucher zu sein.

Nach meiner Keksdose ging es mir noch einmal sehr schlecht und ich hätte am liebsten wieder angefangen zu rauchen.
Aber so, wie viele andere sagen sie halten noch eine Nichtrauchertag aus, habe ich mir gesagt
„Ich kann noch einen Tiefpunkt aushalten und dann wird es bestimmt besser werden.“

Hast du schon in dem rauchfrei-Kiosk gelesen zu dem Thema
„Emotionale Herausforderung“ oder „Rauchen und Depression“

Zwischen dem vierten und fünften Monat habe ich eine langsame Besserung gemerkt

Ich wünsche dir viel „ich will …“ und „ich kann …“
LG von Paul

Verfasst am: 22.04.2024, 14:14
Jutta M
Jutta M
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Liebe Wawa,

nimmst du das SSRI ununterbrochen oder hattest du Pausen? Leider ist es möglich, dass bei bestimmten Stoffen ein Gewöhnungseffekt eintritt, es gibt dafür sogar einen Fachbegriff: Tachyphylaxie:

"„Was wir aber wissen: Gegen Wirkstoffe, die das Gehirn beeinflussen (von Koffein über Nikotin bis hin zu Opioiden), entwickeln wir mit der Zeit häufig eine Toleranz – sprich: Wir „gewöhnen“ uns an ihre Wirkung. Mark fasst das so zusammen: „Dieselbe Dosis erzielt im Laufe der Zeit eine schwächere Wirkung. Das heißt, dass du irgendwann eine höhere Dosis brauchst, um die Wirkung aufrechtzuerhalten.“ Ihm zufolge schätzen Studien zu Tachyphylaxie diesen Wirkungsverlust als ziemlich weit verbreitet ein; er betreffe rund 25 bis 50 Prozent aller Patient:innen.
Wie kommt es dazu? Die Theorie dahinter bezieht sich auf die Wirkung von Serotonin im Gehirn. „Antidepressiva erhöhen den Serotoninspiegel im Gehirn, und anhand von Hirn-Scans wissen wir, dass die Serotoninrezeptoren in Reaktion darauf weniger empfindlich werden“, erklärt Mark. Weil der Körper gern ein Gleichgewicht erhält (indem er dich beispielsweise bei heißen Temperaturen runterkühlt), vermutet die Wissenschaft, dass sich ein ähnlicher Prozess auch bei der Körperreaktion auf SSRI abspielt. „Wenn dieses Medikament abnormale Serotoninwerte im Gehirn produziert, wird das Gehirn daraufhin weniger serotoninempfindlich. Das ist vermutlich einer der Mechanismen, durch die wir eine Toleranz gegen Antidepressiva entwickeln.“"

Quelle: refinery29.com, Was passierte, als meine Antidepressiva plötzlich nicht mehr wirkten, 2022

Ich habe eine Freundin, die seit Jahrzehnten ununterbrochen Antidepressiva nimmt. Sie musste einmal wechseln, weil das vorherige Antidepressiva nicht mehr wirkte. Sie nimmt zusätzlich Lithium und mit allem zusammen (Medikamente und Therapie) kommt sie ganz gut klar. Sie hat ebenfalls vor ca. 4 Jahren mit dem Rauchen aufgehört.

Auf alle Fälle solltest du morgen mit deinem Psychiater die Situation besprechen. Ich habe seit meinem Rauchstopp vor über einem Jahr immer wieder mit leichten bis mittleren Depressionen zu tun. Ich tröste mich damit, dass ich mir sage: "Nichts dauert ewig."

LG Jutta