Angst vor den körperlichen Entzugserscheinungen

Verfasst am: 17.10.2015, 17:22
rauchfrei-lotsin-andrea
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[quote="peter_pan"]

Heute ist der erste morgen, wo ich nach dem Kaffee nicht mehr so doll auf dem Balkon frieren will. Klar, hab ich Bock, aber es wird von Tag zu Tag besser. Entweder hat meine Psyche schon gesiegt oder es wird tatsächlich leichter. Vielleicht ist es aber auch nur ein temporäres Hoch.

Ein wenig Angst habe ich vor den kommenden Tagen. Am Montag werde ich in einer verrauchten Lokalität sein und mit Rauchern den Tisch teilen. Wie ist das mit dem Passiv-Qualmen mit dem Nikotinhaushalt: Macht das meine Abstinenz zunichte und das Verlangen wird anschließend wieder größer?

[/quote]

Lieber Peter Pan,

vielleicht bist du tatsächlich in einem temporären Hoch. Verlangensattacken kommen und GEHEN in Wellen. Aber es ist wirklich auch so, dass es mit der Zeit besser wird und sogar ganz gut. Sonst wäre ich bestimmt nicht so lange rauchfrei;

Sehr intelligent finde ich, dass du eine Gefahrensituation bewusst vorhersiehst, dich damit hier meldest und dir Unterstützung holst.

  • Musst du dort sein?
  • Wenn ja, kannst du dort immer wieder ins Freie?


Von deiner Seite aus bleibst du abstinent, aber natürlich nimmst du wieder Nikotin und andere Schadstoffe auf. Und eindeutig ja ist die Gefahr sehr groß, dass deine eigenen Verlangensattacken größer werden. Du kannst dir vornehmen, Abzuhauen, wenn es dir zu stinkig und zu gefährlich wird. Und du kannst mental vorher NEIN Danke, ich rauche nicht üben. Hierzu ein Link: http://www.rauchfrei-info.de/informieren/news/detail/news/nach-dem-rauchstopp-die-regie-uebernehmen/

Mir hilft bei sowas auch stark, mich hier an der RAuchfrei-Gruppe seelisch festzuhalten: Du gehörst zu uns dazu und du bist und bleibst rauchfrei. [color=red]Wir[/color] hier sind rauchfrei bzw. wollen es werden. Also denke an uns - wenn du magst - und erzähle uns bitte nachher, wie es dir ergangen ist!

Mit daumendrückendem Gruß
Andrea

Verfasst am: 17.10.2015, 10:20
schnucke46
schnucke46
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Hallo Peter Pan,
erstmal Glückwunsch zu deinen 4 Tagen, das hört sich bei dir doch richtig gut an!!! Und es wird noch besser, glaub mir! Auch wenn du wenig geraucht hast, hast du deinen Körper vergiftet, klar merkst du dass es besser wird, vor allem morgens

Am Montag hast du die Woche fast voll, aber deine Bedenken kann ich sehr gut verstehen.
Musst du denn da hin?
Ich habe das am Anfang gemieden, erst jetzt setze ich mich dem so nach und nach aus, wenn es sein muss.

LG Conny

Verfasst am: 17.10.2015, 09:34
peter_pan
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So, Tag 4 ist auch komplett überstanden. Allerdings war es nicht so entspannt, wie erhofft. Eher dem Dritten gleichwertig. Wobei es in den Abendstunden sehr viel angehemer war.
Ich merke auch, wie ich morgens besser aus dem Bett komme und nicht rumhuste oder -pfeife. Ich habe zwar nicht so viel geraucht, aber der Körper merkt es anscheinend trotzdem.

Heute ist der erste morgen, wo ich nach dem Kaffee nicht mehr so doll auf dem Balkon frieren will. Klar, hab ich Bock, aber es wird von Tag zu Tag besser. Entweder hat meine Psyche schon gesiegt oder es wird tatsächlich leichter. Vielleicht ist es aber auch nur ein temporäres Hoch.

Ein wenig Angst habe ich vor den kommenden Tagen. Am Montag werde ich in einer verrauchten Lokalität sein und mit Rauchern den Tisch teilen. Wie ist das mit dem Passiv-Qualmen mit dem Nikotinhaushalt: Macht das meine Abstinenz zunichte und das Verlangen wird anschließend wieder größer?

Verfasst am: 15.10.2015, 21:58
peter_pan
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Hi Lydia und ihr anderen

Ich habe auch den dritten Tag gut überstanden. Heute war das Verlangen nicht ganz so stark, dafür länger während als die beiden Tage davor. Wobei doch, heute nach dem Mittagessen war es schlimm und ich musste mir mehrere Möhren und eine Maracuja einverleiben, um auf einen anderen Geschmack zu kommen.

Nach dem Abendessen war es aber mal sehr angenehm, nicht gleich rauszurennen. Jetzt gerade stand ich aber auf dem Balkon und hätte mir ehrlich gern eine angesteckt. Gut, dass ich nichts da habe und auch meine bessere Hälfte ein Auge drauf hat.

Ich kann jetzt schon resümieren: So schlimm wie ich dachte, ist es nicht. Ich dachte ich renne wütend und schreiend durch die Wohnung oder komme überhaupt nicht zum arbeiten, aber das geht alles trotzdem ganz gut - die Konzentration ist zeitweise lediglich auf 80%. Dann helfen 10 Minuten Videospiel und dann kann es weitergehen. Gesünder als ne Fluppe ist es alle mal, aber aktuell wäre es anders herum schöner.

Ich bin gespannt, ob es ab morgen entspannter wird. Wäre schon ganz schön.

Verfasst am: 15.10.2015, 20:17
miezhaus
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Hi PeterPan, erzähl wie ist es Dir denn heute ergangen? Ging´s einigermaßen, wie hast Du den dritten Tag erlebt? Allen Carr definiert drei Phasen des Ausstiegs: drei Tage - drei Wochen - drei Monate. Demnach hast Du die erste Phase ja damit schon in der Tasche. Hoffe Dir geht es gut. Grüßle von

Lydia

Verfasst am: 14.10.2015, 22:02
peter_pan
peter_pan
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Noch jemand so liebes hier. Ist ja echt cool.

Ich habe meinen zweiten Tag überstanden und liege in den Federn. Mein Tabak und Zubehör ist an einen Freund verschenkt. Heute fand ich es schon etwas einfacher, sowohl ablenken, als auch mit den Attacken. Wenn ich richtig gezählt habe, waren es nur drei schlimme. Mal sehen, was der morgige, vermeindlich schlimmste, dritte Tag bringen wird. Ich denke, ich schaffe es stark zu bleiben - auch wenn ich gerade nix lieber tun würde als rauchen...

Verfasst am: 14.10.2015, 20:30
miezhaus
miezhaus
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Hallo PeterPan,

ich sag nur... elf rauchfreie Jahre wieder drangegeben. Nach elf Jahren wieder angefangen. Weil: "Die eine wird mir schon nicht schaden, dazu bin ich zu lange aus der Nummer raus". Ja vergiß es. Und deshalb bin ich heute hier, nicht nur weil ich selber mit dem Forum aufgehört habe und von der Idee des gemeinsamen Aufhörens überzeugt bin, und nicht nur um Aufhörwillige anzufeuern (das auch!), sondern auch um allen, die es schaffen wollen oder vielleicht schon geschafft haben, als schlechtes Beispiel zu dienen. Glaube bitte niemals, daß Dich ein Zug nicht wieder zurück an die Zigarette bringt. Ein Raucher, der aufgehört hat, wird nie mehr Nichtraucher, sondern ist und bleibt ein Raucher, der nicht mehr raucht. Sag ich immer.

Aber erstmal aufhören, das ist eine sehr gute Entscheidung zu der ich Dir gratuliere! Sowie zur anderen Seite der Mutterschaft, auch dazu meinen herzlichen Glückwunsch.

Weißt, die Entzugserscheinungen... also ja, die können auftreten, aber es verläuft ja jeder Entzug anders. Und jeder Entzug in Wellen. Das bedeutet erstens, daß man niemals prognostizieren kann, ob und wie sehr einen Aufhörer die Entzugserscheinungen beuteln. Vielleicht gar nicht oder nur sporadisch, wer weiß. Meinen ersten Entzug habe ich auch als streßfrei erlebt! Vielleicht ist es ja bei Dir ähnlich. Und zweitens bedeutet es, daß, selbst wenn Du Entzugserscheinungen verspürst, diese ja nicht die ganze Zeit über da und gleich stark sind. Selbst wenn sie Dich treffen, so treten sie auch mal in den Hintergrund.

Die Entzugserscheinungen sollten daher kein Grund sein, das Rauchen nicht aufzuhören. Und schon gar kein Grund für Angst. Denn vielleicht finden sie ja gar nicht so prominent statt .

Und falls Du mal einen Schmachter aushalten müssen solltest, so nimm ihn an und sei Dir sicher, daß Dich jede ausgesessene Schmachtattacke weiter von Deiner Sucht wegbringt, Dich der Sucht gegenüber stärker macht. Dreh die Denkweise um, sag ja, komm her, Dir werd ich schon zeigen wer stärker ist.

Und ein praktischer Hinweis zur der ersten Zigarette am Morgen, wenn Dir die bisher so wichtig war: Versuch doch mal die Situation, in der Du sie immer rauchst, umzugestalten. Trink den Kaffee woanders als da, wo Du dazu immer geraucht hast, oder gar nicht, trink einen Tee oder O-Saft. Trenne das morgentliche Ritual von der Zigarette, löse die Verknüpfung auf. Schlaf vielleicht eine Viertelstunde länger... mach irgendwas anders. Verstehst, Raucherentwöhnung über die Änderung von Verhaltensweisen und die Auflösung von Verknüpfungen. Im Auto rauchen? Nee, zuckerfreie Bonbons lutschen. Nach dem Essen rauchen? Nee, ein Glas Mineralwasser trinken oder Zähne putzen. Vor Langeweile rauchen? Nee, ablenken!

Jetzt wünsche ich Dir viel Erfolg, komm wieder und berichte oder frage, wenn Du Fragen hast. Es ist eigentlich immer jemand hier, der was dazu sagen kann (hast Du ja schon gemerkt nicht?). Viel Erfolg Peter Pan, ich freu mich Dich wieder zu lesen. Es grüßt

Lydia

Verfasst am: 14.10.2015, 10:58
Liekedeeler
Liekedeeler
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Moin Peter Pan, gute Infos gibt es auch von Dr. Stefan Frädrich. Gucks dir bei "Meine Tube" mal an. Viele gute Tipps und Infos.

Ansonsten natürlich herzlich willkommen und viel Erfolg bei deinem Vorhaben, rauchfrei zu werden und zu bleiben. Bleib stur und dann gehts Schritt für Schritt in die Freiheit.



LG Ute

Verfasst am: 14.10.2015, 09:51
peter_pan
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[quote="NikNok"]

Tja, das kannste knicken![/quote]

Okay, das ist gut zu wissen. So habe ich das bisher noch nirgendwo gelesen.

[quote="NikNok"]
Kennst dur das Buch "Nie wieder einen einzigen Zug"?, gibts als kostenloses pdf e-book
irgendwo zum download, Kannst ja mal nach "NWEEZ pdf" googlen, da steht viel hifreiches
drin.
[/quote]

Aye. Wird gemacht.

Verfasst am: 14.10.2015, 09:40
NikNok
NikNok
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Tach!

"Ich dachte immer, dass Kippen für alle Ex-Raucher wie für Nichtraucher nur stinken und widerlich sind.
Das war meine Hoffnung für später, dass ich gar nicht erst wieder in Versuchung kommen werde... "


Tja, das kannste knicken!

Nikotin ist eine stark abhängig machende Droge, Rauchen ist keine schlechte Angewohnheit,
sondern Drogenkonsum. Das Gehirn bildet ein sog. Suchtgedächtnis aus, was bedeutet,
du wirst nie wieder Nichtraucher. Die bei dir noch vorhandene Abhängigkeit kannst du ablegen,
aber süchtig bleibst du dein ganzes Leben lang.

Es wird nie wieder so wie vor der ersten Zigarette, du kannst dir nach Jahren eine anzünden
und bist direkt wieder drauf, daher: Nie wieder einen einzigen Zug nehmen

Kennst dur das Buch "Nie wieder einen einzigen Zug"?, gibts als kostenloses pdf e-book
irgendwo zum download, Kannst ja mal nach "NWEEZ pdf" googlen, da steht viel hifreiches
drin.

Aber es ist machbar und es lohnt sich in jeder Beziehung, ein wenig Bereitschaft zum Leiden,
gerade zu Beginn, muss man aber schon mitbringen.