Angst vor den körperlichen Entzugserscheinungen

Verfasst am: 19.10.2015, 23:36
schnucke46
schnucke46
Dabei seit: 15. 10. 2014
Rauchfrei seit: 3153 Tagen
Beiträge: 2342 Beiträge

Hallo Peter Pan, siehste, BESTANDEN!

So einen Test hatte ich mit etwas mehr Tagen auf dem Zähler und muss sagen, ich rieche es gerne. Hab mich erst gewundert, aber von einigen gelesen, dass es bei ihnen auch so ist. Auch meine Nachbarn, die schon einige Jahre nicht mehr rauchen, riechen es auch gerne.
Um mich herum rauchten einige, nur eine klitze kleine Sekunde hatte ich das Gefühl..."jetzt eine..."
Die Tage danach hatte ich nicht mehr Schmacht als vorher, dachte auch es könnte ja was ausgelöst haben, aber nö.

Als Prüfung habe ich es nicht gesehen, ein interessanter Gedanke!

Halt durch, es wird immer leichter! Ich denke mitlerweile nicht mehr so oft an die Giftrollen.

Hast ja die Woche fast voll, super!!!

Verfasst am: 19.10.2015, 22:55
peter_pan
peter_pan
Themenersteller/in
Dabei seit: 12. 10. 2015
Rauchfrei seit: 3127 Tagen
Beiträge: 35 Beiträge

So, ich bin zurück von meiner ersten Herausforderung. Zuerst das Erfreuliche: Ich bin nicht rückfällig geworden und fühle mich dementsprechend gut.

Allerdings wurde mit fortschreitender Zeit nicht nur draußen sondern auch neben mir geraucht - auch auch nur von einer Person. Gefühlt hab ich nicht viel passiv mitgeraucht. Aber ein paar Schwaden zogen schon direkt zu meiner Nase. Ich habe mich nicht weggedreht und gern den Geruch gehabt, aber so sehr lecker war er irgendwie nicht. Ich hatte nicht einmal verstärkt das Gefühl, selbst rauchen zu müssen.

Mal sehen, ob sich der Passivqualm die nächste Zeit auf meine Genesung negativ auswirken wird. Aber ich denke für mich, wenn ich die Prüfung heute überstehen konnte, dann dich auch den Rest.

Verfasst am: 19.10.2015, 20:41
miezhaus
miezhaus
Dabei seit: 23. 05. 2014
Rauchfrei seit: 3634 Tagen
Beiträge: 4214 Beiträge

Hallo PeterPan,

ja da sagst Du was, lach nicht! Viele Raucher verspüren in der Entwöhnung das Bedürfnis, nicht nur den Mund mittels Kaugummi oder Bonbons zu beschäftigen, sondern auch die Hände. Ich habe zwar nicht selbst gedreht, aber irgendwie hatte ich auch das Gefühl, ich brauche was zum "Griffeln". Und ja, ich habe tatsächlich Papiertulpen gefaltet. (Und Loombändels gehäkelt, geknüpft und geknotet.) Also - immer ran an die Bastelarbeit! Alles was Dir die Entwöhnung erleichtert ist legitim. (Oder, ein Tip den ich hier auch schon ab und zu gelesen habe: Schneide einen Strohhalm auf Zigarettenlänge und zieh dann dran, zieh die Luft durch das Röhrchen rein - hast auch was in der Hand...)

Zu den Reaktionen auf Deinen Rauchausstieg ist Dir nur zu gratulieren. Da gibt´s wirklich andere Reaktionen auf so eine Eröffnung, also wenn man sich hier mal so durchliest, stößt man schon mal auf die eine oder andere unqualifizierte Reaktion. Freilich hast Du recht, eigentlich sollte jede Reaktion auf den Rauchstopp unterstützend, zumindest tolerant sein - ist aber nicht immer so. Ich freu mich mit Dir daß Du Dich mit sowas nicht auch noch auseinandersetzen mußt.

Bleib dran, das wird schon. Mach der Sucht klar, wer über Deine Psyche zu bestimmen hat: sie? Nicht!!!! Wünsch Dir alles Gute weiterhin. Gruß,

Lydia

Verfasst am: 19.10.2015, 10:04
peter_pan
peter_pan
Themenersteller/in
Dabei seit: 12. 10. 2015
Rauchfrei seit: 3127 Tagen
Beiträge: 35 Beiträge

[quote="rauchfrei-lotsin-lydia"]
Ich finde es gut, daß Du die Raucher in Deinem Umfeld von Deinem Ausstieg in Kenntnis gesetzt hast! Wie waren die Reaktionen, wenn ich fragen darf?
[/quote]

Die Reaktionen waren wie man es erwartet und ich auch von mir selbst kenne: respektvoll, anerkennend und unterstützend. Natürlich haben sich direkt Anverwandte am meißten darüber gefreut - nicht verwunderlich, wenn man der einzige Raucher in der kompletten Familie ist.

Ist aber auch interessant zu wissen, dass es nun nur noch psychische Entzugserscheinungen sind. Mir ist natürlich klar, dass über viele Jahre antrainierte Angewohnheigen nun nur schwer abgelegt werden können. Ein wenig fehlt mir auch das Drehen selbst, war irgendwie beruhigend und jedes Mal eine Befriedigung für sich. Vielleicht sollte ich mit Origami anfangen.

Verfasst am: 18.10.2015, 20:07
miezhaus
miezhaus
Dabei seit: 23. 05. 2014
Rauchfrei seit: 3634 Tagen
Beiträge: 4214 Beiträge

Hallo PeterPan,

daß es schlimmer wird... weiß ich nicht. Aber man kann es so empfinden, da geb ich Dir recht. Ich seh dafür verschiedene Gründe. Einmal dauert die rein körperliche Entgiftung so drei bis fünf Tage an, danach ist diese abgeschlossen. Dann fangen die Körperfunktionen an sich umzustellen und der psychische Entzug macht sich massiv bemerkbar (der für die meisten Raucher sowieso das größere Problem darstellt, war auch für mich so!). Ich glaube also, daß sich die Entzugserscheinungen verlagern, und daß Du die, die jetzt eintreten, als schlimmer empfindest als die, die aus der reinen Entgiftung der ersten paar Tage resultieren. Das ist mal das eine. Das nächste ist, daß diese unbedingte Euphorie, den Sprung in das neue Nichtmehrraucherleben gewagt zu haben, langsam ein wenig abflaut. Man spürt die Entzugserscheinungen jetzt und weiß nicht, wie lang das so geht (das kann Dir auch leider keiner im Vorhinein sagen, das hatten wir ja schon mal...) - ist doch klar, daß man davon genervt wird, oder?

Also ich kann Deine Emfpindung vollkommen nachvollziehen PeterPan. Indes, ich möchte Dir auch gern dazu raten, hart zu bleiben. Dann hört der Mist auch wirklich irgendwann auf. Du willst nicht mehr rauchen, hast keine Lust auf massive gesundheitliche Spätschäden, und auch im Hinblick auf Dein Kind, wie Du selber sagtest. Und das kannst Du alles auch haben, nur ein bißchen Härte gehört leider dazu. Die Sucht ist so verflixt stark, hartnäckig und hinterlistig - aber Du bist klar im Vorteil. Du weißt das und bist nicht allein.

Der Ausstieg ist auch nicht immer gleich hart. Es gibt zwischenrein auch schon immer mal ruhigere Phasen. Und die werden mehr und länger, je länger Du durchhältst. Bis irgendwann gar keine Schmachtattacken mehr auftreten. Klingt jetzt schwer zu glauben und noch so weit weg, ich weiß - ist aber so. Und das kannst Du auch haben.

Ich finde es gut, daß Du die Raucher in Deinem Umfeld von Deinem Ausstieg in Kenntnis gesetzt hast! Wie waren die Reaktionen, wenn ich fragen darf?

Gib nicht auf. Und komm her wenn Du berichten willst, manchmal hilft schon das Schreiben. Einstweilen einen schönen Abend und viele Grüße von

Lydia

Verfasst am: 18.10.2015, 19:43
peter_pan
peter_pan
Themenersteller/in
Dabei seit: 12. 10. 2015
Rauchfrei seit: 3127 Tagen
Beiträge: 35 Beiträge

So, der nächste Tag ist überstanden. Früh und Abends sind kein Problem (waren sie davor auch schon nicht), die erste nach dem zweiten Kaffee fehlt mir immer noch - ist ca. 1-1,5h nach dem Aufstehen. DAs war auch vor dem Aufhören die erste Fluppe am Tage. Tee ist leider keine Alternative. Am WE evtl. schon, aber Kaffee ist so eine eigene Sucht für sich, das will ich jetzt nicht auch noch auf mich nehmen. ;)

Nach dem Mittag ist es wirklich immer noch schlimm. Da muss ich wirklich konzentriert abgelenkt sein. Gerade an Gammeltagen am WE wenn man zu Hause nichts wirklich zu tun hat (abgesehen von Säugling be-vatern). Also wieder eine Runde PC zocken und dann mit der Familie raus. Dann kam das Kaffeetrinken mit Kuchen (und so) und direkt danach war mir, als würde ich am liebsten sofort zum nächsten Späti (24h Kiosk - für alle außerhalb Berlins) rennen und dann das Regal leer rauchen. Da musste ich mich heute echt härter als sonst zusammenreißen.

In den "Anti-Rauch-Führern" steht nicht, dass es schlimmer wird. Wenns danach geht, sollten doch die ersten Tage die schlimmsten sein.

Naja, mal sehen, was der morgige Nachmittag/Abend bringt. Die Raucher sind auf pissige Ansagen von meiner Seite vorgewarnt. Ich habe genug Kaugummies, Anti-Bier und den Knet-Ball (das Startset ist da) parat und werde hoffentlich weder rückfällig noch so ein militanter Nicht-Raucher-Arsch.

Verfasst am: 17.10.2015, 21:35
Lysistrate
Lysistrate
Dabei seit: 20. 09. 2015
Rauchfrei seit: 3151 Tagen
Beiträge: 526 Beiträge

Hallo Peter Pan,

herzlichen Glückwunsch, du hast schon 4 Tage geschafft.
Das mit dem Entzug ist sehr in Wellenbewegungen. Ich hatte am Anfang relativ wenig Entzugserscheinungen und dann letzte Woche das volle Programm. Einmal bin ich durch die Wohnung und hab alle Jacken und Handtaschen, die ich im letzten halben Jahr benutzt hab nach einer Zigarette durchsucht. Glücklicherweise hatte ich keine gefunden!

Nun hab ich grad wieder eine leichtere Phase - aber es kann wieder kommen!

Mach weiter so, es lohnt sich,

LG
Lysi

Verfasst am: 17.10.2015, 20:48
Wera72
Wera72
Dabei seit: 09. 10. 2015
Rauchfrei seit: 3136 Tagen
Beiträge: 92 Beiträge

Hallo Peter,

Ja der Weg des Aufhoehrens ist nicht so einfach. Und ich muss leider bestaetigen das Du immer ein Suechtiger bleiben wirst. Das ist so aehnlich wie beim Alkohol. Einmal trocken, musst Du es fuer den Rest deines Lebens bleiben. Jeder noch so kleine Versuch (auch wenn Du dich sicher fuehlst) wirft dich direkt in die Abhaengigkeit zurueck.
Du bist tapfer. 4Tage bist Du jetzt schon dabei. Da ist es natuerlich ratsam um sich aus Gefahrenzonen fern zu halten.
Gerade am Anfang ist man noch sehr anfaellig. Hoehre auf Aki und mache dir deine Grundfaulheit zu nutze.

Das passiefe mitrauchen hat mir die letzten zwei male das Genick gebrochen.
Beim ersten "Ausstieg" war ich taeglich am Arbeitsplatz dem Rauch ausgesetzt. Ich dachte mir wuerde es nichts ausmachen. Hatte wenig Entzugserscheinungen. Was auch logisch ist, wenn man indirekt weiter raucht. Ich dachte immun zu sein. Ich zog um und ein Zug war genug. Rueckfall.
Beim zweiten "Ausstieg" wurde ich nur alle drei Tage heftigsten Rauchern ausgesetzt, ohne Moeglichkeit die Situation zu umgehen oder vermeiden. Du kannst dir vorstellen welche Folgen ich mitgemacht habe. Drei Tage Entzug und ein Tag wieder voll die Sucht befriedigt (auch wenn es nicht durch aktiefe Teilnahme passierte).
Also probiere ich jetzt verlockenden Situationen auszuweichen.

Wie schon einige andere geschrieben haben, wenn Du Fragen hast schreib sie dir hier vom Leib.
Es hilft zu wissen, man ist nicht alleine.
Wir sind eine grosse Gemeinde und fuereinander da.
Hier darfst Du Schwaeche zeigen auf deinem starken Weg.

Nur Mut zum Weitermachen!
LG, Wera

Verfasst am: 17.10.2015, 20:36
miezhaus
miezhaus
Dabei seit: 23. 05. 2014
Rauchfrei seit: 3634 Tagen
Beiträge: 4214 Beiträge

Lieber PeterPan,

Streß verursacht gerne mal Schmacht, da wir als Raucher ja jedes Aufkommen von Streß versucht haben mit einer Zigarette zu bewältigen oder zu kompensieren. Das ist auch so eine gefährliche Verknüpfung in unseren Köpfen. Wenn Du schon weißt, daß Streß bei Dir ein Stolperdraht ist, dann erdenke Dir im Vorhinein Alternativen, Ablenkungsmanöver. Zum Beispiel eine Atemübung (5 sec langsam durch die Nase einatmen, kurz anhalten und 10 sec durch den Mund ausatmen - idealerweise an der frischen Luft, am offenen Fenster oder so). Das entschleunigt die Situation und entspannt. Zuckerfreie Bonbons und Kaugummi, wie schon von meinen Vorrednern geraten, sind hilfreich, besonders wenn sie scharf sind. Mach Dir klar, daß die Stituation auch mithilfe des Rauchens nicht besser wird - das was Dich vorher umgetrieben hat, ist dann immer noch da.

Generell helfen bei Schmachtanfällen die 4 A´s: Aufschieben, ausweichen, abhauen und ablenken. Du schiebst z. B. mit einem für Dich deutlich artikulierten "Nein, ich rauche jetzt nicht!" und einer Atemübung die Schmacht auf - erfahrungsgemäß ist der Schmachtanfall nach einigen Minuten schon abgeflacht und deutlich leichter auszuhalten. Wenn Du jeden Schmachtanfall aufschiebst, rauchst Du im Endeffekt ja auch nicht mehr. Du versuchst, typische Rauchersituationen oder die Gesellschaft von Rauchern zu meiden. Daß das natürlich nicht immer geht, ist auch klar. In diesem Fall haust Du ab, entziehst Dich kurz der Situation, wenn die Schmacht übermächtig zu werden droht, gehst an die frische Luft oder ins Badezimmer und kühlst Dir das Gesicht mit Wasser. Und schließlich, Du lenkst Dich bei einer Schmachtattacke geschwind ab mit einer anderen Tätigeit, idealerweise etwas das Dir Spaß macht. Das praktische an diesen vier A's ist, daß man sie immer und überall ohne große Vorbereitung anwenden kann, wie sie halt gerade in den Rahmen passen. Verinnerliche sie Dir vielleicht auch im Hinblick auf Deinen montäglichen Termin, das kann ich Dir noch anraten.

Es ist wirklich schwer zu überreißen, wann diese Wellen enden. Jeder Entzug ist anders, jeder erlebt die Wellen und die Entzugsphasen anders. Du kannst es nur auf Dich zukommen lassen. Und versuchen, die Wellen so wie sie kommen anzunehmen und zu sagen, jawohl, kommt nur, ich weiß daß mich jede Schmacht, die ich überstehe, stärkt und die Sucht schwächt. Komm nur her, ich zeig Dir wer stärker ist! Es ist leider mitunter kein Spaziergang PeterPan, ich weiß es auch. Aber es ist machbar! Und Du willst es! Also überlaß der Sucht nicht die Herrschaft über Dich. Und auch wenn ich Dir nicht prognostizieren kann, wann der Kampf endet, so kann ich Dir doch zumindest versprechen, daß er endet. Achtsamkeit, Vorsicht ist immer angesagt (hab Dir ja meine Erfahrung schon geschildert), also das wird uns Nichtmehrrauchern immer unerläßlich bleiben. Aber irgendwann ist es kein Kampf mehr.

Du schaffst das. Für Montag alles Gute, laß mal hören wie es gelaufen ist. Viele Grüße und einen schönen Sonntag von

Lydia

Verfasst am: 17.10.2015, 18:13
peter_pan
peter_pan
Themenersteller/in
Dabei seit: 12. 10. 2015
Rauchfrei seit: 3127 Tagen
Beiträge: 35 Beiträge

Hallöle,
wann wird das mit den Wellen besser? Heut Nachmittag hatte ich sehr viel Stress und hatte gefühlt 3-4h sehr viel Lust zur Tanke zu rennen um mir Kippen zu holen. Zum Glück habe ich eine gewisse Grundfaulheit.

Wegen Montag muss ich noch schauen, mit etwas Glück könnte ich die Raucher vor die Tür bewegen. Versuch macht klug. Aber ja, ich "muss" anwesend sein.

Eine gute Methode kein Verlangen zu haben: Hunger (leerer Bauch) und Kaugummi. Aber gesund ist das ja auch nicht.