28 Tage und noch immer keine Ruhe

Verfasst am: 26.11.2015, 18:06
ehem.rauchfrei-lotsin-bine
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Hallo Sara,

Ja es sind wirklich Suchtwellen/Entzugswellen, die kommen und gehen! Und mit jeder Welle, die wir überstanden, durchlebt haben werden alte Verhaltensmuster gelöst und wieder neu geknüpft! Wir lernen einfach, dass wir die Situationen, unsere Gefühle auch ohne Rauch überstehen können! Wo ja vor einiger Zeit noch gar nicht dran zu denken war! Du kannst schon mächtig stolz auf dich sein! Morgen hast du deinen ersten Monat rum! Ist das nicht toll?
Ich habe eine ähnlich lange Raucherkariere von 21 Jahren hinter mir und kann mich auch noch an meine Anfangszeit gut erinnern. Ich habe auch oft geschlafen, einfach dann wenn ich das brauchte! Wer schläft raucht schon nicht! Zum Ausgleich habe ich mich dann vermehrt Bewegt. Schau auf das, was dir gerade gut tut! Was machst du den für Sport?? Was für alternativen/ Ablenkungen zum Suchtdruck hast du dir für zu Hause überlegt?

Ich wünsche dir viel Spaß beim Sport!

LG Bine

Verfasst am: 26.11.2015, 17:39
mdc
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Mensch Lydia, das könnte mein Bild sein!!!! Jede einzelne Suchtwelle macht mich stärker und die Sucht kleiner, bis sie nur noch ganz selten auftaucht. Das ist schön.
Unbewusst habe ich heute glaube ich schon so gedacht, es gehört einfach dazu. Das ist jetzt mein Kampf und den gewinne ich:-). Und ihr da draußen macht es mir vor. Schon so viele Tage, Jahre usw. rauchfrei. Nein, da hast du recht Lydia, das hält keiner aus, wenn das Suchtmonster Jahre da wäre und uns die ganze Zeit quälen würde. Zur Zeit schlafe ich viel länger bzw. bleib einfach liegen so lange ich kann. Und dann wie gesagt ganz schnell nach draußen, bloß nicht zu viel Zeit daheim verbringen, das wäre nicht gut Ich habe 22 Jahre geraucht und kann nun nicht erwarten, dass es bald aufhört, ich halte dagegen. Ich hab auch großes Glück, das mein Mann nicht raucht, er unterstützt mich, wo er nur kann. Und ihr seid auch alle für mich da, vielen Dank an jeden einzelnen da draußen!!!
Und jetzt gehe ich zum Sport und power mich richtig aus, danach wartet die Badewanne und Tag 29 war auch schon wieder rauchfrei

LG

Verfasst am: 26.11.2015, 17:29
mdc
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Lieber Aki, du hast so recht mit deinen Aussagen!! Mir fällt es tatsächlich schwer die wiedergewonnene Zeit zu füllen. Früher habe ich einfach eine geraucht, wenn mir gerade langweilig war. Oder erst mal dieses oder jenes und dann zwischendrin wieder eine geraucht. Mein neues Ritual ist: Erstmal Tee trinken Das hilft meistens, oder vormittags wird dann halt ein selbstgemachter Cappuccino zubereitet. Früher habe ich schon immer meinen Cappuccino daheim gemacht und in einen To-Go-Becher gepackt.
Ja Aki, viele, viele Jahre, das braucht einfach seine Zeit!
Ich freue mich aber so für dich, dass du den Ausstieg nach so vielen Jahren gepackt hast! Habe tiefen Respekt vor dir und vielen lieben Dank, dass du soviel Zeit in das Forum investierst und mir Mut machst

Verfasst am: 26.11.2015, 16:10
miezhaus
miezhaus
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Liebe Sara,

ich möchte Dir noch eine Überlegung anbieten: Jeder ausgesessene Schmachter, jede Suchtwelle, der wir Stand gehalten haben, schwächt die Sucht. Mit jedem Gelüst, dem wir nicht nachgeben, entfernen wir uns ein Stückchen von der Sucht, und jedesmal, wenn der uns belästigt, wir seiner Aufforderung aber nicht nachkommen, kommen wir unserem Ziel, unserer Freiheit, ein Stückchen näher. Insofern nützen uns die Schmachter ja! Also nehmen wir sie an, wie sie kommen, und stellen wir uns doch vor: ah, da kommt wieder so eine Welle, das wäre dann schon eine mehr, die der Sucht an die Substanz geht! Versuche, die Schmachtattacken anzunehmen, laß sie kommen, und dann laß sie auflaufen, indem Du nicht rauchst.

An dieses Gefühl, daß es niemals aufhört, habe ich auch noch lebhafte Erinnerung. Ich kann gut verstehen, daß Dich das ein wenig in Angst versetzt - hat es mich auch. Habe einmal auf meinem Thread gejammert, wann hört das endlich auf???? Ich glaube wir sind uns einig, daß sowas nicht ein Leben lang auszuhalten wäre, stimmts? Aber nun schau Dich mal hier um. Schau mal was hier für Tageszähler präsentiert werden, im oberen dreistelligen, sogar vierstelligen Bereich. Das würde doch keiner schaffen, wenn die Schmacht nicht irgendwann enden würde, denkst Du nicht? Das beweist doch, daß es aufhört, und daß Dich die Sucht auch da wieder anlügt ("rauch endlich eine, ich laß Dich sonst niiiiiie mehr in Ruhe"). Fall da nicht drauf rein Sara. Mit Sicherheit ist die Entwöhnung kein Ponyhof - aber machbar und endlich!

Sag mal könntest Du morgens vielleicht ein klein wenig später aufstehen, nur ein Viertelstündchen? Daß Du die Zeit, die Du noch nicht rauchfrei zu nutzen weißt, in Schlaf umsetzt? Mir ging es genauso,wußte morgens auch erstmal nicht, wohin mit mir, doch ich habe dann einfach angefangen, noch ein wenig liegenzubleiben und genieße es bis heute - auch wenn es nur fünfzehn, zwanzig Minuten sind. Wäre das was für Dich?

Im übrigen ist Deine Strategie ja gut, habe ich Dir ja schon mal gesagt, Radfahren, Bewegung an der frischen Luft, kleine Belohnungen und die Motivation vor Augen halten - besser kann man es nicht machen. Morgen feierst Du wieder eine runde Tageszahl, das ist doch ein schöner Erfolg. Weiter so Sara, ich weiß es ist nicht leicht aber Du machst das gut. Viele Grüße sendet Dir

Lydia

Verfasst am: 26.11.2015, 10:30
mdc
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Hallo, Geld sparen tu ich nicht wirklich, hab selbst gedreht und dafür ungefähr jede Woche 8 Euro investiert. Bin immer noch auf der Suche, was ich morgens statt einer Zigarette machen kann. Hab es mit Sport versucht, hab aber gemerkt, dass mir das nicht hilft. Mache mich jetzt immer ganz schnell fertig und fahre dann ganz schnell mit dem Fahrrad in die Arbeit, das hilft dann irgendwie. Belohnen tue ich mich eigentlich fast täglich, leckerer Tee, schöner Badezusatz usw.. Ich weine auch eher, weil ich Angst habe, dass dieser Suchtdruck nie ein Ende haben wird. Aber seit heute denke ich, dass das irgendwie dazu gehört und heute morgen war es auch nicht mehr ganz so schlimm
Ich muss mich immer wieder motivieren und ich weiß, dass das Leben als Nichtraucher viel schöner ist

Verfasst am: 26.11.2015, 10:18
delia0304
delia0304
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Huhu,

ist schon irre, was diese Raucherei mit uns macht/gemacht hat. Ich hatte auch depressive Phasen, musste einfach so weinen und war sehr traurig. Traurig, weil ich rauchen wollte und weil ich arm war, dass ich jetzt nie mehr eine Zigarette rauchen darf. Bei mir hatte es wirklich mit der falschen Einstellung zum Aufhören zu tun.

Was ist denn morgens so schlimm? Fehlt die erste Zigarette? Gibt es da etwas, was du als Ritual einführen könntest, was mit der Zeit diesen Gedanken an die Zigarette verdrängen könnte?

Belohnst du dich? Gönnst du dir etwas Gutes, sparst du dein Rauchgeld?

LG,

Delia

Verfasst am: 26.11.2015, 09:49
mdc
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Liebe Delia,

ja, Suchtdruck ist das absolut richtige Wort. Am Schlimmsten ist es immer morgens, wobei es für mich keine Option wäre und ist, mir eine anzustecken. Ich will das wirklich, für mich gibt es keine Alternative mehr. Es gibt nur den Zustand "Nicht-Mehr-Rauchen" und hoffentlich sind meine dummen Gedanken irgendwann auch von der Zigarette frei
Wahrscheinlich muss einfach noch etwas Zeit vergehen bis ich endlich frei sein kann. Momentan bin ich manchmal echt depressiv und kann mir kaum vorstellen, dass das Leben wieder schön sein kann. Wobei es durchaus schon schöne Momente gab, aber der Nikotinteufel überdeckt diese ganz schön
Ich mache aber trotzdem weiter

LG

Verfasst am: 26.11.2015, 09:41
mdc
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Ja, ich genieße es jetzt auch sehr mit meinem kleinen Mann zu kuscheln. Er nimmt immer meine Hand und streift sie über sein Gesicht. Vor Kurzem war mir das noch super unangenehm und jetzt finde ich es total schön:-).
Wir müssen da jetzt durch als Lurch, wenn wir ein Frosch werden wollen
Aber nach über 60 Tagen immer noch so schlimm, oder ist es schon etwas besser geworden? Wann war es denn bei den anderen besser? Meine größte Angst ist, dass dieses Schmachtgefühl niemals weg gehen wird...

LG Sara

Verfasst am: 26.11.2015, 09:39
delia0304
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Hallo mdc,

ich habe für meine Gesundheit und wegen der Vorbildfunktion für meine Kinder mit dem Rauchen aufgehört. Ich habe nie heimlich geraucht und habe demnach meine Kinder an meinem Entzug teilhaben lassen müssen. Ich glaube allein deswegen werden sie nie mit dem Rauchen anfangen (ich hoffe es jedenfalls). Ich habe am Anfang furchtbar gelitten. Die schlimme Nervösität hat mich wahnsinnig gemacht und ich habe mich ganz schrecklich bemitleidet.

Dank des Forums hier, wurde mir dann aber schnell klar gemacht, dass mein schlimmer Entzug mit meiner Einstellung zum Rauchstopp zusammenhing.

Wie ich bereits oben schrieb habe ich mich bemitleidet und ich habe meiner "Freundin" Zigarette hinterher getrauert. Als mir klar wurde, dass ich diese stinkende, trügerische, krankmachende Freundin gar nicht mehr haben möchte, da wurde es plötzlich viel einfacher und es gab nur ganz wenige Momente, wo ich hätte doch mal eine rauchen können.

28 Tage ... da ist aus meiner Sicht das Gröbste geschafft. Wie oft hast du denn noch diesen Suchtdruck (wenn ich das so bezeichnen darf?).

Liebe Grüße und schön stur bleiben (es lohnt sich wirklich!!!),

Delia

Verfasst am: 26.11.2015, 09:27
Marina1111
Marina1111
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[quote="rauchfrei-lotsin-lydia"]
Als ich Deinen Post gelesen habe, mußte ich an meine eigene Situation denken, meine eigene Motivation, das Rauchen aufzugeben. Diese waren unter anderem meine beiden Kinder, ungefähr im Alter Deines Jungen. Dazu kann ich Dir eine kleine Anekdote erzählen: Etwa drei Wochen, nachdem ich aufgegeben hatte, spielte mir meine Tochter, damals Erstklässlerin, mit einem Stück Brezel vor, sie würde rauchen. Ich war völlig geschockt, hatte ich es ihnen doch immer verheimlicht. Nachfragen ergaben, daß sie es auch nicht bei mir gesehen hätte - aber sie provozierten die Frage, ob ich denn auch einmal geraucht hätte. Und Sara, ich kann Dir nicht sagen, wie froh ich damals war, daß ich sagen konnte: Habe ich leider, aber tu ich nicht mehr, weil es so ziemlich das schlechteste ist was man tun kann. Mir war damals klar, ich darf nie, nie mehr damit anfangen. Und unsere Kinder sind klein, aber nicht blöd, wenn wir heimlich rauchen, bekommen sie das irgendwann raus. Was haben wir ihnen dann vorgelebt? Es ist ok zu rauchen und dabei noch Heimlichkeiten zu haben? Und wenn wir es offen tun, was haben wir dann für einen Ansatz, sie davon zu überzeugen, die Finger davon zu lassen?

Lydia
[/quote]

Schön ausgedrückt!

Ich hab auch immer nur heimlich geraucht aber natürlich merken das die Kinder WEIL DIE MAMA STINKT!

Ist leider so. Ich wollte keine stinkende Mama mehr sein, meine Kinder immer ungehemmt umarmen oder küssen wollen und deshalb rauche ich nicht mehr!

Auch mir fällt das nach über 60 Tagen noch zeitweise schwer und ich oft das Gefühl "mir sofort eine anstecken zu können" aber es ist keine Option mehr.
Da müssen wir jetzt durch

LG
Marina