1 Woche NmR und Mitleserschaft

Verfasst am: 03.12.2010, 21:35
nabla13
nabla13
Themenersteller/in
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Hallo liebe Mitstreiter und Mitstreiterinnen!

Ich bin 24 Jahre alt, habe [u]sehr[/u] gute 8 Jahre lang (eher 9) täglich zwischen 15 und 20 Zigaretten geraucht. Die letzten zwei Jahre habe ich nur noch selbst gedreht, weil ich der Meinung war, dass "es doch sehr viel natürlicher und mit natürlichem Tabak auch gesünder" sei... dass das bullshit ist, wusste ich eigentlich auch schon immer aber wenigstens war das Drehen viel billiger. So hatte ich zumindest das gute Gefühl der Tabakindustrie nicht ganz so viel Geld in den Rachen zu werfen.

Vor 3 Wochen bekam ich (mal wieder) Nachts größere Schwierigkeiten beim Atmen. Ich wurde wach, weil ich im Liegen nicht mehr genug Luft bekam und meine Bronchien bei jedem Atemzug laut ihr Leid klagten. Dieses Schauspiel wiederholte sich in diesem Jahr nun zum dritten mal (2007, 2008, 2009 immer Ende Juni - Mitte August) und ich beschloss, dass es dringend an der Zeit wäre die Raucherei sein zu lassen. Gesagt getan. Tag X war der 07.08.09 (im Nachhinein fiel mir auf, was das für eine nette Zahlenreihe ist ) und ich wählte inzwischen zum dritten mal die Schlusspunktmethode. Ich habe hier von meinen zwei ersten Versuchen (2004 & 2005) noch Nikotinkaugummis und Kräuterzigaretten aber die wollte und werde ich nie benutzen. Meine beiden ersten Versuche waren in meiner Erinnerung eigentlich ziemlich easy. Entweder habe ich die doch ziemlich starken Entzugserscheinungen und Nebenwirkungen wieder komplett vergessen, oder ich war damals einfach noch nicht so stark abhängig, wie jetzt. Der erste Tag war noch genau, wie bei den ersten beiden Malen. Nicht angenehm aber durch die enorme Euphorie den Entschluss in die Tat umzusetzen gut auszuhalten. Tag zwei war da schon sehr viel schlechter aber ich hatte mich ja vorbereitet. Tag 3, 4 und 5 überkam mich dann eine unglaubliche Müdigkeit. Ich war so träge, wie noch nie zuvor in meinem Leben. Zum Glück muss ich zur Zeit "nur Lernen", so dass ich die Trägheit "nutzen" konnte, indem ich einfach mehr geschlafen habe. Eigentlich ziemlich cool, weil man beim Schlafen (meist!) nicht ans Rauchen denkt Aber alles in allem habe ich doch ziemlich häufig das Verlangen nach einer Zigarette, ich muss ständig husten, wache Nachts häufig auf, obwohl ich wieder besser Luft bekomme, kann mich nicht konzentrieren, habe Verdauungsschwierigkeiten und ständig Hunger Aber auch wenn es mir jetzt schlimmer vorkommt, als damals, werde ich es doch überleben! Vorbeigehen darf es von mir aus trotzdem gerne schnell

Seit ungefähr 30 Minuten bin ich eine ganze Woche rauchfrei und ziemlich stolz drauf. Laut Elch entspricht das nämlich 112 Zigaretten und somit 78.4 mg Nikotin und 1.01 g Teer, die ich nicht zu mir nehmen musste
Aber soweit war ich doch schon mal... Ja... Ich war schon zweimal für je 2 Monate rauchfrei und habe es dann doch wieder vermasselt. Wie kam es dazu? Jugendlicher Leichtsinn, Alkohol, Unvernunft, mangelnde Weitsicht, gute Manipulation durch die Sucht, rauchende Freunde.

Viel hat sich an meiner Situation nicht geändert. Große Feste allerdings wird es bis zur Geburt meiner ersten Nichte (juhu!) und danach Weihnachten/Silvester nicht geben. Die rauchenden Freunde habe ich immer noch. Ich wohne sogar mit einem Raucher zusammen und bisher haben wir auch immer in der Wohnung geraucht. Er ist leider ein militanter Raucher und der festen Überzeugung, dass Rauchen das Schönste überhaupt sei und mit dem Rauchen aufzuhören erst später dran sei. Dementsprechend habe ich hier eine weitere Front neben offen, an der ich überstehen muss. Ich denke, die klügste Taktik hierbei, ist Nichtstun und Nichts sagen. So entstehen keine Konfrontationen und irgendwann wird es normal sein, dass ich nicht mehr rauche.
Meine Freundin raucht zum Glück nicht und auch in der Familie gibt es keine Raucher (mehr). Das ist wirklich klasse, obwohl ich bisher keinem von meinem Unterfangen erzählt habe. Ich denke meine Freundin hat sich bei unserem letzten Treffen (können uns leider nur alle 4-5 Tage sehen) schon gewundert, dass ich gar nicht "mal kurz raus" gegangen bin, um dann stinkend zurückzukehren. Vielleicht aber auch nicht. Denn wer vermisst denn etwas Stinkendes?
Aber auch wenn sich die Situation im Vergleich zu meinen damaligen Versuchen nicht großartig geändert hat, bin ich zuversichtlich. Ich weiß, dass auch nach zwei Monaten, wahrscheinlich sogar nach zwei Jahren noch irgendetwas passieren kann und ich selbst dann noch darauf vorbereitet sein muss. Und das bin ich diesmal!

Anstatt brav im Bett zu schlafen, habe ich erstmal viele Gedanken der letzten Woche aufgeschrieben. Ich müsste den Text nicht mal abschicken und trotzdem hätte er mir schon geholfen. Beeindruckend! Und jetzt verstehe ich, warum meine Schwestern früher (vielleicht heute auch noch?) Tagebuch geschrieben haben.

Viele Grüße an alle NmR und angehenden NmR von nabla

PS: übrigens männlich

Verfasst am: 03.12.2010, 21:35
frühling
frühling
Dabei seit: 22. 07. 2009
Rauchfrei seit:
Beiträge: 1055 Beiträge

Hallo nabla
Na,das nenn ich mal einen ausführlichen Bericht.
Aber erstmal Herzlich Willkommen hier.Ganz offensichtlich hast du die schweren ersten Tage ja schonmal hinter dir.Super!!!
Trotzdem,eine sehr gute entscheidung von dir,die nächste zeit mit allen hier im Forum zu teilen.Hier kriegst du immer gute Tipps,wenn du mal nen schlechten tag hast.Aber auch ansonsten sind die leute hier alle supernett.Also,immer schön weiter so.
LG Anja

Verfasst am: 03.12.2010, 21:35
biddy6
biddy6
Dabei seit: 16. 09. 2008
Rauchfrei seit:
Beiträge: 2714 Beiträge

Hallo Nabla ,
Gratulation zu einer Woche rauchfrei !!!!!
Super gemacht !
Und ein herzlcihes willkomen in unserer Runde!
Den schwierigsten "Teil" haste ja schon geschafft und "Bekanntschaft" mit den nicht gar so schönen Nebeneffekten ebenfalls,aber das vergeht ,versprochen !
Also wenn der "Schuh" drückt immer raus damit ,wir werden versuchen zu helfen ,die Grundvorraussetzung ist allerdings ,das du es mitteilst !
Du packst das
LG biddy