Warum so ein Gang durch Leid und Elend?

Verfasst am: 29.03.2018, 10:15
Claudettes
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Hallo liebe Leidensgenossen,

nun bin ich wieder soweit, bei meiner jetzigen Lungenentzündung habe ich mir vorgenommen erst gar nicht wieder mit dem Rauchen anzufangen.
Das Verhältnis zwischen mir und der Zigarette ist weiterhin sehr zwiespältig. Einerseits habe ich sehr gerne geraucht, andererseits fand ich es schrecklich, stinkig, sinnlos. Der gesunde Menschenverstand plädiert dafür, es sein zu lassen. Sicherlich bin ich da nicht die einzige, der es so geht.

Nun ist mein Belohnungszentrum total am aushungern und die Laune liegt bei mir dementsprechend im Keller. Ich habe gerade das Gefühl nie mehr glücklich sein zu können...

Das ist nicht mein erster Rauchstopp-Versuch. In der Vergangenheit hab ich es bestimmt schon 5-6 Mal versucht. Einige für ein paar Tage, einen für 1 Monat und einmal sogar für 1 Jahr und 2 Monate. Der jetzige Versuch macht mir echt Angst, denn ich weiß, dass dieses innere Monster auch nach 1 Jahr oder mehr Zeit versucht, einen Rückfällig zu machen, warum hört diese Qual nicht irgendwann auf?

Ich habe nie viel geraucht (6 Stück/Tag), aber diese wenigen waren so eine Art Ritualzigaretten, die bestimmte Tätigkeiten am Tag strukturiert haben, z.b. die Morgenkippe, die Konzentrationskippe, die Kreativkippe...Nun muss ich lernen, diese Strukturen ohne Kippe zu bewältigen, bzw. verstehen und eintrichtern, dass diese Dinge nicht von einer Zigarette abhängig sind, sondern von mir selbst. Bitte wünscht mir Glück dabei!

Alles Gute für Euch und liebe Grüße
Claudette

Verfasst am: 29.03.2018, 12:43
angie1953
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Hallo Clodette

ich wünsch Dir Glück bei Deinem Vorhaben.
Aber wichtiger ist der Wille. Das ist alles was zählt.
Man kann es schaffen.

Aber Dein Motto ist schon so negativ
Ich würde sagen "Ein Gang durch Leid und Elend wird beendet"

Alles was jetzt kommt ist besser also vorher.

Also bleib stark
LG
Angelika

Verfasst am: 29.03.2018, 14:10
Claudettes
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Hallo liebe Angelika,

Danke für Deine Antwort und wünsche. Du schreibst mein Motto ist negativ und ja, du hast absolut recht. Ich feiere auch nicht, dass ich aufgehört habe. Im Gegenteil, jedes Mal wenn ich mal aufgehört habe, auch in diesem Fall, fühle ich mich miserabel, schrecklich und Elend. Es ist mein realer Zustand, derjenige, der mich die ganzen Jahre davon abgehalten hat aufzuhören.

Ich lese die ganze Zeit, wie irgendwelche Ex Raucher auf einmal so viel Lebensqualität sehen und glücklich sind und ihre Fortschritte sehen. Das kann ich echt nicht nachvollziehen, obwohl ich es gerne würde, denn das würde mein Vorhaben um einiges leichter machen, aufhören wäre dann total easy und ich wüsste nicht, worüber ich noch schreiben sollte. Die Zigarettenlüge hat sich bei mir ganz ganz furchtbar eingenistet und da kann ich eben nichts positives sehen.

Die Gründe weshalb ich aufgehört habe sind, weil ich dadurch Geld spare und mein Lungenkrebsrisiko dadurch sinkt...das sind plausible Argumente eines gesunden Menschenverstand, nicht die eines schmachtenden Ex-Rauchers, der gerne in alte Muster fallen will. Aber etwas in mir tief drin sagt mir, dass ich jetzt damit aufhören muss - nenn es innere Stimme, und die ist glaube ich der Motivator

Ich hoffe, dass ich es eines Tages wirklich schätzen kann, was ich hier durchmache, das wünsche ich mir sehr. Aber jetzt gehts mir echt nicht gut damit und ich werde auch nicht so tun als ob, denn ich glaube, dass es gerade jetzt wichtig ist sich einzugestehen, dass man ein Problem damit hat um es zu überwinden. Ich versuche Stark zu sein, jede Minute, jeden Tag!!

Dir gratuliere ich, dass du es schon so viele Tage geschafft hast, ich hoffe ich komme auch so weit!

Verfasst am: 30.03.2018, 09:59
Claudettes
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Hallo Uli,

vielen Dank für die Unterstützung und die lieben Worte. Du selbst bist jetzt auch seit einigen Tagen Rauchfrei? Bravo auch an Dich!!

Ja, die Argumente sind tatsächlich alle gleich aber ich denke recht wenig daran, weil sie bei mir sowieso nichts bewirken... Bei mir hilft nur die blanke Sturheit und bockig zu sein ich will nicht mehr Abhängig sein, frei sein, nicht etwas machen zu müssen. Als Raucher MUSS man rauchen und das ist ein störender Zwang.

In den letzten Tagen und Stunden habe ich sehr viel über mein tägliches verhalten der letzten 20 Jahre nachgedacht und weshalb ich überhaupt geraucht habe. In erster Linie, weil mein Vater es mir verboten hat. Und dann noch aus Langeweile oder um irgendetwas 5 Minuten hinauszuschieben. Das geht mit Zigarette echt gut.

Wann hast du angefangen und warum hast du geraucht?

Liebe Grüße,
Clau

Verfasst am: 30.03.2018, 10:22
VenezianischerKarneval
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Liebe Claudette
du kennst den Spruch - 3 Tage, 3 Wochen, 3 Monate von Alan Carr?
Glückwunsch zu Tag 3 und dass er dir nicht schwer fallen möge.
Stur kenne ich. In mancher Beziehung hat es auch sein Gutes :::
Liebe Grüße im Vorbeiflug von Claudiadie sich jetzt sputen muss! Familientag!

Verfasst am: 30.03.2018, 11:37
rauchfrei-lotse-andreas
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Hallo Claudette, herzlichen Glückwunsch zum erfolgreichen Start in ein rauchfreies Leben. Du beschreibst es ganz passend: Sturhei hilft. Aber auch neue Rituale entwickeln, wodurch kann die Zigarette ersetzt werden?

Der Ausstieg dauert schon eine Zeit, besonders schwierig sind die ersten 14 Tage. Das man mehrere Versuche benötigt, ist völlig normal. Auch wenn es Dir momentan leider nicht so gut geht, wirst Du schnell merken, das die Mühe sich lohnt und die Lebensqualität sich deutlich erhöht.

Du hast es ja schon mal geschafft. Darf man Fragen, was zum Rückfall geführt hat?

Gerne stehen wir Dir zur Seite.

Viele Grüsse

Andreas

Verfasst am: 31.03.2018, 12:54
Claudettes
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Hallöchen,

vielen Dank an Euch für Eure Unterstützung! Das tut echt gut zu wissen, dass man nicht allein im Boot sitzt...seufz!
Nun ist bei mir Tag 4 angesagt, es kommt mir so lang vor und es sind nur 4 Tage vorbei. Gestern ging der halbe Tag ganz gut vorbei. Entspannt und Würdevoll. Sind dann gegen Mittag Fisch essen gegangen und nachdem ich meinen Teller verspeist hatte, mit vollem Magen, meldete sich das Fluppenmonster voll karacho aus meinem Kopf. "Jetzt eine Nachtischzigarette rauchen...." Das ging den ganzen Nachmittag so, bis ich völlig erschöpft von diesem Gedankengang gegen 22.00 Uhr ins Bett gegangen bin. Ich musste original den ganzen Nachmittag im Kopf dagegen kämpfen.

Heute morgen ging das Ganze weiter. Habe Schmacht seit den ersten 5 Minuten nach dem aufwachen und es geht nicht weg. Ich will mich konzentrieren und meine Sachen machen und ich muss die ganze Zeit an Zigaretten denken. Es nervt, ich will das nicht mehr.

Uli, ich hab aus dem gleichen Grund angefangen...war wohl so ein trend in dieser Zeit. Heute ist rauchen total out unter vielen Jugendlichen, ist schon komisch wie sich die Generation verändert hat.

Hey Andreas, danke auch für Deinen Willkommensgruß! Warum ich wieder angefangen habe nach über einem Jahr rauchfrei...na, Beziehungsstress! Hab mit meinem Freund Schluss gemacht, weil er mir auf die nerven ging und hab wieder angefangen zu rauchen weil ich Lust darauf hatte. Und schon war ich wieder voll drin.

Als ich nach einem Monat wieder angefangen habe war es eine tiefe Depression weil ich aufgehört hatte zu rauchen. Ich hab auch jetzt wieder Angst vor so einer Depri, sie ist nicht zu unterschätzen. Ich hab damals ab Woche 2. jeden Tag nur noch geheult und mich hundeelend gefühlt. Dann hab ich wieder angefangen, weil es keinen Sinn mehr gemacht hat. Zwischendrin noch ein paar kleine Anläufe wo ich es mir dann auch anders überlegt habe. Und jetzt ist halt jetzt, ich versuche es mal wieder

Claudia, wie nett auch von Dir vorbeizuschauen
Sturheit ist glaube ich etwas Gutes...zur Zeit bin ich sauer auf Zigaretten und mein Kampfgeist ist geweckt
Ich bin gespannt!!

Langsam werde ich auch wieder gesund, die Lungenentzündung verebbt und der Husten ist auch nur noch minimal. Die Nase rotzt noch vor sich hin und ich scharre mit den Füßen, wann ich endlich wieder zum Sport darf um ordentlich "dampf" raus zu lassen

Liebste Grüße und Frohe Ostern an Euch,

Eure Clau

Verfasst am: 31.03.2018, 18:43
ichbins
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Liebe Claudette - willkommen bei Deinem nächsten Versuch und hier im Forum. - Du Arme bist wohl eine von denen, die es wirklich richtig schwer haben.

Und obwohl es "nur" 6 Zigaretten waren, hat die Sucht Dich ziemlich fest am Wickel.

Du scheinst der Typ zu sein, der eine Menge ungutes Kopfkino hat. Es ist grausam, ständig an Zigaretten zu denken, das Craving (ständiges Verlangen nach dem Suchtmittel) wird dadurch verstärkt.

Hast Du schon Ideen, wie Du Deinen Kopf ablenken könntest? Gibt es Situationen, in denen Du nicht an Zigaretten denkst (bestimmt)? Was machst Du da gerade?

Du kennst sicher diesen alten Psychologenscherz: "Versuchen Sie mal, nicht an rosarote Elefanten zu denken." - Da ist was dran. Je mehr Du baggerst, die Zigaretten aus Deinem Kopf zu verbannen, um so weniger wird es Dir gelingen.

Das, was Du tun kannst, ist konsequent etwas anderes zu denken oder Dinge zu tun, die Dich wirklich geistig ablenken. Ich habe mal von einer Frau gelesen, die sich auf ein Bein gestellt hat und von 100 rückwärts bis 0 gezählt hat und dann auf dem anderen Bein von 0 bis 100. - Sie war ganz begeistert und als Nebeneffekt ist sie sogar ihre Cellulite los geworden. :

Gibt es Dinge, die Dich wirklich fesseln können, weil Du Freude dran hast - ein Hobby, eine Beschäftigung, die Dich begeistert ------ und natürlich ablenkt?

Atemübungen werden übrigens auf vielen youtube-videos erklärt. Einfach "yoga und atemübungen" eingeben und ein wenig recherchieren, mit welchem Video /Lehrer man persönlich am besten klar kommt. Für mich ist es Yoga Vidya (mal sehen, ob dieser Name wegzensiert wird).

Wir sind Helden und bleiben stur und stark
Frohe Ostern
Angelika

Verfasst am: 31.03.2018, 20:05
rauchfrei-lotse-meikel
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Liebe Claudette,

schön, dass du trotz-dem wieder an Bord bist. Am besten gefallen, in deinem Post von heute Mittag, hat mir der Halbsatz "Und jetzt ist halt jetzt ..." Genau so ist es! Was uns Menschen von der Amöbe unterscheidet, ist, dass wir in der Lage sind aus Fehlern zu lernen (bitte verzeih' meinen Sarkasmus, aber so bin ich ).

Es wäre schön, wenn der Weg in die Rauch-Freiheit immer geradeaus verlaufen würde. So ein "Umweg", wie du ihn gerade hinter dir hast, ist Teil des Ganzen.

Kurs liegt an, wir rudern gemeinsam weiter, der Sonne entgegen, okay?

Viele liebe Ostergrüße
dein Meikel

P.S. Uli, nun weiß ich auch, warum das mit meinem Haushalt nicht so klappt: Ich glaub, Verstand habe ich zu ...aber lassen wir das.

Verfasst am: 01.04.2018, 13:46
Claudettes
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Heute: von Anti-Rauch-Apps, Kräutertee im Überfluss, der Genuss frischer Luft, und meine 5 Minuten Pausen die ich im Alltag nicht missen möchte...

Hallo liebe Mitstreiter,

es ist Ostersonntag und sowohl meine Rauchfrei App als auch mein Forumseintrag sagen mir, dass ich 5 Tage Rauchfrei bin, na geht doch! Ich hab wieder das Bedürfnis von meinem Rauchfreien Alltag zu erzählen, das hilft sehr die Gedanken los zu werden. Hier zuhause hab ich niemanden mit dem ich darüber Reden kann und den Ausstieg mache ich gerade allen. Also noch mal an Euch, danke, dass ihr da seid und mir zuhört/"lest".

Ja, ich habe auch so eine Rauchstopp App gekauft. Von ihr bekomme ich immer Medaillen und den neusten Stand, wieviel ich nicht geraucht habe, wieviel Geld ich in mein Sparschwein werfen kann, wieviele Zigaretten ich seit meinem Stopp nicht geraucht habe, wie sich meine Gesundheit nach und nach erholt. Die App ist Lustig und gibt einem Beschäftigung. Vor allem bestätigt sie am laufenden Band warum es sich gelohnt hat in die Nicht-Raucher-Fraktion zu wechseln. Eigentlich kann man diese Argumente nicht genug hören, ich kann sie auch nicht oft genug laut für mich erwähnen und sehe von aussen betrachtet ein wenig wie eine Bekloppte aus.

Vielleicht ist es die Reaktion auf die Rauch Gehirnwäsche mit einer Nicht Rauch Gehirnwäsche, versuche mir neue Gewohnheiten einzutrichtern, ohne Glimmstängel. Es ist eigenartig, dieser Rauchstopp ist weniger ein Rauchstopp, sondern ein Lehrgang mit meinen eigenen kleinen Verhaltensproblemen umzugehen. Ja, die Zigarette hat bei mir einige Probleme vernebelt, so wie ich mit gewissen Situationen umgehe und ob es wirklich - WIRKLICH notwendig ist eine Kippe dafür zu brauchen? Die Antwort ist Nein.

Hier ein Beispiel..Ich möchte es zum Beispiel überhaupt nicht missen, meine Pause zwischendurch vor der Tür abzuhalten- auch als Nicht Raucher nehme ich mir das Recht mal durchzuatmen, aber jetzt richtig! Die Ausrede, ich mach mal ne Raucherpause ist ja sehr verlockend. Dann mach ich jetzt halt mal ne Luft Pause. Ich brauche Pausen um einen klaren Kopf zu bekommen, um Ideen zu entwickeln (ich komme aus der Kreativbranche) und auch knifflige Situationen zu Lösen. Ohne Pause geht's nicht. Naja, dabei ist mir aber eine Veränderung heute aufgefallen die mir echt gefallen hat. Meine Raucherpause vor der Tür hab ich immer auf dem Boden abgehalten oder dem Stufenstein, wie so ne kleine sichere Nische und auch aus praktischen Gründen.

Naja, auf jeden Fall sitze ich heute draussen einfach nur da mit einem Tee in der Hand und jetzt kommts...ich setze mich auf einen Stuhl oder die Bank! Ich hab mich ja tatsächlich mit Kippe immer irgendwo hingehockt. Und jetzt gehe ich raus und sitze ganz aufrecht da auf einen Stuhl, schaue mir die Umgebung an und trinke eine Tasse Kräutertee. Nun muss ich den Tee nicht mehr aus der Hand nehmen wie beim Rauchen um die Kippe und Ascher zu halten. Das war immer umständlich (zum Teil gabs dadurch auch üble Verbrennungen) und man musste sich bücken um die Tasse abzustellen, Ascher in eine Hand, Kippe in die andere, gleichzeitig anzünden, ach herrje, total umständlich!! Na das Theater hatte ich jetzt nicht, war echt schön entspannt an der frischen Luft zu sitzen.

Naja, das andere was die Hockerei mit sich brachte war auch so ein Zeichen von Schamgefühl. Ja, zuletzt hab ich mich geschämt zu rauchen und diese Hockerei auf dem Boden sehe ich da so ziemlich symbolisch. Mir ist das nicht so aufgefallen, aber jetzt wo es nicht da ist fällt es mir sehr auf.

So, nach 5 Minuten gehts dann wieder rein und ich mache da weiter wo ich weitermachen muss. Die Schmacht wurde dadurch tatsächlich etwas eingedämmt, weil ich durch die kleinen Pausen immer noch ein wenig Abstand zu meinen Arbeitstätigkeiten finden kann. Und das ist eine meiner Lieblingszigaretten gewesen...die Abstandszigarette. Aber Abstand geht auch ohne Kippe, der beginnt im Kopf, ohne Ausrede oder Krücke

Macht ihr eigentlich auch so komische Erfahrungen? Und habt ihr auch so eigenartige Gedankengänge? Hahaha..

Meikel und Angelika, ihr trefft den Nagel auf den Kopf!
faelle:
Mein Rauchstopp ist ein sehr umständlicher Umweg und es ist total schrecklich nur an Zigaretten zu denken. Und angesichts dessen, dass ich hochkarätig süchtig bin, muss dieser Umweg leider sein und da muss ich jetzt durch. Was ich mir aber jeden Tag vor Augen führe ist folgendes: Der Rauchstopp ist dann halt ganz schrecklich und ich akzeptiere, dass dieser furchtbare Zustand da ist und mich die nächsten Monate Tag täglich begleiten wird. Ich hab mich jetzt erstmal so in etwa auf 1 Jahr eingestellt. Das klingt zunächst wie eine Art Selbststrafe, aber eigentlich hab ich mir das ja tatsächlich selbst eingebrockt und es ist mehr Selbsterkenntnis und Akzeptanz dieses Zustandes, um mich von der Depression nicht unterbuttern zu lassen. Wenn ich mich dagegen wehre, ist es viel schlimmer. Zur Zeit ist mir der Zustand total klar und damit kann ich besser umgehen als das letzte Mal.

Bezüglich Motivation und Hobby... ich mache gerne Musik. Schreiben und Spielen. Aber Musik und die Bohéme der stinkigen Zigarettenkeller gehören vom Bild her ziemlich zusammen...hahaha. Auch beim Schreiben ist die Kreativkippe immer wichtig gewesen. Ich finde gerade Wege heraus, wie es auch ohne Kippe geht (bewusste frische Luft Pausen)...die romantische Vorstellung der Kunst geht da zwar ziemlich flöten, aber künstlerische Tätigkeiten und Schaffensprozesse werden sowieso ziemlich mystifiziert. Eigentlich ist es ein normaler, anstrengender Job wenn man es richtig angeht, Zigarettenrauch kann dabei ziemlich hinderlich sein und ist auch da kein muss.

Ansonsten mache ich viel Sport. Ich kann zur Zeit nicht, weil ich noch krank bin, man soll ja aufpassen wegen Herzproblem Gefahr und so. Aber ab morgen wollte ich wieder leicht anfangen zu trainieren, das wird mir gut tun und ich freue mich darauf.

So, und wir alle wissen ja, wenn man wieder anfängt zu rauchen, wird dieses Schmacht Gefühl auch nicht weggehen. Denn selbst wenn man raucht, hat man permanente Schmacht. Aber die Chance, dass ich über einen langen Zeitraum mal nicht an Kippen denke, erhöht sich jetzt von Tag zu Tag und das ist doch eine echt gute Motivation

Viel Spass Euch, beim Ostereier suchen, ich muss jetzt kochen!
Liebe Ostergrüsse Grüße meinerseits und hoppelnde Häschen,
Clau