Vorsicht vor Nornikotin!

Verfasst am: 17.10.2013, 16:45
Sonihexe
Sonihexe
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Hallo Miteinander!

Ich schreibe hier in diesem Forum, weil sich vor etlichen Tagen etwas ereignet hat, womit ich [u]niemals[/u] gerechnet hätte.

So um den Tag 52/53 meines Rauchfrei-Lebens, bin ich morgens aufgewacht und dachte mich trifft der Hammer!
faelle:

Ich hatte einen ultragroßen "Gehirnkoller"!

Jeder in meiner Umgebung ging mir total auf die Nerven und der Drang nach einer Zigarette war schlimmer denn je... (Ich glaub ich war ein richtiger Kotzbrocken)
Sowas hatte ich echt noch nie... so extrem schlechte Laune! Nicht einmal in den ersten Tagen und Wochen von meinen Rauchfrei-Tagen (diese hab ich eigentlich ganz gut gemeistert - ohne große Entzugserscheinungen).

Da war ich froh, dass alle im Hause Nichtraucher sind und ich trotz dem ganzen Stress die Angebotene Zigarette (nimm sie, damit du normal wirst..) ausgeschlagen habe.

In einem anderen Forum hieß es, dies sein Nornikotinmangel gewesen.
Da erschienen mir erst einmal [color=purple]?[/color] [color=orange]?[/color] ?[color=blue]?[/color]

Was ist denn das? Daher hab ich euch dies mal kopiert: (Danke an Schlumpfinchen )

Zitiert von:
Ich veröffentliche einfach nochmal einen Beitrag über die Entzugsphasen, den gabs hier schon, ich bring den einfach nochmal. War auf einer Seite der AOK veröffentlicht.

"Beim Entzug gibt es mehrere Phasen, die mehr oder weniger stark ausgeprägt sind.
Diese kommen aber immer in derselben Reihenfolge.

Das Hinterlistige an der Sucht ist, dass das Nikotin an Stellen im Gehirn andockt, die
für Endorphine (Glücksbotenstoffe) gedacht sind. Diese fanden während der Zeit als
Raucher keine Möglichkeit, an den Nervenenden anzudocken, weil ihr Platz bereits
besetzt war.

Der erste Entzug dauert etwa drei bis vier Tage, dann ist das Nikotin im Körper
abgebaut und die Rezeptoren im Gehirn verlangen keinen Nachschub mehr. Der Platz ist für die kleinen Glücklichmacher wieder frei.
Endorphin ist eine Wortkreuzung aus „endogenes Morphin“, = vom Körper selbst produziertes Opioid.
Es folgt eine Zwischenphase des Glücks, weil Erfolg und Stolz über die erste
überstandene Zeit für Hochstimmung sorgt. Trotzdem fehlt es immer noch an genug
Endorphinen, was dem werdenden Nichtraucher nach etwa 15 - 20 Tagen in traurige
Stimmung versetzt. Aber auch das ist nach ein paar Tagen vorbei.

Es folgt eine euphorische Phase, meist in den Tagen um die 30, auch diese dauert nur 3 - 4 Tage. Der werdende Nicht-Raucher fühlt sich stark und dem Nikotin überlegen.
Das ist eine Falle, also Vorsicht!!!
Nun vergeht oftmals eine lange Zeit. Wobei sich die eingeprägten Raucherrituale
immer noch stark bemerkbar machen.

Der letzte Schub kommt von der Zeitspanne her sehr unterschiedlich und liegt in
etwa zwischen 60 und 160 Tagen. (Bei mir war es der Tag 121)

Es kommt zu wieder zu Entzugserscheinungen, weil der Körper bemerkt, dass ihm
der Stoff Nornikotin fehlt, es fühlt sich ähnlich an wie der erste Entzug.
Dieser Stoff hat dieselben Eigenschaften wie Nikotin, aber eine längere Verweildauer
im Körper. Der Entzug dauert wieder einige Tage. Achtet mal darauf, wie oft um die
Tage 80-100 herum abgebrochen wird.
(Wissenschaftler haben diesen Stoff im Tabak entdeckt und herausgefunden, dass er
zu einem großen Teil für die verheerenden Folgen der Nikotinsucht verantwortlich
sein soll. Nornikotin führt zu schnellerer Alterung, kann Diabetes hervorrufen und
steht auch im Verdacht auf Zusammenhang mit der Entstehung von Alzheimer.)"Quelle BBC-Online

Das Ganze muss jetzt nicht wirklich des Pudels Kern sein, aber ich denke, den zeitlichen Ablauf des Entzugs beschreibt es ganz gut.


Seit ich das weiß - gehts mir besser und ich kann mich auf solche Situationen des Entzuges besser einstellen.
Viele die dran bleiben, sollten dies vielleicht auch wissen....

LG Soni

Verfasst am: 17.10.2013, 16:56
rauchfrei-lotse-andreas
rauchfrei-lotse-andreas
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Super Soni und Schlumpfinchen, das dieses Thema hier gebracht wird. Gerade in derZeit zwischen dem 60. und 150. Tag. ist die Gefahr eines Rückfalls sehr groß. Viele wiegen sich in Sicherheit und dann schlägt es voll zu. Mir hat es auch geholfen vorher zu wissen, was kommt. So war ich gewarnt. Vielen Dank.

Verfasst am: 17.10.2013, 21:06
carolinea
carolinea
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Das Thema "Nornikotin" ist ganz reizend.

Es gehört vielleicht in die Rubrik "Kontroverse", aber da der Titel nun mal "Vorsicht vor...." heisst, muss ich mal kurz meinem "Sprechreiz" nachkommen:

Das Thema ist unseriös. Die Quellen sind zweifelhaft. Die Studien widersprüchlich. Aber wenn die Vorstellung vom hinterhältigen Nornikotin beim Aufhören hilft, nun ja, dann hilft es halt und dann ist alles gut.

Aber als aufgeklärter Mensch kann ich nicht einfach jeden Mist glauben.

Auch diese ständige Vereinfachung - Dopamin! Endorphine! Alles weg ohne Nikotin! - ja, kruzifix, an jeder Sucht, ob Shoppen, Poppen, Daddeln oder Saufen, ist Dopamin und sind Endorphine beteiligt. Das liegt in der Natur der Sucht. Ob nun stoffgebunden oder stoffungebunden.

Nunja. Mir hat beim Aufhören nur die Vorstellung geholfen, dass es sich um selbst gemachte Zwänge handelt. Mindfuck. Einbildungen, diese aber lange und fleißig eingeübt. Sonst nix. Keine hinterhältige Droge, perfide Tricks der Tabakindustrie oder so. Sondern nur mein bequemer Hang zur Zwangsneurose, getarnt als kultiviertes Ritual.

Es gab keinen "Feind", den ich bekämpfen musste. Ich musste mich selbst austricksen und überlisten.

Aber gottseidank sind wir ja alle verschieden. Und wenns hilft, hilfts.

Verfasst am: 17.10.2013, 21:43
qualmnix
qualmnix
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Hört hört!

Verfasst am: 18.10.2013, 21:28
carolinea
carolinea
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@sandy

Ab und zu schadet es wirklich nicht, seine Meinung für sich zu behalten.

Ich finde, da hast Du vollkommen recht.



Ab und zu sollten man aber auch mal raus mit der Sprache. Und die Dinge mal aus einer anderen Perspektive betrachten. Kann ja nicht schaden, oder? Kann ja eventuell jemandem was bringen - wir sind ja gottseidank sehr unterschiedlich.

Nichts für ungut.

Verfasst am: 18.10.2013, 21:54
rauchfrei-lotse-meikel
rauchfrei-lotse-meikel
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Respekt, Carolinea, dein Beitrag zeigt mir, wie wichtig es ist, auch mal einen anderen Blickwinkel zu einem Thema einzunehmen. Nicht alle Tricks sind für alle was. Nicht jedes Entzugssymptom tritt bei jedem auf, Manche Strategie ist für Manchen nichts. Sollte sich da also psycho-somatisch, bio-chemisch, oder sonstwie im Nicht-mehr-Raucher etwas abspielen, sollte er sich vor ggf. auftretenden Gefährdungen schützen. Für den das nicht zutrifft? Na gut, besser is! Unabhängig davon, ob das mutmaßlich wahrgenommene Symptom wissenschaftlich korrekt nachweisbar ist, oder nicht.

Nicht anders habe ich deinen thread verstanden. Vielen Dank.

Liebe Grüße
Meikel

Verfasst am: 18.10.2013, 22:14
carolinea
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Nunja, Meikel, also Respekt? Ich weiß nicht so recht...so viel Zivilcourage braucht man ja nicht, hoffe ich, um relativ anonym in einem (halb-?)öffentlichen Forum gegen den mainstream zu argumentieren, das beschämt mich jetzt.

Vielleicht liegt es einfach daran, dass ich, nachdem ich aufgehört habe zu rauchen, mich SEHR geärgert habe, nicht früher den ganzen blauen Dunst durchschaut zu haben - und diesen verzwickten Selbstbetrug so lange wie Doofi mitgemacht habe. Bin nämlich sehr eitel, was meinen Intellekt betrifft.

Ich bin leider sehr leicht beeinflussbar und suggestibel, man kann mir leider schnell alles mögliche einreden. Und gerade deswegen bin ich sehr allergisch, wenn irgendwelche Meinungen anfangen, zu Fakten zu gerinnen...das macht mich nervös.

Aber egal. Nur zur Erklärung, wenns wem helfen sollte

Gruß ins rauchfreie Wohnzimmer, allerseits

Verfasst am: 19.10.2013, 00:54
Stornoway
Stornoway
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hallo ihr lieben

jetzt schmeiß ich auch mal meine 2 cents in die runde

es wurde mal im chat darüber gesprochen und steht auch glaube ich irgendwo hier auf der seite, dass das mit dem nornicotin bisher eine theorie ist, die noch nicht ausreichend durch studien belegt ist.

warum das eine früher und das andere später abgebaut werden soll, dafür gibt es bestimmt erklärungen. zum beispiel hieß es früher immer, wenn man aufgehört hat zu kiffen, dass ein teil der wirkstoffe auch noch im fettgewebe (?) des körpers abgelagert ist usw... egal, ich bin keine expertin, nicht mal ein wohlinformierter laie

kann aber bestätigen, dass ich solche phasen auch 2 oder 3 mal hatte, auch in diesen zeiträumen und es sich so angefühlt hat wie von sonihexe beschrieben.

war dann auch dankbar für die info, dass es sich um einen biochemischen zusammenhang handeln könnte und ich weiterhin einfach nur stur bleiben muss.

diese "attacken" haben jeweils ein paar tage gedauert und waren richtig fies, klares denken war kaum möglich. es fühlte sich auch komplett anders an als eine "normale" schmachtattacke, die man auf irgendwelche auslöser zurückführen kann. es gab einfach keine auslöser, und ich war ein paar tage lang völlig benebelt.

also obacht, und vielleicht hilft es ja manchen. wenn man das weiß, kann man sich darauf einstellen und sich darauf vorbereiten, eventuell nochmal anti-schmacht strategien auffahren zu müssen ;)

wer davon nicht betroffen ist, kann sich ja trotzdem drüber freuen

wir anderen freuen uns einfach, dass wir eine nachvollziehbare erklärung haben, auch wenn sie noch nicht 100%ig wissenschaftlich nachgewiesen ist

Verfasst am: 19.10.2013, 07:15
rauchfrei-lotse-andreas
rauchfrei-lotse-andreas
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Hallo zusammen, ich denke mal ein Grund für die Diskussion über Nornikotin ist auch die Tatsache, dass jeder den Entzug anders erlebt. Ich selber bekam wirklich nach ca. 60 Tage nochmal eine ziemlich miese Schmachtphase. Ich zitiere gerne Allan Carr, der mal geschrieben hat: "3 Tage, 3 Wochen, 3 Monate" .

Auch ganz interessant fand ich einen Beitrag, wo jemand meinte, man müsse jede ehemalige typische Rauchersituation 3 bis 4 mal als Nichtraucher durchleben. Erst dann hätte es das Gehirn gespeichert.

Wie man es auch immer bezeichnet, die meisten erleben nach 60 – 90 Tagen nochmal ganz extrem Schmacht und werden Rückfällig.

Verfasst am: 19.10.2013, 07:53
Fürmich
Fürmich
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Beiträge: 17 Beiträge

@carolinea: Klar kannst du als aufgeklärter Mensch von dem Thema halten was du willst, keiner will dir hier irgendeine Meinung aufzwingen Was mich an deinem Beitrag viel mehr erschreckt hat, war, dass es für mich so klang als würdest du alles etwas verharmlosen. Du hast geschrieben:

"Mir hat beim Aufhören nur die Vorstellung geholfen, dass es sich um selbst gemachte Zwänge handelt. Mindfuck. Einbildungen, diese aber lange und fleißig eingeübt. Sonst nix. Keine hinterhältige Droge..."

Vielleicht hab ich dich da falsch verstanden, aber das klingt, als wäre Rauchen alleine ein psychischer Zwang. Ist es ja zweifellos auch, und ich bin froh, relativ wenig körperliche Entzugserscheinungen gehabt zu haben, aber das ist ja nicht bei allen so.
Natürlich haben wir alle selbst angefangen zu rauchen, deswegen ist selbstgemacht schon der treffende Ausdruck. Aber in mir wehrt sich was ganz großes dagegen, das so zu sehen. Nikotin ist nun mal eine Droge, und ich denke dass Drogen allgemein hinterhältig sind Dass wir selbst daran schuld sind, abhängig (gewesen) zu sein, ist auch klar. Aber ich finde diese Sichtweise etwas einseitig.
Euch allen einen wunderschönen rauchfreien Tag!