Von der Problemhypnose in die Lösungstrance
Liebe Adriane,
seit Corona liebe ich Einkaufen. Für mich als Rentnerin und Witwe war es eine der wenigen verbliebenen Kontaktmöglichkeiten. Bei uns hier am Stadtrand trifft man da auch oft wen oder lernt wen kennen.
Nur um den Tabakverkauf mache ich einen Bogen, was Alkohol angeht auch und wer hier im Forum mit mir auf irgendetwas anstoßen wollen sollte, kann sich schon einmal auf die passende Antwort gefasst machen.
Lutzi
Liebe Jutta,
bei uns in der Gegend gibt es keine Nichtraucherkurse.
Den Kursus meiner Krankenkasse, online, den die meine Krankenkasse empfiehlt und bezahlt, habe ich erfolglos mitgemacht, sogar mit Wiederholung.
Verhaltenstherapie mit hypnotherapeutischen Elementen funktioniert bei mir nicht.
Meine Probleme sind tieferliegend und dafür ist in so einem Kursus kein Platz.
In dem Forum, das zu dem Krankenkassenkursus gehört, wurde ich hinauskomplimentiert.
Also muss ein eigener Weg her.
Lutzi
Liebe Lutzi,
ich freue mich, dass Du es nun geschafft hast, deinen Weg ins rauchfreie Leben zu starten.
Ja, und ein Recht, KEINEN Alkohol zu trinken, gibt es natürlich auch. Ich selber schaue niemand blöd an, wenn er nein sagt. Seit ein paar Tagen verzichte ich sogar auf die allabendliche Einschlaf-Halbe und das geht auch!!!
Ciao, Frank
Danke Frank,
ich kam mir einfach letztendlich so lächerlich vor mit meinem immer wieder kurz versuchen, in einen Monatszug springen und dann den Zähler wieder wegdrehen.
Ich hatte auch mehrmals den Nachbarn vom Nichtmehrrauchen erzählt und dann rauchte ich doch wieder.
Und wie gesagt gab mir das Wetter den Rest.
Spätestens bei Glätte im Dunkeln siegt bei mir die Vernunft.
Lutzi
An alle, die dabei sind "es zu schaffen": "weiter so!".
Fünf Tage ohne Alkohol, 3 Tage ohne Rauchen mit wenigen Nikotinlutschtabletten.
Heute ist der Geburtstag meines verstorbenen Mannes. Und ich habe voll den Rückfall.
Er hatte am Ende alle Medikamente verweigert und auch sonstige Pflege außer dem Windelwechsel. Er ernährte sich ausschließlich von Bier und Zigaretten und löste sich in den Windeln auf, bis er nur noch Haut und Knochen war.
Er hat mir damit unheimlich weh getan.
Ich hatte vorher auch noch nie Sterbebegleitung gemacht und mich nie ernsthaft mit dem Tod auseinandergesetzt.
Nun stehe ich seit Jahren vor der Entscheidung, es ihm nachzutun oder mich wirklich dem Leben zuzuwenden.
Und mein lieblingsälterer Bruder hat sich auch "zu Tode gesoffen" und er war auch Raucher. Ein Lebemann. Dieser bekannte Jahrgang 1959, der mit 49 starb.
Und ich fühle mich auch schon so alt, dass ich bald sterben könnte.
Bevor mich die Faschisten zu Tode quälen, wenn sie auch in Deutschland an die Macht kommen.
Dies war, wenn man die europäische Politik beobachtet, absehbar.
Es bleibt nur, sich dagegenzustemmen, mit aller menschenwürdiger kraft.
Grundgesetz und das Soziale, welches nach all den Abstrichen noch übrig ist, muss erhalten bleiben!
Hallo Lutzi
Puh, harte Tage...
Ich wollte dir kurz schreiben, dass ich dich gelesen habe und lass dir ein bisschen Wärme hier
Und einen Kakao, falls du magst.
Ist nicht leicht so große Veränderungen umzusetzen.
Ich wünsche dir viel Kraft.
Liebe Grüße
Ulrike
Hallo Lutzi
Ich lasse dir mal Grüße da und hoffe du hast die schwierigen Tage überstanden und bist dabei geblieben!
LG Nadine
"Rauchen ist tödlich" steht auf jedem Tabakprodukt und seit das da steht, rauche ich erst recht und mehr.
Ich habe mich in der letzten Zeit sehr mit meiner Vergänglichkeit auseinandergesetzt, ob ich wirklich weiterhin in meinen Süchten gefangen meinem Ende zugewandt sterben will oder der Zukunft zugewandt leben will.
Bei meinem ungesunden Lebensstil, der schon Selbstzerstörung ist, das Ruder rumzureißen in Richtung Selbstfürsorge und Lebensmut, ist nicht ganz einfach.
Aber ich werde den Schritt nochmals versuchen.
In der letzten Zeit habe ich in meinem Umfeld nach Außen hin Lebensfreude verbreitet. Sogar einen Kräutergarten auf Balkonien habe ich mir angelegt. Mir gute Kleidung und Essen gegönnt, schöne Düfte auf Vorrat gekauft. Interessante Veranstaltungen besucht.
Währenddessen tobte in mir ein Kampf darum, ob ich wirklich suchtfrei LEBEN will, anstatt dem Tode zugewandt zu bleiben mit meiner gewohnten Melancholie.
Zu unbekannten Ufern fliehen, ist bestimmt nicht einfacher, als im Alten zu verharren.
Aber sinnvoller?