Unfassbarer Weise...
Unfassbarer Weise bin ich nach gut 12 Jahren rauchfreiem Leben rückfällig geworden. Vor 3 Jahren klopfte auf einer Party mein alter Untermieter -das Nikotinmännchen- wieder bei mir an Hätte ich es erkannt, hätte ich die Tür wohl nicht geöffnet. Aber es verkleidete sich als gute alte Zeit, als nettes Gespräch, tolle Stimmung, Gemütlichkeit und vielleicht auch ein bisschen als jugendlicher Übermut. Jedenfalls gab es sich eher harmlos. Es hat auch recht lange gedauert, bis es wieder einziehen wollte. Anfänglich gab es sich mit Besuchen zufrieden. Weihnachtsfeier? Klopfklopf. 24h Dienst mit rauchenden Kollegen? Klopfklopf. Die Besuche häuften sich natürlich...ich kann den Einzugstermin nicht genau benennen, aber ich rauche seit ca Februar wieder ziemlich täglich 2-5 Zigaretten. Und zwar nicht, weil ich es möchte, sondern weil der ewig quengelnde Untermieter sich wieder in meinem Stammhirn breit gemacht hat. Flätzt sich auf dem Sofa und schreit nach Nikotin.
Beim ersten Rauswurf im Jahr 2009 half mir dieses (?) Forum sehr. Vor allem durch das aufschreiben meiner Gedanken. Ich bin ziemlich sicher, dass ich grade nicht die Kraft, den Mut, die Motivation aufbringe, den Untermieter wieder vor die Tür zu setzen. Aber ich bin wieder hier...unfassbarer Weise
Hallo!
Hallo Katerliesel,
das ist wirklich unfassbar und eine unglaubliche Geschichte.
Gut, dass du wieder hier bist, wo du doch beim ersten Mal so gute Erfahrungen gemacht hast.
Und gut, dass du so offen und ehrlich mit deiner unfassbaren Geschichte umgehst und sie mit uns teilst.
Es macht einem bewusst, dass man für den Rest des Lebens aufpassen muss und dass die Sucht sich wie ein Chamäleon verkleiden kann.
Ich wünsche dir von Herzen, dass du ganz bald den Mut und die Kraft findest, deinem Untermieter die Kündigung vor die Nase zu knallen.
Liebe Grüße
Guten Morgen Katerliesel, schön dass Du hier bist.
Deine Geschichte zeigt wirklich, dass unser Suchtverhalten immer noch in uns schlummert und wir immer auf der Hut sein müssen.
Warum meinst Du, momentan Deinen Untermieter nicht vor die Tür setzen zu können, was hindert Dich? Den ersten wichtigen Schritt hast Du gemacht: Du bist hier und wir helfen Dir gerne.
Vielleicht hilft es Dir, wenn Du zunächst eine Art Tagebuch führst und notierst, zu welchen Momenten Du zur Zigarette greifst. Im nächsten Schritt überlegst Du Dir Alternativen für diese Situationen.
Sicherlich gibt es Erfahrungen von damals,. auf die Die aufbauen kannst. Was hat Dir damals geholfen?
Es gibt eine Vielzahl von Hilfsmitteln, von Pflaster, über Nichtraucher-Kurse bis hin zu Apps, die viele Tipps bieten.
Ich bin ziemlich sicher, Du schaffst es auch diesmal und wirst Dir kurzfristig einen neuen Startermin aussuchen. Bei Fragen sind wir hier
Schönen Wochenteiler
Andreas
Danke für das herzliche Willkommen
Kündigung vor die Nase knallen ist genau die Sache, die er sich nicht gefallen lässt. Er ist eher so ein Mietnormade. Und ehrlicherweise hat er ja nicht mal einen Mietvertrag!! Hab die Tür nur kurz aufgelassen...nicht aufgepasst. Und schon stand sein versifftes Sofa wieder drin. Als er vor 3 Jahren ab und an zu Besuch kam war das ganz ok. Er kam, trank ein Käffchen, ein Glas Wein, feierte mit und ging dann wieder.
Er begegnete mir mit 16. Anfangs mochte ich ihn nicht, aber er war cool und erwachsen. Ich hab erst 10 Jahre später das Gefühl gehabt, ihn loswerden zu wollen. Zumal ich in der Zeit meinen Mann kennenlernte, der ihn zum kotzen fand. Ich glaube ich hab dann fast 4 Jahre lang täglich versucht ihn rauszuschmeissen. Pflaster, Bücher, Hypnose, Kurse...Keine Chance. Aber ich sagte mir auch immer wieder:
Mit 30 rauch ich nicht mehr!
Einen Tag vor meinem 30. Geburtstag hörte ich auf zu rauchen. Und es war nicht schwer. Fast lächerlich einfach Ein paar Nikotinkaugummis...weg war er. Und ich war glücklich! Nie im Leben hätte ich gedacht, dass ich nochmal rauchen würde. Aus ein paar Träumen in denen ich rauchte wurde ich quasi schweissgebadet wach und dachte dann: "Zum Glück! Nur ein mieser Alptraum. Ich rauche nicht!"
Und nun...unfassbar
Was hindert mich am Rauswurf? Das ist die Frage, vor deren Beantwortung mir ein bisschen graut. Denn ich glaube sie zu kennen. Ich bin jetzt 45 Jahre alt. Und in guten Momenten gibt er mir wohl das Gefühl wieder 20 zu sein Lächerich. Aber ich denke, da könnte was dran sein. Nur ist eine Zigarette mit 20 schon blöd genug. Mit 45 erst recht. Meine Kinder sind 10 Jahre alt. Sie kennen Mama nur als Nichtraucher. Und das soll auch so bleiben. Stresst natürlich ziemlich. Auch mein Mann wusste bis letzte Wooche nix von meinem Rückfall...heimlich rauchen mit 45 fühlt sich in der Tat so an, als wäre man 16
Meine Oma starb mit 60 am Herzinfarkt, meine Mutter bekam mit 65 kurz vor knapp Bypässe. Auch das stresst mich Der Untermieter muss raus! Nur kann ich mir diesmal nicht sagen:
"Mit 50 höre ich auf"
Ich habe Angst, dass es wieder so läuft wie vor vielen Jahren. Jeden Tag der Versuch aufzuhören, jeden Tag wieder versagen. Das läuft seit Februar in etwa so.
Aber ich bin wieder hier und das fühlt sich schonmal richtig an. Ich werde ein bisschen in den Erfolgsgeschichten lesen und dem Untermieter mal das Smokeland zeigen. Das Ziel steht! Ich werde wieder trockener Raucher! Jetzt muss "nur noch" ein Plan für die Umsetzung gemacht werden. Und wenn er dann kurz unterwegs ist, tausche ich die Schlösser aus und werf ihm das siffige Sofa vor die Tür! Tschaka!
Hallo Katerliesel,
ich wünsche dir alles gute auf deinen Weg und du wirst es ganz bestimmt schaffen wieder aufzuhören.
Ich finde deine Geschichte ziemlich interessant. Ich bin jetzt 26 Jahre alt und mein Freund ist auch Nichtraucher. Unter anderem kommt daher auch der Wunsch/Wille aufzuhören bei mir.
Liebe Grüße
Hallo Katerliesel,
du hast deine Situation gut überdacht. Der Untermieter muss raus. Nicht wenn du 50 wirst - JETZT! Also musst du auch etwas dafür tun - auch jetzt. Nix ist schlimmer als es vor sich herschieben, weil man denkt man hätte noch nicht die richtige Taktik gefunden. Die Taktik die Leichtigkeit garantiert gibt es nicht. Du musst dich durchsetzen mit deinem Mut und deinem Willen. Und meine Meinung: je schneller so besser. Zögern produziert nur Ausreden. Dafür drücke ich dir mal ganz fest die Daumen.
Viel Erfolg
Ok...Schritt eins:
Das Datum!
Am 5. Juli ist Schluss!
Warum der 5 Juli?
Dann kann ich den 3. Tag rauchfrei mit dem Geburtstag meines Mannes feiern
...und 100 Tage rauchfrei mit dem Geburtstag der Kinder
Ausserdem ist es von heute ab genau in einem Monat soweit...das kann kein Zufall sein.
Der 5. Juli ist gesetzt!
Mein persönlicher Independence Day
Hallo Katerliesel,
Super schön, wie du dir genau einen Plan erstellst.
Und wirklich, 12 Jahre rauchfrei, dann heimlich um die Ecke . Wie Andreas schon schreibt, einfach enorm was diese Sucht für tiefe Spuren hinterlässt.
Es freut mich auch, dass es dir eine Hilfe ist und sein wird, hier zu schreiben, dich auszutauschen.
Wie ist das gerade, rauchst du die Zigaretten bewusst? Heißt, schreibst du dir auf, wie fühlt es sich an, wie riecht es, verändert es die Befindlichkeit? Rauchst du nach Stress oder um eine schöne Situation zu einem noch schönerem Abschluss zu bringen?
Mir haben diese Fragen allerdings erst geholfen, als ich von jetzt auf gleich aufgehört habe und ich bei jedem Schmachter mir den Timer auf zigarettenlänge ca. 8 Min. gestellt habe und in der Zeit mir diese Fragen nach dem Warum beantwortete. Es sind Antworten gekommen, die mich heute noch beim Nachlesen im Tagebuch erstaunen. Sie haben sehr viel mit meiner Selbstliebe zu tun.
Ich wünsche dir ganz sehr , dass auch du diesem Schreckgespenst für immer Adieu sagen kannst.
Liebe Grüße von Monika
Hallo!
Nein, ich fange heute erst mit konkreten Plänen an. Ich habe keine bestimmte Situation, glaube ich. Es ist einfach ein Verlangen, dass stetig stärker wird und für mich enorm schwierig auszuhalten ist.
Ich werde mir dieser Tage ein Tagebuch kaufen und es mit Gedanken hierzu füllen. Meine Geschichte von damals finde ich hier leider nicht mehr...Karteileiche denke ich
Ich habe aber das Gefühl, dass ich damal eher aufhören WOLLTE. Jetzt schäme ich mich vor allem für den Rückfall und hab das Gefühl aufhören zu MÜSSEN. Mir ist völlig bewusst, dass die Einstellung geändert werden sollte. Nur ist das ja mit dem Unterbewusstsein so eine Sache. Daher geb ich mir auch diesen Monat noch, um klarer zu werden.
Bewusstes rauchen könnte da ein guter Anfang sein. Danke für deinen Beitrag!
Hallo!
Nein, ich fange heute erst mit konkreten Plänen an. Ich habe keine bestimmte Situation, glaube ich. Es ist einfach ein Verlangen, dass stetig stärker wird und für mich enorm schwierig auszuhalten ist.
Ich werde mir dieser Tage ein Tagebuch kaufen und es mit Gedanken hierzu füllen. Meine Geschichte von damals finde ich hier leider nicht mehr...Karteileiche denke ich
Ich habe aber das Gefühl, dass ich damal eher aufhören WOLLTE. Jetzt schäme ich mich vor allem für den Rückfall und hab das Gefühl aufhören zu MÜSSEN. Mir ist völlig bewusst, dass die Einstellung geändert werden sollte. Nur ist das ja mit dem Unterbewusstsein so eine Sache. Daher geb ich mir auch diesen Monat noch, um klarer zu werden.
Bewusstes rauchen könnte da ein guter Anfang sein. Danke für deinen Beitrag!