Rauchfrei im Junizug 24! Eine gute Wahl!
Liebe Karola,
nein, eine Selbstschädigung ist das nicht, du versuchst nur etwas zu vermeiden wovor du immer noch großen Respekt hast.
Ein burnout für Menschen, die im sozialen Bereichen arbeiten ist nicht ungewöhnlich oder? Und nun möchtest du wieder zurück in das Berufsleben aber in eine neue, unbekannte Situation. Da kommen doch sicher sehr viele Fragen hoch, die du gar nicht beantworten kannst, weil du die neue Situation noch nicht kennst.
Wenn du in deinem Job mit dir zu tun hättest, was würdest du dir raten?
Ich finde das nicht-mehr-rauchen hat mir so viel Kraft gegeben, weil ich gelernt habe, dass ich bestimmte Dinge eigenmächtig verändern kann.
Schön, dass du heute mit deiner Therapeutin sprechen wirst.
Wenn du gerade alleine zu Hause bist könntest du dir irgendeine gute Laune Musik ganz laut anmachen und mitsingen
https://m.youtube.com/watch?v=_Paqe2-BCYM
Beatles ob la di ob la da
Oder Pharrell Williams - Happy
https://m.youtube.com/watch?v=ZbZSe6N_BXs
Hallo Sarah.
Danke der Nachfrage. Diesmal scheint es ganz gut zu klappen. Ist ja nicht mein erster Versuch und ich bin ganz zuversichtlich.
Hab jetzt erstmal die 100 Tage als Ziel vor Augen.
Alles Gute an Alle.
Danke Paul, super Tip. Das hat mich auch gerettet heute mit der Musik. Ja, stimmt. Ich würde mir Mut machen und den Weg der kleinen Minischrittchen empfehlen. Ein schrittchen nach dem anderen.
Was mir heute nach der Therapie auch geholfen hat, war es mir Zeit für mich zu nehmen. Einfach das sein genießen. So wie früher, als ich 14 war und noch nicht geraucht hab. Da bin ich in ein Kaffee im Stadteil und hab mich reingesetzt. Da konnte ich rausschauen, Menschen, Verkehr, Tiere beobachten. Ohne Passivrauch, ohne Abgase. Und außerdem spielt drin die Musik. Ganz bewußt ohne Handy, ohne Buch, ohne Zeitschrift. Nur mein Kaffee und ich. Das war schön. Beim Abräumen ist mir das Besteck aus der Handgefallen und anschließend noch mal vom Tablett. Und ich hatte freundlich lächelnde Helfende Hände. Heute ist wohl mein Schussel Tag. Ich war so durcheinander, dass ich mit Salz und Pfeffer in der Hand rausgegangen bin und beim zurückbringen hatten wir alle gelacht.
Ich bin auch noch im Junizug unterwegs und versuche gleichzeitig den Überblick über die Wohnzimmer zu behalten.
Liebe Uta, lieber Paul, liebe @alle im Junizug.
Dankeschön für eure lieben Worte. Im „Loch“ heißt, ich fühle mich im Moment traurig und bin mega nah am Wasser gebaut. Gestern bin ich spazieren gegangen, alleine (!), nachdem ich wieder aus der Haut gefahren bin und meinen Mann im Urlaub richtig angemotzt habe.
Selbstverständlich habe ich mich entschuldigt, aber er ist jetzt erstmal sauer auf mich. Also beim Spaziergang kommt mir eine junge Frau entgegen, ein Handy in der Hand und telefoniert offensichtlich mit ihrer Mutter. Beim Satz:“Mama, hier ist es so schön, wenn du das sehen könntest…“ war bei mir Ende und ich habe geheult und geheult und geheult. Meine Mutter ist vor 1,5 Jahren verstorben und gestern hat mich alles eingeholt. Heute hätte ich mir am liebsten Zigaretten geholt. Ich fühle mich verletzt und alleine. Die Zigarette war immer eine „Freundin.“ Leider keine gute. Dann bin ich in Mittenwald zum Wandern gegangen und habe in 5 Stunden keinen einzigen Raucher gesehen. Niemand auf diesem Berg und auf der Alm hat geraucht. Unglaublich eigentlich. Aber gut. Nichtrauchen scheint doch eine richtige Entscheidung zu sein. Ihr Lieben: vielen Dank fürs zuhören. Ich gehe jetzt erstmal mit meinem Mann zum Essen (36 Jahre Ehe), lass mich anschweigen und werde mir nächste Woche meine Haare abschneiden lassen. Alles ist im Moment wie unter einem Brennglas. Ich grüße euch ganz lieb und hoffe, dass er bald wieder mit mir spricht. Auch wenn heute alles schwer ist: ich werde nicht rauchen. Heute rauche ich nicht.
Lieben Gruß,
Sabine Ginsterbusch
Liebe Sabine,
ich habe deinen post gelesen und so viel Traurigkeit gespürt, da möchte ich dir gerne etwas schreiben!
Im Loch zu stecken, traurig zu sein, nah am Wasser gebaut zu sein ist schon übel genug. ...
Sich mit dem Mann nicht vertragen zu können, das auszuhalten ist schon so schwer genug......und dann das Triggern mit deiner Mama, alles hat doch mit Verlust zu tun, oder? So, wie dir auch das Rauchen fehlt, ein Verlust ist !
Du wirst diese Zeit überstehen, Sabine ! Die richtigen Worte finden für die Versöhnung mit deinem Mann, den Verlust deiner Mama beweinen und damit verarbeiten. Und dieses Loch wird angefüllt mit lieben Worten und guten Wünschen von uns Forumsianern!!
Leider kann dir niemand eine Zeit vorgeben, aber es wird besser werden. Nutze das Forum und seine Möglichkeiten, um diese Phase zu überstehen.
Und vielleicht denkst du daran, wie sehr deine Mama sich gefreut hätte, dass du nicht mehr rauchst!!
Ich drück dich, mit guten Wünschen ,
Birgit
Liebe Birgit.
manchmal ist ein Danke zu klein und deshalb möchte ich dir von ganzem Herzen sagen: Vergelt‘s Gott !
Ich habe nach deinem Post drei Küchentücher nass geweint, du hast mit jedem Wort mitten ins Herz getroffen. Jetzt geht es mir etwas besser und ich werde schlafen. Sei ganz fest gedrückt.
Sabine ????
Liebe Sabine,
auch mich hat deine große Traurigkeit sehr berührt und ich umarme dich ganz fest.
Gut, daß dich das Weinen etwas erleichtert hat.
Das erinnert mich an ein starkes eigenes Erlebnis in Zusammenhang mit dem Tod meiner Mutter. In der Zeit nach ihrem Tod konnte ich gar nicht recht um sie weinen. Und Jahre später zu irgendeinem Anlaß öffneten sich dann alle Schleusen und ich konnte weinen, es traf mich bis ins Innerste und tat sehr gut.-
Konntest du dich mit deinem Mann versöhnen? Raucht er denn bzw. hat er geraucht? Kannst du nicht um ein wenig mehr Verständnis für deine Situation mit dem relativ frischen Rauchstopp bitten? Da kann man doch schon mal leichter aus der Haut fahren und auch ungerecht sein. Oder ist er sowieso nachtragend?
Ich hoffe, du bleibst trotz Allem stark und auf deinem Weg!
Für heute gute Nacht
schlaf gut
liebe Grüße
Uta
Guten Morgen, Sabine !
Ich hoffe, du konntest einigermaßen schlafen !
Auch Uta hat die Erfahrung gemacht, dass weinen können den ersten großen Druck von einem nimmt....
Ein Schritt in die richtige Richtung!
Birgit
Den Junizug zu begleiten hat für mich auch oft etwas von einen „flashback“
Synonyme: Nachhallerinnerung, Nachhallerlebnis, Nachhallpsychose Wiedererleben, Echorausch, Intrusion
Für mich war diese Zeit auch sehr anstrengend, ich habe noch nie so oft um Entschuldigung bitten müssen wie in den ersten Monaten des Entzugs.
Wegen Kleinigkeiten bin ich mit Kolleginnen, Freund und Feind und auch meinem Mann angeeckt und in Streit geraten. Ich hatte den Eindruck die ärgern mich mit purer Absicht.
Mein Wunsch, nicht mehr zu rauchen, nicht mehr süchtig zu sein war lange gereift aber der Entzug selbst brachte mich immer wieder zurück auf alles was ich mit der Zigarette kompensiert hatte. Und diese Selbsterkenntnis kam leider meist unangekündigt und in Situationen, in denen ich das eigentlich nicht gebrauchen und nicht gut aushalten konnte - also Angriff nach vorn, erstmal das Gefühl barsch abschmettern.
Hinterher dann, statt rauchen erstmal geheult. Ich war nicht nah am Wasser, ich stand Knöcheltief darin.
Ich hatte auch die Situation, dass schöne Momente, sobald ich mir ihrer Schönheit bewusst wurde, für mich nicht auszuhalten waren. Warum weiß ich nicht, aber meine Stimmung kippte ins Gegenteil. Gedanken an die Vergänglichkeit, „die andere Seite der Medaille“ oder auch, dass ich so einen Moment gar nicht verdient hätte.
Nun kam die Angst in mir auf, wenn ich als der Nichtrauchende Paul so sein werde, dann habe ich wohl bald keine Freunde und keine Freude mehr.
Und nun, ihr Lieben kommt der Vorteil dieses großartigen Forums voll zum Tragen.
Die Erfahrung der Gruppe, die vielen Geschichten, der unterschiedliche Standpunkt, der Blick auf die Alten!
Die alten Hasen sind entspannt, gut gelaunt und von einer unerschütterlichen Zuversicht, dass alle an diesen Punkt kommen werden, wenn sie es aushalten, dass die ersten Monate emotional anstrengend sind.
Wenn es so geblieben wäre, wie in den ersten drei Monaten hätte ich das nicht sechs Jahre durchgehalten. Wenn es nicht Menschen gegeben hätte, die mir genau das erzählt hätten würde ich heute noch rauchen.
Ihr kennt uns nicht, aber ihr könnt uns vertrauen.
so spricht natürlich auch deine Suchtstimme.
Paulchen sagte: „is ja gut und schön was der da sabbelt, aber bei dir wird das nicht funktionieren weil du der süchtigste Mensch der Welt bist. Die wissen ja gar nicht wie sehr wir leiden“
Diese Phase ist eine krasse Ausnahmesituation, so viele Veränderungen im Gehirn wie in dieser Zeit gab es nur während der Pubertät und die ging glücklicherweise auch vorbei.
LG Paul