Rauchfrei ab Mai 2022: Vom Verlust zum Gewinn
Liebe Tanja,
auch dir ein herzliches willkommen. Wie geht es dir denn heute an deinem ersten Tag? Wie viele Stunden hast du bisher geschafft?
Mega Angst war bei mir auch vorhanden, das geht ganz vielen so. Da befindest du dich in guter Gesellschaft! Und ich habe auch ganz oft probiert, rauchfrei zu werden. Bis ich voller Angst und Verzweiflung hier gelandet bin. Zuallererst haben mir hier so praktische Tipps wie Ablenken und viel Trinken geholfen. Da hast du ganz Recht, eine Meditation hätte dir sicherlich gut geholfen, über den Schmachter hinweg zu kommen. Aber was nicht ist, kann ja noch werden! Erfolg ist ein Weg und kein Ziel. Sammle doch deine hilfreichen Ideen auf einem Zettel, den du immer bei dir trägst. Und schau drauf wenn du wieder aggressiv wirst.
Und meine eigenen starken Zweifel habe ich verringert mit den Sätzen alter Hasen hier, die es geschafft haben: Halt aus, es lohnt sich! Und ein Satz aus der Rauchfrei-Broschüre hat sich mir eingeprägt: Manchmal wollen unangenehme Gefühle einfach nur ausgehalten werden und unsere Aufgabe ist es, sie vorbei ziehen zu lassen wie Wolken. Wie wäre es, wenn du beim nächsten aggressiv werden deine Wut auf eine Wolke setzt und sie vorbei ziehen lässt? Und etwas zu deiner Entspannung tust?
Erzähl ruhig immer wieder von dir und tausche dich mit deinen Gefährten aus.
Liebe Grüße
Andrea
Liebe Ella, als ich dich gerade gelesen habe, dachte ich spontan: ach wie schön, Ella bleibt ihrer Zuversicht treu. Prima machst du das! Vor allem auch mit der Einstellung: "...ich nehme den Entzug an". Das ist mir auch oft eine hilfreiche Einstellung: ja, das ist jetzt eben so.
Ich wünsche dir, dass dein Herzklopfen abnimmt und deine Zuversicht weiter wächst. Bleib stur! Und gönn dir was Schönes!
Schönes Wochenende und
liebe Grüße
Andrea
Liebe Andrea, ganz herzlichen Dank für Deine lieben Worte und die Tipps!
Ja, negative Gefühle wollen einfach gefühlt werden. Das ist auch meine Einstellung und klappt mit der Angst ganz gut. Die lasse ich inzwischen „da sein“, genauso wie Traurigkeit und anderes.
Dieses Vorgehen auf das Rauchen anzuwenden ist allerdings noch neu für mich…
Ich habe es heute auch nicht geschafft durchzuhalten
Bzw ich habe gleich heute Morgen gemerkt, dass da heute nix wird.
Aber der erste Mai ist morgen.
Mit jedem Fehler lerne ich dazu. Ich mag nicht mehr rauchen.
Dann habe ich im Forum vielleicht auch zu viel gelesen von Menschen, die auch nach Monaten noch immer große Probleme haben - vielleicht hat mein Hirn auch nur die Härtefälle „rausgefiltert“, damit man die Ausrede hat „bringt eh alles nix?“
Ich dachte doch, dass nach 3 Tagen das Allerschlimmste überstanden sei, weil das eigentlich überall steht…
Oder liegt es daran, ob man aufhören möchte oder meint es zu MÜSSEN? Denn MÜSSEN ist ja immer blöd…
Vielleicht sollte man mich zum Rauchen zwingen , da wäre ich gleich bockig und würde es nicht mehr tun.
Ach, ich würde mich am liebsten in eine einsame Hütte im Wald verkriechen bis das Schlimmste überstanden ist, dann würde ich wenigstens nicht meine Familie nerven…
Habe mir vorgenommen morgen früh direkt nach dem Aufstehen laufen zu gehen. Denn da rauche ich nie.
Auch beim Kaffee, beim Auto fahren, nach dem Essen und bei Gesprächen nicht mehr - diese Situationen habe ich schon „entknüpft“ - das geht tatsächlich OHNE
Habe allerdings gemerkt, dass meine Latte Macchatio irgendwie doof schmeckt - mit Zigarette hab ich das nie gemerkt
Aber ich versuche auch gnädig zu mir zu sein - von sonst über 30 um diese Zeit runter auf „nur“ 6 ist ja mal besser als nix…
Aber halt auch keine gangbare Strategie…
Bei meinem Zähler stand ohnehin erster Rauchfreier Tag 1.5…. Ähem… Also war es nicht meine Schuld
Ich melde mich bald wieder und schreibe nun meine Liste liebe Andrea!!!
Aber ich denke der „Kampfschalter“ im Kopf muss auf „aus“. Gegen die Entzugserscheinungen wehren bringt nix. Man muss sie akzeptieren, wenn keine Ablenkung hilft.
Liebe Grüße
Tanja
Hallo ihr lieben Mai Beginner.
Erstmal Glückwunsch zu eurem Entschluss und eine gute Fahrt, zu Beginn zählt Mut und Durchhalten. Aber irgendwann seit ihr raus aus dem schwarzen ruckeligem Tunnel und die Fahrt wird ruhiger und besser. Alles Gute lisa
Liebe Lisa,
herzlichen Dank fürs Mut machen, das tut gut gerade
Einen schönen Abend und liebe Grüße
Tanja
Guten morgen und herzlich willkommen in unserem Maizug,
Hermann Hesse schreibt in seinem Gedicht Stufen: "... und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne...", und ihr seid alle hier, um einen Neubeginn zu wagen. Denn genau das ist es: Es ist nicht das Ende von etwas, sondern ein Neuanfang.
Ein Neubeginn, der es zugegeben in sich hat.
Deshalb freue ich mich schon so viele Mitreisende hier im Maizug begrüßen zu dürfen, denn heißt es nicht, dass der Mai alles neu macht?
Für mich war fast alles neu, nach meinem Rauchausstieg.
-Mein Frühstück, das vorher aus Kaffee und Zigarette bestand, und zu einem Müsli mit frischen Früchten plus Kaffee wurde.
-Eine Fahrt mit dem Auto, denn im Auto habe ich immer geraucht.
-Meine Pausen, denn eigentlich waren die Pausen (fast) nur zum Rauchen da. Sie wurden zu Atemübungen oder die Mittagspause zu einem Spaziergang mit Hörbuch auf den Ohren.
- Mein Tagesablauf, denn ich habe alles, in vor oder nach einer Zigarette, eingeteilt.
Selbst ein Streit mit meinem Mann war anders und neu. Denn vorher bin ich irgendwann raus, eine rauchen und in dieser kurzen Auszeit hatte ich mich beruhigt.
Ich habe nicht mehr so viel gehustet.
Meine raue Stimme wurde deutlich heller und klarer.
Geschmackssinn und Geruchssinn haben sich schon nach ein paar Tagen erholt.
Meine Hände riechen nicht mehr und meine Fingernägel sind einfach ganz natürlich hell, nicht mehr gelblich.
Meine Zähne sind deutlich weißer.
Dieser Zugewinn hat Auswirkungen auf jeden Bereich des Lebens und ich freue mich, dass ich das bis heute durchgezogen habe. Ich habe sehr selten eine bessere Entscheidung getroffen.
Natürlich habe ich nicht von Anfang an so gefühlt. Ganz oft habe ich mich gefragt, warum tue ich mir das an? Bin ich wirklich freier, wenn meine Gedanken immer nur um das Eine kreisen? Ist das wirklich ein Gewinn? Ist das nicht eher ein Verlust?
Auch wenn es uns zunächst wie ein Verlust erscheint, es ist und bleibt ein Gewinn. Das zu erkennen dauert eine kleine Weile. Ich selbst habe über 30 Jahre geraucht und das in jeder Lebenslage. Diese Gewohnheit lässt sich nicht in drei Tagen lösen. Das hat länger gedauert.
Allerdings habe ich mich immer von Stunde zu Stunde, von Tag zu Tag, von Woche zu Woche bewegt. Auf diese Weise konnte ich mich immer wieder belohnen und Erreichtes feiern. Mit Hilfe dieses Forums hat das hervorragend geklappt.
Ihr alle habt einen Entschluss gefasst, zu dem ich euch von Herzen gratuliere und bei dessen Umsetzung Andrea und ich und alle Anderen hier im Forum euch tatkräftig unterstützen werden.
Zum Schluß möchte ich euch noch ausdrücklich darauf hinweisen; Es gibt einen Waggon in dem Jammern, Ausweinen und Klagen erlaubt, ja sogar erwünscht ist. Darüberhinaus haben wir einen mit Gummiwänden und Gummiknüppeln, wo ihr euch bei Bedarf richtig austoben könnt. Und natürlich einen Waggon zum Feiern und Beisammensein.
Ich freue mich auf die Fahrt mit euch und auf eure Geschichten.
Ganz herzlich willkommen
Heike