Phönix aus der Asche - Dezember 2019
Hallo liebe Phönix,
zuhause zu bleiben, beginnt mir schwer zu fallen. Draußen lacht die Sonne, auch wenn es bitterkalt ist. Und wie gern würde ich irgendwo einen Kaffee trinken gehen. Ich sitze jetzt seit vier Tagen ununterbrochen in meiner 43 Quadratmeter-Wohnung. Eine echte Herausforderung für einen Bewegungsfreak wie mich. Zwischendurch bin ich mal auf den Deich geklettert und war im Garten. Und vorher war ich auch nur einmal zum Einkaufen und zum Cat-Sitting 4 Häuser von meiner Wohnung entfernt. Über Wochen kann ich das nicht aushalten.
Heute Nacht wieder einer dieser Raucher-Träume. Ich bin in ein Geschäft gegangen und kaufte Tabak, Zigarettenpapier und Filter. Mit allen nötigen Utensilien bewaffnet, stellte ich im Traum Überlegungen an, ob ich wirklich rauchen wollte. Ja, ich wollte, obwohl eine Seele in meiner Brust heftig protestierte und absolut nicht rauchen wollte, war die andere Seele in meiner Brust so verzweifelt angesichts der Situation, dass sie nicht länger auf eine Zigarette verzichten wollte. Das war unglaublich lebensecht. Ich war sehr froh, als ich aufwachte und feststellte: puh, nur ein Traum, nicht geraucht, denn große Sorgen hatte mir auch mein Zähler bereitet, auf den ich so stolz bin.
Ich muss schon sagen, manchmal nimmt diese Raucherentwöhnung sehr eigenartige Züge an.
Ich wünsche euch allen eine gute Woche. Gebt auf euch acht, seit vorsichtig, aber verzichtet nicht völlig auf ein gutes Leben.
Liebe Grüße
eure Lesirma
Meine lieben Phönixe,
So langsam schleicht ihr euch alle an und über die Hunderter Marke. Wie ist das Großartig. Ich freue mich so für Euch und Gratuliere jedem Herzlich . Ihr könnt wirklich stolz auf euch sein.
Wie haltet ihr dieses Ereignis im Gedächtnis fest? Was macht es für euch zu etwas besonders?
Auch wenn es zur Zeit einige neue Regeln gibt, gibt es doch auch tolle Sachen die wir machen könne. Die Suche, nach dem kleinem Glück.
Ich war heute zB. im Wald zum walken.
Die frische Luft genießen.
Die tolle Abendsonne spüren.
Die anzufangend blühende Natur entdecken.
Die Sturmschäden der letzten Orkane wahrzunehmen.
Sich selber wahrnehmen, beim ansteigen auf eine Felsen, den Atem zu spüren, den unterschiedlichen Boden unter den Füßen.
Das zwitschern der Vögeln, ein rascheln im Unterholz.
Es gibt so vieles was wir aufnehmen können, auch wenn wir soziale Kontakte meiden sollen, gibt es Menschen zum austauschen. Zum schreiben, zum telefonieren, …..
Was tut euch gut und was könnt ihr davon umsetzten?
LG Bine
@ liebe Ingrid, ich hoffe doch, dass du genug Kekse machst. Ich möchte auch noch welche abbekommen.
Hallo Bine,
nachdem Shusha ein bisschen mit mir geschimpft hat, bin ich auch noch raus und über den Deich getanzt. Ganz schön windig war es und zauste durchs Haar. Überall lagen noch Holzstücke vom letzten Sturm herum, die die seltsamsten Formen hatten. Das Gras ist durch das viele Wasser und jetzt die Sonne in die Höhe geschossen und die Elbe hatte sich in ein tiefes Blau gefärbt. Wunderschön. Dagegen kontrastierte auf der anderen Uferseite der weiße Sand und die Sonne war so wunderbar, obwohl es doch noch empfindlich kalt ist.
Ich hoffe, wir treffen uns heute wieder zahlreich im Chat.
Ganz liebe Grüße und passt alle gut auf euch auf.
Lesirma
Hallo ihr Lieben,
haltet weiter tapfer durch. Mir wird immer klarer, warum ich nicht mehr rauche und wenn da auch manchmal noch dieses verdammte leere Gefühl ist, wo ich gerne eine Zigarette hätte, so ist das doch selten geworden. Es geht also deutlich voran und wird besser. Das möge allen Mut machen, die gerade anfangen oder noch häufiger unter Schmachtern leiden. Nicht aufgeben. Es lohnt sich so ungemein, nicht mehr zu rauchen.
Liebe Grüße
Lesirma
Guten Abend ihr lieben Phönixe,
Ich hoffe, es liegt bei Euch alles im grünen Bereich. Wie könnt ihr dieses "noch" leere Gefühl ausfüllen, wovon Lesi berichtet? Wer hat dazu welche Strategie?
Ich wünsche euch eine schönen Sonntag.
Kommt gut durch die Zeit und bleibt gesund.
Heute bleiben wir rauchfrei.
LG Bine
Wie schön, da ist unsere Rauchfrei-Lotsin Bine eine Station mit uns gefahren.
Ich lutsche wieder Lakritzbonbons gegen die Schmachter, die sich seit einer Weile zwar selten, nicht täglich, aber immer mal wieder einstellen. Und natürlich mein geliebter Kräutertee, besonders der mit getrockneten Zitronenstücken und Sonnenblumenblütenblättern. Der ist so lecker. Zitronengras ist da auch noch drin. Den gibt es in einer kleinen Teestube in Geesthacht zu kaufen. Könnte darin baden.
Ich hoffe, es geht den anderen Phönixen gut. Die Meldungen werden immer seltener, was ich wirklich etwas schade finde. Schreibt doch bitte, damit im Zug auch was los ist.
Ich wünsche euch noch einen schönen Restsonntag, auch wenn er ein bisschen müde durch die Zeitumstellung ist.
Liebe Grüße
Lesirma
Guten Morgen,
ich habe festgestellt, dass das Rauchen für mich ein Art Selbstbestimmung bedeutet hat. Ich entscheide dass ich rauche und wann und da hab ich mir von niemandem reinreden lassen. Dadurch, dass das weggefallen ist, hat tatsächlich mein Selbstwertgefühl und das Gefühl der Selbstbestimmung gelitten... ich weiß, dass das für Außenstehende schwer nachvollziehbar ist, da müsste ich zu weit ausholen...
Fakt ist, ich habe im Alltag noch keinen Ersatz gefunden...nichts, wo ich kurz sagen kann, das oder jenes mach ich jetzt 3 Minuten...egal wo ich bin und wer bei mir ist... Ich hoffe, dass ich diese Lücken noch schließen kann...
Einen sonnigen Montag ihr Lieben!!
Hallo Keoki,
Kopf hoch! Vielleicht ist es bei dir noch etwas zu früh, aber ich habe schon bei vielen gelesen, dass sich ihr Selbswertgefühl durch das Nichtmehrrauchen gesteigert hat. In der Art "Ich habe es geschafft mit dem Rauchen aufzuhören - da kann ich doch auch andere schwierig erscheinende Dinge schaffen!" war da oft zu lesen. Vielleicht kannst du dir diese Sichtweise auch etwas aneignen. Und auch nach mehr als 100 Tagen kommen noch Verbesserungen. Habe eine gute Woche.
Viele liebe Grüße
Bolando
Liebe Phönixe,
es ist tatsächlich sehr still geworden hier im Zug.
Ich hoffe es liegt daran, dass es allen gut geht und Ihr deshalb nur noch mitlest.
@Keoki
Ich galube nicht, dass man bei unserer Sucht von Selbstbestimmung sprechen kann. Kein Süchtiger ist wirklich selbstbestimmt, sonst hätte er das Rauchen unter Kontrolle. Vielmehr diktiert uns der abnehmende Nikotinspiegel ( bzw. hat diktiert ), wann wir wieder rauchen mussten. Dabei war es uns dann auch egal, ob da Nichtraucher dabei waren, die den Rauch doch eher ekelhaft fanden. Das war eher nicht sebstbewusst, sondern egoistisch.
Dein Selbstwertgefühl müsste doch gerade deshalb sehr gestiegen sein, weil Du sehr erfolgreich gegen Deine Sucht angehst. Immerhin bist Du schon seit 113 Tagen rauchfrei. Da kannst du echt stolz auf dich sein.
Beobachte doch mal die Nichtraucher in Deiner Umgebung - brauchen die diese 3 Minuten Pausen, koste es was es wolle. Vermutlich ist das auch nicht der richtige Ansatz, wenn man eine Konditionierung eins zu eins durch eine andere ersetzen möchte.
Vielleicht hat hier im Forum noch jemand eine bessere Hilfe für Dein Problem?
Ich wünsche auf jeden Fall allen eine gute Zeit in schwierigen Zeiten.
Christian
Natürlich ist man nicht selbstbestimmt...verkörpert hat es das für mich, aufgrund meiner privaten Umstände, trotzdem Selbstbestimmung...unabhängig davon, ob es in der Realität so ist, oder nicht...
Da sitzt das Problem bei mir tiefer... und du hast recht, einen 1 zu 1 Ersatz wird es nicht geben, nichtsdestotrotz werde ich daran arbeiten müssen..
Was nicht bedeutet, dass ich nicht sehr stolz auf mich bin und stand heute auch nicht mehr rauchen möchte!