Phönix aus der Asche - Dezember 2019

Hallo ihr lieben Phönixe,

Wie geht es Euch? Heute der erste Tag mit Mund/Nasenmaskenpflicht (wow was für ein Wort).
Ich war heute beim Arzt und hatte auch ordnungsgemäß eine Maske (auch für längere Zeit) an. Doch das Atmen fiel mir schon etwas schwer. Ganz im Gegensatz zu den vergangen Wochen beim Einkaufen. Wie ist es Euch damit ergangen?
Wir können schon froh sein, das Rauchen an den Nagel gehängt zu haben. Denn dann wäre das Atmen bestimmt noch einmal schwieriger.

Kennt ihr auch schon unseren neuen Blog zu Rauchen und Corona?

http://www.rauchfrei-info.de/informieren/rauchen-gesundheit/corona/das-corona-blog/

Wenn ihr wollt, schaut einfach mal rein, ich finde es ganz interessant.

lasst euch lieb Grüßen.

Bine

Hui, da geistert der Phönix durch die Pampa. Keine Insassen, nur leere Flaschen und Chipstüten.

Ich gebe ja zu, bei mir gibt es auch nicht viel Neues. Schmachter habe ich eigentlich kaum welche. Stressige Situationen und Pausen überlebe ich mit Kaffee pur, heißt ohne Zigarette. Ganz selten, wenn ich gerade überhaupt nicht weiter weiß, denke ich noch, eine Zigarette könnte vielleicht helfen, was sie natürlich nicht tut und das weiß ich auch. Viel Lust zu rauchen habe ich nicht mehr, macht mir meine kaputte Lunge doch gerade derzeit wieder extrem Sorge. Nächste Woche Dienstag eine TCT. Anschließend weiß ich mehr darüber, wieviel Schaden ich in 41 Jahren mit Zigarette angerichtet habe, obwohl ich zwischendrin 9 Jahre rauchfrei war.

Vielleicht meldet sich doch noch eine oder einer von euch. Ich würde mich darüber freuen. Bin immer ganz neidisch ob der anderen belebten Züge. Aber die sind auch noch jünger und kämpfen mit der Sucht.

Liebe Grüße
Lesirma

Hallo Keoki,
schön von dir zu lesen.
Du bist schon so weit gekommen - du hast ja auch schon den "Besuch beim Griechen" hinter dir
Vielleicht hilft es dir, klar zu machen, warum du aufgehört hast, wenn ich dir ein bisschen über meine Gründe berichte. Ich hatte aufgehört, weil ich die Diagnose COPD habe. Was heißt das? Die Treppen nicht mehr hoch kommen, kaum noch Sport machen können, Fahrrad fahren fällt echt schwer. Oft bekomme ich keine Luft und ich bin erst im Grad mittlerer Schwere - etwas mehr als der Anfang. Meine Lunge ist definitiv schwer geschädigt und ich habe meine Lebenserwartung deutlich verkürzt. Glaube mir, ich werde so schnell nicht vergessen, warum ich nicht mehr rauche. Ich habe meine Lektion wirklich gelernt.
Vielleicht hilft dir das, dir vor Augen zu führen, warum rauchen eigentlich gar nicht geht. Wir schaden uns nicht nur selber massiv, sondern wir machen uns auch fürchterlich etwas vor. Wir glauben, wir könnten mit dem Glimmstengel Probleme lösen oder uns entspannen. Was für ein Unsinn Wir lösen weder Probleme noch sorgen wir damit für Erholung. Wir haben eine ganze Reihe Probleme, weshalb wir rauchen, aber mit Zigaretten lösen wir sie wirklich nicht.
Wir stinken nach kaltem Qualm, belästigen unsere Mitmenschen und zerstören uns selbst. Ich fnde das alles nicht besonders attraktiv.
Überleg dir wirklich gründlich, warum du aufgehört hast.
Liebe Grüße
Lesirma

Ich kann mich Lesirma nur anschließen.

Ich hatte vor ca. 2 Jahren einen Rauchstop. In der dieser Zeit bin viel Rad gefahren, gewalkt und habe mich insgesamt viel bewegt. Das ging in dieser Zeit wirklich gut. Meine Lunge hatte sich gut erholt.
Nach ca. 6 Monaten hatte ich einen Rückfall. Meine Frau fing wieder an, ich dann auch.

Jetzt 2,5 Jahre später haben wir Ende Dezember wieder aufgehört.

Leider mit vollkommen anderem Ergebnis. Trotz aller sportlichen Bemühungen will sich meine Lunge einfach nicht mehr so regenerieren wie damals.

Es ist wirklich schrecklich, wie sich dieses scheiß Zeug in relativ kurzer Zeit auf die Gesundheit auswirken kann.
Hätte ich nur damals nicht wieder angefangen, hätte ich heute eine wesentlich bessere Lebensqualität.
Ich könnte mich stundenlang dafür ohrfeigen - wie kann man nur so blöd sein. COPD ist unheilbar. Tausende Euros investiert, um sich selbst bis an Lebensende zu schaden.

Ich kann nur jedem Empfehlen, sofort aufhören und nie wieder einen Zug nehmen!
Man weiß nie, wann man an den Punkt kommt, von dem es kein Zurück mehr gibt.

Seid bitte klüger als ich.

Hallo Chris, hallo Keoki,
ich teile absolut Chris Schicksal. Bei meinem ersten Rauchstopp war meine Lunge nach drei Monaten etwa so weit regeneriert, dass wieder joggen konnte, was seit einem Jahrzehnt und mehr nicht mehr möglich gewesen war, obwohl ich Sport machte (Eiskunstlauf). Aber ich konnte nicht beim Aufwärmen joggen, weil ich keine Luft kriegte. Nach dem Rauchstopp ging das. Ich war so glücklich. Und neun Jahr habe ich für Raucher echtes Mitgefühl empfunden, nicht Aggression oder Aversion. Nein, wirklich Mitgefühl. Mir hat das Herz geblutet, wenn ich sie da stehen und rauchen gesehen habe.
Dann starb mein Vater und kurz darauf hatte ich meinen ersten Herzinfarkt und bekam einen Stent. Das war ziemlich schrecklich, weil ich auf der Intensivstation genauso verkabelt lag wie er zum Schluss. Als ich rauskam, ging gar nichts mehr. Ich konnte nicht mehr am Eislauf-Training mitmachen, ich konnte nicht mehr joggen, gar nichts. Da war ich so frustriert, dass ich mir einredete, wenn eh nichts mehr geht, kann ich auch wieder rauchen. Aber damals konnte ich noch flott spazieren gehen, ich kam noch die Treppen hoch und vor allem ich hatte keine COPD. Ich hatte nämlich meine Lunge untersuchen lassen. Und ja: das war eine Raucherlunge, aber kein Emphysem, wie ich es jetzt habe. Ich habe mir sozusagen in sieben Jahren den Rest gegeben. Schön blöd.
Um deine Frage zu beantworten, Keoki, ich glaube, es braucht nur eine Krise ganz allgemeiner Natur. Dann muss man wirklich aufpassen. Ich fühlte mich damals auch so einsam. Aber Zigaretten sind eine schlechte Gesellschaft.
Liebe Grüße euch allen
Lesirma