Phönix aus der Asche - Dezember 2019
Hallo Lesirma
Hallo ihr Lieben
So richtig gut geht es mir leider auch nicht. Noch nicht ………….. ???? Die Schmachter sind schon weniger geworden. Tagtäglich bin ich dabei, mich irgendwie abzulenken und mir fällt selber auf, dass ich nur sehr selten so richtig fröhlich bin. Seit ca. 2 Jahren bin ich nicht mehr berufstätig. Obwohl ich nichts Spezielles brauche, fahre ich öfters ins Einkaufszentrum in unserer Nähe. Dort kaufe ich unsere Lebensmittel ein, gönne mir jeweils einen Cappuccino oder Espresso und esse dazu etwas Kleines. Und weil ich meistens schöne Blumen finde, kaufe ich mir welche, damit ich mir Zuhause einen schönen Strauss zusammenstellen kann. Das sind dann so „Belohnungen“, welche noch im Rahmen liegen und mir auch Freude machen. Und lange war ich völlig zufrieden damit. Nun ist mir aber aufgefallen, dass ich mir vermehrt immer wieder mal etwas Grösseres kaufe. Am vergangenen Samstag war ich in Zürich. Meine App hat jubiliert, weil ich fast 6 km gelaufen bin. Dabei habe ich mir aber auch eine Jacke und einen Pulli gekauft und mich nachträglich gefragt, ob dies wirklich nötig war.
Ich bin froh, wenn ich mich bald wieder im Garten betätigen und die Pflanzenkübel aus dem Gewächshaus nehmen kann. Da habe ich genug Bewegung und wenn dann die Pflanzen wieder blühen, freut es mich. Ich züchte Abutilon’s (Sträucher mit glockigen Blumen in allen möglichen Farben), von welchen ich bereits schon im Oktober Samen angesät habe. Es ist immer wieder eine grosse Überraschung, welche Farben dabei herauskommen. Im letzten Jahr habe ich eine schöne neue Mutterpflanze gefunden und jetzt bin ich doppelt gespannt.
Es ist schon wichtig, dass es immer wieder Dinge gibt, die uns Freude machen. Das kann auch ein tolles Buch sein, an dem man gerade liest. Bei mir sind es u.a. auch Pflanzen im und ums Haus. Ein Haustier wäre schon schön, habe ich aber leider nicht mehr.
Seit ich nicht mehr rauche, habe ich gut 6 Kilo zugenommen. Mehr verträgt es nicht mehr, sonst brauche ich neue Kleider und das möchte ich nicht. Jetzt passe ich besser auf, was und wieviel ich esse und es geht eigentlich ganz gut. Auf das Abendessen freue ich mich immer. Wenn einem das Essen so richtig schmeckt, ist das doch auch toll. Als ich noch rauchte, hatte ich vielfach nicht so einen guten Appetit.
Euch allen wünsche ich einen schönen und rauchfreien Tag.
Liebe Grüsse
Mona
Hallo Mona,
ich denke auch, dass du dein Gewicht nach den 6 Kilo halten kannst, wenn du aufpasst. Ich hatte schon mal Rauchentzug mit einer Gewichtszunahme von 6 - 7 Kilo. Dabei ist es dann erst einmal geblieben. Richtig zugelegt habe ich, als ich mit dem Leistungssport aufhörte. Bei diesem Rauchentzug hält sich das Gewicht konstant.
Heute war ich ganz stolz auf mich. Abends so gegen halb acht stand meine Nachbarin vor der Tür, ich möge bitte leiser Klavier spielen bzw. mit Kopfhörern spielen. Sie wollte sich eine DVD ansehen. Da sei immer ein Ton, den könne sie nicht ertragen. Das Klavier verhandle ich grundsätzlich nicht, halte mich an die gesetzlichen Vorschriften und damit basta, was ich der Dame auch mitteilte. Sie ging über zu Drohungen und ich verabschiedete mich und schloss die Tür.
Früher hätte ich mir sofort eine Zigarette angesteckt. Dank dieses Forums habe ich mir heute gesagt, dass die Zigarette mir auch nicht weiterhilft. Das habe ich hier nicht nur gelernt, sondern offensichtlich verinnerlicht. Ich hatte nicht einmal einen Schmachter. Das war echt toll. Entscheidungen über mein Klavier überlasse ich der Justiz, nicht meiner Nachbarin.
Liebe Grüße
Lesirma
Hallo Christian,
mitte letzten Jahres habe ich aus gesundheitlichen Gründen meine Arbeit aufgegeben. Da ich früher als Jounalistin tätig war, dachte ich, ja ich schreibe, ich habe ja jetzt Zeit. Das klappte auch ganz gut, bis ich die Diagnose COPD vom Lungenfacharzt bekam. Den darauf folgenden Tag stellte ich das Rauchen ein. Das war Mitte Dezember. Seitdem habe ich keine einzige Zeile mehr geschrieben. Ich bin froh, dass ich Einkauf, Haushalt und alle anderen Erledigungen einschließlich der Arztbesuche auf die Reihe kriege. Sport ist in mein Leben gekommen. Heute habe ich das erste Mal wieder mein Schreibprogramm geöffnet und mit einer Erzählung angefangen. Ganz mühsam. Deshalb kann ich sehr gut nachvollziehen, was du beschreibst. Ganz oft ist meine Stimmug gedrückt und ich habe zu überhaupt nichts Lust. Allerdings habe ich festgestellt, dass Sport mir hilft. Wenn ich Sport mache, geht es mir deutlich besser und die Stimmung hellt auf. Um mich auf eine Arbeit zu konzentrieren, habe ich die Zigaretten anfangs mit Bonbons substituiert, allerdings Bonbons ohne Zucker. Was mir auch hilft, sind Kräutertees.
Da dies nicht mein erster Entzug ist, weiß ich aus Erfahrung, dass es besser wird und irgendwann aufhört, ohne dass man das großartig merkt. Wann das ist, ist allerdings bei jedem verschieden. Ich bin jetzt 12 Wochen rauchfrei und merke, dass es schon viel besser geht (siehe auch vorheriger Beitrag). Hab Geduld mit dir, Christian. Deine Atemwege werden es dir danken. Mit therapieresistentem Husten nach einer Erkältung hatte bei mir alles angefangen, und ich bin froh, dass ich meinen Schweinehund über`s Ohr gehauen habe und zum Arzt gegangen bin. Das ist ein klassisches Syptom von COPD, die zwar nicht heilbar ist, aber im frühen Stadium gut behandelbar.
Ich drücke dir und deiner Frau die Daumen. Haltet durch, es lohnt sich.
Liebe Grüße
Lesirma
Hallo Lesirma,
danke für Deine Antwort.
Unser Gesundheitszustand hat sich in den letzten Wochen schon deutlich verbessert. Meine Frau hustet nur noch sehr selten, war vorher, gerade morgens sehr schlimm. Aber dazu hat sie geraucht - was sonst.
Ich brauche mein Asthmaspray auch nur noch sehr selten. Habe aber lt. Lungenfacharzt ca. 30 % weniger Lugenvolumen als normal, also auch COPD. Das versuche ich durch tägliche Läufe ( naja Läufe ist übertrieben - weit komme ich derzeit noch nicht ) zu verbessern. Aber jeden Tag eine kleine Steigerung ist tatsächlich drin. Dann machts fast schon Spaß - ans Rauchen denkt man dabei natürlich nicht.
Generell ist unser Befinden gar nicht so schlecht. Meine Frau durfte am Arbeitsplatz schon seit vielen Jahren nicht mehr rauchen. Die hat während der Arbeit kaum Probleme.
Bei mir war das die letzten Jahre so, dass mir im Home Office natürlich niemand Vorschriften gemacht hat.
Nur habe ich mein Gehirn dahingehend konditioniert, dass es ständig einen Grund zum Rauchen gab. Als Belohnung, gegen Stress, mal zur kleinen Pause ... kennt wohl prinzipiell jeder. Nur muss mein Gehirn jetzt mühsam lernen, dass es auch anders gehen muss. Das setzt mir doch häufig schwer zu.
Die zuckerfreien Bonbons habe ich auch schon probiert (in München waren die streckenweise ausverkauft :riesengrinser
Ich habe hier im Forum schon viele Artikel gelesen. Mir hilft es oft zu lesen, dass andere die Gleichen oder zumindest ähnliche Probleme haben und sehr viele berichten, dass es irgendwann besser wird.
Darauf hoffe ich auch.
Ich kann aber wirklich jeden ermuntern, mit dieser Sucht rechtzeitig aufzuhören. Manche Schäden die das Rauchen verursacht sind einfach irreparabel oder tödlich.
Deshalb "nie wieder einen einzigen Zug".
Bleibt alle standhaft - wir schaffen das.
Liebe Grüße
Christian
Hallo Christian,
ich habe auch etwas 30% weniger Lungenvolumen und versuche verzweifelt Sport zu machen, was manchmal wirklich anstrengend ist. Ich fahre Rad und bin auf Inline Skates unterwegs. Aber wenn es windig ist, wird das ganze zur Tortur. Anfangs bin ich auch gelaufen, aber das war wirklich jämmerlich, sodass ich lieber die anderen beiden Sportarten treibe. Ich will zu einem COPD-treffen und mich über Lungensport klug machen. Da ich noch vor fünf Jahren im Leistungssport für Senioren war, fürchte ich mich vor solchen Gruppen. Die reduzierte Leistung kann traurig sein. Was mir auch aufgefallen ist, dass mir Pausen gut tun. Also nicht jeden Tag Sport, so wie ich das von früher kannte, sondern immer mal einen Tag pausieren, um wieder zu Kräften zu kommen.
Rauchen? Auf gar keinen Fall. Ich habe die Schnauze voll. Also rauchen wir heute nicht.
Liebe Grüße
Lesirma
Irgendwie muss man doch die Sonne hervorzaubern.
Hallo ihr Lieben,
da schaue ich doch noch einmal im Phönix vorbei, wo es am Wochenende wieder ganz ruhig war.
Ich hatte das Wochenende ganz schön stress mit dem einen oder anderen Menschen. Am Samstag kam ich spät heim und hatte eine Situation erlebt, wo ich mich früher ganz sicher hingesetzt hätte und erst einmal eine geraucht hätte. Da zog so eine Gedankenwolke durch meinen Kopf, ich könnte mich jetzt hinsetzen und rauchen. Aber in mir gibt es inzwischen eine ziemlich stark ausgeprägte Nicht-mehr-Raucherin. Die dachte, ja früher, klar, aber nicht jetzt. Dann bin ich zur Tagesordnung gegangen. Mich stören diese Gedanken nicht. Ich registriere sie, aber sie können mir nichts anhaben. Ich weiß, ich rauche nicht mehr, heute nicht und morgen auch nicht. Euch wünsche ich allen eine gute rauchfreie Woche.
Liebe Grüße
Lesirma
Guten Morgen,
mir geht es da ab und zu ähnlich. Am Ende eines Tages denke ich manchmal: heute hast du gar nicht viel ans Rauchen gedacht und wenn, dann war der Gedanke auch schnell wieder weg...
Das freut mich, denn es zeigt mir, dass sich das Verlangen nach Rauchen wirklich stetig verändert und zumindest nicht stehen bleibt! Das gibt mir die Kraft es weiter durchzuziehen!!
Eine schöne Woche euch!
Liebe Grüße,
Keoki
Hallo liebe Mitfahrende,
auch bei mir kommen die Gedanken ans Rauchen seltener als früher. Zumeist sind sie dann auch nicht ganz so intensiv und gehen relativ schnell vorüber.
Komischerweise hatte ich am Samstag so einen Tag, an dem ich sehr häufig ans Rauchen denken musste, meine Frau hatte gestern so einen Tag. Wir habe es aber beide überstanden ohne zu rauchen.
Es müsste aber eigentlich auch noch die "Nornikotin-Zeit" kommen, in der das restliche Nornikotin in der Leber abgebaut wird. Das soll evtl. auch noch einmal Entzugserscheinungen auslösen ?!
Auf jeden Fall gilt: Nicht leichtsinnig werden. Die eine gute Zigarette gibt es nicht!
Lesirma:
Danke für den Tip.
Ich werde meine sportlichen Bemühungen ein wenig reduzieren. Vermutlich erreicht man genau das Gegenteil, wenn man sich überanstrengt. Falls das Wetter jemals wieder besser wird, werde ich auch mit dem Radfahren beginnen. Das ist sicher gelenkschonender als Laufen. Aber Sport, egal in welcher Form, ist eine ausgezeichnete Ablenkung vom Rauchen. Gut für die allgemeine Gesundheit ist es zudem. Das weiß man ja eigentlich, man muss aber halt den inneren Schweinehund überwinden.
Ich wünsche allen eine rauchfrei und stressfreie Woche.
Christian
Hallo ihr lieben Mitreisenden,
schön wie ihr das beschreibt. Genauso erlebe ich es auch. Die Gedanken sind mal da, werden aber immer seltener. Und auch den Hinweis, achtsam zu bleiben, finde ich sehr gut. Wenn etwas im Leben kommt, was so richtig reinhaut, könnte es bei mir noch einmal eng werden. Aber ich will nicht mehr rauchen. Ich werde mir immer wieder bewusst machen, dass mir das nichts bringt, außer Krankheit, Selbstbetrug, eine verqualmte Wohnung und deutlich schlechtere Lebensqualität.
Also rauchen wir heute nicht.blassen:
Liebe Grüße
Lesirma
Gestern hatte ich wirklich einen richtig schlimmen Tag. Ich bin unglaublich enttäuscht und verletzt worden. Und natürlich hätte ich den Gedanken an eine Zigarette, aber kein Verlangen, eher wie eine Erinnerung an eine längst vergangene Zeit. Das war merkwürdig.
Ich rauche auch zukünftig nicht.
Liebe Grüße
Lesirma