November-Zug - Noch andere Mitfahrende?
liebe Adriane,
ich finde Dich nicht " nicht gemacht für diese Welt" oder " zu sensibel".
Digital ist anders als echt, und trotzdem sind wir Menschen, die sich begegnen, auch wenn es digital ist.
Da hat es vielleicht mehr Auswirkungen, in welchen Schuhen man gerade steht, also wie es einem gerade geht.
JUMP hat sich gemeldet mit einem tollen Reim. Das freut mich. Jeder braucht seine Zeit.
Ich schicke Dir eine Umarmung liebe Adriane.
Wir rattern und knattern weiter
und dann komm schnell den Weg hoch zum Griechen. Du glaubst garnicht, wie wunderschön es hier ist. Komm heute vorbei und hol Dir einen Vorgeschmack auf Deine Fete bald
Und in ca. 1 Jahr, sind wir, laut AdrIAHanes Zeitrechnung, gleich weit
Na da gibt es ja wohl nix dran zu deuten. Das ist definitiv so.
Und außerdem ist es hier im Zug wie bei der echten Bahn. Da kommen auch nicht immer alle pünktlich und ohne Zwischenhalt an, selbst wenn sie zur gleichen Zeit mit gleichen Ziel losgefahren sind.
Und jetzt lasst uns mit der freien Oma einen Sirtaki tanzen.
Ich möchte einmal versuchen für die eine Lanze zu brechen, die hier einfach so verschwinden.
Das traue ich mich, weil ich es selbst mehrfach getan habe.
Dieses Forum ist schon ein besonderer Ort im worldwideweb. Erst befremdlich und anonym, doch schnell merkt man eine Verbundenheit zu den anderen, die ich so nirgends sonst gefunden habe. Das liegt natürlich an dem gemeinsamen Thema, unserer Sucht und dem Entzug, wir sind hier häufig so emotional und dann verstehen einen die anderen fast alle. Das hilft so sehr, dass ein Vertrauen entsteht.
Dafür danke ich allen, die hier beteiligt sind. Ob sie schreiben oder lesen; ob sie bleiben oder gehen wollen.
Und manchmal beschleicht mich aber doch das fremdeln, „gebe ich mich zu stark ein?“ „Ich kenne die doch gar nicht“ „Ich brauche mehr Abstand“
„Suchtverlagerung?“
„Komme ich je von dem Thema Rauchen los wenn ich mich täglich damit befasse?“
Und dann will ich gehen …
Gehe ich in der analogen Welt, dann bleibt auch nur die Erinnerung, kein Satz von mir bleibt in einem Raum hörbar (es sei denn er wurde aufgenommen/ oder hier eben zitiert)
Diese schriftform hier im Forum, bei der alle nachlesen können was ich mal gesagt habe, auch diejenigen, die Jahre später kommen, diese Form ist doch eher das ungewöhnliche in einer Kommunikation. Für jemanden wie mich, der sein halbes Leben ohne diese Technik gelebt hat ist eine Abmeldung nicht so seltsam.
Eher so wie Menschen, die man im Urlaub kennenlernte und eine gemeinsame Zeit verbrachte, die Wege trennen sich aber das schmälert nicht Erfahrung und vielleicht trifft man sich einmal wieder, dann erzählen wir Geschichten aus der Erinnerung.
Wenn jemand sich abmeldet tut mir das oft leid, weil ich vermute, dass er oder sie dieser „Nähe zu uns Fremden“ nicht nur positives abgewinnen konnte. Dann lasse ich sie gehen, ohne Ärger in der Hoffnung, dass es eine gute Entscheidung für sie war.
Vielleicht ist es eine andere Möglichkeit mit den Lücken umzugehen.
LG von Paul
Und manchmal beschleicht mich aber doch das fremdeln, „gebe ich mich zu stark ein?“ „Ich kenne die doch gar nicht“ „Ich brauche mehr Abstand“
„Suchtverlagerung?“
„Komme ich je von dem Thema Rauchen los wenn ich mich täglich damit befasse?“
Lieber Paul,
danke für deine Antwort. Eine Lanze für die brechen, die sich hier abmelden, musst du sicher nicht. Ihre Gründe sind nachvollziehbar und in den allermeisten Fällen auch offensichtlich. Es ging mir darum zu zeigen, was das mit mir und offensichtlich auch anderen Forumsmitgliedern macht.
Und dann will ich gehen …
Gehe ich in der analogen Welt, dann bleibt auch nur die Erinnerung, kein Satz von mir bleibt in einem Raum hörbar (es sei denn er wurde aufgenommen/ oder hier eben zitiert)
In der analogen Welt ist es aber so, dass auch kein Satz von mir als deinem Gesprächspartner mehr hörbar ist.
Während hier im Forum meine Sätze stehen bleiben, nur bleiben sie oftmals in der Luft hängen, weil die des Gegenübers verschwunden sind.
Man könnte die Beiträge eines abgemeldeten Users durchaus ohne Namen stehen lassen.
Eher so wie Menschen, die man im Urlaub kennenlernte und eine gemeinsame Zeit verbrachte, die Wege trennen sich aber das schmälert nicht Erfahrung und vielleicht trifft man sich einmal wieder, dann erzählen wir Geschichten aus der Erinnerung.
Aber bei einem Urlaub ist es doch so, dass das Ende allen Beteiligten bekannt ist. Und vor diesem Hintergrund entscheidet man, wie tief man sich einlässt oder ob man sogar Telefonnummern und Adressen tauscht.
Wenn jemand sich abmeldet tut mir das oft leid, weil ich vermute, dass er oder sie dieser „Nähe zu uns Fremden“ nicht nur positives abgewinnen konnte. Dann lasse ich sie gehen, ohne Ärger in der Hoffnung, dass es eine gute Entscheidung für sie war.
Ich habe mir selber ja mal eine Auszeit hier genommen, weil ich genau damit überfordert war. Aber ich habe es vorher kommuniziert und bin nicht einfach verschwunden.
Ich gehe davon aus, dass die meisten, die einfach so verschwinden, den Rauchstopp nicht durchgehalten haben. Das ist vermutlich mit Scham verbunden, was es aber nicht sein sollte. Wo, wenn nicht hier sollte man darüber "reden" können? Wo, wenn nicht hier findet man dafür Verständnis im Sinne von Trost und Mutmachern?
Wir teilen das gleiche Schicksal und wir sind hier anonym. Beste Voraussetzungen, offen miteinander umzugehen.
[/quote]
Liebe Grüße
Auch dem kann ich zustimmen lieber Paul…
Bei mir ist es eine Mischung zwischen Verständnis und Enttäuschung. Menschliche Gefühle halt.
Aber finde auch, jeder muss für sich den richtigen Weg finden.
Bei mir wars so, dass ich mich nicht gelöscht habe, sondern alle Themen nicht mehr abonniert. Habe mich anfänglich noch ein paar mal gemeldet.
Es war schon so bei mir, dass ich mich nicht mehr ständig mit den Nichtmehrrauchen beschäftigen wollte ich hab halt einfach nicht mehr geraucht…
Nach meinem Rückfall, fand ich es sogar spannend in meinem alten Wohnzimmer zu lesen… ausser das eine Wohnzimmer nach 50 Tagen ist verschwunden leider, jetzt würde es mich sehr interessieren.
Lg Rooni
Liebe Freie Oma,
erstmal auch von mir Alles Gute und herzliche Gratulation: du bist beim Griechen und wirst heftig gefeiert - wow! Es macht Freude zu lesen, wie wie viele der Mitreisenden dich so sehr schätzen und sich mit dir freuen (und mitfeiern :taenzerin
Genieß deinen Tag!
Zu der Diskussion, die ich eben gelesen habe: ein zurück ziehen hat tatsächlich die unterschiedlichsten Gründe. So habe ich den vorübergehenden Rückzug von Klaus sehr gut verstanden. Mir geht es aktuell ähnlich. Ich bin nicht rückfällig oder hatte Ausrutscher. Aber zeitweise ist ein sich-
nicht-beschäftigen mit der Sucht (und das tägliche lesen und/oder Schreiben im Forum) heilsam, jedenfalls für mich.
Euch alles einen schönen hoffentlich sonnigen Tag!
Nun, jetzt habe ich doch den Eindruck, etwas klarstellen zu müssen bzw. verspüre ich den Wunsch dazu.
Es ging mir in meinen Beiträgen nicht darum, jemandem das Recht abzusprechen sich aus dem Forum zurückzuziehen oder ich erhebe auch keinen Anspruch darauf, dass sich jemand bei mir persönlich abmeldet und mir Gründe nennt oder was auch immer.
Und schon gar nicht geht es darum zu kritisieren, wenn hier jemand nicht jeden Tag liest und schreibt. Die Art und Weise wie jeder für sich dieses Forum nutzt, bleibt ihm selbst überlassen. Wir haben auch hier im Zug ein paar liebe Mitreisenden, die sich nur ab und zu mal melden und offen bekennen, dass ihnen das Forum nicht so wichtig ist. Umso schöner, wenn sie gelegentlich reinschauen.
Aber nochmal: Um diese Personen und diese Situationen ging es mir in meinem Beitrag überhaupt nicht.
Und natürlich hat jemand, in dessen Leben sich gerade eine Katastrophe ereignet hat, auch keinen Nerv dazu, sich hier abzumelden.
Wobei ich persönlich einen Rückfall nicht als Katastrophe ansehen würde, in einem Forum für Suchtkranke sind Rückfälle, Ausrutscher, Stolperer und alles dazwischen eigentlich normal und dienen dazu zu lernen.
Ich habe lediglich dargelegt, wie es mir damit geht, wenn Menschen, die hier im Forum sehr umtriebig waren, plötzlich im Nichts verschwinden. Und in diesem Zusammenhang habe ich mir erlaubt anzudeuten, dass man auch eine gewisse Verantwortung trägt, wenn man sich Menschen, ob im digitalen oder im analogen Raum, nähert.
Gerade im digitalen Raum können wir nicht erahnen, wie wichtig wir vielleicht für jemanden geworden sind, wie sehr sich jemand auf unser Echo verlässt. Ein Grund mehr, achtsam miteinander umzugehen und auch achtsam auseinanderzugehen.
Und bevor ein mahnender Zeigefinger kommt: Ja, es ist mein Ding, dass ich da so denke und fühle. Vermutlich sollte ich da abgebrühter sein, aber eigentlich will ich das gar nicht. Ich unterscheide nicht zwischen digitaler und analoger Welt, wenn es um mein Verhalten geht.