Nichtraucherschutz in der Öffentlichkeit - ein Stiefkind
Verdammte Hacke, jetzt hat doch dieses verflixte Programm mein sämtliches Gedankengut zu dem Thema verschluckt. Mist. Na gut, dann bleibt euch das erspart...
das ist aber jetzt sehr schade, Meikel....
ich hatte mich schon gewundert, dass da eben erst gar kein Text in Deinem neuen Thread enthalten war...
kannst Du den Text nicht noch mal reinstellen, mich würde es sehr interessieren, es ist auch eines meiner Themen...
ich werde immer mehr innerlich zur militanten Nichtraucherin, behalte meine Vorbehalte aber in der Regel für mich...
aber der Passivrauch macht mich zunehmend kränker und ich komme immer schlechter damit zurecht, auch wenn ich es meine Umwelt nicht direkt spüren lasse und mich mit meinem Worten zurückhalte...
Lieber Meikel,
aber immerhin hast du mit deinen Anläufen die 333 erreicht.
Drehundertunddreiunddreißig Beiträge.
Also umsonst war es nicht.
Würde mich auch freuen, deine Gedanken dazu zu lesen. ähm, ich meine natürlich deine Texte
Also 2. Versuch:
Ich beginne diesesn thread mit einem Zitat von der Seite, die unsere Raufrei Kumpanin Mäggi als Link postete: Mäggi, sensationell der Blog.
http://www.stefan-fraedrich.de/blog/arme-raucher
"Kaum etwas in den letzten Jahren hat solch eien Imagewandel erfahren wie das Rauchen. Von der frwien Entscheidung zur lästigen Zwangshandlung. Von der Souveränität zur Peinlichkeit. Vom Freiheitssymbol zum Unterschichtenphänomen."
Für Menschen wie mich gibt es derzeit hier im Krankenhaus viel freie Zeit zu füllen. Ich, der ich -dem Herren (so es einen geben mag) gedankt-bin mobil. Kann und muss mich bewegen.
Also tue ich das, was viele andere in dieser Situation ebenfalls tun: Man geht in den Eingangsbereich, ins Foyer.
Hier ist das so beschaffen, dass es einen ca. 200 Meter langen Flur im Erdgeschoss gibt, an dessen Ende eine Art Nadelöhr verbaut ist. Der Hauptein-und ausgang. Hier gibt es eine ca 6 Meter Durchmesser Drehtür, mit Annäherungssensor. Wann immer sich etwas/jemand nähert, fängt sie an, sich zu drehen. Und es ist viel los hier unten sehr viel. Der Hauptbahnhof Essen vielleicht. Irre.
Viele Bänke stehen in diesem Foyer. Wie in einem Straßenkaffee kann man platz nehmen (nein, kein Verzehrzwang) und Menschen gucken. Herrlich! Zeit vergeht, man gibt sich ganz der Illusion hin, gar "unter Menschen zu sein".
Alle die dieses Haus betreten möchten, die, die es verlassen möchten müssen durch das beschriebene Nadelöhr. Wer Raucher ist geht ebenfalls diesen Weg, zum einzigen legalen Raucherort.
Der gemeine Raucher geht also durch die Drehtüt und zündet sich direkt bei Erreichen der Straßenseite die Zigarette an. Ein Muss, sonst funktioniert der Effekt des Windschattens nicht mehr. Hier treffen sich nun alle Raucher. Ob Besucher, oder Patienten. Es gibt viele von ihnen hier. Als die Tage herrlichster Sonnenschein bei bis zu 24 Grad waren, habe ich einmal 38 rauchende Menschen gezählt. Auch ich wollte Sonnenschein genießen, bin aber nach kurzem Rausgehen sofort wieder zurück. Denn für mich, den ehemaligen Raucher, den Zigarettenrauch anekelt, war es nicht aushaltbar. Direkt hinter der Drehtür, in einem Meter Entfernung, standen die ersten. Und ich mitten in dieser Rauchwolke. Die ich mir nicht freiwillig ausgesucht hatte. "Herrlich, die frische Luft," sagte einer von ihnen noch zu einem anderen. Wenn ich länger im Foyer sitzen möchte, "unter Menschen" eben, ist das nur in einer Entfernung zur Tür von ungefähr 80 Metern möglich. Denn die Automatentür schaufelt unentwegt, einem Mühlrad gleich, Qualm ins Innere. Und hier setzt im Grunde meine Frage an Euch, meine lieben an:
Muss ich mir das gefallen lassen?
Jaa ich weiß! Nur weil ich nicht mehr rauche hat sich noch lange nicht die Welt verändert. Ich habe mich verändert, nicht die Welt. Ich kann auch nicht erqarten, dass in Supermärkten sämtliche Minischnäpse aus den Kassenregalen geräumt werden, nur weil ich ein Alkoholproblem habe. Aber: Ich befinde mich in einem Krankenhaus, einem dwm öffentlichen Bereich zuzuordnenden Haus und habe keine Chance auf rauchfreie, frische Luft?! Diese Machtlosigkeit macht mich wütend und eigentlich möchte ich das so nicht hinnehmen.
Heute vormittag noch ein besonderes Erlebnis. Es gibt hier auf dieser Sation einen Aufenthaltsraum, für Angehörige und Patienten. 20 qm groß Stuhle, Tische, kleiner Balkon. Dort war ich vorhin, habe in dem mit rund 100 Buchern bestückten Regal gestöbert. Kommen 3 Damen vom Reinigungsservice herein, lächeln freundlich und gehen auf diesen Balkon. Die erate steckt sich dort eine Zigarette an, die zweite, die dritte. Ich gehe zu ihnen, sage freundlich (!)
"Hören Sie bitte, das Rauchen ist hier nicht erlaubt". Antwortet mir eine: "Wir nur Pause machen," (O-Ton) und zieht an ihrer Zigarette. Ich sage:" Was Sie machen, ist ziemlich egal, Sie befinden sich hoer auf der Lungenstation, hier herrscht striktes Rauchverbot. Ich erwarte von Ihnen, dass Sie Ihre Zigaretten ausmachen. Sofort." Die erst drückte daraufhin ihre Kippe auf dem Boden aus, wie es dort weiterging, weiß ich nicht. Ich musste nur weg.
Also liebe community-Freunde! Welche Erfahrungen habt ihr gemacht? Welche Erwartungen habt ihr an funktionierenden Nichtraucherschutz?
Ein spannendes Thema, wie ich finde, moglicherweise kontrovers. Ich bin auf eure Meinungen gespannt.
Liebe Grüße aus der Anstalt
Euer Meikel
Hallo.
Ich komme da nicht mit. Die quarzen im Bereich einer Lungenstation? Grotesk. Dieses Bild der am Eingang rauchender Personen kennt wohl jeder. Ich finde einfach, dass so etwas besser geregelt sein sollte. Direkt am Eingang (besonders am KH) stört Nichtraucher und Raucher gleichermaßen. Fehlt eigentlich nur noch der arme Suchti, der am Ascher die Stummel einsammelt.
Tja... Das verspricht interessant zu werden.
KH und Zigarette... Es sind ja nicht nur die Patienten u Besucher, die mal eben "schnell den Pegel auffrischen" gehen. An der frischen Luft... Weil die ja gesund ist. Hmpf. Was ich aber noch viel schlimmer finde: selbst die "Halbgötter in weiß" rennen mit wehendem Kittel. Aus Gründen der Pietät nicht zum Ausgang, wohl aber zur nächstbesten Raucherinsel. Dort sitzen u stehen sie dann mit Schwestern u Pflegern u wirken sehr gehetzt, weil eine muss noch schnell geschafft werden.
Vor der Grundschule ertappt man Lehrer, die während der Pause gierig an der Zigarette ziehen, nachdem die nem Grundschüler weg genommen wurde.
Ich hatte mir zum Beginn meiner Nichtraucher- Karriere versprochen, keine militante Ex- Raucherin zu werden. Und doch ertappe ich mich dabei, wie ich versuche, Leute zu bekehren, wie ich genervt die Zigarettenschachtel und Aschenbecher um mich herum wegschiebe, und damit schon den einen oder anderen bösen Blick eingefangen habe.
Hab gestern zu hören gekriegt: "Wir Raucher sind auch Menschen! Ich schieb dein Wasser ja auch nicht weg, weils mich stört!"
[quote="rauchfrei-lotse-meikel"]
Also liebe community-Freunde! Welche Erfahrungen habt ihr gemacht? Welche Erwartungen habt ihr an funktionierenden Nichtraucherschutz?
Ein spannendes Thema, wie ich finde, moglicherweise kontrovers. Ich bin auf eure Meinungen gespannt.
Liebe Grüße aus der Anstalt
Euer Meikel
[/quote]
Hallo Meikel,
hier mal meine Meinung und aktuellste Erfahrung - ich war letztes jahr 2 Wochen im Krankenhaus und hab auch eine interessante Erfahrung gemacht - aber der anderen Art.
Wie du weißt, hab ich zu dem Zeitpunkt auch noch geraucht....und bin, wenns möglich war, mit Besuch oder allein vor die Tür gegangen, an die "frische Luft" - und dort war es so, dass in einem Umkreis, äh, Halbkreis von mindestens 20 Metern vor der Tür nicht geraucht werden durfte, es gab eine kreisförmige Zufahrt und ansonsten rechts und links einen Gehweg zu den Wiesen und Parkplätzen - Raucher wurden gebeten, Abstand zu halten und sich dorthin zu begeben, da gab es auch fest installierte Aschenbehälter, Sitzbänke, Blumenkübel, naja, das gabs überall, aber es war fair und gerecht, für beide Seiten. Ich muss zugeben, ich war etwas überrascht, aber im Grunde nur angenehm, ich fands toll, hinter dem KH und auch in den weiten Parkanlagen durfte auch nur an ausgewiesenen Stellen geraucht werden, sogar mit Regenschutz!! Also eigentlich respektvoll für alle. Kein Raucher konnte sich abgegrenzt fühlen, weil, wenn Nichtraucher mitrauchen müssen, ist das eben auch Körperverletzung, Punkt.
Gibt es bei euch auch diese berühmten Zufriedenheits- Meinungs-, Umfragezettel, auf denen Kritik und Anregungen abgegeben werden können? Dann hinterlass das doch mal dort!! Dringend!
Ich wünsche weiterhin gute Besserung und eine hoffentlich einigermaßen gute Nacht - ich hatte das Problem übrigens auch, dass die Schnarchgeräusche durchs Oropax durchkamen (allerdings nur 2-Bettzimmer, trotzdem :roll, nach 2 Wochen war ich echt alle.....aber sei`s drum, ich hoffe, es geht dir heute Nacht besser!
Lg
Mabelle
Nichtraucherschutz ist echt ein Thema für sich. Ich persönlich bin zu Hause ganz selbstverständlich nach draußen gegangen zum Rauchen. Habe in den 20 Jahren, die wir hier im Land leben, nie drinnen geraucht. Auch bin ich bei Freunden immer raus gegangen, egal, ob ich hätte drinnen rauchen können. War also immer rücksichtsvoll. Mit dem Rauchverbot habe ich mich auch arrangieren können, ging ´s eben vor die Tür, kein thema. Nur die Harten kommen in den Garten, das sagt man doch so.
Dieses Jahr zu Fasching waren wir Mädels in Frakfurt in einer "Disco". Da durfte echt drinnen ,in einer "Ecke", geraucht werden. Da war ich platt, Es war keine geschlossne Gesellschaft. Die armen Nichtraucher, kann ich nur sagen. Es wurde wirklich viel gequalmt.
Tja, da musste nun mal was geetan werden, zum Schutz der Nichtraucher,also Rauchverbot. Man kann durchaus, wie hier in Luxembourg, an den Krankenhäusern, die Raucherecken, außerhab des Eingansbereiches anbringen.
Meikel, vielleicht mal einen Vorschlag bei der Personalverwaltung abgeben.
Ih fand das eh schon immer, heftig, wenn in Krankenhäusern geraucht werden durfte. Mein Pap war auch mal im Sital und lief mit Tropf ins Raucherzimmer. Schlimm!
ich glaube auch, dass wir nun, als neue Nichtraucher, unseren Blickwinkel verändern, mehr Verständnis für die Nichtraucher aufbringen. Auch da ist gegenseitige Toleranz gefragt, wie in vielen Dingen.
Gute Nacht
LG Maja
Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass für den Nichtraucherschutz genug getan wird, zwischen "mich stört der Geruch von Zigarettenrauch" und wirklich gesundheitsschädlichen Konzentrationen desselben gibt es sicherlich Unterschiede.
Wir leben in einer Gemeinschaft, in der ich mit "Störungen" meines Wohlbefindens, sei es durch Kinderlärm, Hundegebell,,Klaviermusik, Zigarettenrauch aus Nachbars Garten usw. leben muss, wenn ich nicht auf eine einsame Insel ziehen möchte.