Momo kämpft...
Liebe Igel,
danke für deine offen, lieben Zeilen. Es tut gut zu lesen daß ich nicht allein bin. Und auch ich möchte das was ich Dienstag / Mittwoch erlebte nicht noch einmal erleben. Interessant finde ich allerdings die Veränderung die mein Verstand gerade erlebt, er und mein Wille werden sehr viel klarer als bei allen Aufhörversuchen vorher. Denn Nein, es geht wie du so schön schreibst nicht mehr um besser riechen etc. Es ist eine eisige Dusche der Notwendigkeit und der Frage wo man hinwill. Und was das angeht halte ich mir im Zweifel das gleiche vor Augen wie du.
An dieser Stelle dir meinen herzlichen Glückwunsch zu drei rauchfreien Tagen. Ich wünsche dir viel Mut und Kraft für jeden weiteren Moment....
LG Asja
Hey Asja,
Ich muss gestehen, daß ich insgeheim gehofft hatte, daß Du uns hier was anderes erzählst. Die COPD ist also bestätigt. Das tut mir so leid; verdammt.
Aber nun gut. eine Überraschung war es ja nun nicht und manchmal muss man wohl wirklich ganz tief unten auf der Fresse liegen, bevor man anfängt zu realisieren und zu denken; ich kenne das aus anderen Bereichen und ich denke, das kennen auch ganz viele.
Asja, soweit ich das gelesen hatte, ist ein gutes Leben mit hoher Qualität auch mit einer COPD möglich.
Eine wichtige Voraussetzung kennst Du: nie wieder Fluppen!
Aber ist das nicht wunderbar? Nie wieder widerwärtigen, stinkenden, eckelhaften, dreckingen Qualm in Dir drin!
Es geht möglicherweise alles etwas langsamer und beschaulicher von statten; aber das fördert vielleicht auch die Aufmerksamkeit und die Intensität des Momentes - das ist doch fabelhaft!
Intensiver Leben durch und trotz Krankheit. Auf geht’s.
LG, Bernhard
Guten Morgen liebe Wilma,
vielen lieben Dank für deine Zeilen in meinem Wohnzimmer, ich stellte gerade fest das du mir bereits seid Mittwoch ein treuer Gast bist... Wie ich heute schon schrieb, ich lese gerade viel hier. Und als du mir eben schriebst., war ich ehrlich gesagt in deinem Wohnzimmer und las. Und ich muß sagen, ich finde dein Weg mit der Sucht ist genauso wenig "einfach" wie meiner oder der anderer. Du hast bei dir sehr berührend von der Sterbebegleitung und der Beerdigung geschrieben. Berührend, weil du da offeinen Herzens dabei warst und ebenfalls die Dinge nicht mehr auf Arbeitsstress etc schieben konntest. Ich beginne gerade nochmal neu drüber nachzudenken und es mir nochmal anders klar zu machen. Denn den tiefen Wunsch aufzuhören, das ist etwas, was auch mich schon sehr lange beschäftigt. Nur erschien bisher vieles andere wichtiger. Mein Blickwinkel ändert sich, und so verschwindet auch langsam meine Scham. Offensichtlich habe ich auch jeden Schritt meines Weges gebraucht. Lächeln musste ich bei deinen Worten, das du mutiger geworden bist, dich selbst ernst nimmst. Lächeln, weil das etwas ist was mich genauso betrifft und berührt... Denn ich habe festgestellt das man sich hinter einer Wolke aus Qualm auch wunderbar verstecken kann...
Ich freue mich im Laufe der Zeit weiter von dir zu lesen und Danke dir für deine Wünsche
GLG
Asja
Moin Bernhard,
Jo, es hat sich gestern Mittag letztlich durch den Lungenfunktionstest bestätigt und nein, es war keine Überraschung. Ich habe wie so manch anderer "extremer" Raucher die Augen vor dem was da schon länger auf mich zukommt verschlossen. In sofern, ja ich bin jetzt heftigst getroffen, aber ich werde nicht liegen bleiben. Und ob ich nochmal qualme oder nicht ist heute keine Frage mehr. Ich kann und will mir jetzt an verschiedenen Punkten nicht mehr aus dem Weg gehen. Erstmal zählt nun hochkommen und jeder Tag. Nach und nach werde ich mich schlau machen was die Krankheit für mich bedeutet und wie ich am besten damit klarkomme...
In diesem Sinne, auf und weiter geht's...
Dank dir.
LG
Asja
Gerade ist es etwas kritisch und ein seltsames Gefühl in mir. Mich springt der des Verlangens an. Mir wird es hier gerade ein wenig zu viel und zu Unruhig und ich kann nicht weg. Letzte Nacht wurde aus nen 2 Bett Zimmer Notfall bedingt ein dreier. Meine liebe Zimmernachbarin wurde verlegt und die "neue" ist extrem unruhig, laut und jammerig.Nun fiel auch noch ihrebFamilie mit 7 Personen hier ein. Als dann auch noch der Fernseher an und laut gedreht wurde hab ich gestreikt...
Vom Gefühl ein typischer Moment für mich: Mir ist was "zuviel" und ich "will" rauchen...
Aber nein, so stark das Gefühl auch gerade ist, die Frage stellt sich nicht. Und trotzdem ein shizophrenes Gefühl...
....atme tief ein und aus...wiederhole es fünfmal. Lege die Hände auf deinen Bauch, tief einatmen dein Bauch zieht sich nach innen. Beim Ausatmen bitte tief in den Bauch atmen.
....trink Wasser....telefoniere...gehe raus...egal was!
Ich drücke dir beide Daumen, du schaffst das!
[color=blue]Liebe Asja,
Einfach nur ein paar liebe Grüße
und schön atmen
Gute Besserung und niemand, wirklich niemand muss sich schämen, vergiss das nicht!
LG Luette[/color]
Danke Wilma,
atme tief war der richtige Stupser, ich habe 10 min inhaliert, das mache ich mit einem elektrischen Gerät, welches ein bisschen anstrengend ist und das hat nun tatsächlich geholfen.... Und der Krach den das Gerät macht hat hier Ruhe einkehren lassen...
Daumen hoch! Du bist stärker!