Mit Alaaf und Helau rauchfrei werden: der Februarzug 2021
Hallo liebe Mitfahrer,
ich hatte gestern nach der Arbeit (Belohnungszigarette??) so eine Situation... War noch einkaufen (es war schon Abend) und an der Kasse habe ich soooooo mit mir gerungen. Ich war schon mit dem Gedanken an Zigaretten in den Laden gegangen und an der Kasse dann: "ja oder nein? ja oder nein?...." Ich am Portemonnaie rauskramen und dabei gedacht: sag ich jetzt, dass ich noch Zigaretten haben will oder nicht? Ja... Nein... Ja.... Nein... Das war echt ein Kampf in mir. Es war, glaube ich, der Gedanke an die unvermeidlich folgende Enttäuschung später dann irgendwann, der mich sozusagen in allerletzter Sekunde "gerettet" hat. Die Enttäuschung und der Gedanke an den schlechten Geschmack des Rauches.
Und Schwester, dass du Rauch als unangenehm empfindest, ist ein echtes "Geschenk", würde ich mal sagen. Ich glaube mittlerweile (bei mir), dass die Gefühlsebene/Sinnesebene eine sehr große Rolle spielt und wichtig ist, um wirklich dauerhaft rauchfrei zu bleiben. Den "Kopf" braucht man vorwiegend am Anfang, damit einhergehend die Willenskraft und Konzentrationsfähigkeit. Die Gefühlsebene kommt aber sehr bald mit ins Spiel (bzw. gewinnt sie an Bedeutung) und ist vllt. sogar letztlich entscheidend..
Na ja, wünsche uns noch eine schöne Weiterfahrt und wenn wir so weitermachen, werden wir auch irgendwann ankommen. Da bin ich mir ganz sicher.
Grüße von Biba
Herzlichen Glückwunsch, lieber hp !
Auch Du hast die 100er Marke jetzt überschritten!
Ich denke, die 100 sind schon ein sehr guter Meilenstein.
Wir sind hier alle etwas ruhiger geworden, weil das Verlangen nicht mehr so zwickt und zwackt.
Das tut sehr gut.
Allerdings vergrößert sich mit dem Abstand dann eher die Gefahr, dass auch die ganzen negativen Empfindungen und Begleiterscheinungen, deretwegen ja aufhörten, verblassen. Nicht alle haben das Glück, dass ihnen jetzt die Raucherei völlig unangenehm geworden ist. Da gibt es jene, denen es geschmacklich den Ekel provoziert, wenn sie rauchen würden. Aber es gibt auch solche, denen es nach wie vor ein angenehmes Empfinden bereiten würde. Mehr und mehr heißt es deshalb auf der Hut vor Leichtsinn zu sein. Ich scheine zu denen zu gehören, die wohl lebenslänglich süchtig bleiben. Mir hat es schon einmal nach drei rauchfreien Jahren in so einer Leichtsinnsaktion wieder „geschmeckt“ . Was dann passierte, führte mich Jahre später dann wieder hierher……
Drum: wachsam bleiben.
Ich denke, dass dies umso mehr gefragt ist, wenn jetzt die Corona-Maßnahmen nach und nach gelockert werden, und ein „normales“ Leben wiederkommen wird. Da gibt es dann ganz sicher noch unzählige Situationen neu zu verknüpfen und auch diese rauchfrei zu installieren und zu stabilisieren. Dabei wünsche ich uns allen weiterhin viel Erfolg.
Dir lieber hp herzlichen Dank für Deine für mich immer so lesenswert gewesenen Beiträge während der ersten so wichtigen 100 Tage! Alles Gute für die nächsten 100!
Herzliche Grüße an alle vom Blümle
Rauchfrei-Lotsin Heike schrieb:
"Kaum etwas ist schwieriger für uns Menschen, als jahrelange Gewohnheiten aufzugeben. Aber es geht".
Guten Morgen ihr Lieben,
den obigen Satz schrieb Lotsin Heike in den Mai-Zug. Da er meines Erachtens auch super gut zu unserem "Zählerstand" passt, habe ich ihn einfach mal hier reinkopiert.
Mittlerweile glaube ich nämlich, dass wenn die erste Zeit des tatsächlichen Nikotinentzugs vorbei ist, am Ende die Gewohnheit uns am meisten zu schaffen macht. Wenn man sich z.B. 30 Jahre lang, viele Male am Tag, (u.a. auch als Belohnung, Stressreduktion etc.) ein Bonbon in den Mund steckt und dann plöztlich von einem auf den anderen Tag damit aufhört, wird man, denke ich, genau die gleichen "Entzugserscheinungen" haben. Auch wenn der Bonbon keinerlei Suchtstoffe enthält (auch kein Zucker).
Will damit nur sagen, dass es bei uns [u]keine Sucht mehr[/u] ist, sondern nur noch Gewohnheit! Ganz schlicht und einfach Und wenn es mit den Gewohnheiten auch schwierig ist, finde ich es dennoch "entspannter", nicht mehr direkt süchtig zu sein.
Euch einen schönen rauchfreien Tag noch!
Grüße von Biba
ach im Übrigen: Guten Morgen! ist gut...... wir haben ja schon Nachmittag
bin irgendwie noch im Morgenmodus, obwohl schon einkaufen gewesen....
Bis danni!
Liebe alle, Aja, HP, Bernd, Felix, Frau Salome (noch da?), SchwesterS, BandCh (Christine), Blümle, Saridaja und Biba ... alle, die hier noch mitfahren: Ich freue mich, dass wir jetzt (alle bald) dreistellig sind!
Ich bin weiterhin ganz zufrieden mit meinem Rauchstopp diesmal, eigentlich ging alles recht schmerzfrei vonstatten, aber ich denke immer noch über das Thema nach, hier schreiben manche, man sei jetzt irgendwie "authentischer", ich verstehe, was damit gemeint ist. Ich bin ausgeglichener, denn ich muss mich nicht mehr verstellen. Ein wenig "leide" ich zwar immer noch an den Folgen, wenn ich auf die Waage schiele, aber mal ehrlich, die meiste Zeit denke ich: shit on it. Bin eh keine 20 mehr.
Also, emotional bin ich ganz stabil.
Letztens aber packte auch mich der Schmacht und ließ mich stundenlang nicht los. Das hat mich sehr genervt! Scheint um die drei Monate herum tatsächlich "normal" zu sein, um das halbe Jahr herum stelle ich mich auch bereits gedanklich drauf ein. Es war aber eine echte Suchtattacke - ich habe da keinen großen Unterschied zu den ersten Wochen gespürt, hatte also irgendwie auch eine körperliche Komponente, finde ich. Aber klar, ich habe es ausgehalten. Auch diese Eine wurde nicht geraucht.
Bei uns hat es gestern sehr gewindet und als ich durch die Stadt lief, sah ich einen jungen Mann auf den Stufen sitzen und rauchen. Ich habe mich erinnert, wie blöd ich es immer fand, bei Wind und Sturm zu rauchen und wie wenig Spaß das macht ... und dann ist mir aufgefallen, dass ich diese ganzen "hässlichen" Zigaretten wirklich vollkommen vergessen habe: Die, die man doch im Gehen raucht, weil man keine Zeit zum Sitzen hat, die am Morgen, schnell schnell auf dem Weg zur Arbeit, die auf dem Parkplatz nach der Arbeit, die am frühen Nachmittag, Beeilung, bevor der Nachwuchs nach Hause kommt, diese dummen, hastigen, verdrucksten ...
und aber auch diese unzähligen nichtgerauchten, die ich aber so gerne geraucht hätte, die ich mir aber dann doch verboten habe (vor den Kindern nie, selten vor nichtrauchenden Freunden, vor der Familie höchstens die nötigsten, damit alle sagen, dass man ja zu den wenigen Rauchern gehört, die es im Griff haben) und die aber einen ständigen Suchtdruck erzeugt haben (von wegen im Griff) ... also eins kann ich sagen: Mein Willenszentrum wurde sowohl durchs Nichtrauchen, aber auch vorher schon beim jahrelangen "Vernunftrauchen" gestärkt. An fehlender Selbstkontrolle scheine ich de facto nicht zu leiden, eher an einen gewissen Hang zum Masochismus. Die ewige Selbstgeißelung. Oh my Lord.
Jedenfalls: Ich habe gestern dieses Gefühl von Freiheit richtig bewusst wahrgenommen, vor allem, dass ich wirklich so gar nicht mehr daran denke: ach, jetzt könntest du /müsstest du rauchen / hättest du rauchen müssen.
Kein Gedanke an diese alltäglichen Situationen! Tagelang schon. Verrückt. Als wären sie weg! Ich bin wirklich die ganze Woche an der Tankstelle, an der ich mir morgens immer einen Kaffee geholt habe (um zu rauchen) vorbeigefahren, und habe nullkommanull daran gedacht, dass ich da eigentlich immer gehalten habe. Fällt mir gerade erst ein.
Echtes Nichtraucher-Feeling!!!
Feier ich echt.
Ich wünsche euch alles Gute!
Annie
Guten Abend an Alle,
ich hoffe, hier sind noch einige mit im Zug.... schlafen oder träumen vor sich hin und genießen das beruhigende Schaukeln,... oder auch ganz wach die schöne Landschaft und die zunehmenden wunderbaren blumigen und würzigen Gerüche der Natur
Mein Geruchssinn verfeinert sich tatsächlich immer noch (habe ich zumindest manchmal den Eindruck).
@Und Anni, du sagst es: es ist wirklich schön, schon so weit gekommen zu sein.. Und masochistisch wärest du nach meiner Meinung nur, wenn du weiterrauche würdest. Diese Selbstverstümmelung hat wirklich starke masochistische Züge
Das Verlangen nach einer Zigarette ist bei mir immer wieder mal da, wobei ich jetzt nicht sagen kann, ob es wirklich stärker und auch häufiger derzeit ist, von daher spüre ich die 3-Monats-Krise nicht unbedingt wirklich, und ich denke auch nicht, dass es plötzlich über mich hereinbrechen wird.
Das Bedürfnis zu rauchen ist auch irgendwie eher ein leises und stilles geworden, nicht so schreiend wie in der ersten Zeit, wobei ich ich nicht behaupten will, dass es deswegen ungefährlicher ist, vielleicht manchmal sogar eher im Gegenteil, weil es sich durch seine stille Art so viel harmloser anfühlt.
Ansonsten wehre ich mich auch ein bisschen gegen diese vorhergesagten Krisenzeiten, denn die eigene Erwartungshaltung hat sehr große Auswirkungen auf das eigene Empfinden und man kann sich auch vieles verstärkt einreden bzw. ausreden.
In diesem Sinne einen gute erholsame Nacht uns allen!
LG Biba
Einen wundervollen Guten Tag an alle noch Mitfahrenden,
zunächst einmal ganz herzlichen Dank an Blümle für die lieben Glückwünsche. Hat mich sehr gefreut. Danke.
Hoffe, dass die üblichen Verdächtigen aus unserem Zug auch immer noch gut dabei sind. Langsam könnten wir allerdings auf ein Größraum Taxi umsteigen, oder wir brauchen nur noch einen Wagon. In einem Taxi nach Paris.... Wäre doch auch ganz nett
Ich bin auch immer noch dabei Und 111 Tage ist eine echt tolle Zahl. Werde ich sogar auch noch mit einer Schnapszahl belohnt. Bin echt sehr stolz und muss wirklich sagen, die dreier Regel funktioniert bei mir immer noch sehr gut. Nur jetzt kommt der lange Weg bis zu den drei Jahren... Wachsam sein ist ein guter Hinweis und das werde ich auch sehr beherzigen.
Überlegt doch mal, was wir in den ersten drei Wochen durch gemacht haben und mit was wir derzeit hin und wieder 'nur' noch kämpfen müssen. Ja, klar ist es immer noch kein Zucker schlecken und Mr. NicoTeufel kommt auch immer noch regelmäßig bei mir vorbei. Aber, es ist nur noch ein kleiner Schnipp von der Schulter und man hat seine Ruhe wieder. Und selbst, wenn es mal ein bisschen länger dauert, zerrt es nicht mehr so an den Nerven und raubt einem wichtige Energie. Wir können wirklich alle mehr als stolz auf uns sein. Und ich möchte derzeit um keinen Preis zurück in die schlüpfrige und schmierige Raucherfalle, selbst mit 5 Kilo mehr auf den Rippen
Also, lasst uns weiter hartnäckig weiterfahren. Ob nun nach Paris mit einem Raumtaxi oder weiter mit der Transsibirischen Eisenbahn von Moskau nach Wladiwostok. Dran bleiben und wachsam sein, dass ist die richtige Devise.
Herzlichen Glückwunsch an uns alle und dass wir nun fast alle die 100er Marke geknackt haben. Wahnsinnig toll
hp
Guten Morgen ihr Lieben,
mir tun eure Beiträge immer einfach gut. Es stimmt schon, es ist alles viel einfacher und oft gelassener geworden, aber es gibt immer noch all die Stolperfallen - und für die hab ich ganz gern den Anschluß hier und das Erinnern, worum es geht und wie es anfing.
Bibra - der Geruchssinn - da sagst Du was. Es hat seine Vorteile - aber Herrgott, was stinken diese weißblühenden Büsche die Straße lang. Noch nie so gerochen.
Es gibt immer noch viele "erste Male" - gestern im Straßencafé zum Essen und auf einen Wein mit Freunden. Nach kurzen Blitzdiskussionen im Hirn am Anfang lief es gut. Offen ist noch: das erste Mal Bar, Glitzerkleid, Cocktails.... und alle rauchen ringsrum. Ich bin gespannt und hatte bisher noch nicht das Gefühl, reif dafür zu sein.
Ich freue mich jedenfalls, mit euch diesen Weg hier beschritten zu haben. Ein ziemlicher Meilenstein für mich. Interessant auch, daß meine noch rauchenden Freunde offenbar auch "entlastet" sind durch mein Nichtrauchen. Da ich sehr viel und eigentlich ohne Unterlaß geraucht habe - gerade bei gemeinsamen Treffen - wurden sie animiert auch ständig zu rauchen... - ich hab offenbar tatsächlich versucht uns alle gemeinsam umzubringen. Ich bin jetzt immer wieder erstaunt zu sehen, wie wenig diese Freunde eigentlich rauchen. Himmel!!!!
Also weiter so für uns alle! Das kann alles nur noch und noch besser werden.
Liebe alle,
ich habe letzte Nacht von dem Forum geträumt und dachte, ich schaue mal wieder rein und freue mich, dass ihr auch mal wieder da wart.
klar, ich bin auch noch dabei und sehe gerade, dass es jetzt 110 Tage bei mir sind. Ich schaue nicht mehr so oft auf den Tacho, mein Nichtrauchen wird alltäglicher, aber ich denke schon noch ans Rauchen. Ich muss aber auch sagen – wir hatten schon mal darüber geschrieben – dass sich so mit ein wenig Abstand das Rauchen etwas verklärt. Ich denke dann kurz an die ,,schönen" Seiten und vergesse die lange Liste mit Schmerzen, Husten, Suchtdruck, Gestank, Tod usw.
Ich beneide die Raucher auf der Straße nicht, eher im Gegenteil, sie machen mich stolz, weil ich es immer mehr schaffe. Aber wachsam sein, ist hier auch noch angesagt.
Zum Thema "authentischer" sein. Mir hat das Nichtrauchen auch einen Selbstbewusstseinsschub gegeben. Andersherum, ich glaube, das Rauchen hat mein Selbstbewusstsein ordentlich geschwächt, was ich jetzt merke (ist ja auch nicht ganz unlogisch, ist man doch als Raucher abhängig). Das ist ein schöner Effekt, den ich vorher nicht auf dem Schirm hatte.
Ich grüße Euch und hoffe, wir bleiben alle dabei....
Hallo alle ihr Lieben!
Wie schön von euch allen zu lesen und wie schön, dass wir das zusammen geschafft haben. Auch wenn ich nicht mehr oft hier bin, es war mir so eine große Stützte hier zu sein, zu lesen, zu schreiben und mich in den schweren Zeiten einfach nicht alleine zu fühlen. Und ich finde es zwar schon schade, aber auch ein gutes Zeichen, dass es hier im Zug etwas ruhiger geworden ist und es euch allen gut geht und das fahrwasser ein ruhigeres wird... Auch bei mir ist - zumindest was das Rauchen anbelangt, ansonsten ist es trubelig wie eh und je - Ruhe eingekehrt und es hat eine gefühlte Normalität nicht zu rauchen. Ich genieße die Vorzüge vom Geruchssinn... sehr fein, plötzlich wieder wirklich zu riechen wie gut der Frühling duftet, selbst wenn er verregnet ist wie jetzt gerade...über die Kondition, die sich deutlich von vorher unterscheidet, die viele schöne Zeit, die mir nun bleibt... bessere Haut, traumreichere Nächte (kennt ihr das auch? Ich träume seit dem Rauchstop derart intensiv??), mehr Lust auf Sex und , genauso wie Bernd es schreibt, ein Booster fürs Selbstbewusstsein, dass ich es geschafft habe. Nachteile hat's auch, immer noch eine erhöhte Kratzbürstigkeits-/Wehleidigkeits-/Nö,keineBock-Neigung und mein Gewicht, das ist zwar stabil geblieben, aber gefühlt muss ich es schon mehr als vorher im Auge behalten. Aber es gibt Schlimmeres.
Für mich fühlt es sich rund an jetzt, so wie ein strapaziöses, aber geglücktes und nun abgeschlossenes Projekt.
In diesem Sinne mal sehen, was die kommenden Monate mit ihren hoffentlich lauen Sommernächten ohne Kontaktbeschränkungen noch an Herausforderungen mit sich bringen, aber ich bin sehr zuversichtlich (zumindest was die Herausforderungen betrifft. An die lauen Sommernächte kann ich grad noch so gar nicht glauben...:-).
Habt es schnuffig alle zusammen
Aja