Mit Alaaf und Helau rauchfrei werden: der Februarzug 2021

Verfasst am: 23.03.2021, 14:53
Blümle
Blümle
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Das tut mir sehr leid, liebe SchwesterS.,

dass es Dir nicht gut tat/tut, mein Geständnis des auch in der Fachliteratur sog. Ausrutschers zu lesen. Die wenigsten Abstinenzen gelingen jedoch völlig ohne.

Ich habe Verständnis dafür, dass sie jemanden zum Einknicken, zu einem Ausrutscher oder gar Rückfall animieren können. Sie aber deshalb zu verschweigen, halte ich für falsch. Ist es denn nicht auch so ein Suchtgebaren, sich selbst und anderen was vorzumachen, was nicht ist? Abstinenz heißt für mich auch, ehrlicher zu werden.

Ich möchte den Ausrutscher deshalb auch nicht herunterspielen, denn es ist natürlich keineswegs einfach(er), dann wieder in die Spur zu kommen. Es fühlt sich auch nicht gut an. Gar nicht. Aber das habe ich oben ja schon geschrieben. Falls Du es so aufgefasst hast, als wäre es (für mich) ein Kinderspiel heute mal eben eine zu rauchen und dann wieder nicht mehr, hast Du mich leider mißverstanden.

Deshalb nochmal und noch deutlicher der Appell und die Bitte aus meiner Versagenserfhrung: bleibt sauberer in der Spur als ich!

Ich habe den Ausstieg aus beiden Süchten auch nicht gleichzeitig oder leichtfüßig begonnen, sondern mit 4 Wochen Abstand. Ich gehe meine Vorhaben (selbst-)verantwortlich und bestens fachlich begleitet und unterstützt an.

Verfasst am: 23.03.2021, 15:45
ehem.rauchfrei-lotsin-andrea
ehem.rauchfrei-lotsin-andrea
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Liebe Blümle,

du hast alles richtig gemacht, geh bitte weiterhin verständnis- und liebevoll mit dir um. Dein Ausrutscher ist wirklich als Vorfall anzusehen, denn du hast dir sofort danach Hilfe geholt, gebeichtet und daraus gelernt. Und du hast auch damit Recht: Ausrutscher und Rückfälle sind sowas von normal! Bis zu sieben Mal fällt der Durchschnitt hin und es gibt nur deswegen so viele auf Dauer Nichtmehrrauchende, weil sie eben "das achte Mal" wieder aufstehen.

Was genau konntest du lernen aus deinem Vorfall?

Hier mal ein Link zu einem Artikel, wie man am Besten aus einem Hinfaller lernt: http://www.rauchfrei-info.de/aufhoeren/nicht-ganz-geschafft/

Herzliche Grüße
Andrea

Verfasst am: 23.03.2021, 18:27
Glöckchen24
Glöckchen24
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Hallo Blümle,
Ich schreibe ja eher selten aber heute muss ich mal sagen, ich
ziehe ganz ehrlich den Hut vor Dir. Es ist bestimmt hart sich gleich von
Zwei Süchten zu befreien und ich finde es klasse wie Du Dich dem stellst, das durchziehst und sogar offen über Deinen Ausrutscher schreibst. Sich selbst einen Fehler einzugestehen ist ja nicht immer leicht und das vor anderen Leuten zu tun ist oft noch ein Häppchen schwerer. Toll das Du weiterhin dabei bist. Ich bin aber Erfahrungsgemäß auch der Typ der garnienicht Rückfällig werden darf weil mich die Sucht dann wieder nicht mehr loslässt.
Mir fällt es gerade auch nicht leicht. Schlafe noch immer besch..., die Arbeit ist stressig, ein Jahr Homeoffice mit Baustelle vorm Fenster und einer nervigen Nachbarin über mir. Das zerrt gerade sehr an meinen Nerven und jetzt habe ich noch erfahren das eine andere Nachbarin, die hier die gute Seele ist, plötzlich ins Krankenhaus gekommen ist und sich heute herausgestellt hat, das sie Krebs in mehreren Organen hat. Das sind Momente die machen mich völlig fertig und es geht mir wie Blümle das ich an meinem Dasein zweifle und mir denke das doch eh alles egal ist. Man muss dazu wissen das ich unter Depressionen leide die mir hin und wieder das Leben auch nicht leichter machen.
Daher habe ich heute seit meinem Rauchstopp den schwärzesten Tag. Aber ich halte durch. Meiner lieben Ilse würde es auch nichts nutzen wenn ich wieder anfange zu rauchen.

Sorry das ich jetzt so negativ geworden bin. Dabei wollte ich eigentlich nur Blümle meinen Respekt zollen.
Wir reisen einfach weiter und weiter und weiter auch wenn es hart ist manchmal.

Liebe Grüße
Glöckchen

Verfasst am: 23.03.2021, 18:59
Unbekannt
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Verfasst am: 24.03.2021, 07:50
Blümle
Blümle
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Ihr Lieben!!

Vielen herzlichen Dank für Eure bestätigenden, weiter ermutigenden und auch lobenden Worte hier!
Besonders, wenn es selbst grad eher so höllenmäßig ist, wie bei Dir, liebes Glöckchen! Danke! Ich hoffe, Du hast den Tag/Abend gut geschafft

Andrea fragte, was ich genau draus lernen kann.

Es ist jetzt eigentlich weniger so was schnelles, kurzes nach dem Wenn-Dann-Prinzip. (Wenn Schmacht - dann duschen oder sowas.....)

Es ist komplizierter.
Ich tat mich ja schon mit der Beichte schwer. Aber das war eher typisch. Versagt? Hm, - ordentliche Selbstschimpfe, Rückzug, weg..... - das wäre das übliche gewesen.

Aber: hab ich nicht gemacht.
Sucht/Depression hat ja auch einiges mit nem verschobenen Selbstbild zu tun (ist natürlich ebenfalls alles viel komplizierter, aber hier mal nur ein Mini-Aspekt daraus)
Ob man aus Depression raucht/trinkt oder man Depressionen hat, weil man raucht/trinkt ist noch nicht vollständig geklärt.
Hat jedenfalls miteinander zu tun.

Mit depressivem Erleben neigt man dazu, eigene Erfolge anderen/den Umständen zuzuschreiben und die Mißerfolge sich selbst, der eigenen Blödheit usw. (Die Betroffenen werden es zur Genüge kennen..... )

Was ich aus meiner Panne und dem Beichten und vor allem aus euren Reaktionen nun erfahren und erlebt habe:

- es war (für mich !!!! und nur für mich!!!!) gut, diesen Ausrutscher zu haben
- es war gut, ihn mitzuteilen
- es war sehr gut, zu erfahren, von niemandem (außer von mir) deswegen abgestempelt oder verstoßen zu werden
- es war supergut, gesagt zu bekommen, dass es ja auch durchaus beachtlich ist, was ich da grad mache und (überwiegendst auch tatsächlich) durchziehe.

„ Ja, - ist ja nix Dramatisches.“
„Ist vielleicht sogar was Falsches, - gleich 2 Süchte, ohne Klinik, daheim, ......“
„ Andere hier haben noch viel Schlimmeres neben dem Rauchen-Aufhören hier zu stemmen........ „

Ihr merkt, auf was ich rauswill, oder?

Gelernt habe ich also, um auf Andreas Frage zurück zu kommen:
- es gibt nicht nur grau
- wegen einem Fehltritt verliert man nicht das Anrecht aufs menschl. Dasein und die menschl. Gemeinschaft
- man darf sich mit seinen Fehlern und dem Hadern der Gemeinschaft „zumuten“
- man muss sich wegen Lob nicht genieren, man muss es nicht kleinreden, man kann es annehmen und sich sogar gut dabei fühlen.

Danke für eure Beiträge zu diesen Erkenntnissen. (Die ich theoretisch natürlich längst hatte, - aber das entscheidende ist ja, sie tatsächlich auch innerlich haben zu können. - Das ist jetzt gelungen!)

Schön wäre es, wenn ich mit meiner Dankbarkeit darüber jemandem aus unserer Runde heute ein bißchen Schwung ins weitere Durchhalten (zurück) geben könnte.

Uns allen einen guten Tag wünscht Blümle

Verfasst am: 24.03.2021, 18:42
bibra65
bibra65
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Hallo Ihr Februar-Fahrer,

ich hoffe, alle sind noch an Bord??

Und Blümle: schön, dass du hier geblieben bist!
Im Übrigen habe ich mal gelesen (es gibt wohl auch Studien dazu) dass Depressionen und Rauchen eine Wechselwirkung haben. Und nicht nur Depressionen sondern auch Ängste. Rauchen ist ein Verstärker sozusagen.

Nichtsdestotrotz war ich vorhin plötzlich gar nicht gut drauf, jetzt trinke ich Tee, habe was gegessen (und genascht) und langsam geht es wieder besser. Ich kann es in dem Moment gar nicht richtig glauben, dass dann so aus dem Nichts plötzlich so ein Suchtdruck da ist. Für mich kann das nicht nur der Kopf sein, langsam glaube ich das echt nicht mehr...

Aber vielleicht auch egal, ob Kopf oder Körper, wir fahren immer weiter und ich bin überzeugt und weiß es auch, es wird immer besser und schöner!

Wir bleiben rauchfrei! Grüße von Biba

Verfasst am: 24.03.2021, 18:55
Saridaja
Saridaja
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Hallo Ihr Lieben,
Hallo Blümle, Bibra, Schwester, Omajana und Ihr lieben anderen,

Bin auch noch dabei und immernoch motiviert. Ja es gibt Momente zwischendurch die sind etwas härter, aber sie gehen vorbei. Wirklich rauchen will ich irgendwie auch nicht mehr..:ich war ja schonmal ne ganze Weile weiter daher weiss ich dass es immer etwas besser wird.
Auch wenn es trotzdem grad schwer ist, Corona und kein Ende in Sicht, schicke ich euch Kraft und Mut!

Die Schlafstörungen wurden besser, seit zwei Tagen wieder da, kann aber auch an meiner Anspannung wegen anderen persönlich grossen Schritten liegen, daher bleibe ich noch geduldig.
Versuche weiter achtsam zu sein und viel Bewegung hilft.

Ich wünsch euch was!

Verfasst am: 25.03.2021, 16:30
ehem.rauchfrei-lotsin-andrea
ehem.rauchfrei-lotsin-andrea
Dabei seit: 16. 08. 2011
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Beiträge: 8288 Beiträge

Hallo Bibra,

hier mal ein Link zu einem Artikel bei den News hier zum Thema Rauchen und Depression. http://www.rauchfrei-info.de/informieren/news/detail/news/rauchen-und-depression/

Und Bernd, dein Hinweis auf das Ende der Dopaminumstellung nach drei Monaten war wirklich genial. Ich setzte hier mal einen externen Link ein, den ich ausnahmsweise einmal setzen darf: http://www.laborpraxis.vogel.de/dopaminfunktion-normalisiert-sich-mit-rauchabstinenz-a-545196/

Liebe Blümle,

ich freue mich so sehr für dich, dass du deinen Ausrutscher zum Anlass nimmst, dich selber in einem positiveren Licht zu sehen. Brava!

@Alle: allen, die jetzt so der Reihe nach auf die Blümleswiese dürfen (wie Heute zum Beispiel HP6340), herzlichen Glückwunsch! 50Tage sind eine tolle Leistung und nochmal 50 Tage daran gehängt hat sich der Dopaminspiegel auf ein natürliches Maß eingependelt.

Herzliche Grüße an Alle
Andrea

Verfasst am: 25.03.2021, 17:08
hp6340
hp6340
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Rauchfrei seit: 1390 Tagen
Beiträge: 42 Beiträge

Hallo liebe Mitstreiter/innen,
Hallo liebe Andrea,

vielen Dank für deine aufmunternden Worte. Sehr interessanter Artikel. Bestärkt mich sehr in meiner verfolgten Dreierregel und motiviert mich natürlich entsprechend. 50 Tage sind natürlich schon ein Wort. Danke nochmals dafür. Bin auch höllisch stolz auf mich und führe mir tätlich die positiven Veränderungen, wie mehr Puste, besserer Atem, keine stinkenden Finger und Klamotten mehr und vor allen Dingen gesündere Haut, gerade im Gesicht , vor Augen.

Aber die 90 oder besser 100 Tage müssen es auf jeden Fall werden. Zum Glück weiß ich ja aus Erfahrung, dass es wirklich besser wird. Die Strecke dahin ist natürlich abschnittsweise mental sehr anstrengend und zum an die Decke gehen, aber auch mehr als lohnenswert. Geduld und Disziplin sind immer noch meine ständigen Begleiter und sehr gefragt. Aber es ist nach den 50 Tagen schon bedeutend besser geworden. Klar, nervt es zeitweise immer noch, aber man kann es wesentlich schneller und mit weniger Kraft vorbeiziehen (aushalten) lassen.

In diesem Sinne bleibt im Zug und weiterhin dabei. Der Frühling lässt bestimmt auch nicht mehr so lange auf sich warten. Euch und dir Andrea noch einen schönen Abend.

HP

Verfasst am: 25.03.2021, 19:27
bibra65
bibra65
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Rauchfrei seit: 1374 Tagen
Beiträge: 227 Beiträge

Hallo liebe Mitfahrer und Hallo Andrea,

danke dir für den Link. So erklärt sich wohl auch, dass der Körper die Eigenproduktion beim Rauchen dann runterfährt.

Und Hp und die Anderen: Glückwunsch zur Blümchenwiese oder halt zu den erreichten Tagen. Jeder Nichtraucher-Tag ist ein Gewinn!

Heute war ich teils auch gnatschig und gut genervt zwischendurch
Aber wir dürfen das dann auch mal sein, und überhaupt habe ich vorhin gedacht: Alsooooo die Nichtraucher und Nicht(mehr)raucher sind auch nicht immer nur freundlich, voller Energie und gut gelaunt.
Und genauso werden wir auch als langjährige Nicht(mehr)raucher unsere schlechten Tage und Stimmungen haben.
Aber wir werden ganz viel Ballast und Dreck abgeworfen haben und uns somit grundsätzlich freier, wohler und gesünder fühlen.

Und deshalb fahren wir rauchfrei immer weiter.

Schönen Abend noch Biba