Mit Alaaf und Helau rauchfrei werden: der Februarzug 2021
Hallo liebe Mitfahrer,
wollte kurz berichten, dass sich bei mir nach nun mehr als 30 Tagen scheinbar noch richtig was verändert. Nämlich mein Geruchssinn scheint erst jetzt vollends zurückzukehren. Eigentlich passiert das ja in der Regel schon nach ein paar Tagen und ich habe das auch genauso schon erlebt, und mich auch gewundert...?
Und jetzt so "spät"?? Vielleicht liegt es am Alter oder den gerauchten Jahren, dass es bei mir nun so verzögert eintritt. Keine Ahnung, aber besser spät als nie
Und es motiviert mich, ehrlich gesagt sogar, bin gespannt auf die Dinge die da noch kommen... Letztens habe ich gelesen, dass jemand geschrieben hatte, sogar nach ca. 1 Jahr kam noch eine Energiesteigerung. Ich wollte das erst gar nicht richtig glauben, aber nun bin ich eines Besseren belehrt worden.
In diesem Sinne: Wir fahren immer weiter!
Schönen Abend euch Allen von Biba
Hallo liebe Nichtmehr—Raucherkollegen,
heute war ein äußerst schwerer Tag bei mir. Was sonst nach wenigen Stunden verschwand, blieb heute bis jetzt den ganzen Tag über bestehen. Der Suchtdruck war heute extremst. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass es mich so packt. Was mich auch wundert, dass ich wie zu Beginn vor 7 Wochen meines Entzugs wieder ab und zu einen trockenen Mund habe und es mich nach demStoff Nikotin dürstet, sei es durch Nikotinkaugummis oder Zigaretten. Es geht im Groben und Ganzen schon ganz gut, aber heute hat es mich echt aus den Socken gehauen. Als hätte ich erst vor ein paar Tagen damit aufgehört. Gut, das sollte nur ein Statement sein. Ich gebe definitiv nicht nach aber so einen Suchtdruck hatte ich lange nicht mehr.
Ichhabe manchmal auch das Gefühl man nähert sich nur asymptotisch dem Ziel. Nur sehr langsam wird es besser und so wie bei einem Nichtraucher nur in den seltensten Fällen.
Bleibt am Ball!
VG Felix
Ja! Genau so. Ich hoffe du verstehtst mich richtig, lieber Felix, aber ich bin froh, dass es nicht nur mir so geht....heute bin ich bei Tag 46 oder 47 und hatte heftigsten Suchtdruck. Bin nur einfach stur geblieben und habe dem nicht nachgegeben.
Wünsche und allen, dass das auch mal spürbar besser wird! Oder wenigtens endlich mal richtig Sonne. Weniger Arbeit. Stressfreie Zeiten. Ach, ich wünsche und allen nur Nettes und Gutes!
Hier nervt heute auch die Sucht schon den ganzen Tag. Gestern Abend habe ich mich gestritten, heute die ganze Zeit an was gearbeitet, was nicht funktionieren wollte. Das ist alles nicht gerade hilfreich. Ich habe im Moment wieder häufig Suchtdruck, versuche aber an die schönen Momente zu denken, in denen ich mich über das Nichtrauchen freunen kann. Ich wünsche allen eine gute Nacht.
Dasselbe hier... ein richtig schlimmer Tag für mich gestern, mir brach nach 5 Monaten Arbeit an einem Auftrag der Auftraggeber weg - bzw. die Zusammenarbeit wurde unhaltbar und wurde gestern beendet. Das ist ein Desaster, das kaum zu beschreiben ist. Die Arbeit von 5 Monaten nicht bezahlt, seitdem kein Geld verdient - ich war so neben der Spur gestern, da brach so viel weg, ich stand völlig neben mir, fassungslos. 4h Spaziergang mit Freund und ein Suchtdruck, der kaum auszuhalten war. Nur durch Ablenkung und Gespräch mit Mühe auszuhalten. Dann kam eine tröstende Freundin vorbei mit Sekt am Nachmittag. Sie raucht manchmal. Als sie die Treppen hoch kam, zwei sehr laute Stimmen in mir: HOFFENTLCH HAT SIE ZIGARETTEN DABEI!!! und genauso laut: HOFFENTLICH HAT SIE KEINE ZIGARETTEN DABEI!!! - Sie behauptete dann Letzteres und in mir schrie es weiter. Ich hab mir angewöhnt einfach jedesmal meiner Umgebung sofort Bescheid zu geben wenn ich Suchtdruck habe - dann wissen die, wieso ich vielleicht etwas unkonzentriert bin oder mich komisch verhalte. Die Freundin bügelte mein inneres Geschrei ziemlich gut ab - "Klar, aber das ist jetzt nur so der Wille zum Streßabbau, das muß auch anders gehen." Ich hab durchgehalten. Und kann mir grad eigentlich noch einen schwierigeren Tag kaum vorstellen. Himmelherrgott - was für ein Kampf aber auch!
Habe schon sehr mitgefühlt, als ich Eure Zeilen heute morgen gelesen habe. SchwersterS, dass mit dem Auftrag tut mir sehr leid und ist wirklich einfach Sch.... Kommt ja wirklich sehr unpassend und gerade auch noch in diesen undankbaren Corona-Frust-Zeiten.
Ich habe jedenfalls auch das Gefühl, daß es sehr in Wellen kommt. Mal gibt es einen Tag oder auch zwei, da schwimmt man halbwegs oben und macht sich nicht mehr so den Kopf über die Sucht und das Nichtmehrrauchen (everything is under controll ) und dann gibt es wieder Tage, da haut es einen komplett aus den Puschen. Echt zum verzweifeln und zum kotzen diese Sch... Sucht
Bei mir ist es seit gestern ähnlich. Bei uns im Unternehmen hat es einen harten Strategiewechsel gegeben und nun müssen sich alle um 180 Grad drehen. Bedeutet auch für mich, dass ich in kürzester Zeit meine Teams neu ausrichten und auf Spur bringen muss. Durch knapp ein Jahr HomeOffice mehr oder weniger und einen gewissen Frustrationsgrad auch nicht gerade einfach. Aber immerhin ja keine Kurzarbeit oder ein weggebrochener Auftrag, wo viel eingezahlt worden ist wie bei SchwesterS. Trotzdem muss ich nun innerhalb von zwei Wochen sehr konzentriert eine neuen Struktur (Tätigkeitsprofile) mit Rollen und Verantwortlichen entwickeln und mit Leben füllen. Und gerade dieses sehr konzentrierte Arbeiten fällt mir in diesen Situationen sehr schwer oder ist fast nicht möglich. Das einfachste wäre dem Suchtdrang dann einfach nachzugeben und somit wieder in die alten Muster zurück zu fallen. Die Ausrede würde dann ja auch immer gut passen, oder? Aber was würde man alles verlieren? Knapp 50 Tage mentale Herausforderung und Anstrengung würden mit einer Zigarette weg geblasen werden. Und gewonnen hätte man außer dem Moment des Nachgebens auch überhaupt nichts. Im Gegenteil. Wieder zurück in die siffige Grube des schlechten Gewissens, der schlechteren Gesundheit, stinkenden Fingern, Klamotten und Atem und vor allen Dingen den Verlust der gewonnen Freiheit und des gewonnenen Stolz seins (und auch des gestiegenen Selbstbewusstseins!) . Nee, dann doch lieber durchhalten mit Disziplin und schlechten Tagen, wo man sich nicht gut konzentrieren kann und mal wieder mit sich am kämpfen ist (anstrengend). Vielleicht muss man sich dann einfach sagen, dass es diese Tage auch mit Zigarette gegeben hat und man einfach nur versucht hat, das weg zu rauchen. Geklappt hat das dann bekanntlich ja auch nicht wirklich besser, war vielleicht ein bisschen tröstlicher... aber gelöst hat es nichts... Nee, dann lieber weiter fahren im Zug mit der Blümchenwiese im Visier , zwar langsam aber stetig. Und wie ich immer schön zu meinen Kindern sage, ich bin der Bestimmer und so wird es jetzt gemacht...
Also, lasst uns am Ball bleiben und Tag für Tag durchstehen. Die "Guten" gut heissen und die "Schlechten" vergessen... Hoffentlich kommt bald der Frühling...
Guten Morgen an Alle,
das ist ja blöd, dass es euch nicht so gut geht Aber vielleicht ist es heute ja schon besser.. Es wechselt irgendwie ständig bei mir auch, nur ist es bei mir nicht mehr so (das war eher am Anfang gefühlt so), dass es mir gleich den ganzen Tag schlecht geht bzw. ich Suchtdruck verspüre. Es gibt Tage, wo es häufiger vorkommt und an anderen dann weniger. Aber gut, wer weiß, ich lehne mich auch nicht mehr zu weit aus dem Fenster
Ich wünsche jedenfalls noch gute Weiterfahrt, ihr seid schon so weit gekommen und den Rest packen wir auch noch.
Heute bleiben wir rauchfrei!
Liebe Grüße Biba
— BEICHTE —
Hallo ihr Lieben.
Ich habe nun eine Zeitlang drüber nachgedacht, ob ich die Beichte hier ablegen kann, oder nicht.
Es geht hier ja grade einigen an die Nieren.
(SchwesterS. - mein tiefstes Mitleid und Bedauern!, - wie gemein das Leben grad zu Dir ist!)
Ich hatte meinen schwarzen Tag am Samstag, nachdem es mir bei der Arbeit am Donnerstag und Freitag übel erging. (Eine junge Kollegin eines anderen Amts hat mich beim Chef weit oben ungerechtfertigt in ein übles Licht gestellt.)
Am Samstag gab es bei mir kein Halten mehr: so depressiv war ich schon lange nicht mehr, - habe den ganzen Tag über immer wieder geheult.
Bernds Dopamin-Erklärungen hier wirkten zwar ein wenig beruhigend, vermochten aber das Problem nicht zu lösen.
Ich hab dann viel aufgeräumt und weggeschmissen. Beim Aufräumen habe ich dann blöderweise erst ne Zigarre, die ich ursprünglich mal verschenken wollte und dann auch noch ne Zigarette gefunden. (und - ihr könnt es euch schon denken, - nicht weggeworfen). Ja, ich hab beides geraucht. Und da ich dann schon dabei war, hab ich mir dazu dann vorher noch Sekt besorgt, und auch den dazu getrunken. Ich habe also meine beiden Abstinenzen kurz unterbrochen.
- Ich konnte nicht mehr dagegen halten -
Ich fühlte mich natürlich schlecht. - Hab auch meinem Paten (ihr erinnert euch vielleicht) gebeichtet und den entsprechenden Teil bezahlt. Waren also die teuersten Zigarre und Zigarette ever in meinem Leben.
Am nächsten Tag hatte ich ein wenig Kopfweh.
Aber auch die Vernunft, mich nicht als Versagerin fertig zu machen, komplett hinzuwerfen, sondern mir das einfach nachträglich zu zu lassen, dass ich diese kleine Auszeit aus der Abstinenz brauchte.
Ich habe dann mit 3 ExpertInnen (Ex-Junkie, Psychologin und Leiter Drogen-Jugendhilfe-Einrichtung) aus dem Bereich gesprochen, die mich darin ausdrücklich bestätigten und bestärkten, meine Zähler deswegen nicht auf „0“ zurück setzen zu müssen, sondern einfach unbeirrt daran weiter zu machen.
Das mache ich nun und das klappt auch ausgezeichnet. Obwohl sich natürlich an der grundlegenden Situation (Jobärger, Suchtdruck aus 2 Süchten, mieses Wetter, Corona-Genervtheit,.....) nichts geändert hat.
Mir tat der „Ausrutscher-Abend“ psychisch gut. Es war auch nicht excessiv, weder beim Nikotin noch beim Alkohol. Es nahm nur den mir allzu riesig gewordenen Druck.
Ich hab mir lange überlegt, ob ich das hier schreiben kann. Klar, - wenn nicht hier, wo dann? Könnte man sagen.
Aber ich möchte natürlich auf gar keinen Fall zu „so etwas“ ermuntern oder gar aufrufen. (Nein wirklich nicht, denn es bleibt ein blödes schlechtes Gewissen und natürlich ein Knacks im Stolz, es ganz „rein“ durchgezogen zu haben !!!! Ganz clean ist sicherlich besser!!!)
ABER:
ich schreibs hier trotzdem, weil es schlussendlich ja ums Erreichen des Ziels, der endgülitigen Rauchfreiheit geht. Und ich bin mir sicher, dass ich das durch diesen winzigen Ausrutscher, mit der Erlaubnis zum einmaligen kleinen Weichei-Versager-Dasein für zwei Stunden, besser hinbekommen werde, als wenn ich am allzu groß gewordenen Druck komplett gescheitert wäre.
Meine Stimmung war sooo weit unten, dass ich alles, (inkl. meinem Dasein) infrage stellte.
Und von da nach dem kompletten Rauchstopp-Hinwerfen ist es nur ein kleiner Schritt.
So habe ich mir mit dem kleinen Schritt zurück den insgesamt-Weg in die Rauchfreiheit erhalten.
Und drum zähle ich auch den Tag, an dem ich die Ziggi und die Zigarre rauchte, trotzdem als einen „rauchfreien“ Tag.
(Auch wenn es sich ein wenig unehrlich anfühlt....... :oops
Aber unterm Strich ist es für mich so richtiger und stimmiger......
Es grüßt euch mit dieser unverblümten Beichte
das wieder dranbleibende Blümle
Ich wünsche uns allen, diesen Widrigkeiten weiterhin (wieder) standhalten zu können!
Hallo Blümle,
ja, so kann das mit den Tälern des Lebens gehen, dass sie einen zur falschen Zeit und in der falschen Situation einfach überrennen und man dann doch wieder fremdgesteuert und sehenden Auges etwas tut, was man sonst gar nicht tun würde. Mache Dir da keine Vorwürfe. Ich denke, und auch nur soweit ich das beurteilen kann, dass das Ergebnis zählt. Und das hast du nach dem Ausrutscher mit deinem Verhalten zunächst dir gegenüber und auch deinem Paten gegenüber bewiesen. Meinen Respekt und auch gewonnene Größe hast du in jedem Fall. Das gemeinsame Ziel ist der Weg. Und dadurch, dass du dich immer noch auf diesem befindest, beweist in jedem Fall, dass du noch ein gültiges Ticket hast und auch nicht ausgestiegen bist. Und dass ist mein dafürhalten, dass was zählt.
Also, richte deine Krone, streiche dir die Haarsträhne aus dem Gesicht und weiter geht es!
Verbuche die gemachte Erfahrung als wichtige Erfahrung und hoffentlich hilft es dir beim nächsten schlechten Tag, anders damit umzugehen. Ich bin ja auch kein Experte auf dem Gebiet und versuche auch nur zu helfen. Jeder von uns war glaube ich auch schon mal in ähnlichen Situationen und ist deswegen rückfällig geworden oder hat aufgegeben. Diesmal sind wir jedoch angetreten, um gemeinsam dem Sucht den Stinkefinger zu zeigen und das machen wir jetzt einfach mal. Du weisst ja, rauchen hilft da leider auch nicht. Hoffentlich hast du nun alle verbliebenen Rauchutensilien zu Hause restlos entsorgt. Dann hast du nächstes Mal mehr Zeit zum Nachdenken und zum ergreifen von Alternativhandlungen, ehe du dir eine anzündest. Ist manchmal schwer, ich weiß, aber zusammen sollten wir das doch schaffen. Sitzen ja schließlich alle im selben Zug! Also, wir zählen auf Dich und auf eine gemeinsame Weiterfahrt
Also, bleibe bei uns im Abteil und heute rauchen wir nicht
Liebes Blümle,
das ist tatsächlich aber auch eine recht heftige Aufgabe zwei so massive Süchte allein und zu Hause und in einem Rutsch loswerden zu wollen. Ich frage mich, ob das realistisch ist, oder da nicht doch etwas mehr professionelle Hilfe vor Ort nötig wäre. Ich drücke Dir die Daumen und hoffe, daß Du Dich im Zweifelsfall doch umschaust ob nicht mehr als ein Online-Forum nötig ist um Dich dauerhaft zu befreien und gesund zu werden/bleiben.
Mir hat Dein Geständnis ehrlich gesagt nicht gut getan. Ich muß mich einfach daran halten, daß auch eine Zigarette nicht geht, weil sie unweigerlich alle Tore öffnen würde, alles andere ist bei mir zumindest Augenwischerei. Und da tut es mir leider nicht gut zu hören - ach, eine geht schon, nächsten Tag ist alles wieder gut, denn das ist es, was Süchtige gern hören und glauben wollen.
Einer wird rückfällig und zieht andere mit - es tut mir Leid, aber das ist ein Erfahrungswert nach 12 Jahren Drogenarbeit. Ich weiß jetzt auch keine andere Lösung, klar sollst Du mit Deinen Erfahrungen auch irgendwohin - aber ich wollte einfach gestehen - mir tat es nicht gut das zu lesen. Ich bin selbst zu wackelig grad.