Mein Mitbewohner Diablo zieht aus

Tag 26

Es läuft richtig gut zur Zeit. Nachdem ich Diablo kurz, aber intensiv klar gemacht hatte, dass ICH das sagen habe, ist er beleidigt hinter der nächsten Ecke verschwunden.
Ich schlafe zwar nachts immer noch nicht so optimal, aber dafür spüre ich viele andere Verbesserungen. So habe ich heute z.B. den ganzen langen Tag nicht ans rauchen oder an Zigaretten gedacht. Auch nicht, als ich nach Hause gekommen bin, obwohl ich eine ich-rauche-nur-zu-Hause-Raucherin war. Ich habe erst ans rauchen gedacht, als ich mich an den PC gesetzt habe, um hier ins Forum zu schauen. Ich hatte bisher heute noch keine Sekunde das Verlangen zu rauchen. Das hängt vielleicht auch damit zusammen, dass ich heute zum ersten Mal im Sportverein war. Ich war schon ein wenig aufgeregt, weil ich nicht wußte, ob ich das kann, was die anderen da machen. Aber es war alles gut. Wir haben mit einem Ball viele Übungen für den Rücken gemacht und alle waren sehr nett. Die Stunde war so schnell vorbei und ich hatte wirklich Spaß.
Das werde ich auf jeden Fall beibehalten. Das lenkt ab, macht Spaß und ich komme mit Menschen zusammen

Euch allen einen schönen Abend

Emma

Tag 28

Seit 4 Wochen bin ich frei ! Frei von Rauch und frei von Zwängen

4 Wochen lang haben meine Lungen 24 / 7 Sauerstoff geatmet, ohne zwischendurch immer wieder erstickt zu werden. Meine Haut ist viel besser durchblutet und der Druck auf den Bronchien weg. Sogar an Sport traue ich mich ran, das ist die größte Überraschung überhaupt! Ich habe genügend Energie, auch wenn meine Kondition noch nicht so gut ist. Aber auch das wird sich mit Sicherheit verbessern.
Ein weiterer positiver Aspekt ist meine Gelassenheit. Ich habe Zeit, denn ich muss nicht nach Hause hetzen, weil ich rauchen muss. Ich bin entspannt und gehe auch spontan nach der Arbeit gerne mit den Kolleginnen noch etwas trinken.

Es ist nicht immer einfach auf dem Weg zur Freiheit, aber es lohnt sich, stur zu bleiben

Liebe Grüße

Emma

Tag 39

Ich bin überrascht, wie einfach es mir bisher fällt, nicht zu rauchen. Nachdem ich die erste Woche hinter mich gebracht hatte, ging es jeden Tag ein wenig besser. Heute denke ich nur noch ans rauchen, wenn ich täglich von euren Beiträgen, Erfolgen und Kämpfe lese. Oder wenn ich meine Tochter rauchen sehe. Ich weiß, dass es meine Schuld ist, dass sie raucht, schließlich war ich ihr Vorbild. Das lastet schwer auf meinen Schultern und wenn heute eine gute Fee um die Ecke käme, würde ich mir wünschen nie geraucht zu haben.

Die Sorge um meine Freundin ist massiv. Ich weine viel, aber immer nur, wenn ich alleine bin. Für sie möchte ich stark sein. Auch bei ihr denke ich ans rauchen, denn das ist der Grund für ihre lebensbedrohliche Erkrankung. Ich glaube, sie raucht heimlich immer noch ein paar Kippen am Tag. Nachdem sie die Diagnose bekommen hat, hat sie unter Tränen erstmal eine geraucht . Was macht die Dreckssucht bloß aus uns ? Ich hasse das rauchen und ich glaube, ich werde eine von diesen Nichtrauchern, die keine Toleranz für das Thema rauchen aufbringen kann.

Ich habe Angst. Ich habe Angst um meine Tochter, meine Freundin und um mich. Ich hoffe, dass der OP Termin meiner Freundin bald ist und sie dann endgültig mit dem rauchen aufhören kann. Meine Tochter beobachtet, wie gut es mir ohne Kippen geht, wie frei ich bin. Ich hoffe, sie sieht mich immer noch als Vorbild.

Emma