Mein Fazit nach 1 Woche rauchfrei: positives paradoxum

Verfasst am: 23.03.2013, 12:09
Baki12
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Endlich mal ne Antwort, wie lange der Entzug dauern kann, also 6 Monate beträgt die kritische Phase, SMP? Mist, ich bin heute erst bei Tag 8. Und weil Tag 5 und 6 so easy waren, dachte ich: hey, das Schlimmste ist vorbei. Aber heute wieder mit Schmerzen im ganzen Körper aufgewacht und ständig der hervorschießende Gedanke: Jetzt eine rauchen! Ja, das ist wirklich so: diese Gedanken schiessen urplötzlich von sonstwoher auf einen zu wie Partyböller...aber dann geh ich immer schnell von dem Platz wo ich grade war woanders hin oder stelle mir vor, wie ich anfange zu husten, wenn ich mir die Ziggie anstecke und wie eklig sie schmeckt. Hat bis jetzt zum Glück immer geholfen. Aber sind ja auch erst 8 Tage.

Verfasst am: 23.03.2013, 12:41
SMP
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hallo baki,

also ich denke die aussage von dem apotheker mit den 6 monaten ist erstmal nur ne aussage von nem apotheker, mehr nicht. irgend ein anderer apotheker oder arzt oder werauchimmer widerspricht dieser 6mon-aussage bestimmt. kann weder sagen die aussage ist richtig noch sagen sie ist falsch.

ich gebe der aussage des apothekers jetzt nicht unbeding viel gewicht und denke, das grade bei nikotin, der entug und das sauberbleiben sehr individuell verschieden ist.

das einzige was ich von mir sagen kann ist, dass die 1sten 3 tage die beschissensten waren, da ist sucht und diverse rauch-automatismen noch am präsentesten, danach wurde es besser.

wie du schon richtig erkannt hast, würdest du jetzt richtig husten und dir wird wahrscheinlich schlecht werden von einer kippe.. aber du hast trotzdem lust , schon komisch oder, etwas zu wollen das einem gar nicht gut tut?.. mir gehts ab und zu ähnlich. ist irgendwie wie einer verflossenen hinterherzutrauern die einem gar nicht gut tat. ziemlich irrational. ;-)

Verfasst am: 23.03.2013, 12:48
Katomi
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Hallo an Alle,

oje, dass ist ja wirklich übel, wenn die kritischen Phasen so lange anhalten. Auch ich habe gehofft, dass es schneller wieder besser wird.

Aber vielleicht ist das ja auch bei jedem anders. Ich rauche jetzt seit 3 Wochen nicht mehr und treibe wieder regelmäßig Sport. Meine Haut ist im Gesicht nicht mehr so großporig und was richtig komisch ist: Meine Wimpern werden länger. Dies wurde mir schon von meiner Freundin bestätigt. Finde ich richtig witzig.

Aber dieses nie mehr ist, so glaube ich, das, was uns allen so sehr zu schaffen macht. So ab und an würde man ja gerne diesem liebgewonnenen Laster frönen. Wenn man dann allerdings wieder den Kopf einschaltet und analysiert was es heißt, liebgewonnenes Laster. Wenn man es genau nimmt heißt es, sich freiwillig zu vergiften. Ist das krass oder ist das krass. Unser Körper kämpft, um sich freiwillig zu vergiften.

Und wahrscheinlich macht uns genau dies Angst. Dass der Kopf immer eingeschaltet sein muß. Ein kurzes Ausschalten der Birne und wir fangen wieder von vorne an.

Aber Bangemachen gilt nicht. Also halten wir uns schön das Positive vor Augen. Wie viel besser wir riechen, wie viel länger wir leben werden, wenn wir gesund leben, wie viel weniger wir gehustet haben, wie viel leichter uns so banale Dinge fallen wie Treppensteigen o. ä. Einige werden jetzt sagen, dass ich ja auch ganz viel Geld gespart habe. Nun dem ist nicht so. Ich habe mir von diesem Geld Dinge gekauft, die ich schon immer gern haben wollte und mich so belohnt. Also lernt mein Kopf, nicht rauchen spart Geld für andere schöne Dinge. Und vielleicht setzt sich dieser Lernprozess ja gegenüber den Lernprozessen mit der Zigarette (sie beruhigt, sie hilft beim Konzentrieren und ähnlicher Schmarrn) durch.

Was sind so Euere Lernprozesse?

Liebe Grüße

Katomi

Verfasst am: 23.03.2013, 12:51
Katomi
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Hallo Baki 12,

ich freue mich mit Dir, dass Du schon 8



Tage rauchfrei geblieben bist. Das ist das einzige, was zählt.



Liebe Grüße

Katomi

Verfasst am: 23.03.2013, 12:56
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hallo katomi,

also wie gesagt, die 6monats-aussage kommt nicht von mir und ich kann dir da keinen stempel draufgeben. das ist "nur" ne aussage eines apothekers.

hier einige meiner lernprozesse:

z.bsp. nach dem einkaufen komm ich nicht raus aus dem supermarkt und MUSS wie ein depp vor meinem auto stehen bei wind , wetter und regen noch eine fluppe runterziehen wie ein gestörter, sondern ich komm raus und fahr los.

ich muss nicht mehr um 1 uhr nachts zur tanke fahrn weil ich noch unbedingt eine rauchen muss vor dem schlafen.

usw.. usw... zusammengefasst: ausbruch aus dem sklaventum im kompletten alltag

Verfasst am: 25.03.2013, 15:36
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mahlzeit!

also hier mein zwischenresümee nach 16 tagen:

- der erste tag war sehr unschön. der körper verstand die welt nicht mehr, rebellierte, verweigerte denkarbeit, etc..

- die folgenden tage gingen irgendwie. wechselbad zwischen "ganz gut erträglich" und doch sehr heftigen
schmacht-attacken.

- die raucher-automatismen liessen nach ca 10 tagen nach, aber langsam. d.h. gedanken an automatisierte rituale wie z.bsp. auf den balkon gehen + einen qualmen nach irgendeiner erledigten arbeit. oder auch beim telefonieren die kippenschachtel zu suchen, die ja mittlerweile nicht mehr existiert etc etc.. all die dinge die sich über jahre ins gehin eingebrannt haben. gut ist ja klar dass das nicht von heut auf morgen verschwindet.

- die gute nachricht: die gedanken an qualmen werden definitiv weniger, die schlechte nachricht: sie sind trotzdem noch vorhanden.. und werden wohl lange lauern.

- gesundheitlich kann ich sagen dass bei mir sich relativ schnell der geschmacks- und geruchsinn signifikant verbessert haben ; binnen weniger tage. zum thema husten kann ich nichts sagen. hatte gottseidank auch nach langem raucherdasein in keinste weise zu keiner zeit probleme mit raucherhusten oder husten generell. ich kann lediglich sagen dass es mir so vorkommt als könne ich etwas tiefer einatmen, wobei ich nicht weiss ob dies einbildugn ist. auf jeden fall alles argumente ,die meine entscheidung stärken

- andere raucher stören mich eigentlich nicht, die haben ja schlicht und ergreifend nichts mit meiner entscheidung zu tun. es löst in mir auch keine schmacht-attacke aus wenn ich andere rauchen sehe; schmacht-attacken kommen bei mir unabhängig vom umfeld, in dem ich mich befinde, einfach aus meinem inneren heraus.

-rauchgeruch einer zigarette stört mich nicht, zugequalmte raucherkneipe ist aber ein No-Go, genau so schlecht zu ertragen wie personen die nach kaltem rauch stinken, das stört mich irgendwie sehr.

-alkohol ist bei mir ein sehr grosser schmacht-verstärker. und ich meide ihn weitgehendst. mir ist das jetzt bei 2 mal alkohol-konsum in den letzten16 tagen extrem aufgefallen.

- alles in allem kann ich sagen. es geht mit dem nichtrauchen ; nicht immer einfach - aber es geht. es ist kein verlust an lebensqualität. ich ziehe es weiter durch. ich hätte anfangs des monats nicht gedacht, dass ich das durchziehe. ich bin weiter motiviert.

Verfasst am: 25.03.2013, 16:22
Baki12
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Hallo SMP,
ja, ging mir genauso, 1. bis 3. Tag war am heftigsten.
Ich bin ja erst bei Tag 10 und merke auch, daß die Zeiten, die ich nicht ans Rauchen denke immer länger werden, aber das geht alles so l a n g s a m . Das nervt mich irgendwie. Immer daran erinnert zu werden. So langsam will ich endlich [color=blue]Nichtraucherin[/color] sein, und das beeinhaltet eindeutig: Nicht einen müden Gedanken ans Rauchen zu verschwenden!!
Andere Raucher stören mich auch nicht, ab und zu rieche ich das sogar sehr gerne, allerdings nicht in kleinen geschlossenen Räumen, wg. Hustenreiz.
Und auch das ist bei mir genauso: Die Schmachtattacken erfolgen in Situationen, nämlich wenn Entspannung, Konzentration etc. angesagt ist. Das ist ziemlich fies, aber wie du schon schreibst: es geht. Noch ist es allerdings für mich ein Verlust an Lebensqualität, aber es fängt an umzukippen, weil ich so gaaaaaaaaaaaaaanz langsam die gesundheitlichen Vorteile zu spüren bekomme, z. B. wird mein Husten so langsam besser, aber mehr riechen oder schmecken kann ich immer noch nicht, allerdings könnte es auch sein, dass ich das Riechvermögen durch einen fiesen Grippevirus zeitweise verloren habe....
and last not least: ich bleibe auch dran, bloss nicht den ganzen Mist wieder von vorn, wo es grade anfängt, etwas leichter zu werden!
Hallo Katomi,
danke schön für deine Congratulations! Kann ich dir nur zurückgeben, du mit deinen [color=red]weit[/color] über 3 Wochen!!

Verfasst am: 01.04.2013, 13:52
SMP
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hi ,

wollt mich mal wieder melden. also , bei mir ist jetzt die 3te woche rum.
es geht. die gedanken an kippe werden weniger. vorallem mit dem >morgens-direkt-nach-dem-aufstehen-rauchverlangen< komme ich besser zurecht. es ist weniger; und sitzt mir nicht mehr ganz so penetrant im nacken.

tagsüber geht es eigentlich sehr gut, wie gesagt - die intervalle wo zigaretten-gedanken aufkommen werden grösser(man denkt teilweise stundenlang gar nicht mehr dran). nur wenn eine schmacht dann kommt ist diese immer noch sehr unangenehm und fast genauso schlimm wie am anfang. das macht mir etwas angst. das könnte doch mal besser werden.

gruss
smp

Verfasst am: 01.04.2013, 14:19
Stornoway
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hallo smp,

schön, dass du weiter durchhälst

[color=blue]3 wochen[/color] ist ja toll, ich freu mich auch schon drauf!

ich erlebe das so ähnlich, dass die häufigkeit der gedanken und schmachter ausdünnt, auch zu den "kritischen" tageszeiten (ist bei mir abends).

die schmachtmomente können wirklich noch sehr unangenehm sein! seit gestern probiere ich es damit, den kurz und deutlich mental "wegzuschubsen", ihn innerlich anzuschnauzen, aber ohne mich auf diskussionen einzulassen, das hat gestern abend ganz gut funktioniert.

schau mal, zu den entzugsphasen hab ich in einem buch was gefunden:

nikotinentzug: 3-4 tage
wiederherstellung des botenstoffsystems: 3 wochen
entkonditionierung (von schlüsselreizen): 1-2 monate

wobei ich glaube, das grade die enkonditionierung wesentlich länger dauern kann!

herzlichen glückwunsch zur wiederherstellung deiner hirnchemie

grüße,
janina

Verfasst am: 01.04.2013, 14:38
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hi stornoway,

danke für die aufbauenden worte. bez. hirnchemie . (wobei ich glaub dass das bei mir etwas länger dauert, ich bin noch auf ca 2-3 nikotin-kaugummis am tag)

ich versuche auch mich nicht auf diskussion mit dem teufel einzulassen, wenn er mich besucht. warum auch? mit narren kann man nicht diskutieren. vor allem wenn man weiss, dass dieser narr einem nicht wohlgesonnen ist. aber er ist hartnäckig, wie wir ja alle wissen.

->am ende des tages bleibt aber der stolz , nicht schwach geworden zu sein und die erkenntnis , dass es geht ohne kippe. -> und die erkenntnis , dass es ein trugschluss ist - dass eine kippe entspannt oder irgendetwas anderes nennenswertes für einen tut.

lg
smp