Manche glauben, es wäre einfach!

Verfasst am: 25.07.2021, 09:51
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Verfasst am: 25.07.2021, 10:29
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Verfasst am: 25.07.2021, 14:18
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Verfasst am: 25.07.2021, 15:17
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Verfasst am: 25.07.2021, 15:31
miezhaus
miezhaus
Dabei seit: 23. 05. 2014
Rauchfrei seit: 3838 Tagen
Beiträge: 4214 Beiträge

Grüß Dich Rainer,

von mir ebenfalls ein ganz herzliches Willkommen hier in Forumshausen. Erstmal einen ganz großen Beifall für Deinen Entschluß, das Rauchen aufzugeben und für Dein bereits achtwöchiges Durchhalten. Viele hier, auch ich selber, wissen, wie man da mitunter zu kämpfen hat. Daß es eben so ganz und gar nicht einfach ist, von der alten Geißel zu lassen! Unglaublich wie fest sie uns im Griff hat, wie nachhaltig. Ja, es gibt unspektakuläre und stressfreie Enzüge, und ich gönne es jedem einzelnen, er unter einfacheren Bedingungen aufhört - doch viele Entwöhnungen sind durchaus anstrengend. Umso großartiger Deine Leistung, schon acht Wochen davon zu lassen. Laß Dir hierfür mal kräftig auf die Schulter klopfen.

Auch damit, daß Deine Laune mit Dir Achterbahn fährt, bist Du ganz und gar nicht allein. Auch das kenne ich von meiner Aufhörerkarriere und auch aus der von vielen anderen Aufhörern hier. Und ja, auch nach acht Wochen ist das noch nicht außerhalb normaler Parameter. Weißt Du, der Nichtmehrraucherpapst Allan Carr hat die Entwöhnung in die drei Phasen drei Tage, drei Wochen, drei Monate eingeteilt. Damit wollte er sagen, daß zu den genannten Zeiten Umbrüche stattfinden, die die Entzugswellen durchaus (nochmal) hoch schlagen lassen können. Wobei die genannten Zeiträume ja nicht in Stein gemeißelt sind, will heißen, gerade dieser Umbruch bei drei Monaten kann "schwimmen". Ich hatte nach ziemlich genau vier Monaten eine regelrechte Entzugskrise, während der ich fast hingeschmissen hätte, habe aber bei vielen Mitstreitern bereits nach etwas über zwei Monaten schon solche Einbrüche erlebt. Und ich will es nicht für ausgeschlossen halten, daß Du genau sowas auch gerade durchmachst. Das bedeutet: ja, das ist höchst unangenehm und belastend, und es tut mir so sehr leid, daß Du an so einem Punkt bist, wo Du Ohnmacht und Frust empfindest. Aber es ist durchaus noch nicht ungewöhnlich an diesem Punkt der Entwöhnung. Das geht und ging ganz vielen so nach acht Wochen Rauchfrei. Und Du machst einen ganz tollen Rauchfrei-Job, indem Du Dir vornimmst, Deinen Suchtgedanken heute nicht nachzugehen.

Vielleicht hilft es Dir und auch Deiner Frau zu wissen, daß dieser Zustand Deiner Frustration und unwägbaren Launen nicht für ewig anhalten wird? Die Entwöhnung ist zuverlässig irgendwann abgeschlossen, und dann wirst Du auch wieder zu Deiner Mitte finden. Auch das ist ein Erfahrungswert aus meiner eigenen und vielen anderen Aufhörerkarrieren. Ich konnte mir zu Zeiten nicht vorstellen, wie ein Leben ohne Rauchen noch stressfrei, genußvoll und unanstrengend sein kann, und das hat mich geängstigt! Doch irgendwann war der Entzug tatsächlich geschafft, ich war wieder ich selbst. Und so wird es bei Dir auch kommen.

Dazu möchte ich Dich aber noch auf ein wenig Durchhaltevermögen einschwören. Deine Strategie, "heute rauche ich nicht", ist sehr gut dazu: Konzentriere Dich auf einen Tag nach dem anderen. Denn den einen Tag, den heutigen, den schaffst Du, richtig? Das ist überschaubar. Heute rauchst Du nicht - morgen und die ganzen anderen Tage interessieren heute noch nicht. Und heute schaffst Du, stimmts?

Und was Du auf jeden Fall tun darfst, und darum bitte ich Dich auch: Belohne Dich. Tu etwas, das Dir gut tut. Was das ist, darfst Du für Dich entscheiden, ob es eine Bewegungseinheit an der frischen Luft ist, ein gutes Essen, irgendein Genuß, Dein Hobby, eine schöne Unternehmung mit Deiner Frau - ganz egal, Hauptsache Du belohnst Dich für Deine Leistung und genießt es. Denn das hebt die Laune, spricht auch Dein Belohnungszentrum im Gehirn an (welches in den letzten Jahren nur noch vom Nikotin angesprochen wurde - merkste was? Du sorgst damit auch für Dich selbst, so wie Du es Dir vorgenommen hast, holst Dir Deine Körperfunktionen und Dein Selbstbestimmung zurück), und bewußt der Rauchfreiheit gewidmet, hält es die Motivation oben, weiter durchzuhalten und gibt Dir das Gefühl, daß bei der Rauchfreiheit auch was für Dich rausspringt, noch bevor Deine Entwöhnung abgeschlossen ist. Geh gut mit Dir um, tu Dir etwas Gutes, es ist hochverdient Rainer.

Es lohnt sich in jedem Fall, rauchfrei zu werden, auch wenn der Weg dahin etwas holprig sein mag. Und mit acht Wochen auf der Uhr hast Du Dir auch schon bewiesen, daß Du das schaffen kannst. Hierbei wünsche ich Dir weiterhin viel Power und Optimismus und freue mich, wieder von Dir zu lesen. Bis dahin noch einen schönen Sonntag und viele Grüße von

Lydia

Verfasst am: 25.07.2021, 23:36
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Verfasst am: 26.07.2021, 18:02
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Verfasst am: 26.07.2021, 18:29
Dowe
Dowe
Dabei seit: 31. 12. 2020
Rauchfrei seit: 1274 Tagen
Beiträge: 168 Beiträge

Hallo Rainer,
herzlich willkommen im Rest deines Lebens -
und hoffentlich wird dieser Teil nicht das schlechteste Drittel werden
genau wie bereits geschrieben, gehe sorgsam mit Dir um und belohne dich für jeden einzelnen Tag.
Bei mir sind es jetzt auch genau 8 Wochen seit dem Weltnichtrauchertag am 31.05. - bin 61 und berufstätig.
Ich habe angefangen, das gesparte Geld zu zählen - die nicht gerauchten Zigaretten zähle ich mal nicht -
und was ich mir davon leisten könnte - Urlaub oder Auto oder alles ...
die zurück gewonnene Gesundheit sollte jeden Cent wert sein.
In meiner Familie rauchen einige aber das ist deren Sache. Eigenverantwortlich sozusagen.

Schön für dich, daß du entdeckt hast, daß auch Nichtraucher „gut drauf“ sein können - wie wir

Liebe Grüße und besuche gerne auch den Junizug


Dorit

Verfasst am: 26.07.2021, 18:43
rauchfrei-lotsin-silke
rauchfrei-lotsin-silke
Dabei seit: 11. 03. 2018
Rauchfrei seit: 2460 Tagen
Beiträge: 2751 Beiträge

Hallo Rainer,

herzlichen Glückwunsch erst mal zu 54 grandiosen Tagen in der Rauchfreiheit. Das ist doch mal ne` Hausnummer!

.....und immer noch (vermutlich phasenweise) schlecht drauf, gereizt, ungeduldig...?
Also da ging's mir ganz ähnlich Rainer. Auch noch nach 54 Tagen. Das ist noch voll im Soll und darf einfach sein. So schnell kriegen wir die Zigarette nicht aus dem Leben. Aber das wird schon, keine Sorge. Es ist ja auch nicht mehr so heftig wie zu Beginn, oder?
Die Zeit arbeitet für Dich, Tag für Tag.

Ich finde es übrigens klasse, dass Du durch die Spaziergänge neue Routinen schaffst.
Wenn Du noch Bedarf nach Ideen für Belohnungen hast, dann schau` doch mal hier
http://www.uni-muenster.de/imperia/md/content/psychotherapie_ambulanz/aktivit__tenliste.pdf
Auf dieser Liste findest Du 222 Möglichkeiten...... Da ist was dabei, oder?

Vielleicht hast Du ja morgen Abend Lust auf unseren Chat? Ab 20:00 Uhr geht's los. Vorher einmal aus- und wieder einloggen. Das ist ein technisches Maröttchen....

Lieben Gruß,

Silke

Verfasst am: 27.07.2021, 17:43
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