Maizug 2024 - Ich will nicht mehr rauchen!
Hallo, liebe Mitreisende im MAIZUG...
...auch herzlich willkommen den neu Zugestiegenen.
Ich war seit Christi Himmelfahrt extrem beschäftigt mit meinem aktuellen Problem NR. 1,
meiner "Schlaflosigkeit", dem allgemeinen Schlafmangel.
Ich bin im Allgemeinen schlecht in der Sache (lebenslang Schichtdienst; in den frühen 90ern auch so, wie es heute jeder Arbeitsschutz verbietet).
Zur Zeit wird es eine Mischung aus Entzug/Nikotinersatz/[Medikamentenname vom rauchfrei-Team entfernt] (=Amphetaminähnl. Medikament) sein.
Es ist quälend und zeitweise schürt es das Verlangen nach "urrggs".
Bin ziemlich erstaunt, daß schon 8 Tage geschafft sind: das war weniger schrecklich, als befürchtet.
Allerdings weiß ich nicht, ob ich das ohne Nikotinersatz gemeistert hätte.
Die Rauchimpulse kommen seltener und ich staune, wie sehr sie mit Alltagshandlungen verknüpft sind.
Ich habe ja ein blaues Feuerzeug auf dem Tisch liegen und es ist frappierend, wie oft ich es "einfach so" in die Hand nehme: brauch Dich ja gar nicht.
Mit großem Vergnügen habe ich Euren Austausch der letzten Tage nachgelesen: die Sache mit der Sturheit gefällt mir - die charakterimmanente Sturheit dem Rauchjieper entgegensetzen, DAS hat was.
Haben wir schon von Emotionen gesprochen?
Ich reguliere hauptsächlich Ärger/Wut mit Rauchen: heißt de facto, ich lasse Leute meine Autonomie (Ziele, Absichten, Wünsche, Bedürfnisse, Eigenes eben) beschränken und beruhige/bewältige meinen aufkommenden Ärger über die Grenzverletzung, die Frustration, daß es schon wieder "passiert" mit Rückzug plus Rauchen ("um des lieben (faulen) Friedens willen").
Ich schaue mir zu, wie ich unbequemer und konfliktfreudiger werde. Sodala!
Rauchen ist ja in jeder Hinsicht Selbstsabotage oder im militärischen Jargon "Wehrkraftzersetzung" - in meinem Fall ein ungeheuer passendes Wort.
"Gute Nacht ihr Prinzen von Maine, ihr Könige von Neuengland." (aus dem Film "Gottes Werk und Teufels Beitrag")
Ganz herzlich
s'Annettel
Hallo an Alle Mitreisenden, ich bin Peter rauche seid 30 Jahren und bin seid ca 2 Jahren Pendler in den unterschiedlichsten Zügen hier in diesem Forum. Jetzt zieh ich mal in den Maizug ein. Ich hatte bisher 3 gute Rauchstopps, hab aber aufgrund psychischer Probleme immer nach ca 4 Monaten mit dem Aufhören aufgehört. Jetzt hab ich mein krönchen zurechtgerückt und nachdem ich 2023 schon 5 rauchfreie Monate hatte, hoffe ich, dass ich das 2024 toppen kann.
Ich hab jetzt 11Tage nicht geraucht, war in dieser Zeit sehr genervt, aggro und wütend.(Meine Armen Arbeitskollegen) Die letzten 2Tage gings jetzt ein bisserl besser.
Uns allen eine gute Fahrt ins rauchfreie Leben.
Lg Peter
Der Maizug wird voller. Das ist wunderbar. So können wir uns als Maiglöckchen und Maibäumchen gut unterstützen.
@ Bluecat: Schöne Beschreibung der Frau am See mit dem glühenden Papier im Mund, das sie zum Husten bringt. So ein Vollhorst kann perfekt hypnotisieren, wenn man ihn lässt. Meiner hat’s eben so versucht:
Vollhorst: Weil du nicht mehr rauchst, hast du jetzt ständig Entzug. Selbst schuld!
Kaiser: Nix da, ich habe keinen Entzug, weil ich nicht mehr rauche, sondern weil ich geraucht habe. Hätte ich nie geraucht, hätt ich auch keinen Entzug. Also ist das Nichtrauchen nicht der Grund für die Symptome, sondern das Rauchen.
Ist doch gemein, wie so ein Suchtteufel in den Gedanken einfach die Wahrheiten verdreht. Gilt übrigens auch für den Glauben, wir hätten aus Liebe zur Freiheit geraucht. Auch nur ne geschickte Hypnose. Wir haben aus Unfähigkeit zur Freiheit geraucht, indem wir uns in die Zwänge des Rauchens gegeben haben!
Hallo Peter,
wow, wie toll, dass du nicht aufgibst und so schnell wieder einsteigst ins Aufhören. Krönchen ist zurecht gerückt und weiter geht’s, willkommen im Maizug 24, ich glaube, das ist ein ziemlich guter Zug!
Was ist denn das da auf deinem Avatar? Bist du gern unterwegs?
Wünsche dir erstmal ein gutes Wiedereinsteigen und schicke liebe Grüße,
BlueCat
Haben wir schon von Emotionen gesprochen?
Ich reguliere hauptsächlich Ärger/Wut mit Rauchen: heißt de facto, ich lasse Leute meine Autonomie (Ziele, Absichten, Wünsche, Bedürfnisse, Eigenes eben) beschränken und beruhige/bewältige meinen aufkommenden Ärger über die Grenzverletzung, die Frustration, daß es schon wieder "passiert" mit Rückzug plus Rauchen ("um des lieben (faulen) Friedens willen").
Ich schaue mir zu, wie ich unbequemer und konfliktfreudiger werde.
@Anette, das ist sehr einleuchtend geschrieben und scharf beobachtet - mir war nicht klar, das ich das mache, aber ja, auf jeden Fall.
Bzw habe ich seit dem Rauchstopp Probleme mit Regulation der eigenen emotionen - bin öfter pampig und reizbar und schäme mich dann später weil ich rumgestänkert habe
@Peter: willkommen! 5 Monate in 2023 sind doch schon mal krass! Viel Krafr!
Guten Morgen liebe Mai - Member
Ganz schön was los hier bei uns.
Ich habe Kaffee mitgebracht
.
Guten Morgen s'Annettel
Dein Text von gestern Abend ist eine messerscharfe Analyse.
Und es ist genau wie du sagst: Rauchen ist ja in jeder Hinsicht Selbstsabotage.
Guten Morgen Peter
Willkommen im Maizug!
Toll, das du einen neuen Anlauf machst.
Glückwünsch zu den 11 Tagen. Das ist eine starke Leistung.
Moin BlueCat
Du hast eine Menge durchgemacht.
Toll, das du trotzdem hier mitmachst.
Und mit den knackigen Texten, das wird noch.
Ich wünsche uns allen einen schönen nonsmoking Dienstag!
Klaus
Moin Moin zusammen,
auch ich habe mich entschlossen einen Anlauf zu Unternehmen mit dem Rauchen aufzuhören. Über 20 Jahre Tabakkonsum habe ich nun hinter mir - und ich denke es reicht. Ich hatte bereits einmal mit 18 Jahren für ein Jahr aufgehört aber dann aus einer "Bierlaune" heraus wieder angefangen. Ansonsten bin ich starker Raucher mit rund 30 Zigaretten am Tag.
Meiner Frau hatte ich schon vor Jahren gesagt - es wird der Tag kommen an dem ich keine Lust mehr habe - davor sind alle Versuche sinnlos. Nun dieser Tag war gestern. Zum einen merke ich schon seit längerer Zeit das ich für mein junges Alter doch langsam recht starke Einschränkungen durch das Rauchen habe, zum anderen sind meine Kinder jetzt auch in einem Alter wo sie die zeitliche Präsenz des Rauchens sehr stark wahrnehmen.
Sprich gestern Nachmittag um 17:40 die letzte geraucht. Fahre jetzt noch ein bisschen Karussell da die Entzugserscheinungen aktuell voll reinbrechen und ich unter Schwindel leide - aber so What - ich mag Achterbahnen. Wird schon werden!
Hallo FriDon, herzlich Willkommen und Glückwunsch zu Deinem Entschluss. Die ersten Tage können sehr fordernd sein, viel trinken hilft hier.
Auch Hilfsmittel können ein sehr gute Unterstützung sein, gerade bei hoher Abhängigkeit. Pflaster haben mir gute Hilfe geleistet. Mein Pensum war damals 40-50 Stk am Tag.
Hast Du irgendetwas vorbereitet für den heutigen Tag?
Viele Krankenkassen übernehmen die Kosten für Nichtraucher-Kurse. Hier lohnt es sich mal zu fragen.
Heute Abend ist hier von 20-22 Uhr ein moderierter Chat, wo Du Dich direkt mit anderen Austauschen kannst.
Als guten Einstieg empfehle ich gerne das kostenlose E-Book "Nie wieder einen einzigen Zug" von Joel Spitzer. Einfach mal in die Suchmaschine eintippen.
Viele Grüße
Andreas
Sprich gestern Nachmittag um 17:40 die letzte geraucht. Fahre jetzt noch ein bisschen Karussell da die Entzugserscheinungen aktuell voll reinbrechen und ich unter Schwindel leide - aber so What - ich mag Achterbahnen. Wird schon werden!
Herzlich willkommen FriDon,
guter Entschluss, mit dem Du sicher schon länger beschäftigt bist.
Auf dem "Sucht" Fragebogen für Raucher/innen hatte ich einen Punktwert von 6, also starke Abhängigkeit.
Ich benutze seit einer Woche Nikotinersatz (Pflaster).
Das hat für mich den Vorteil, daß ich zuerst mal weniger mit dem körperlichen Drogen Entzug zu tun habe, sondern mich mit den Gewohnheiten und Automatismen beschäftigen kann.
Fordert schon meine ganze Aufmerksamkeit (ist aber auch ein älteres Gehirn...).
Der bisher größte Erfolg ist, daß ich das morgendliche süchtige "Auftanken" mit 3-5 hungrig gerauchten Zigarillos (auf Lunge...) nicht mehr haben muß, das hat echt genervt.
Also wenn die Körpersymptome zu heftig werden, überleg' Dir das wirklich mit dem Nikotinersatz - aber Du kennst Dich am besten.
Schönen Tag und "Glück auf"!
Annette
@Quaquappa,
Das Rauchen unter den heutigen "Ächtungsbedingungen für Raucher" ist die beste Ausrede, sich zu entfernen, sich zurück zu ziehen und im eigenen Saft zu schmoren, statt die notwendige "Beziehungsarbeit" zu leisten.
Zum reinen Abfackeln von zu viel Schub ist das vielleicht sogar nützlich. Auf Dauer aber selbst- und beziehungsschädigend. .
Es gibt einen schönen alten Jazz Titel von den Ink Spots:
"My echo, my shadow and me, we three are all alone, living in a memory..." das wäre die Filmmusik zu meinem
Zigarillo Blues.
Liebe Grüße!
Danke erstmal für eure beiden Nachrichten.
Was ich für heute geplant habe? Erstmal nichts großartiges außer den Tag hinter mich zu bringen. Mir sind durchweg die Entzugssympthome bewusst, diese sind aber aushaltbar. Nachdem ich bereits eine andere Sucht in meinem Leben besiegt habe gehe ich davon aus das ich das auch schaffen werde. Ersatzpreparate möchte ich daher auch nicht nehmen da sich hier aus meiner Erfahrung der Leidensweg verlängern kann. Als stark kognitiver Mensch ist der klassische kalte Entzug für mich einfacher zu ertragen.
Sitze also brav im Büro - habe meine Mitarbeiter aber bereits ins Boot geholt und mich vorab für gewisse Stimmungslagen entschuldigt. Ansonsten denke ich das ich heute doch ein wenig früher Feierabend mache da ich die Nacht relativ schlecht geschlafen habe und dementsprechend auch sehr müde bin.