Lights will guide you home

Hallo liebe Katja,

danke für den Rückblick auf meinen Start hier im Forum und natürlich die Glückwünsche!

Ja, ich freue mich sehr über den Erfolg, heute irgendwie nicht ganz so überschwänglich, wie es der Tag verdient hätte! Ich hätte nicht gedacht, dass sich der Nikotinteufel auch nach 111 Tagen noch so penetrant zeigen kann, macht er aber, der Mistkerl! Aber ich bin Frau genug, um ihm zu zeigen, wer hier der Boss ist!

Ich hatte eine stressige Arbeitswoche und mein „Bewegungsprogramm“ bissel vernachlässigt, ich glaube das nutzt diese Teufelsfratz gnadenlos aus! Ich muss also wieder aktiver werden! Mache ich!

Liebe Grüße Ela

Hallo Katja,

ich arbeite im weitesten Sinne in der Automobilindustrie, dem wahrscheinlich verlogensten Industriezweig der Welt.
Hier werden immer neue Standards für die Zulieferer entwickelt, nur das die feinen OMS mit weißer Weste glänzen können.
Um diese Anforderungen zu erfüllen müssen wahnsinnig viele Informationen zusammengetragen und ausgewertet werden. Ein Teil meiner Aufgaben ist es die Masken zu schaffen, diese Daten zu erfassen und dann Systeme zu entwickeln diese Daten nach verschiedenen Anforderungen auszuwerten.
Die Anforderungsschraube dreht sich allerdings unaufhörlich nach oben und aus teilweise unsinnig, wird Quatsch der quätscher wird bis er quietscht. (kann man schlecht erklären)
Wenn du dann noch an eine Firma gerätst, in der Bossing ganz groß geschrieben wird und das Wort Wertschätzung aus dem Duden gerissen wurde, kann das schon mal zuviel werden. Die Zielsetzungen werden so hoch, dass du nicht mehr abschalten kannst. Du nimmst deinen Leistungsdruck mit in den Feierabend, mit ins Wochenende und mit in den Urlaub. Du kannst nicht mehr abschalten.
Ich bin eigentlich mental so stark, dass ich das noch geradeso verkrafte, aber zusammen mit den psychischen Symptomen des Rauchstopps hab ich es nicht mehr unter Kontrolle.
Gerade im Moment geht es mir echt gut und ich habe auch den Eindruck dass es schleichend gesamt besser wird, aber das kann im nächsten Moment ganz anders aussehen. Ich kann die Trigger auch nicht genau definieren. Manchmal sind es Ängste das Arbeitspensum nicht mehr zu schaffen und von Anschiss zu Anschiss die Woche zu absolvieren, manchmal sind es ganz kleine Gedanken, schlechte Erinnerungen die im Hirn diese Panik und einen festen Druck auf der Brust erzeugen. Nach einer Weile kommt dann noch die Angst vor der Angst hinzu. Das ist schwierig zu erklären.
Der einzige Weg ist strikte gedankliche Ablenkung. Das klappt natürlich nicht immer.
Eines Tages wenn die körperlichen Entzugserscheinungen abgeklungen sind habe ich sicher wieder die mentale Kraft dem entgegenzuwirken. Auf lange Sicht muss ich den Arbeitsplatz wechseln, sonst ist eines Tages der Burnout vorprogrammiert.

Ich kann dir das sicher nicht alles wirklich erklären, weil es einfach aus dem täglichen Leben resultiert, aber ich hoffe das es ein wenig verständlich war.

Liebe Grüße
Ronald

Hallo Katja, danke dir für die Glückwünsche und für das Aufmerksam machen ....
Du hast recht, Mitleid.....ich nenne es gerne Mitgefühl....für andere ist einem so selbstverständlich, für sich selbst nimmt man das nicht in Anspruch! Sollte man sich ruhig mal erlauben!!
Manchmal sind es ganz einfache Dinge, die weiterhelfen.......kleine Klicks im Kopf.......
Hab einen schönen Abend, Katja, rauchfrei!

Katja, du hast 80 Tage ohne Zigaretten erreicht, ein stolzes Ergebnis, nicht immer leicht....
Und danke für deine Meinung zu Selbst-Mitleid oder Gefühl. Du hast sicher Recht, es ist unsere Wahl!
Ein Spruch, mein liebster sogar, lautet: erst kommen die Gedanken, dann die Gefühle!... auch steuerbar, in gewissem Rahmen!
Jetzt darf das Schwere mal einen Moment zur Seite und Leichtigkeit darf sich ausbreiten : Party !!!!!