Jonathan
Wie heißt eigentlich dein Elefant?
Und wer ist Jonathan?
Bin sehr neugierig, sorry. Ist berufsbedingt.
Und hat beides was mit Freiheit zu tun!
Es gibt den alten Spruch "Nur fliegen ist schöner". In dem Fall bin ich dafür, zu sagen: "Nur Nicht-mehr-rauchen-müssen-und-die völlig-neue-Freiheit-geniessen-ist-noch-schöner-als-fliegen". Um ein ganz superkurzes zusammengesetztes Wort zu verwenden :-)
Hallo Markus,
ganz herzlich Danke.
- Jetzt bin ich etwas verwirrt, wo schreibt man die Antwort auf einen Post? Im eigenen Thread oder in den desjenigen dem antworten will?-
Mir ist schon oft aufgefallen, dass von der Sucht gesprochen wird, als wäre sie eine eigene Person? Eine fremde Person? Eine fremde Person, die Macht von mir ergriffen hat?
Wie kommt das? Bin nicht ich das die süchtig ist? Ist nur die Sucht süchtig?
Es ist eine schöne Idee zu denken, das bin nicht ich, das ist die Sucht, aber gebe ich dadurch nicht Macht auf? Verliere ich dadurch nicht Handlungsspielraum?
Danke und ganz herzliche Grüße
Ulrike
Hallo Ulrike,
also ich fand und finde das Bild von der fremden Person, die Macht über einen ergriffen hat, als sehr hilfreich. Es ist ja tatsächlich so, dass sich ein Saboteur mitten ins eigene System hineingeschlichen hat. Ein Saboteur, der von einer Substanz beeinflusst wird. Und der gleichzeitig das Innerste des Innersten von dir kennt, all deine Stärken und Schwächen, und der bereit ist, sie gnadenlos gegen dich einzusetzen.
Ein Edward Snowden, quasi, der aber nicht aufklären will, sondern all sein Wissen auf perfideste Weise einsetzt.
Natürlich bist schlussendlich du die Person, die süchtig ist. Und die bist die Person, die von der Sucht loskommen möchte. Du musst dich, quasi als die Person oder Seele oder wie man auch immer sagen möchte, die über dem ganzen steht, entscheiden, für wen du Partei ergreifst, für welche Seite du dich einsetzen möchtest.
Das du hier auf dem Forum bist, deutet stark darauf hin, dass hier der Teil von dir spricht, der von der Sucht loskommen möchte. Drum möchte ich dir Mut zusprechen.
Der andere Teil von dir, der, der süchtig ist und daran nichts ändern möchte, oder Angst davor hat, was passiert, wenn du etwas änderst - dieser Teil wird ständig auf seine Chance lauern. Mal wird es sein, bei einer starken Suchtattacke noch ein Schäuferl nachzulegen, bis du glaubst, du spinnst. Mal wird es sein, ein paar Tage die Zügel ganz locker zu lassen und dann, scheinbar aus dem Nichts heraus, aufs Maximum anzuspannen. Oder, besonders perfid, nach vier, fünf, sechs Monaten, dann, wenn du sagt, Juhu, es ist geschafft, jetzt kann ich endlich loslassen, locker lassen, dann noch mal eine Attacke zu starten, die im Vergleich zum Anfang zwar nichtig ist, aber das Gefühl auslösen kann, "Das wird ja tatsächlich nie besser. Bis an mein Lebensende halte ich das nicht aus so". Ein Punkt, an dem viele noch mal zurückgeholt werden.
Das Geheimnis: An diesem Punkt ist es eigentlich schon vorbei. Danach ist wirklich nichts mehr. Es geht dir tatsächlich nicht mehr ab. Es ist nur schön, die Freiheit, die man gewinnt. Es ist wirklich noch schöner als fliegen, meiner Meinung nach.
Ich wünsche dir alles Gute, liebe Grüße,
Martin
Hallo Ihr Lieben,
ganz herzlichen Dank für Eure ausführlichen, anschaulichen und wunderbar formulierten Erklärungen zur Sucht.
Hilft mir sehr.
ich werde vermutlich dazu noch was in dem von mir eröffneten Thread schreiben, denn Markus, ich will hier nicht dein Wohnzimmer zuschreiben.
Danke und lasst es Euch gut gehen
Ulrike
Lieber Markus, lieber Freund,
heute endlich will ich dir auf deine zwei posts antworten, die wie immer von dir so warmherzig und klug geschrieben sind.
Du schriebst: "
Aber jetzt zum Bericht.
Bei uns ist alles in bester Ordnung. Die zwei sind jetzt in der vierten Woche hier, und haben das kleine Reich in welchem ich bisher uneingeschränkter Herrscher war, okkupiert, unter sich aufgeteilt und mir meinen zustehenden Platz zugewiesen.
Aber im Ernst.
Es hat alles sehr gut und ohne Probleme funktioniert.
Mit der Toilette hat es vom ersten Augenblick an keine Probleme gegeben.
Im Futter sind sie nicht sehr anspruchsvoll. Das Beste genügt ihnen.
Die Lieblingsplätze sind gefunden und mit Decken und Kissen ausgelegt.
Sie genießen die Fellpflege durch bürsten, und bei Tommy (welcher ja fast blind ist) kann ich ohne Probleme die Augen mit Kamillentee abtupfen. Er lässt es nicht nur geschehen, sondern findet es auch noch angenehm.
Die zusätzlichen Arbeiten sind in meinen Alltagstrott übergegangen und es geht bei uns jetzt sehr entspannt zu.
Selbst meinem Umfeld fällt es auf das ich ruhiger geworden bin.
Und den Katzen sieht man an dass sie sich wohlfühlen.
Alles in allem - eine Erfolgsgeschichte."
Katze bei dir möchte ich auch gerne sein, Markus. Eure Erfolgsgeschichte erzählt von drei glücklichen Seelen, die einander gefunden haben. Herrlich, dieses Familiengefühl, nicht wahr? Und diese Nähe, dieses aufeinander bezogen sein (ich wusste/ weiß eigentlich immer, wo die andere/n sich befindet. Und die Katzenohren begleiten ihre Großkatze eh 24 h am Tag. Fellpflege hat Love auch geliebt, Lucky dagegen entzieht sich in eindeutiger Weise. Was ich nie gemacht habe, ist Kamillentee verwenden, aus Sorge um kleinste Teilchen, die ins Auge kommen könnten. Ich verwende klares Wasser, aber ich vertraue auf deine Pflege und freu mich, dass Tommy die "Augenwischerei" genießt.
Was mir so fehlt und was sich bei euch bestimmt auch schon entwickelt, das sind die Gewohnheiten, die individuellen Rituale. Love war ein Morgen"mensch" und hat mich aus dem Bett geholt und gute Laune verbreitet und auch die große abendliche Schrubbung meines Gesichtes auf dem Sofa mit der rauen Zunge vermisse ich schmerzhaft. Aber es war wirklich Zeit.
Welche Eigenheiten entwickeln denn deine Herrschaften? Und du springst wirklich nicht bei jedem Maunzer auf? Da sind deine Bestimmer aber großzügig mit ihrem Personal.
Dass mir das Nichtrauchen so leicht fällt bei all der Trauer hätte ich nie gedacht. Nur Nachts kommt es hoch: Ich träume immer wieder von Rückfällen und dass ich dann ja ein halbes Jahr lang keine Lotsin mehr sein darf. Und das ist so realistisch, dass ich nach dem Aufwachen mich sortieren muss und dann sehr erleichtert bin. Meine Rauchfreiheit ist mir wirklich etwas Kostbares. Wie ja für uns alle hier.
Besonders bedanken möchte ich mich heute für deine Beiträge im Forum. Ich bin immer so erleichtert und froh, wenn ich dich lese, weil ich ja die Neuen hier in den besten Händen weiß. Und dabei zählst du auch schon zu den wertvollen aktiven Oldies hier mit deinen bald 1000 Tagen.
Hab jetzt einen schönen Abend wenn du heimkommst und geb bitte deinen Katern ein Nasi-Nasi von mir.
Mit liebem und dankbarem Gruß
Andrea, die dir schöne herbstliche Kuscheltage mit deiner Bruderschaft der Kater wünscht.
Hallo lieber Markus,
deine netten Wünsche - vielen Dank. Ich habe mich sehr darüber gefreut.
Wie ich lese, geht's dir gut mit deinen Katzen. Tiere sind wunderbar....
Leider kannn ich keine haben, bin allergisch.
Ich wünsche dir einen wunderschönen Tag!
Viele liebe Grüße,
Wilma
Lieber Markus Irgendwie habe ich heute morgen über mich selbst gestaunt - 600 Tage- dafür bin ich unglaublich dankbar. Und ja -die Lust weiter zu machen-sie ist da.Nicht immer leicht, aber so ist das Leben.Und das Leben in Freiheit - einfach nur schön. Lieben Dank für deine Worte sie sind wie immer wohltuend.Es grüßt dich ganz herzlich Karin