In Mini-Stolper-Schritten zum Rauchfrei Happy End
Einleitung
Hallo ihr Lieben,
wenn es euch recht ist eröffne ich ein neues Wohnzimmer. Das alte passt nicht (mehr) zu meiner jetzigen Einstellung bzgl des Rauchstopps.
Kurz zu mir: ich bin Mitte 30, habe 18 Jahre (mit 2 Jahren Unterbrechung wegen Schwangerschaft und Stillzeit) geraucht. Habe mich außerhalb der Schwangerschaft noch nie mit dem Thema Rauchfrei werden beschäftigt. Bis zu diesem Jahr. Seid Januar merkte ich, dass mir das Rauchen nicht mehr gefällt. Und auch nicht gut tut.
Und dann, im August, startete ich meinen ersten Rauchfrei-Stopp. (@Augustzug 2023: ihr seid Klasse! Eins ist sicher, ich werde euch nie vergessen, denn ihr ward dabei, als ich begonnen habe, mich für meine Vernunft und mein Leben zu entscheiden. Genau wie Rauchfreilotsin Silke ).
Der Rauchstopp war furchtbar für mich. Einige haben es ja leider mitlesen müssen. (Ich danke euch für eure Geduld und Kraft und euren Zuspruch!)
Naja, und dann ging es halt los mit dem straucheln und stolpern und wieder aufstehen. Mit vielen Tipps, die ich bekommen habe. Aber irgendwie war ich noch nicht bereit diese komplett anzunehmen. Oder nicht fähig dazu. Mein Gott, wie oft versuche ich schon seid August aufzuhören! Total oft. EinE UserIn schrieb mir zwischendurch: er/sie habe das Gefühl, dass ich noch nicht bereit sei für den Rauchstopp. Das hat mir einen Stich versetzt. (Aber ich bin dankbar für seine/ihre Ehrlichkeit!)
Wahrscheinlich hatte diese Person irgendwie Recht. Vielleicht mußte oder muss ich einfach diesen einen, stolper-Weg gehen, bis ich irgendwann Rauchfrei werde. Es ist mein Weg. Das akzeptiere ich jetzt. Es läuft halt nicht so gerade aus bei mir, wie bei vielen anderen (@Augustzug 2023: ich bewundere euch aus ganzem Herzen! Und auch alle anderen, die schon so viele Tage auf dem Zähler haben!). Ich Stolper. Ziemlich oft. *Schon wieder ein bisschen witzig* aber jeder Mini Schritt und jedes stolpern hilft mir auf irgendeine Weise voran zu kommen.
Jede*r schafft es irgendwann und irgendwie Rauchfrei zu werden. Ich auch! Daran glaube ich jetzt. Aber es hat 2 Monate gedauert um diese Erkenntnis zu bekommen. Und nun... Starte ich wieder.
@RauchfreiTeam und alle Forumsmitglieder: vielen Dank, dass es diese tolle Seite gibt und dass es euch gibt)
Liebe K
Du schaffst das.
Du bist toll!
Ich glaube an dich.
Herzlich K
Der Hauptteil beginnt
Seid dem 13.10. benutze ich unterstützend Nikotinkaugummis auf dem Weg zur Rauchfreiheit. Und dieses Mal in richtiger Dosierung. Vorher (seid meiner Entscheidung NEP zu nehmen) habe ich immer nur 2 Stück genommen. Das war wohl falsch angewendet. Also diese Erkenntnis habe ich jetzt.
Die Kaugummis sollen die Entzugserscheinungen mildern und mir die Entwöhnung erleichtern. Also bis jetzt, Tag 3, tun sie das auch. Alles, was ich bei meinen vorherigen Rauchstopps erlebte, erlebe ich jetzt auch. Nur softer. Also soweit ich es bis jetzt beurteilen kann. Ist ja alles noch ganz frisch. Mal schauen wie es weiter geht.
mein Ziel und Vorhaben ist es: erstmal bleibe ich bei den Nikokaugummis. Dabei möchte ich nicht mehr als 5-6 nehmen. Mal gucken ob das klappt. Dann[, wenn ich viele Situationen ohne Zigarette "geübt" habe und mich bereit fühle, nehme ich die kleinere Stärke. Und dann, wieder etwas später, setze ich die Kaugummis ab. Alles setzt eine Auseinandersetzung mit mir selbst und das Erlernen von neuen Umgangs formen vor allem in Bezug auf Stress und Emotionalen Stress voraus
so der Plan. Ich will geduldig und konsequent mit mir sein. Ich möchte nicht zu streng mit mir sein.
Meine Beobachtung bis jetzt an mir:
Ich bin baff! Das benutzen der Nikokaugummis ermöglicht mir einen Blick aus der "Metaebene" auf mich. Ich nutzte die Zigarette nicht zur Entspannung. Das kann ich auch so. Erkenne ich jetzt. Ich nutzte sie überwiegend in Stresssituationen. Ich scheine ein schnell gestresster Mensch zu sein. Verdammt! Ich will lernen anders mit Stress umzugehen. Eieieieiei, ein langer Weg liegt vor mir. Meine Befindlichkeit, meine Ängste, meine Sorgen, alles habe ich mit der Zigarette "wegrauchen" wollen. Jetzt sehe ich: es ist alles da. Es war nie weg. Immer nur kurz stillgelegt durch die Zigarette. Nun "beobachte" ich mich selbst. Das ist ... Erschreckend und ... Gut zugleich. Ich "erkenne" mich selbst. Nun ist es an mir, mich selbst auch so anzunehmen und mir zu helfen, ohne Zigarette mit aller "seelischen Unruhe" umgehen zu können. Ich habe etwas Angst vor diesem Weg, aber ich freue mich auch darauf. Denn wenn ich von der Zigarette weg bin, kann ich all das anders händeln. Und das ist doch ein Gewinn!
So, genug Tiefsinn für heute. War schon wieder intensiv genug. Bin baff! Erstmal alles sacken lassen...
Moin Leona,
da Du kein Löwe (Leo, Avatarbild) sondern eine Löwin (Schwangerschaft, Stillzeit) bist, wie ich mal vermute, habe ich mir diesen Namen für Dich ausgedacht und hoffe, Du kannst ihn akzeptieren - wenn nicht, nehme ich ihn natürlich nicht mehr.... ich dachte einfach, KippeMachtNixBesser ist einfach 'n bißken unpersönlich
Damit hast Du den Nagel so was von auf den sprichwörtlichen Kopf getroffen
Das ist ein Erkenntnis, wie sie wohl jede/n früher oder später erreicht und genau sie hilft enorm weiter und kann leichtsinnige Rückfälle der Art - "ich bin jetzt durch XYZ (Person/en, Situation/en - egal) so gestreßt, ich MUß jetzt einfach eine rauchen" - wirklich verhindern.
Und eigentlich isses noch krasser, glaube ich - ist man in einer schweren Phase, ängstlich, sorgenvoll, wütend vielleicht, braucht man etwas Vertrautes, das einem außerdem noch die Illusion von Belohnung für's Aushalten vorgaukelt. Und weil das Drecksgift genau am Belohnungszentrum andockt, LÖST DIE SUCHT NOCH MEHR STREß aus und DESWEGEN greift/griff man zur Zigarette. Das heißt, die Sucht hat den Streß nicht bekämpft, verringert, niedergehalten, sondern verstärkt, wenn nicht durch abgesunkenen Nikotinspiegel sogar erzeugt....
Deine Erkenntnisse und Schlußfolgerungen sind wirklich bedeutsam und ich habe auch Freude daran gehabt, wie Du sie aufgeschrieben hast - klasse
Alles Gute für Deinen weiteren Weg in die alternativlose Rauchfreiheit
wünscht
de Nomade
Hi Katja
Deine Beobachtungen der ‚MetaEbene‘ teile ich.
Das Tabak Rauchen hat vermutlich viele Dinge in uns unterdrückt oder
mindestens dafür gesorgt das wir unser Leben in eine bestimmte Richtung gelenkt haben.
Puhh, ich merke das ich mich sehr vorsichtig ausdrücke.
Gerade bei langer Gewöhnung scheint es schwer zu sein,
diese Konditionierung aufzugeben.
In meinem NR Kalender wird das einMarionetten Dasein genannt.
Ich verstehe das so, das die Sucht die Oberhand über uns hat.
Nicht ohne Grund wird immer dazu geraten,
parallel zum Entzug eine Psycho Therapie zu beginnen.
Warum? Weil wir unsere Gewohnheiten ändern müssen.
Unsere Sicht auf uns selber ändert sich und wir müssen viele Dinge neu bewerten.
Jemand schrieb neulich, das sich das ganze Verhalten geändert hätte.
Irgendwie aggressiver als vorher.
Kenne ich, erlebe ich auch.
Ja, einerseits wohl durch den Entzug.
Aber andererseits ist das vielleicht auch ein unterdrückter Teil der Persönlichkeit,
der immer da war.
Ich meine, wir rauchten doch nicht,
weil wir vorher total zufrieden und glücklich waren.
Ich vermute, das wir uns psychische Krücken bauen wollten oder mussten.
Vielleicht auch, um diese Agros zu unterdrücken.
Und mal etwas aggressiver sein ist doch nicht wirklich schlimm.
Heda, alles Küchenpsychologie!
Ich bewege mich da auf sehr dünnem Eis
und bin sehr unsicher wie ich das bewerten soll.
Vielleicht können da die Lotsen mal was zu sagen.
Ich merke nur eins. Der Entzug ändert mein Wesen.
Ob das nun gut und richtig ist weiß ich nicht.
Es fühlt sich aber nicht verkehrt an.
.... oh, entschuldige, Katja hatte ich nicht gelesen.... nehme "Leona" also zurück.... uups
@Klaus:
Ich teile deine Vorsicht in Bezug auf die Formulierungen bzgl Psyche etc. Ist echt dünnes Eis, auch für mich. Mal schauen wie weit ich komme und was alles noch so kommt. Wer weiß, vllt sollte ich mir dann auch Hilfe suchen. Oder eben nicht. Wird die Zeit zeigen. Aber wir sind hier alle keine Psychologen. Also lieber vorsichtig sein (sage ich auch zu mir selbst).
Marionetten Da sein trifft es sehr gut. Und auch die Umkonditionierung. In Mein Schritten befreien wir uns aus unserem Marionetten Da sein. Wir befreien uns von den Fesseln der Sucht, die uns schon so lange gefangen gehalten haben.
Viele liebe Grüße
Deine Katja
LiebeR Nomade,
Danke für deine Nachricht. Aber diese Erkenntnis ist schon krass! Meine Güte, ich merke, wie es in mir arbeitet. Aber ich sehe es jetzt schon wie du geschrieben hast: sie wird mir weiter helfen. Und ist nötig. Also für mich. Aber das wird alles nicht von jetzt auf gleich passieren. Das braucht auch Zeit. Und die gebe ich mir.
Ich denke auch, dass die Zigarette auf gewisse Weise mehr Stress verursacht als verhindert hat. Und ich gehe auch mit: gerade in schweren Phasen will man sich dann mit der Zigarette "belohnen", weil es auch etwas vertrautes ist. Oh man. Du hast so Recht! Scheiß Zeug!
Viele liebe Grüße deine Katja
PS: kannst mich gerne Leo nennen
Liebe Makastela,
wie schön, dass du vorbei gekommen bist :-)
Danke schön :-)
Fühl dich Mal gedrückt!
Wie geht es dir???
Liebe Grüße
Heute bin ich in Tag 5. Und stolz drauf!
Was mich jetzt schon umtreibt, obwohl ich noch komplett am Anfang stehe, ist die Frage nach dem Absetzen der Nikokaugummis. Jetzt mache ich mir schon Gedanken darüber. Ist doch noch etwas früh, oder?
Aber andererseits ist es ja auch gut, dass ich daran denke. So vergesse ich nicht, dass ich vom Nikotin weg will und dieser Schritt noch vor mir liegt. Dann wird der Entzug kommen. Ich hoffe ja, dass ich bis dahin den Nikotinpegel soweit runter geschraubt habe und mich schon so an das nicht mehr rauchen gewöhnt habe, dass es nicht so schlimm wird. Hmm. Grübel.
Aber bis dahin kann ich mich weiter schön mental stärken, mir neue Routinen und Weitere Hilfsmittel/Quellen zurecht legen.
Ich glaube ich sollte erstmal im Hier und Jetzt bleiben. Der weite Blick in die Zukunft ängstigt mich noch etwas. Jaja, dass ist gut! Erst Mal heute nicht mehr rauchen.