Ich schaff den Absprung nicht
Lieber Meikel, lieber Aki,
ich danke euch für Eure lieben Worte.
Sie machen mir Mut - nicht aufzugeben.
herzliche Grüße
Regina
Liebe Regina,
wann immer du dich bereit fühlst, melde dich. Das Ziel ist klar, der Weg dorthin noch nicht. Aber wir können vielleicht etwas Licht in dein momentanes Dunkel bringen.
Lieben Gruß
Meikel
Die Tage vergehen. Was bleibt, sind meine Gedanken an dich, liebe Regina ...
Manchmal ist das Leben ein echtes Arschloch. Mitunter fühle ich mich eh schon angeschlagen und dann gibt's noch einen Tiefschlag in die Magengrube on top. Fair ist jedenfalls anders. Als ich vor ungefähr 3 Jahren die Diagnose 'Schwere Depressionen' bekommen hatte, war das meine Eintrittskarte für eine sehr lange Krankenhausbehandlung. Und zwar in der Abteilung, wo Türen keine Klinken haben, innen. Ist das Bein gebrochen, ist das nach 6 Wochen gegessen. Wenn das Herz gebrochen ist, dauert's zehnmal länger. Der Ozean meiner nicht geweinten Tränen hätte mich fast das Leben gekostet. Ich konnte in dieser Zeit lernen, wieder Verantwortung für mein Leben zu tragen und durfte lernen, nicht unter der Last zusammenzubrechen. Wie anderenorts schon mal formuliert, ist kein Job der Welt so hart, wie die Arbeit an sich selbst.
Aber warum schreibe ich das?
Nur so, weil es mir Entlastung verschafft!
Ich lebe schon lange in der Überzeugung, dass ich mir das, was mich belastet, "von der Seele" schreiben kann. Dadurch verschwinden diese Lasten, die unabänderlich sind, nicht. Aber mein Blickwinkel darauf hat sich verändert. Das nimmt Energie heraus. Damals, als ich noch Raucher war und immer wieder gescheitert bin, habe ich einen wertvollen Tipp bekommen. Einer sagte mir: "Schreib einen Brief an die Zigaretten! " Und so habe ich lange überlegt und schlussendlich meinen Brief verfasst. Der Titel lautete: "Abschiedsbrief an einen falschen Freund!" Ein großartiges Ventil.
Und heute?
Ich weiß, daß Psychohygiene mindestens genauso wichtig ist, wie die Körperpflege. Das lässt mich immer wieder sehen, wie schön das Leben sein kann.
Von "einfach" war nie die Rede!
Herzliche Grüße
schickt dir
der Meikel
Lieber Meikel, Hans, Michael, und alle Lieben, die mich jetzt hier schon so lange begleiten, unterstützen und sich so viel Mühe mit mir machen.
Ich schäme mich, dass ich immer noch nicht den Mut aufgebracht habe, den Sprung in die Rauchfreiheit zu wagen.
Immer und immer wieder verschiebe ich meinen selbst gewählten Termin weil mich meine eigenen Gedanken hindern, ach nein, jetzt geht das nicht, du musst ja noch dies und jenes und und und. Und dann schiebe ich es vor mir hier.
Ein großes Hindernis sind sicherlich meine psychischen Probleme /Depressionen und dann die Angst, dass das schlimmer wird, wenn ich nicht rauche.
Jetzt kriege ich mein Leben noch einigermassen gemeistert - aber ich frage mich wie lange noch, wenn du so weiterquarzt und dir selbst die Luft zum atmen nimmst. Das müsste doch eigentlich Grund genug sein diesem endlich die Stirn zu bieten.
Nicotinpflaster, Lutschtabletten, das Buch "Nie wieder einen einzigen Zug", das Rauchfreipaket ... alles alles habe ich hier - und ? Nix bis jetzt.
Ich komme mir wirklich blöd vor. wobei ich mir nur selbst im Weg stehe.
Aber ich sammel jetzt noch mal alle Konzentration auf dieses Thema, weil dies ist das Wichtigste und das Beste, was ich für mich tun kann. Was soll schon passieren es nochmal ernsthaft zu versuchen? Nichts passiert ausser ausschließlich Positives für meine Gesundheit.
So viele hier haben es geschafft, und wir alle haben ja Probleme, die gemeistert werden wollen, denn Meikel hat ja so recht, wer sagt dass es einfach ist. Mir hat mal eine Therapeutin gesagt, das Leben ist Kampf. Aber es gibt auch viele schöne Dinge im Leben. Dinge über die man sich freuen kann, man muss nur die Freude wieder in sein Leben reinlassen.
Wobei ich sagen muss, ihr alle hier, die mir so viel Aufmerksamkeit schenken, seid ein Grund zur Freude. Habe schon manches Tränchen geweint bei all euren lieben Worten.
So, schluss jetzt mit der Rührseligkeit :
Ich werde jetzt mal all meine Kräfte in den nächsten Tagen sammeln, damit ich hier bei euch berichten kann:
Juchu ich hab mich getraut.
Ich lass mich jetzt auf das Abenteuer ein, die neue rauchfreie Regina kennenzulernen.
Ganz liebe Grüße
Regina
an Meikel
Danke für Deine offenen Worte. Du hast schlimmes hinter Dir. Und trotz alledem bist Du hier und unterstützt Neulinge und alte Hasen auf und in ihrem Weg der Rauchfreiheit.
Ein grosses Kompliment an dich und ich bin sehr stolz, dass Du mir Deine Aufmerksamkeit schenkst.
ganz liebe Grüße
Regina
Liebe Regina,
bin gerade online und lese Deine Worte.
Ganz viel Willen zur Veränderung bzw. Verbesserung sehe ich da.
Aber ich lese auch "ich schäme mich....", "ich komme mir blöd vor".....
Ganz ehrlich? Ich finde es richtig stark, dass Du es wieder angehen willst. Die Sucht ist einfach heftig, Du hast lange, lange geraucht.... Viele um uns herum rauchen einfach weiter, das machst Du nicht. Das ehrt Dich doch!
Und Du hast so recht -" was soll schon passieren"? Genau, probiere es weiter. Es kann Dir nichts passieren. Und ein gewisses Maß an Leidensfähigkeit hast Du ja, das weißt Du schon aus Deinen vorherigen Versuchen.
Lass`nur keinen Stress aufkommen, bereite Dich in Ruhe vor. Und wenn`s Dir gut tut, schreib`und schreib`, auch gerne in Deiner Vorbereitung. Wir sind da....
LG, Silke
Dankeschön, liebe Silke, für Deine Worte.
Ja, das werde ich machen.
lg
Regina
Moin Regina,
hab' eben noch einmal ein bißchen in Deinem Wohnzimmer geschmökert und da ist mir unser etwas intensiverer Austausch vor fast genau zwei Monaten ins Auge gefallen.... ich denke, es könnte auch für Dich ein Gewinn sein, die Texte so um den 25.3. nochmals zu lesen....
Führst Du denn konsequent und stur Dein Rauchertagebuch weiter? Das bringt bestimmt auch ständig neue Erkenntnisse und vielleicht die eine oder andere Einsicht in Abläufe, über Rituale und mögliche "Fallen".
Außerdem trainiert es Ausdauer und Ernsthaftigkeit, wenn Du es IN JEDER SITUATION tatsächlich weiterhin ernst nimmst.... und Du hattest schon einmal geschrieben, daß dieses Führen des Rauchertagebuches ein überraschendes Resultat hatte - Du hast deutlich weniger geraucht....
Vielleicht solltest Du auch aufhören, Dir immer wieder irgendwelche Ausstiegsdaten zu setzen.... wenn es dann wieder einmal doch noch nicht klappt, hast Du Dir das Mißerfolgserlebnis praktisch selbst organisiert....
Möglicherweise ist es für Dich besser, den Tag, an dem Du merkst/weißt, das ist DER TAG, auf Dich zukommen zu lassen....?
Ich hoffe für Dich, daß es nicht erst wieder einen Pneu oder ähnlich gruselige Sachen braucht, bevor Du den Absprung schaffst.... eigentlich hast Du ja schon "genügend" gesundheitliche Einschränkungen, die Dich sogar in Deinem Aktivitätsradius bereits extrem einschränken....
Alles alles Gute
gewünscht
vonne Nomade
(die sich selbst Antworten in ihrem Wohnzimmer "Ich denk' nicht dran, zu rauchen!" wünscht....: )