I will survive
Trotz sehr kurzer Nacht gut durchgekommen. Habe es geschafft einer Raucherin, die Hilfe beim rauchen benötigt behilflich zu sein. Letzte Woche forderte ich dafür noch die Übernahme dieser Arbeit meist von den Kollegen ein, heute "Null Problemo" wie Alf sagen würde. Doch dann der Schlag in die Magengegend, gleiche Situation wie Donnerstag und ich gehe in die Knie. Habe die Besprechung so schnell wie möglich beendet, bin ins Auto gespurtet, nachhause gefahren und habe mich hinter meinem Notebook verschanzt. Diese SCH.......E kommt momentan geballt! Eigentlich hätte ich noch tanken müssen, das ging nicht, denn ich hätte sicher Zigaretten gekauft - vielleicht auch nicht, doch darauf wollte ich es nicht ankommen lassen.
Heute morgen startete ich mit einem Zitat von Dalai Lama "NICHTS IST ENTSPANNTER ALS DAS ANZUNEHMEN WAS KOMMT" - Hui, ich nehme an, doch von Entspannung keine Spur. Könnte auch sein, dass es noch härter wäre wenn ..............
Nunja genug gejammert..........
[u]WAS MUSS EIN RAUCHER TUN DER NICHT RAUCHEN WILL? NICHT RAUCHEN!![/u]
UND SICH IM RAUCHFREI-FORUM RUMTREIBEN, DAS HILFT UNGEMEIN.
VIELEN LIEBEN DANK FÜR EURE BESUCHE, SIE TUN GUT! Schaue demnächst vorbei.
Jetzt bekomme ich noch Besuch von einer noch nie rauchenden Freundin - das nehme ich doch jetzt entspannt an und wieder habe ich diese Situation überstanden ohne zu rauchen!
ANTRAG:
Morgen und Übermorgen und Überüber..... gleich nochmal, damit ich nicht aus der Übung komme und irgendwann , geht es besser. Jetzt bin ich in Schwung und vorbereitet, vielleicht stelle ich noch einen gefüllten Reserve-Benzin-Kanister ins Auto, damit ich unterwegs nicht stehen bleibe, wenn ich mal wieder nicht zur Tankstelle fahren kann........... ich kann es nicht glauben, so ein totaler Quatsch und das nur weil ICH DAS MACHE WAS ICH WILL - NICHT RAUCHEN!
Hallo Ulrike,
YES! We will survive!!
I say YEH YEH, that‘s what I say: I say YEH YEH
33 Tage WOW!
Hättest Du Dir das vor dreiunddreißig Tagen vorstellen können???
Kannst mega-stolz auf Dich sein und Dir ordentlich auf die Schulter klopfen
LG Petra
Survival-Tagebuch
21.7.
Heute morgen wieder Gier. Bin nicht meiner „normalen“ Tätigkeit nachgegangen, sondern habe mal wieder im Forum gelesen. Die Arbeit blieb liegen, die Gier ebenso. Habe wieder nicht getankt, Tank ist fast leer – bin zur Arbeit gefahren und habe einen Beschluß gefasst!
Bis vor 4 Wochen habe ich sehr viel meiner Lebenszeit mit der Zigarette verbracht/der Zigarette geopfert. Seit ich auf Frischluft umgestiegen bin, verbringe ich noch mehr Zeit mit Zigaretten, allerdings in anderer Form. Ich beschäftige mich zu viel mit diesem Thema, gebe ihm zu viel Raum in meinem Leben. Das war bis heute so, jetzt werde ich meine Strategie anpassen, damit mein Leben wieder in Fluss kommt und der Lebens-Fluss sich ein neues Flussbett schaffen kann. Der Gier, die mich die letzten Tage immer wieder hinterrücks überfallen hat, werde ich weniger Aufmerksamkeit einräumen auch wenn sie extrem laut anklopft und um Einlass bittet – die Tür bleibt geschlossen!! Ich habe mich entschieden nicht zu rauchen und nun nutze ich die Zeit mit der Beschäftigung „rund um die Zigarette“, dies bedarf einer Änderung!!! EILT!!!
Gedanken und Beschlüsse vom 22.7.
Wege entstehen indem man sie geht- habe bisher Nebenwege „Trampelpfade“ genutzt. Diese werde ich ab jetzt nur noch im Notfall nutzen. Benötige den geraden Weg, damit den Boden sich festigt. Kann nicht jeder Situation aus dem Weg gehen. Begebe mich ab jetzt gezielt in „Gefahr“, übe „Rauchsituationen“ mit Augenmaß ein. Bin ein „Fast-bei Jeder Gelegenheit-Raucher“ (Gartenarbeit mit Fluppe im Mundwinkel), kann nicht jeder Gelegenheit, die mich ans Rauchen erinnert ausweichen. Habe mich bis jetzt geschont, bin bis jetzt stabil und werde die nächsten Schritte einleiten, mit der Gefahr zu scheitern.
24.7
Letzte Tage gut überstanden. Rauchen und Gier so gut wie keine Plattform geboten, fühlte sich gut an. Sobald die Gierattacke sich ankündigte, bin ich ausgewichen, habe anspruchsvolle Arbeit gewählt und war weg von der Gier. Den Situationen, vor denen ich geflohen bin „ins Auge geschaut, Verhalten angepasst – bisher okay, bedarf noch Feinschliff!! Fühlte sich etwas besser an und ich musste nicht mehr fliehen!
Heute Umstellung des „Zigaretten-Gier-Programms“, empfinde es als lustig und ich wundere mich, sage dies auch meinem Mann, dass ich als Mensch der Zigaretten nur nebeher und in Arbeits- und Stresssituationen raucht denkt: „Jetzt ne Zigarette im Garten, ein Gläschen Wein, ein gutes Gespräch, der Wind weht lau, einige Sonnenstrahlen kitzeln die Nase......“ mein Gehirn suggeriert mir[u]Gemütlichkeit[/u] und das auf eine Art und Weise, die mich dahinschmelzen lässt.[u]Gemütlichkeit - ein Gefühl, das ich extrem selten mit rauchen in Verbindung brachte.[/u] Mal wieder was Neues, macht mich gerade nervös –
ICH RAUCHE NICHT; RAUCHEN IST NOCH NIE GEMÜTLICH GEWESEN;
Schreibe jetzt gemütlich meine Gedanken auf und dann habe ich noch etwas Arbeit für nächste Woche zu erledigen.
Achja – bin heute von einem Raucher als „du Arme, darfst nicht rauchen“ angesprochen worden – reagierte souverän mit einer Träne im Augenwinkel (für Ihn) sagte, dass ich stolz und froh sei nicht zu rauchen und mich als „REICH“ ansehe. Habe ihm geraten zu stoppen, wenn er es schafft, jetzt nach ca. 4 Jahren aufzuhören und nicht so lange zu warten wie ich. Habe ihn, an ein vor längerer Zeit (bei einer Zigarette) geführtes Gespräch erinnert, bei dem ich ihm erzählte wie glücklich ich sei, dass meine Kinder nicht rauchen und dass beide gesagt hätten, dass es für sie immer schlimm war zuzusehn und von mir zu hören, wie ich litt unter dem rauchen. Er wurde sehr still – ich hoffe er denkt darüber nach.
Resumee :
Insgesamt gute Tage, eigentlich brauche ich nur nicht rauchen.[u]EIGENTLICH[/u]und NUR[u][/u]. Es hört sich einfach an, vielleicht ist es wie beim laufen lernen (ich erinnere mich nicht mehr – ist zu lange her): AUFSTEHEN..FALLEN.....AUFSTEHEN..............FALLEN.......AUFSTEHEN............SCHRITT.....FALLen...AUFSTEHEN......SCHRITT...SCHRITT.....FALen..AUFSTEHEN.......SCHRITT..SCHRITT..SCHRITT...FAllen..AUFSTEHEN..SCHRITT..SCHRITT..SCHRITT.......ICH KANN GEHEN......ICH BIN WACHSAM..... ICH HOFFE DAS IST ES, GEHEN KANN ICH INZWISCHEN
Wenn einer, der mit Mühe kaum
Gekrochen ist auf einen Baum,
Schon meint, daß er ein Vogel wär,
So irrt sich der.
W. Busch
Hallo Ulrike
nein, ich denke nicht, dass du dich für einen Vogel hältst. Wirst dich schon festhalten auf deinem Bäumchen und nicht zu viel riskieren. Aber ein bisschen frech darf man trotzdem sein. Nicht nur ein paar Schritte laufen zu können ist das Ziel. Nein, wir wollen auch hüpfen, springen, rennen und tanzen. Und das alles möglichst ohne zu fallen. Ich bin zuversichtlich: du bekommst das hin.
Viele Grüße
Hallo Ulrike,
jetzt komme ich dich auch mal auf deiner Seite besuchen
finde dein Tagebuch sehr interessant und man kann den Kampf, den du dem Suchtmonster entgegenbringst richtig mitfühlen. Dieses ewige hin und her: Suchtmonster gegen Durchhalte-Engel. Es ist so hinterhältig und versucht es mit allen Mitteln.
Heute ist Tag 3 und wie jemand in deinem Wohnzimmer geschrieben hatte ist die drei wohl als schwierig einzustufen, laut Allen Carr.
Du hast ja mittlerweile die ersten beiden 3 (3T-3W) hinter dir. Ich hoffe ich kann da nachziehen und dir demnächst zu drei Monaten gratulieren.
Wünsche dir ein schönes Wochenende und danke für das Geschenk auf dem Frühstückstisch
Hallo zusammen, ich heiße Anke und schreibe jetzt das erste mal.
Ich möchte meinen Senf zum Thema graue Haare abgeben, darüberhabe ich hier gerade gelesen...das Problem habe ich recht radikal gelöst
Ich bin früh grau geworden und habe jahrelang dunkel gefärbt, was voll nervig war. Eines Tages, mit 49 Jahren, habe ich die Rasiermaschine genommen und mir ne Glatze rasiert. Mein Umfeld, vor allem meine drei Mädels, sind bald vom Hocker gefallen. Mein erster Blick in den Spiegel hat mir garnicht schlecht gefallen, mal was anderes. Nach dem anfänglichem Schreck hab ich sogar viele Komplimente bekommen, wie ausgesprochen gut mir eine Glatze stände. Ich hab mich von Anfang an sauwohl damit gefühlt....morgens aufstehen und die Haare liegen, besser geht's nicht. Was nachkam, war gesundes kräftiges silbergraues Haar. Nie hätte ich gedacht, wie gut das aussieht. Macht kein bisschen alt, im Gegenteil, ich sehe viel pfiffiger aus. Dabei dachte ich immer, graue Haare das geht garnicht.
Jaaaa, das hab ich mich getraut, bin als fünfzig jährige Frau mit Glatze rumgerannt.....hat voll Spass gemacht und ich habe es nie bereut, erst recht nicht meine grauen Haare.
Nun geht's hier aber nicht um graue Haare sondern ums qualmen.....mein Ausstiegsdatum soll der 04.08. sein! Ich will mir selbst ein gutes Beispiel sein und es so lösen wie mit den Haaren.....weg damit und sich freuen, auf das was daraus wird. Ich bin sehr gespannt und habe auch irgendwie Angst davor.....aber ich glaube, hier bei euch ist man ganz gut aufgehoben......mal sehen was passiert am kommenden Dienstag. Hab ich genug Arsch in der Hose mich zu trauen?
Danke Christine für den Tipp.....so werde ich es machen und bis dahin noch etwas überall rumstöbern, ich finde es sehr interessant!
Survival-Tagebuch-Zusammenfassung der letzten 2 Wochen:
Die letzten Wochen überlebt, Tag für Tag oft mit Gier, zwischendurch ohne! Habe mich, wie beschlossen, in Gefahr begeben und geübt!!! [u]Bisher survived!![/u]
Eine meiner „Angst-Situationen“ das Zusammentreffen mit meiner „Trigger-Kollegin“ gut gemeistert. Was hatte ich Respekt vor diesem Zusammentreffen …......und dann ….. ging es gut. Inzwischen kann ich gut in ihrer Nähe sein, wenn sie raucht und bin meist nicht in irgendeiner Form belastet, irritiert oder extrem gierig. Mein Entschluss sie darauf hinzuweisen, dass nicht sie ihr Verhalten ändern muss (sie wollte nicht in meiner Gegenwart rauchen, was sehr nett von ihr war, doch unsere Pause gestört hätte), sondern ich für mich Strategien finden muss, um mit der Tatsache dass sie raucht und ich nicht, umzugehen und diese neuen Verhaltensweisen einzuüben, war gut!
Extreme Gier bekam ich oft bei der Heimfahrt nach der Arbeit. Die letzten 2 Wochen waren gekennzeichnet von Energiedefizit und negativem Input (so war zumindest mein Empfinden tagtäglich. Im Rückblick war es mein Unvermögen das Positive zu erkennen). Habe viel (zuviel??) Arbeit, leide unter Corona-Arbeitsbedingungen und der Hitze.[u]Fühle mich momentan überarbeitet und genau dies war immer ein starker Trigger – die Fluppe im[/u] [u]Mundwinkel und arbeiten[/u].......(natürlich nicht in meiner Arbeitsstelle, doch da bin ich oft zwischendurch ganz schnell und unentspannt eine rauchen gegangen. Habe sie so, wie die grauen Männer in Momo hinuntergezogen, als sie entdeckten, dass der Vorrat zur Neige geht.) - Okay habe es bis jetzt Tag für Tag überstanden und werde es weiter überstehen, besser noch jetzt weiss ich was mich die letzte Zeit hat gieren lassen und kann jetzt reagieren. Für mich wichtig: immer wieder erkennen was mich in über 40-jähriger Raucher-Karriere geprägt hat und Rückschlüsse daraus ziehen was verschüttet ist und was ich gerne noch lernen möchte.
Ein zentraler Satz für mich, auf dieser Reise:
[u]Keiner hat mich gezwungen zu rauchen und keiner zwingt mich nicht zu rauchen. Es ist mein freier Wille und ich kann tun und lassen was ich will. Wenn es schwierig wird, habe ich genug Ressourcen im Laufe meines Lebens gesammelt und kann auch schwere Wegstrecken sicher beschreiten.[/u]
WENN MAN MIT FLÜGELN GEBOREN WIRD,
SOLLTE MAN ALLES DAZU TUN,
SIE ZUM FLIEGEN ZU BENUTZEN.
(Florence Nigthtingale)
Liebe Ulrike,
lieben Dank für Deinen Besuch, Du hast ja selbst ein Jubiläum heute
7 Wochen geschafft! Juchuuuuuu und Toröööööö
Und morgen geht es auf die Blümchenwiese
Du kannst megastolz auf Dich sein und Dir mal ordentlich auf die Schulter klopfen.
Immer schön einen Tag nach dem anderen
LG Petra