Hölle
hiho,
Drei wochen!!!! 21 tage!!!! Denke über belohnungen nach, diesmal materiell, hehe. Aber schon mal 2 töpfe nobeleiskrem geholt, die gibt es dann nachher mit frischen bananen, birnen, orangen, sahne und karamellisierten erdnüssen. Jaja, und nen schönen film schauen. Den hier vielleicht http://www.imdb.com/title/tt0427944/ ?
So jetzt mal wieder ernsthaft. Nachdem der "mein klick dein klick" thread von captain mu ja nicht mehr weiterläuft, hier nochmal mein klick:
ich hab in meinen letzten monaten als R keine Zigarette mehr geniessen können. Mir ging es körperlich nicht gut und es war mir so was von deutlich, wie sehr ich mir selbst schade, dass ich das irgendwann so widersprüchlich und belastend fand, dass ich es gelassen habe. Ich habe ständig nur noch gedacht, dass ich mir das nicht weiter antuen kann. Und entsprechend deutliche signale meines nicht mehr ganz jungen körpers gab und gibt es auch.
Und das hat mich auch durch die ersten tage gebracht, als ich ständig, in jeder einzelnen minute zwischen aufwachen und einschlafen an ein entspanntes tabakinhalieren gedacht habe. Ich hab mich selbst gesehen, wie ich mit schlecht durchbluteten fingern und schüttelfrost auf dem balkon stehe und zigaretten heiss rauche so dass das halskratzen, welches ich seit monaten habe (und die komischen schluckbeschwerden, die immer noch anhalten) es wirklich nicht zugelassen haben, dass ich mir da noch irgendwas positives einreden konnte.
Es musste erst lange richtig weh tun, erst dann konnte ich das rauchen bleiben lassen. Das war mein Klick. Wollte den mal aufschreiben, nur so für mich, damit ichs nicht vergesse...
Auch nach drei wochen gibt es immer noch mal wieder zeiten mit rauchbedürfnis, besonders in so pausenmomenten zwischen zwei tätigkeiten, wenn ich mal 5 min. "Leerlauf" habe. Merke auch, dass der anfangsmotivationskick weg ist und ich da kognitiv anders arbeiten muss. Auf der anderen seite habe ich eine grössere routine darin, die impulse wegzuschieben. Und ich muss auch nicht mehr AKTIV daran denken, dass Rauchen keine alternative ist, das passiert jetzt fast unbewusst von selbst. Aber immer noch ist eine gewisse leere in diesen momenten, die es jetzt gilt, zu füllen. Und das geht auch schlecht mit essen oder kaugummis oder was weiss ich was, die leere ist trotzdem da. Ich bin keine 17 mehr, daher weiss ich nicht mehr ob es diese momente gab, als ich noch nicht geraucht habe, abe ich denke, dass sind artefakte einer 22jährigen suchtkarriere. Vielleicht bleiben die momente auch... Naja, werde noch mal an meiner achtsamkeitsfähigkeit arbeiten. Vielleicht krieg ich ja so eine riechübung zusammengebaut, obwohl ich im einschleifen positiver verhaltensweisen echt nicht gut bin.
Aber: ich versuchs halt mal
Gedanke: andere leute gehen stundenlang joggen um "den kopf frei" (=leer) zu bekommen. Ich krieg diese momente ganz ohne anstrengung. Vielleicht doch mal über die bewertung von "leere" nachdenken und schauen ob man die nicht vielleicht positiv umdeuten kann. Denn joggen muss ja nun wirklich nicht sein....
Hallo LT,
[color=blue]"Auf der anderen seite habe ich eine grössere routine darin, die impulse wegzuschieben. "[/color]
Geniale Entwicklung bei Dir. Auch die Bewertung der Bedeutung von "Leere" finde ich ausgesprochen hilfreich.
Sind es doch gerade die Gedanken an die Kippen, die, verbannt man sie nicht, eine gefährliche Eigendynamik erhalten und vielen Mitstreitern das Leben zum Leiden werden lassen.
Dem Nikotindämon auf der Schulter bei Schmachtattacken "verpi.. Dich" zu sagen und die Gedanken ans Rauchen "einfach" nicht zuzulassen ist die Devise. Heilsame Leere.
Weiter so ! Du schaffst das LT !
Gruss
Thomas
Hallo Liberte
das mit der leere kommt mir sehr bekannt vor.
Hatte das auch dieses gefühl da fehlt was, kaffee ohne zigarette ist doch sinnlos oder allein schon gedanke an urlaub sonne strand meer cocktail und dazu keine smoken?
Es wird besser mittlerweile hab ich viele rauchsituationen durch andere rituale ersetzt.
Ich würde aber lügen wenn ich sage das ich keine schmachter mehr habe nur sie werden beherrschbar sind auch nur ganz kurze momente in denen du einfach nicht drauf eingehen darfst.
Es gibt aber auch tage da denke ich keine minute an zigarette auch wenn ich direkt neben einen raucher stehe und ich hoffe das solche tage bald selbstverständlich werden.
hi,
ein freund hat mir erzählt, dass jede zigarette das leben statistisch um 26 minuten verkürzt.
Das bedeutet bei mir:
20 zigaretten x 365 tage x 22 jahre = 160600 zigaretten (EINHUNDERTSECHZIGTAUSENDSECHSHUNDERT) x 26
= 4175600 minuten
= 7,94 jahre
weniger lebenszeit. Günstigstenfalls.
Auch bescheuert: 26 Minuten. Eine Zigarette rauchen dauert doch grad mal 5 minuten.
Aber jetzt hab ich noch was zu meinem Leere-umdeutungsexperiment:
....Eine zoologische Expedition untersucht die Tierwelt in den Tiefen des Ozeans. Sie verwendet dazu ein Fangnetz von der Maschenweite 5 cm. Dadurch bedingt, fängt sie keine Tiere, welche kürzer als 5 cm sind, denn diese gehen durch das Netz. Ist man sich nun nicht dieser Konsequenz der Fangmethode bewusst, so kann die Illusion entstehen, dass in der Tiefsee keine Tiere, welche kleiner als 5 cm sind, existieren.....
Und, klasse, oder? Ist natürlich nicht von mir.
Vielleicht ist die ganze Forenschreibereinja auch einfach ne suchtverlagerung. Habe da einige tendenzen bei mir festgestellt. Das bleib ich mal wachsam. Einige dieser ersatzsüchte sind gar nicht so lustig...aber das ist wie mit dem rauchen: besse gar nicht erst anfangen....
Hi LT - eins kann ich Dir definitiv bestätigen: das Schreiben hier im Forum schadet nicht Deiner Gesundheit.
Hauptsache weg von dieser perfiden Rauchsucht.
Gruss vom
Thomas
Hallo community,
dass andere manches anders sehen, interessiert mich an dieser Stelle erst mal nicht-ausnahmsweise.
Das Thema "Suchtverlagerung" ist immer ein hochbrisantes, gerade für Menschen, die eine Suchtstruktur in sich tragen, erst recht für Raucher, die ihre Sucht erfolgreich bekämpfen, bzw., diese überstanden haben. Für uns sind nichtstoffgebundene Abhängigkeiten ebenso fatal und zerstörerisch. Hieße: Den Teufel mit dem Belzebub austreiben.
Vorsicht und Achtsamkeit sind aus meiner Sicht mehr als angebracht.
Lieben Gruß
Meikel