Es ist einfach nicht wirklich einfach...

Verfasst am: 18.06.2017, 07:49
Febbeg
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Wünsche dir einen herrlichen guten Morgen, lieber Arthur !

Wow - soviele Antworten, soviel komplexes Wissen - Respekt.

Auch hier konnte ich mir wieder Teile herausfischen, die mir weiterhelfen, und schon frage ich mich, wieso denkt der Mensch eigentlich soviel - und wieso muss er, bzw. ich, immer alles hinterfragen ? Wobei du mit Sebastian Kneipp schon eine gute Antwort gegeben hast, in der Einfachheit liegt die Antwort.

"Das war wohl ein riesiger Irrtum. Gefühle sind das Allerkonkreteste . Der Verstand bildet sich ein, er könne alles viel genauer und präziser erfassen, das war völlig falsch.
Der Verstand ist begrenzt. Er ist nur ein Werkzeug zur Aufrechterhaltung seiner Funktion, in etwa wie meine Hand.
Und diesem Werkzeug soll ich die Autorität über mein Leben einräumen ? Und genau dem Denken soll ich es gestatten, diese Autorität zu übernehmen ?
Diese Autorität meines Denkens musste ich entmachten. Dieser Eifer des Denkens sollte zur Ruhe kommen, damit ich freier atmen und fühlen konnte."

Wenn ich es schaffe, meinen Verstand als reines Werkzeug zu betrachten, könnte ich es vielleicht auch schaffen, diese blöden Gedanken ans Rauchen aus meinem Leben zu verbannen. Das wäre dann so der Idealzustand in meiner Zukunft, einfach nicht mehr dran denken... Aber wie ich schon als Thema geschrieben habe, es ist einfach nicht wirklich einfach....

Vielen Dank, dass du mich an deinen Gedanken teilhaben lässt und mir dadurch auch weiterhilfst. So werde ich in den nächsten Tagen versuchen, die Einfachheit im Denken umzusetzen, mal sehen, ob mir das gelingt.

Und gestern Abend waren wir aus, im Nachbardorf war ein Fest zu Gange und ich habe gefeiert, wie lange nicht mehr. Und alles ohne Rauch und blauen Dunst - war wunderbar. Die Runde bestand aus ca. 12 Personen, davon 4 Raucher, zwei saßen mir direkt gegenüber. Klar, dass ich immer wieder etwas davon abbekommen habe, es hat mich nur der Gestank gestört, ansonsten ging das locker an mir vorüber.

Und heute werde ich zusammen mit meinem Mann wohl wieder eine Fahrradtour unternehmen, raus in die Natur, natürlich ist mein Fotoapparat auch mit dabei; und Zeit - die braucht es immer.

In diesem Sinne wünsche ich dir einen sehr erholsamen Sonntag !

Verfasst am: 21.06.2017, 08:44
Febbeg
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Guten Morgen, in die Runde !

Die Sonne scheint und alles ist gut - soweit. Jedoch habe ich festgestellt, dass die Langeweile mich angreift, und dahinter steckt mal wieder fies und gemein en:

Der hat mit Sicherheit bemerkt, dass diese bösen und unschönen Situationen mich nicht zum rauchen bringen können und nur versucht er es auf diese perfide Art...., wie auch immer, ich bleibe stark. Gestern wieder mal Energie von einen Edelstein geholt, in der Hoffnung auf Unterstützung.

Derzeit ist es so, dass viel Zeit vergeht, ohne dass ich an rauchen denke, und plötzlich schießen die Gedanken daran in den Kopf und die Erinnerung an die Zeit mit der Zigarette ist so gegenwärtig und so real, dass es mir fast schwer fällt, mich wieder abzulenken und mich daran zu erinnern, was mein Ziel ist.

Da ich auch immer wieder im Forum lese, weiß ich, dass ich mit dieser Problematik nicht alleine bin. Und das tröstet mich.

Wünsche allen hier weiter Durchhaltevermögen.

Charlotte

Verfasst am: 01.07.2017, 06:30
Febbeg
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Guten Morgen - wen es interessiert...

habe gestern festgestellt, es interessiert niemanden, ob ich rauche oder nicht. Hatte gestern wirklich einen mehr als beschi.... Tag und war froh, als ich im Bett war. Und im Bett habe ich noch nie geraucht, ist sozusagen schon immer rauchfreie Zone gewesen.

Und wenn hier jemand ist, der nachvollziehen kann, dass es mir nach über 4 Monaten ohne Zigarette so schlecht geht, der möge sich bitte melden. In meinem ganzen Leben habe ich noch nie soviele Infos nachgelesen, was die Nikotinsucht, Nornikotin und was weiß ich noch alles betrifft. Und trotzdem hatte ich gestern den ganzen Tag über dieses ätzende Hungergefühl nach einer Zigarette, außerdem habe ich wieder mal eine Situation heraus provoziert, natürlich mit dem Hintergedanken, irgendjemand wird die Worte sprechen: ....rauch halt eine, sonst bist du nicht mehr zu ertragen....

Hilfe, Hilfe...., hatte mich soweit im Griff, dass ich natürlich nicht geraucht habe, aber ich bin verzweifelt und ich stehe kurz vor einer Depression. Die Anzeichen hierfür kenne ich und ich habe eine solche Angst davor, was soll ich nur tun ?

Ich könnte nur noch heulen und weiß, bzw. habe es mit meinem Verstand bereits erfasst, dass mir rauchen nicht helfen wird, im Gegenteil, anschließend wird es mir noch dreckiger gehen.

Verfasst am: 01.07.2017, 06:57
rauchfrei-lotse-andreas
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Hallo Charlotte, natürlich interessiert es uns, wie es Dir geht. Leider kann es schon mal passieren, das man einen Beitrag aus den Augen verliert.

Ich kann schon nachvollziehen, das es momentan echt besch.... geht. Das gleiche passierte mir auch nach ca 3,5 Monaten Abstinenz, aber als diese Phase überstanden war, war endlich Schluss mit Attacken. Die Regel von Allan Carr, wo er schreibt das der Entzug in "3 Tage, 3 Wochen, 3 Monate" verläuft, stimmt schon in etwa.

Natürlich wäre der Griff zur Zigarette der einfachste Weg, aber willst Du die letzten Monate wirklich umsonst gekämpft haben? Bestimmt nicht, der Frust wäre noch größer. Lenke Dich weiterhin ab, auch diese Phase wirst Du meistern, garantiert. Mecker rum, schmeiss Kissen an die Wand... egal was.

Wie wäre es, wenn Du Dir heute mal irgendwas gutes tust, kleiner Shopping-Gang, Friseur? Einfach mal was für die Seele tun.

LG

Andreas

Verfasst am: 01.07.2017, 08:16
Atrib2304
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Hallo Charlotte,

du bist schon so weit ohne gekommen, sei stolz auf dich und zeig dem en: wie stur du sein kannst.

Du bist schon doppelt so lange ohne Qualm unterwegs als ich, das willst du doch nicht wegschmeißen und wenn dir danach ist, dann mecker, heul oder schrei einfach - nur nicht .

Ich drück dir ganz doll alle Daumen die ich hab und wünsche dir trotzdem ein schönes Wochenende.

LG Brita

Ich lass dir was hier faelle:

Verfasst am: 01.07.2017, 08:18
Febbeg
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Meine Lieben,

vielen Dank für den Zuspruch, kann ich besonders gut brauchen.
Ja, ich habe Angst davor - und ja - ich bin vorbelastet und genau das werde ich nächste Woche tun, bei meiner Hausärztin vorsprechen.

Vielen, vielen Dank - es ist so wichtig, dass man hin und wieder etwas Aufmunterung erhält, vielleicht betrifft das wieder mal nur mich, aber halt - Andreas du hattest ja geschrieben, dass du auch so eine Phase hattest. Es tröstet mich und ich werde auf jeden Fall stark bleiben, nein - ich schmeiße meine rauchfreien Tage nicht so einfach weg, das hat mich viel zu viel Kraft gekostet und alleine schon die Vorstellung, wieder von vorn anfangen zu müssen, würde mich davon abhalten, wieder zu rauchen.

Nochmal vielen Dank, lieber Andreas und von Herzen ein schönes Wochenende !

Charlotte

Verfasst am: 01.07.2017, 08:25
Febbeg
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Auch den anderen "Tröstern" und Aufmunterern ein schönes Wochenende !

Und Danke für die Hilfe !

Verfasst am: 01.07.2017, 08:25
daufi
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Hallo Charlotte

dieses " SCHWARZE LOCH " kennen hier 95% DER AUFHÖRER .... ich hatte das gleiche wie du ich

würde dir raten geh zu deinem Dog besprich genau deine Situation und gibt dir was bestimmt zum dagegen steuern

meiner hat mir gut geholfen

lg daufi

Verfasst am: 01.07.2017, 12:22
miezhaus
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Guten Mittag Charlotte,

[quote="Febbeg"]
Und wenn hier jemand ist, der nachvollziehen kann, dass es mir nach über 4 Monaten ohne Zigarette so schlecht geht, der möge sich bitte melden.
[/quote]

Ja! Hier! Ich kenne das genau eins zu eins wie Du! Und zwar genau so ziemlich genau um die Zeit wie Du! Und geschrieben habe ich damals sogar so ziemlich Deine Worte hier: es interessiert doch niemanden. Falls es Dir helfen würde, stelle ich Dir mal einen Link auf meinen eigenen Aufhörerthread zur Verfügung, da siehst Du ganz klar die Parallelen:

http://www.rauchfrei-info.de/community/forum/?tx_mmforum_pi1%5Baction%5D=list_post&tx_mmforum_pi1%5Btid%5D=2624&tx_mmforum_pi1%5Bpage%5D=23&cHash=cbcb7f87271ae4538c3b2b9cbfef6c64

Lies mal so ab dem 6.9.2014. Aufgrund dieser Erfahrungen und der teilweise wortgleichen Formulierungen habe ich mich in Dir erkannt.

Aber Charlotte, bitte laß Dich davon nicht ins Bockshorn jagen. Wir mir damals, so redet Dir die Sucht in einem möglicherweise (also bei mir war es definitiv so) letztmaligen Aufbäumen ein, daß es doch niemanden interessiert, ob Du rauchst, daß sie Dir sowieso für immer im Nacken sitzen und Dich nie in Ruhe lassen wird. Glaube es ihr nicht, das sind die letzten Lügen, die sie da zugegebenermaßen heftig nochmal einsetzt, um Dich doch noch vom Weg abzubringen.

Das ist besonders in der jetzigen späten Phase besonders schwer, weil die anfängliche Euphorie weg ist und Du schon lang tapfer durchgehalten hast - das macht es besonders frustrierend, daß die Schmacht jetzt nochmal mit so großer Macht zurückkommt. Und ich verstehe Dich wirklich gut und es tut mir auch schrecklich leid, daß Du dieselbe Krise haben mußt wie ich damals.

Bitte laß Dich von ihr jedoch jetzt nicht einschüchtern. Sie kann Dir nichts tun, wenn Du ihr nicht nachgibst. Sie nervt, frustriert ungemein, und ich fühle Deinen Frust genau wie meinen damals. Doch kann Dir als Silberstreif vielleicht dienen, daß ich sie gepackt habe, so wie viele andere hier? Komm jederzeit her und schrei, schimpfe, weine, und tu alles, was Dir gut tut, nur halte jetzt bitte nochmal durch Charlotte. Diese Schmacht Kann. Dir. Nichts. Tun. Und auch sie wird vergehen: so kenne ich es. Von mir und vielen anderen. Und was meinst Du, wie stolz Du dann auf Dich bist! Bitte bring Dich nicht um diese Perspektive. Du kannst das!

Deinen Plan, den Arzt Deines Vertrauens ins Boot zu holen, unterstütze ich völlig. Deine Angst aufgrund Deiner Vorbelastung verstehe ich vollkommen, da ist aller Beistand angemessen (ist er sowieso in solchen Situationen, meiner Meinung nach!). Doch Du siehst, die Schmacht kann, besonders in so einer späten Krise, wirklich gemeine Blüten treiben. Da bin ich bei Dir.

Komm Du schaffst das, Du kannst das. Und das weiß ich, weil ich es damals auch irgendwie konnte. Und ebensowenig wie ich es allein schaffen mußte, mußt es Du allein schaffen.

Ich wünsche Dir schnelle Erleichterung, Trost und ganz viel Power und Optimismus. Das wird schon Charlotte - so gruselig es sich im Moment auch anfühlen mag. Ganz herzlich grüßt Dich

Lydia

Verfasst am: 02.07.2017, 07:43
Febbeg
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Meine Lieben !

Es ist wirklich ein großer Trost zu erfahren, dass es doch einigen genau so ergeht, bzw. ergangen ist, wie mir.

Liebe Lydia, habe deine Schmachtzeit nachgelesen und war wirklich erstaunt, auch ich habe mich in dir wieder erkannt. Nun, es ist so, dass dies ja nicht mein erster Nichtmehrraucherzeitraum ist, und ich dachte wirklich, dass ich es dadurch niemals schaffen kann. Aber das stimmt ja nicht - und es ist gut, dass dies nicht stimmt.

Heute geht es mir wieder besser, der Druck ist nicht so stark. Und morgen mache ich mich auf den Weg zur Ärztin, sie kann mir bestimmt weiter helfen. Denn ich möchte wirklich nicht mehr mit diesem Dreck anfangen.

Es ist so schön, wenn sich hier die Leutchen tatsächlich dafür interessieren, dass ich nicht mehr mit dem rauchen anfange, hier - zu Hause, interessiert es niemand und mein Mann würde sich wahrscheinlich eher freuen, wenn er nicht mehr alleine rauchen müsste. Aber sorry, diesen Gefallen werde ich ihm nicht tun. Er lässt ja immer noch seine Zigaretten auf der Terrasse liegen, so rein zufällig...., oder bin ich jetzt gemein, dass ich ihm hier doch ein bisschen Absicht unterstelle ? Irgendwie kann ich das nicht mehr genau einschätzen.

Und liebe CrazyReli , wir sind ja ungefähr gleich mit den Tagen, wünsche dir auch von ganzem dass du dran bleibst, es lohnt sich einfach nicht, wieder anzufangen, es ändert sich gar nichts.... Gestern Nachmittag bin ich mit meinem Mann den kleinen Jakobsweg bei uns in der Nähe gelaufen, sind so knapp 5 km, aber wunderschön. Wetter, Stimmung, alles hat gepasst und am Cruz de Ferro hab ich meinen Zigarettensorgenstein abgelegt - und es war tatsächlich so ein Gefühl, als ob damit auch die Schmachten abgelegt wurden. So hoffe ich es doch sehr.

Nun werde ich weiter kämpfen, jeden Tag und mich am Abend eines jeden Tages freuen, dass ich es geschafft habe und das wird mir meine Belohnung sein. Und vielleicht bin ich eines Tages tatsächlich am echten Cruz de Ferro
Wer weiß das schon ?

Einen schönen Sonntag wünsche ich allen Mit-Nichtmehrrauchern ! Ihr seid die Besten !