Der Januar-Zug. Rauchfrei ins Jahr 2021

Guten Abend Christiane,

schön, dass du die letzten Stunden des heutigen Tages hier bei und verbringst. Ganz herzlich willkommen.

Was wäre unser Leben fad und eintönig, wenn wir den ganzen Tag, vom Aufstehen bis zum Schlafengehen, rund um die Uhr, in jeder Minute in Feierlaune wären und den ganzen Tag auf dem Tisch tanzen würden, vor Glück. Deshalb bin ich auch eher ein Freund der Akzeptanz. Statt zu sagen:
"Du brauchst keine Angst" zu haben, halte ich es für zielführender, dieser Emotion genauso Raum zu geben, wie wir es mit andereren Emotionen auch tun?!
Bitte verstehe mich nicht falsch! Ich möchte dich nicht veräppeln. Ganz im Gegenteil. Ich möchte deine Aussage "davor gerade richtig Bammel" zu haben durchaus ernst nehmen. Ist sie doch eine sehr authentische Beschreibung deiner momentanen Verfassung. Ergibt sich für mich - und vielleicht dann auch für dich - die Frage:
"wie gehe ich damit um?"

Mehrfache Anläufe haben dir keinen langfristigen Erfolg beschert? Glückwunsch! Denn damit bringst du einen Erfahrungsschatz mit, den du vielleicht hilfreich für den jetzigen Ausstieg nutzen könntest.
Dazu fallen mir drei Fragen ein, die ich dir ans Herz legen möchte (die du für dich beantwortest - mit Zettel+Stift, oder auch hier im Forum davon erzählst):

1. In welcher konkreten Situation, aus welchem Anlass habe ich wieder zur Zigarette gegriffen?
2. Was möchte ich mit meinem aktuellen Anlauf in die Rauchfreiheit erreichen, bzw. welche Ziele habe ich)
3. Wovor genau habe ich "Bammel" (Angst?). Was könnte mir passieren?

Aus meiner Sicht des bis hierhin erfolgreichen Nichtmehrrauchers wirft die Rauchfreiwerdung viel mehr Fragen auf, als "nur" den Verzicht auf die Zigarette. Neue Wege zu gehen, auf die man schon ewig lange Lust hatte, sie aber nie gegangen ist, weil sie sich mit dem Rauchen nicht vereinbaren ließen. Eine spannende Reise zu sich selbst kann ein weiterer, großartiger Erfahrungsschatz werden, den du zuvor nie für möglich gehalten hättest.

Wenn ich vorhin den Begriff "Verzicht" benutzt habe, möchte ich den gerade noch mal zurückholen! Wenn sich die innere Einstellung soweit beeinflussen ließe, den Rauchstopp als Gewinn zu fühlen, wäre schon ganz ,ganz viel erreicht. Aber das ist halt ein Prozess. Etwas, das Zeit braucht.
Nun möchte ich dir aber nicht weismachen, dass du ab heute einen Spaziergang begonnen hast. Es kann, ach was sage ich- es wird am Anfang pieksen und die Sucht schreit dich regelrecht an, sie gefälligst zu bedienen. Anfangs ist ganz klar eine gewisse Leidensbereitschaft gefragt. Viel beschreiben die ersten 3 bis 5 Tage als ziemlich fies. Aber, Christiane:
Es wird besser!
Das ist ein Versprechen!
Die Häufigkeit der Attacken und ihre Intensität lassen nach. Von Tag zu Tag, von Stunde zu Stunde.

Ich würde mich sehr freuen, wenn du dich auch morgen hier bei uns meldest und von den Erfahrungen deines Montages berichtest. Selbst wenn dir ein Fehlstart passiert ist, lohnt es sich so sehr, an genau diesem Punkt weiter zu machen. Frei nach dem Motto:
JETZT ERST RECHT!

Herzliche Grüße
Meikel

Ach man, ein großes Lob an unsere Lotsen!!! Wie ein Schaffner schaut ihr bei allen vorbei , oder nein, ein Schaffner ist zu streng, ihr seid eher die nette Person mit dem Teewagen.
Aber auch alle Mitfahrenden, es tut so gut, von euch zu hören. Ich habe zwar ein fürchterliches Namensgedächtnis, also eigentlich gar keins, aber das wird schon noch.
Ich habe gestern die letzte Packung gekauft, in so einer Turboübergröße, die schaffe ich niemals. Ich habe überlegt, wem ich sie schenken könnte. Aber so ein Giftzeug verschenke ich nicht!! Ich werde sie morgen Abend zertreten und zerquetschen und sie anschreien und ganz weit weg werfen.
Bis bald, ich bin stolz auf euch!!
Ach ja, und gut, dass alles hier Platz hat, auch die nicht so rosigen Tage!!!
Eure Marion

Hallo Ihr Lieben,
ich bin auch dabei.

Ich habe seid ungefähr 27 Jahren kräftig geraucht (Schachtel/ Tägl.) und nur während meiner Schwangerschaft für ca. 1 Jahr aufgehört.
Letztes Jahr hat mein Mann unserer Tochter (6 Jahre) versprochen in 2020 aufzuhören. Irgendwann habe ich mich überwunden und es Ihm gleich gemacht. Wir haben es natürlich trotz einiger halbherziger Versuche bis zum letzten Moment aufgeschoben. Sylvester habe ich noch x ziemlich gas gegeben und bin dann um 5 Uhr ins Bett.
Seitdem sitze ich in einem hochgeschwindigkeits Zug über die Alpen und das als Höhen- und Geschwindigkeitsmuffel. Das Nikotinpflaster ist auch dabei. Und MCP tropfen ...
Gestern der 3. Tag war blanker ... Schon nach dem ersten NEIN meiner Tochter und einem schlauen Spruch Ihres Freundes war die Belastbarkeitsgrenze überschritten und ich in Tränen aufgelöst. So ging das den ganzen Tag (selbst während meines ständigen Aufenthalts im Speisewagen).
Erst Rauchfrei dann Bauchfrei!!! Danke für diesen Satz.
Abends ist es am schlimmsten.
So habe ich mich dann gestern Abend, nach missglückter Leseanimation für meine Tochter, über die noch aufbewahrten Zigaretten von meinem Mann hergemacht. AARGH. Kurz danach, ich weiß gar nicht mehr warum, kam schon die 2. Zigarette. Beide waren unheimlich schnell weg und haben weder gut noch schlecht geschmeckt. Der Hals fing aber sofort wieder an zu kratzen.
Ich habe diesen Vorfall in allen Apps und auch hier als Ausrutscher ignoriert.
Ich will und werde weitermachen!!!
Und schwups bin ich dann über euch gestolpert.
Das lesen hier im Forum hat mir unheimlich viel Ruhe vermittelt und mich wieder daran erinnert was ich will. Zuerst hat es mich geärgert, dass ich diesmal überhaupt nichts positives sehe, kaum stolz empfinde und nicht in das Gefühl "Yeah yeah Yippie yayeah endlich Nichtraucher" reinkomme, und schwups sehe ich es in greifbarer Nähe.
Ich danke allen Hier für Euer teilen. Ob positiv oder negativ... alles hilft. Ich glaube dank euch geht es mir heute viel besser als gestern und ich glaube wieder daran, dass ich es schaffen werde!
Ps.: fischermen kann ich nicht mehr sehen aber werde mich auf jeden Fall durch dass Universum der Pfefferminzbonbons durchknabbern. Ansonsten hilft es mir auch mich mit einer Zimtstange auf den Balkon zu stellen und zu paffen. Die riecht auch noch lecker und frisch und ich hole mir trotzdem meine 4 Minuten Auszeit und echte Frischluft.
Ganz liebe Grüße

Einen wunderschönen Abend wünsche ich Euch allen.

Ist es nicht klasse, wenn man feststellen darf, dass

- es nicht nach kaltem Rauch stinkt,
- man keinen schlechten Geschmack im Mund hat,
- der Hals nicht brennt,
- man kein Feuerzeug suchen mus ...

Denkt bitte alle daran. Ihr verzichtet lediglich darauf, Euch selbst durch das Rauchen zu schaden. Das motiviert, zumindest hilft es bei mir. Wenn diese Gedanken auch nur einem von Euch helfen, dann haben sie ihren Zweck erfüllt.

Standhaft bleiben, morgen ist schon Tag 5 und die erste Woche fast geschafft.

Liebe Paolaxberg!
Dein Beitrag hat mich echt berührt! Ich wünsche dir ganz viel Kraft und Freude! Zusammen halten wir durch!

Heute ist mein erster Tag ohne. Hatte einige Stunden Kopfschmerzen und kaue gerade (18:30) meinen ersten Nikotinkaugummi. Gestern Abend habe ich meinen Abschiedsbrief und die übrigen Zigaretten ( über 30!) rituell verbrannt!