Bald kommt der Karneval....

Hallo,

Ich heiße Margarete uns komme aus Köln.
Ich bin seit zwei Tagen rauchfrei. ( Während ich das schreibe,
merke ich erst so richtig wie das klingt, das Wort Abhängigkeit.)
Ich habe mir immer eingeredet ich wäre nicht abhängig.
Ich könnte im Grunde jederzeit aufhören.
So jetzt steht ja bald Karneval vor der Tür und ich bin mir sicher
bis dahin schaffe ich das.
Was macht ihr um der Gefahr eines Rückfalls zu entgehen
und trotzdem ein bisschen zu feiern?
Für gute Ideen bin ich sehr dankbar!!!!!
Wünsche allen viel Durchhaltevermögen
Margarete

Liebe Andrea,

Die Tipps sind super!! Besten Dank dafür.
Ich werde dem Karneval wohl einfach großräumig aus dem Weg gehen
und auf Alkohol verzichten.
Sie Idee mit dem Duftöl werde ich auf jeden Fall ausprobieren.
Ganz liebe Grüße
Margarete

Liebe Margarete,

es wäre ja erst mal nur dieses Jahr, dass du feuchtfröhlichen Orten ausweichst. Und es lohnt sich so sehr. Ich lebe übrigens seit bald 31 Jahren alkoholfrei - es geht und es geht auch fröhlich und das ohne Mieze am nächsten Morgen.

Von einer Duftöle herstellenden Firma gib es übrigens kleine runde Holzmedaillons, die man sich um den Hals hängen kann und so das darauf getröpfelte Öl recht nahe an der Nase sich verströmt. Bei Interesse gebe ich dir den Produktnamen per email.

Wie schauts bei dir sonst aus mit Belohnungen, Vergnügungen, angenehmen Ereignissen? Ich mache das zur Zeit z.B. mit Tulpen und Co...und einer Ausmistaktion in Schubladen und Schränken, das befreit von Ballast und ist eine spannende Tätigkeit.

Wenn du Fragen hast oder einfach nur erzählen willst wie es dir geht, nur zu....

Und hast du einen bestimmten Grund dafür, dass du deinen Zähler in deinem Profil noch nicht eingestellt hast? Mich hat die wachsende Zahl sehr motiviert und wir könnten dir immer gratulieren zu besonderen Tagen, aber jeder wie er mag.

Dir jedenfalls ein mitfreudiges : "Du hast schon drei Tage, gratuliere!"

Herzlich
Andrea

Hallo Margarete,

na, das hat doch geklappt - mit dem eigenen "Wohnzimmer".
Damit Du es auch kuschelig hast und etwas zum Ablenken, stell' ich Dir auch mal 'n bißken Deko rein

ng:

Gut, daß Du hier bist - ganz viel lesen in den anderen WoZis und schreiben wann immer Du es brauchst, ein Problem siehst.... hilft sehr.

Setz doch in Deinem Profil mal Dein Rauchfrei-Beginner-Datum ein - schon siehst Du, wie sich die Tagesbilanz erhöht - das macht stolz und motiviert.... kannste glauben.

Antworten an jemand bestimmtes gibst Du übrigens am besten in dessen WoZi - dazu klickst Du auf das kleine blaue "Profil" unter dessen Nachricht, dort findest Du das/die threads desjenigen, klickst den neuesten (oder passendsten - bei mir z.B. "Ich denk' nicht dran, zu rauchen!") an und kannst dann dort antworten.
Man hat einfach nicht die Zeit und Übersicht, bei jedem, dem man mal einige aufmunternde Worte oder Tips hinterlassen hat, nachzuschauen, ob man eine Antwort bekommen hat....
In den anderen WoZis kannst Du auch ganz sicher viele Anregungen finden beim Stöbern - bist herzlich eingeladen.

Alles Gute für die nächste Zeit
wünscht
Nomade

Liebe Margarete,

oh ja, da gebe ich dir recht: sich gereizt und aggressiv fühlen ist ein sehr besch...eidenes Gefühl. Ich habe auch während meines Entzugs oft darunter gelitten, es ist eine häufige Entzugserscheinung. Wie bist du gestern mit dir umgegangen? Wie geht es dir Heute? Was meinst du hilft dir bei diesen Spannungszuständen? Schön, dass dir dein Dufttuch geholfen hat! In den Tipps der BZgA werden Entspannungsübungen empfohlen, wie z.B. Progressive Muskelentspannung: http://www.rauchfrei-info.de/aufhoeren/tipps-fuer-ihren-rauchstopp/einfach-entspannen/ Das sich Wegträumen an einen Lieblingsort mache ich z.B. gerne.

Mir hat früher auspowern beim Sport sehr geholfen und heutzutage helfe ich mir mit Atemübungen, am besten am offenen Fenster. Ich bringe mich ganz gut runter mit bewusstem Atmen und dabei immer wieder bis 10 zählen. Und du? Die Idee mit dem Austobkissen finde ich auch gut und du kannst den Entspannungsball aus dem Starterpaket auch mal wütend gegen die Wand knallen, was hilft ist richtig. Ansonsten hat sich mir der Satz aus dem BZgA-Programm eingeprägt: "Manchmal wollen unangenehme Gefühle einfach nur ausgehalten werden und unsere Aufgabe ist es, sie vorbei ziehen zu lassen wie Wolken."

Du kannst unangenehme Gefühle auch verändern mit angenehmen Aktivitäten. Ein heißes duftendes Entspannungsbad z.B. kann Wunder wirken.

Wenn du nicht über Sucht mit "den Leuten da draußen" reden möchtest, dann brauchst du das auch nicht, Margarete: Du hast ein Recht darauf, dich so zu verhalten und dich so abzugrenzen wie es dir gut tut. Du brauchst dich nicht zu rechtfertigen!!! Du kannst z.B. wenn du auf Karneval gehst, immer eine Flasche Orangensaftschorle dabei haben und deinen eigenen Becher. Und sagen: Ich verbringe Karneval heuer mit O-Saft, weil es mir so gefällt.

Ich habe es damals so gelernt, als ich abstinent von Alkohol geworden bin. Es hat bis heute funktioniert. Die Sucht an die erste Stelle rücken in der aktuellen Prioritätenliste ist auch sehr hilfreich. Lass die Leute reden und denken wie sie wollen. Meinst du, irgend Jemand kümmert sich dann um dich, wenn du wieder in der Nikotinsucht drinnen hängst? Darum bitte ich dich: bleib bei dir selbst.

Und das gleiche gilt, wenn du nicht auf Karneval gehst und die Leute dich ansprechen: Du möchtest heuer die Faschingszeit anders verbringen (vielleicht mit einem Kurzurlaub) und basta.

Heute bekam ich Hyazinthen geschenkt, ich gebe dir mal welche ab, die riechen ja auch ganz stark:

Und schreib dir hier alles von der Seele, dazu ist die Gemeinschaft da!

Liebe Grüße
Andrea