aus dem Plänterwald
Hallo Daniel!
Wir "kennen" uns zwar noch nicht, aber ich hab schon immer mal heimlich bei Dir reingelesen.
Hat mir meinen wenigen Tagen, die ich jetzt dabei bin, immer sehr geholfen.
Deswegen will ich es mir auch nicht nehmen lassen, Dir zu Deinen
[color=red]200 Tagen[/color]
zu gratulieren!
Du hast hoffentlich gut gefeiert
Viele Grüße und mach weiter so
Olli
Hallo Daniel du Berliner Bub jetzt hast du es wirklich schon auf 200 Tage geschafft das ist noch so weit weg .Aber du bihst das Vorbild für mich das ich es auch schaffen kann. Meinen Glückwunsch nach Berlin und ein schönes Wochenendet:
Hallo und guten Morgen, vielleicht auch guten Tag zusammen,
sucht euch bitte die für euch passende Anrede heraus. Wie ihr leicht sehen könnt, schreibe ich das nachts, es ist gerade 04:14 Uhr, ich habe frischen Kaffee neben mir, mein Rechner hat nebenbei den Auftrag, mich musikalisch zu unterhalten, mit wach haltender und aktiver Musik. Die letzte freie Nacht geht dem Ende entgegen, ich bin nich auf, um meinen Körper wieder in den getauschten Tag/Nacht Rhytmus zu schieben. Ab morgen habe ich wieder fünf Nachtschichten vor mir. Das soll jetzt aber alles nicht das Thema sein, das Thema dieses Beitrags soll der heutige rauchfreie Tag sein.
Bevor ich aber beginne, ein paar meiner persönlichen Gedanken zu formulieren, will ich mich erst mal bei euch allen hier bedanken. Ich möchte mich bedanken für die Begleitung durch 200 Tage, ich möchte mich bedanken für eure lieben Worte zu meinem gestrigen 200sten Tag. Dieser Tag gestern war für mich in mehrfacher Hinsicht etwas besonderes. Unter all den Beiträgen hier zu meinem Tag 199 und zum Tag 200 möchte ich auf einen mir persönlich wichtigen gezielt eingehen, ich habe mir gestattet, ihn auf die mir wichtige Essenz eingekürzt hier wieder zu geben.
[quote="srrauchfrei"]Hattest Du vor etwa 195 Tagen eine leise Idee davon, wie Du Dich heute fühlen würdest?
Wurde sie übertroffen? [/quote]
Nein, Silke, ich hatte nicht den blassesten Schimmer. Ich wusste nur was alle zu wissen glaubten, manche glauben es leider immer noch, dass ich etwas vermissen würde. Ich hatte, tiefenpsychologisch gesprochen, Verlustängste. Genau die gleichen wie ihr auch, die gleichen die jeder hier hatte oder vielleicht auch noch hat. Wie sehr diese Verlustängste eine Einbildung, ein gigantischer Selbstbetrug sind, habe ich erst im Laufe der Zeit erfahren. Wobei ich allerdings das unerhörte Glück hatte, dass sich diese Erkenntnis bei mir schon relativ früh durchgesetzt hat, so etwa ab Tag 10, und dann einfach nur noch durch jeden schönen rauchfreien Tag vertieft wurde.
Ich habe nie einen Hehl daraus gemacht, dass es auch bei mir immer wieder mal zu dieser oder jener, wie wir hier zu sagen pflegen, Schmachtattacke, zu einem Jieper kam. Und diese kommen bis zum heutigen Tag immer wieder mal vor. 33 Jahre mit Zigaretten/Zigarillos sind eine zu lange Zeit, um die 1000e von Stunden Erfahrungen mit den Glimmstengeln einfach so abzutun. Zu viele Situationen waren mit den Glimmstengeln verknüpft.
Insofern muss meine Antwort auf diese Frage
[quote="srrauchfrei"]Wurde sie übertroffen? [/quote]
korrekter Weise lauten: Nein, meine Gedanken, meine Ideen, wie ich mich in diesen Tagen fühlen würde, waren falsch. In den ersten zehn Tagen gab es Verlustgefühle, ja. In den ersten fünf Tagen überspielte ich diese in einer in meinem Leben so nie dagewesenen Putzorgie. Zum einen lenkte mich die Putzorgie ab, zum anderen ermüdete sie mich, was mich zwischendrin ausruhen, ja sogar schlafen ließ. Und wer schläft, hat auch kein Bedürfnis zu rauchen. Zum anderen wurde mir durch diese Putzorgie klar, was ich mir, was ich meiner Wohnung, was ich meinen Katzen angetan habe mit der Raucherei.
Wer die Reste der vermaledeiten Quarzerei nie mit eigenen Händen, mit eigener Hände Arbeit aus einer Wohnung entfernen musste, dem geht bedauerlicherweise eine große Motivation und ein großes Stück Lehre verloren. Da ist aber noch ein weiterer Punkt, und auch dieser ist für mich persönlich eine sehr große Motivation gewesen. Mit jedem Eimer schmutzig braunem Wischwassers von was auch immer, den ich wegschütten durfte, mit jedem gereinigten Gegenstand, den ich nun stolz betrachten durfte, wuchs bei mir Erkenntnis, dass ich nie wieder an diesen Punkt kommen will. Und mit jedem Eimer und jedem Gegenstand wurde mir klar, um wie viel schöner und qualitativ hochwertiger das rauchfreie Leben ist.
Und damit wuchs meine Motivation in einer steilen Aufwärtskurve. Ich werde ihn nicht vergessen, den 17.09.2016, an dem ich vom ersten Einkaufen seit Rauchstop am 12.09. heimkam. Ich hatte alle Zigaretten an der Kasse ignoriert, und es fiel mir sehr leicht. Ich hatte auch neue Ausstattungsgegenstände (neue Decken für meine Katzen, die alten waren nicht mehr waschbar, wollte ich auch meiner Maschine nicht antun) geholt. Der Stolz, ohne Zigaretten vom Einkauf zurück zu kommen, der Stolz und das neue Gefühl in einer nun weitaus besser riechenden Wohnung anzukommen, war unbeschreiblich. Und damit ist das Stichwort gefallen:
[color=green]Ich war angekommen![/color]
[quote="srrauchfrei"]Dein Weg hierhin war nicht immer leicht, umso mehr darfst Du Dich belohnen und freuen, einfach riesig freuen!
Und belohnen, vielleicht hiermit [/quote]
Der weitere Weg war dann für mich bedingt durch diese Erkenntnisse für mich um ein vielfaches leichter als für viele andere. Und ich bin den Weg gerne gegangen und werde ihn weiter gehen, ich werde ihn mit Freude gehen.
Meine Belohnung gestern? Bescheiden, sehr bescheiden, und doch, für mich, tiefgreifend schön.
Ein ganzes Stück Apfelstrudel mit Vanilleeis,
dazu frischer Kaffee.
Das alles in einem Biergarten, umrahmt von blühenden Forsythienhecken, am Rande einer Kleingartenkolonie, zwischen Britzer Zweigkanal und Kleingartenanlage, in einem nach der Winterpause gestern wieder frisch eröffneten Lokälchen, klein, versteckt, aber fein und mit unglaublichen Charme, fernab vom Lärm der Welt, vom Straßenlärms Berlin, in zwar etwas windigem aber sonnigen Frühlingswetter von Berlin.
Es grüßt strahlend der glückliche Ex-Raucher Daniel aus dem Plänterwald
Lieber Daniel,
heute möchte ich dir zunächst zu [color=green]202 rauchfreien Tagen[/color] gratulieren. Wie du empfinde ich es mittlerweile auch: Jeder Tag, den wir rauchfrei begehen, ist ein Geschenk und deswegen ist es eigentlich auch egal, ob ich zu 200 oder 202 Tagen gratuliere. Wahrscheinlich machen wir es lieber an glatten oder runden Tagen, weil wir Menschen eben so sind.
Ganz lieben Dank auch für die vielen Wünsche und Grüße, die du in meinem etwas verwaisten Wohnzimmer hinterlassen hast. Die Arbeit hatte mich in den letzten Wochen schwer im Griff, sodass mehr als ab und zu hier mitzulesen einfach nicht drin war. Aber das wird jetzt wieder etwas besser.
Gestern war ich mal wieder in meinem Garten und - seit der letzten Entkopplung - habe ich überhaupt nicht mehr ans Rauchen dort gedacht. Ich muss mich inzwischen sogar zu Trinkpausen zwingen, damit ich im Beet nicht dehydriere! Das wäre früher nie passiert, denn da hätte ich vollautomatisch nach jeder Stunde eine geraucht und ausreichend getrunken. Dafür habe ich aber frischen Bärlauch entdeckt, den ich heute Abend zu Zucchininudeln machen werde. Das schreibe ich jetzt mal so, obwohl es ja eigentlich in deinen Wintergarten gehört.
Ich wünsche dir eine gute Nachtschicht.
Liebe Grüße
Casaneu
lenkung:
Liebe Nachteule!
Danke für deinen gedanklichen Ausbau in meinem Wohnzimmer!
Du hast absolut recht: Das Innehalten, das Entdecken von schönen Kleinigkeiten am Wegesrand, kurze zwischenmenschliche Interaktionen, das Genießen einer hügeligen Feld- und Wiesenlandschaft.
Ich könnte die Aufzählung endlos weiter führen.
Aber was mich wirklich innehalten lässt, ist das Fotografieren. Vornehmlich Nah- und Makroaufnahmen. Da bin ich wirklich weg vom Fenster, und jede Last ist verschwunden!
Obwohl mir das Nichtmehrrauchen nicht als schwere Last daher kommt. Da bin ich auch sehr froh drüber!
Einen ruhigen Dienst für dich
Onkeline
Geschätzter Plänterwäldler,
soso, Selinuntius, dass der Kumpel so hieß, war mir nicht geläufig, wieder was gelernt .
Stell Dir vor, Dein Leben hinge von einem Raucher ab.
Genau, im Zweifelsfall wird er die Bahn verpassen, weil er schnell noch eine durchziehen musste, Kippen kaufen musste, Feuer schnorren musste, . .
eilige Bäck
Lieber Daniel,
jetzt möchte ich mich recht herzlich bei dir für deine Besuche bei mir im Wohnzimmer bedanken. Ich hab mich sehr gefreut, als ich vorher und auch mal kurz im Urlaub deine Zeilen gelesen habe. Du weißt ja ich lese sehr gerne von dir aber am meisten hab ich mich grad über
Es grüßt strahlend der glückliche Ex-Raucher Daniel aus dem Plänterwald
diesen Satz gefreut. Ich finde es schön, dass es dir wieder besser geht. So vor meinem Urlaub war das ja noch bissl anders. Da sieht man mal was 10 Tage verändern können. Mir geht es auch wieder richtig gut, muß jetzt aufpassen dass ich mir meine Einstellung bewahre. Die Ruhe behalten, eines nach dem anderen und vor allem auch mal an mich selber zu denken, denn wie du mir vor längerer Zeit mal geschrieben hast, man kann anderen nur zur Seite stehen wenn man selber gut drauf ist. Also zumindest die Richtung war es, formuliert hast du es natürlich gaaaaanz anders, eben auf deine ganz besonders eigenen und lieben Art. So lieber Daniel, jetzt möchte ich dir auch noch zu
[u]203[/u] rauchfreien Tagen gratulieren. Bis dorthin hab ich noch einen weiten Weg, aber ich hab ja Zeit und die Tage die mir bis dorthin noch fehlen muß ich mir halt nehmen -lach-. Nein also herzlichen Glückwunsch zu soviel Verstand das wirklich durchzuziehen und der Sucht einhalt zu gebieten. Vielen, vielen Dank, ich denke mal Untersützung brauchst du diesbezüglich nicht mehr wirklich, daher ist es umso schöner immer hier von dir zu lesen, wie du uns Neulinge unterstützt und immer für uns da bist. Vielen Dank dafür, und auch für deine anschaulichen Berichte, wie du die Natur und auch die Kleinigkeiten siehst. Viele Menschen vergessen mal genau hinzuschauen, immer schnell schnell schnell, und die merken garnicht wie sie die vielen Schönheiten im Eiltempo übersehen. Aber ich denke wir Fotografen - sehen auch mit anderen Augen. So nun aber genug. Ich wünsche dir einen guten Start in die neue Woche und freue mich immer von dir zu lesen. Viele liebe Grüße
Gabi
Hallo und guten Morgen alle zusammen,
Nachtdienst Nr 2 des aktuell laufenden Fünferblocks ist gelaufen. Was ein Schaiz. Viel Blut, viel Schmerz, viel Wut, viel Trauer, alles nicht bei mir, nur bin ich eben derjenige, der die Konsequenzen abarbeiten muss, einschließlich des Anrufs bei den Herren mit dem neutralen grauen Kombitransporter.
Mir wär eher danach gewesen, dem ein oder anderen zu gratulieren, aber das hat heute nicht sollen sein.
Früher hätte ich eilig während solcher Schichten immer wieder mal eine geraucht, nach jeder Stressphase eine zur Belohnung. Heute gehe ich nach jeder Stressphase immer noch auf den Raucherplatz, in diesem Haus der Balkon des Dienstzimmers, aber ich rauche nicht, ich atme, ganz ohne Rauch. Und das tut gut, tut genauso gut wie das Atmen durch die Zigarette früher.
Aber das Atmen ohne Zigarette schädigt mich nicht, das durch die Zigarette schädigt mich. Und unter anderem deswegen bleibe ich weiter rauchfrei. Das bemerkenswerte an den gerade heute Nacht wieder durchlebten Situationen ist, dass ich nicht im mindesten ein Bedürfnis nach einer Zigarette hatte, nicht mal dran gedacht habe, keine Lust darauf bemerkt habe.
Bleibt ihr nun alle rauchfrei heute, ich habe es einfacher, denn ich gehe bald nach Hause und dort ins Bett, wo ich schon dreimal keine Lust auf Rauchen verspüre. Ich freu mich auf die nächste Tagruhe in meinem frisch renovierten Schlafzimmer.
Es grüßt freundlich Daniel aus dem Plänterwald,
Nachteule vom Dienst
Guten Morgen Daniel,
mittlerweile liegst Du nach der anstrengenden Nacht wohl eingemurmelt in Deiner Bettdecke. Schlaf' Dich erst einmal schön aus. Und vielen Dank für Deine Glückwünsche. :-)
Ja, das geht mir teilweise auch durch den Kopf, wenn ich Raucher sehe. Ich denke dann, die Armen, wissen die eigentlich nicht, was die sich mit dem Mist antun? Dann bin ich auch erschrocken, wie viele eigentlich so eine Giftrolle in der Hand halten. Dann habe ich aber auch immer wieder Situationen, wo ich denke, ich würde jetzt auch gerne. Ich bin also so noch lange nicht über dem Berg.
Ich werde mich auch zukünftig an meiner nordischen Sturheit festhalten und hoffe, dass diese Lustmomente irgendwann auch verschwinden wie bei Dir und ich einfach nur noch happy bin.
Ich stelle Dir schon mal einen Kaffee für später hin.
Bis bald wieder.
Lieben Gruß
Nicole
Hallo lieber Daniel,
danke für die netten Zeilen.
Selbstverständlich sage ich Bescheid, wann meine neue Küche kommt.
Langsam werde ich auch ungeduldig.
Könnte zwar in der Küche meiner Tochter kochen, aber da finde ich nichts und irgendwie fühle ich mich da auch nicht so wohl.
Alles sehr umständlich im Moment, aber wenigstens kommen momentan keine Handwerker mehr
Sei ganz lieb gegrüßt
Freu mich schon auf dein Rezept
Ulla